Preis "drücken", benötige Tipps! ;-)

AnBe

Mitglied
20. Aug. 2008
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Ich habe mit der Suchfunktion nichts gefunden... Falls es doch schon ein ähnliches Thema gibt, entschuldige ich mich jetzt schon. Aaaaaaaaaaalso es geht darum, dass uns ein Haus gefällt. Dieses soll nun verkauft werden. Es wurde noch nicht ausgeschrieben - jedoch wissen wir, dass es einem Makler übergeben wurde. Leider wollten die Kinder des Eigentümers das so. Mit dem Eigentümer wären wir uns schon längt einig geworden. Aber da es ein, so wie die Kinder sagen "alter Mann" ist, soll das von einem Makler übernommen werden.

Jedenfalls habe ich mit dem Makler Kontakt aufgenommen. Eine Besichtigung steht nächstens an. Jedenfalls will er nun 590'000 Franken. Das hat mich fast aus den Socken geworfen!!! /emoticons/default_eek.png Es ist ein ca. 35 jähriges Haus. Was sicherlich gemacht werden müsste wäre die Heizung, die Küche, Wärmedämmung, neue Böden und Fenster. Hoffe ich habe jetzt nichts vergessen. Das Dach müsste noch gut sein. Naja, es ist ein schönes 5 1/2 Zimmer Haus mit relativ grossen Räumen und schönem Umschwung (aber nicht übermässig viel). Also ich hätte nie und nimmer mit einem so hohen Preis gerechnet.

Wir kennen die Nachbarsfamilie. Die finden den Preis auch überrissen, da sie es doch relativ günstig bauen konnten. Jetzt suche ich nach Tipps, wie ich oder wir den Preis etwas "drücken" könnten, ohne gleich dreist zu wirken. Es ärgert mich einfach, weil ich genau weiss, dass da die Kinder des Eigentümers dahinter stecken. Sind fast nie zu Besuch, aber wenns ums Geld geht sind sie da... /emoticons/default_sad.png

Klar, alle Gründe oben kann ich nennen (Heizung, Böden, Fenster, Wärmedämmung, Küche). Aber kann ich auch als Grund nehmen, dass die Sonne relativ früh weg ist - sprich keine Abendsonne? Was gibt es sonst noch für Gründe, an die ich vielleicht noch gar nicht gedacht habe? Ich möchte nicht dreist wirken oder so! /emoticons/default_ohmy.png Aber 590'000 ist echt nicht gerechtfertigt.

 
Hallo AnBe

Hauspreise sind immer relativ.

Wenn ein seriöser Makler den Verkauf übernommen hat, hat dieser sicher auch eine Schätzung gemacht. Es ist nicht im Interesse eines Maklers, einen Fantasiepreis auszuschreiben zu dem er ein Haus nicht loswird, bzw. immer weiter mit dem Preis runter muss. Natürlich gibt es manchmal Situationen, wo der Verkäufer sagt "ich will das Haus zu diesem Preis verkaufen". Dann hat der Makler wenig Spielraum - ausser er verzichtet auf den Auftrag. Gerade in deinem Fall, wo die Kinder den Eigentümer "bevormunden" könnte dies sehr gut der Fall sein, dass sie einfach möglichst viel herausholen wollen.

Ich würde versuchen diese Schätzung und das Verkaufsdossier zu erhalten, dann weisst du schon mehr. Wir als Interessenten haben auch schon von uns aus Schätzungen machen lassen um sicher zu sein, dass der Preis gerechtfertigt ist, oder um ein Angebot machen zu können.

Grüsse

Chris

 
Ja werde auf jeden Fall versuchen an die Dokumente zu kommen. Naja, das ist ja das Problem. Mir kommt dieser Makler nicht so wahnsinnig seriös vor. Er macht das auch "nur" auf privater Ebene. Ok, das muss nichts heissen. Aber mir kommt das ganze einfach etwas suspekt vor. Die Nachbarn (welche ja das selbe Haus haben, nur teilweise andere Raumaufteilungen) meinten auch, dass es völlig überteuert ist. Also sie würden es etwa 70'000 - 100'000 billiger schätzen.

 
Hallo AnBe

Schau mal unter folgendem Link:

http://www.haus-forum.ch/allgemeines/2758-haus-verkaufen-gute-ideen-sind-gefragt.html#post40436

Ich ging am Anfang auch gleich vor wie ihr... bis ich gemerkt habe, dass man diese Makler alle rauchen kann (ich pauschalisiere jetzt mal bewusst). Zwei gingen mit dem Preis um 100'000.-- runter... Ist doch nicht seriös, oder?

Das Problem ist, dass sie nun mal am längeren Hebel sind. Diese Liegenschaft wird sich verkaufen. Die Frage ist einfach nur a) wann und /emoticons/default_cool.png ob ihr dann die Käufer sind...

Wir werden nun neu bauen und freuen uns darauf.

Gruss,

Serge-CH

 
Die Frage ist einfach nur a) wann und /emoticons/default_cool.png ob ihr dann die Käufer sind...
und c) zu welchem Preis.

Und da sind wir wieder beim Relativ: Wenn es für XY ein geniales Haus ist und für ihn alles stimmt, dann ist er allenfalls auch bereit einen "Liebhaberpreis" zu zahlen. Dabei muss natürlich genügend Eigenkapital vorhanden sein, da die Bank (wahrscheinlich) nur den reellen Preis finanzieren wird.

Bei uns war es immer so, dass die Bank bei jedem Haus eine Schätzung wollte - entweder eine eigene oder eine neue, seriöse seitens des Verkäufers.

 
Das Haus kann man auch selbst ein wenig schätzen, das ist das kleinste Problem. Zudem hat ja jedes Haus ein Gebäudeversicherungswert.

Also ganz einfach:

(Gebäudeversicherungswert-Altersentwertung)+Landwert= Ganzer Wert

590000Fr. sagen gar nix aus, da kommt noch die Lage dazu.

590T sind eher wenig in unserer Region.

 
Danke. Ja mal schauen... Hoffe, dass ich bald mehr weiss. Dieser Preis ist für unsere Region schon sehr hoch. Es ist nicht so, dass es für uns überhaupt nicht tragbar wäre - aber wir sind auch nicht in "Zeitnot" oder so, dass wir dieses Haus unbedingt sofort nehmen müssen. Zu diesem Preis sicherlich nicht, das ist es und dann doch nicht Wert.

 
Hallo

Interessante Frage. Preis >>druecken<< klingt eigentlich auch nicht serioes /emoticons/default_smile.png.

Zur Formel: (Gebäudeversicherungswert-Altersentwertung)+Landwert= Ganzer Wert

waere ich vorsichtig. Alles was ich in den letzten 2 Jahren gesehen habe ist bei Gebrauchsimmobilien wenig indikativ da sie immer >>historisch<< sind und von Baupreisen der Vergangenheit ausgehen. Da Gebaeudeversicherungswerte in der Regel alle Jahre mal ueberprueft werden passsen sie sich an. Ausserdem sind sie immer historisch, also spiegeln nicht heutige Baukosten wieder. (Das wirft noch ganz andere Fragen auf, was passiert wenn die Huette mal abbrennt und wiederaufzubauen ist???)

Will meinen dann musst Du auf der einen Seite Abschreiben und auf der anderen Seite die Inflationsbedingte Preissteigerung aufaddieren.

Warten koennen war schon immer gut. Scheint das die Kinder wohl via Makler zu einem Bieterduell und Ersteigerung kommen wollen. Dann wirds muehsam mit Argumenten...

Aber hier ein paar Ideen um zu Argumenten zu kommen (waren selbst in der Situation):

Um zu einer objektiven Basis zu kommen, wuerde ich mir selbst einige Fragen stellen:

- was kostet in der Lage ein Qaudratmeter Bauland in gleicher Wohnzone

- was sind bekannte Marktpreise fuer fertige, neue Haueser aehnlicher Groesse

- was sind bekannte Verkaufspreise aehnlicher Objekte in juengster Zeit

Wende auf die Preise mal eine normale Abschreibung ueber 37 Jahre an. Das gibt dann einen <<objektiven>> Wert. Der Bodenwert muss dabei aber gleich bleiben.

Frage auch einmal bei Banken deiner Region nach, die haben normalerweise solche Infos und sind in der Regel bereit fuer ihre evt. Kunden dort einige Informationen informell zu teilen.

Auch letzteres bringt allerdings nur >>Meinungen<<. Meistens gibts doch in den Gemeinden auch Uebersichtgen erzielter Preise der vergangenen Jahre.

Wenn Du gute Argumente suchst, dann mache ein Beispielrechnung auf, beginne mit einem neuen Haus aehnlicher Groesse und ziehe dort die Renovierungspunkte ab: rechne dich aber nicht mit Absicht ueberproportional >>klein<< oder eine Luxussanierung, das laesst die Rechnung nur unserioes aussehen. Je nach dem wie das Ergebnis ist, wird deine eigene Preisvorstellung realistischer oder due hast ein gutes Argument gewonnen.

Anderer Weg, nimm den neuen Vergleichspreis und schreibe den Hausteil 37 Jahre lang ab.

Am Ende ist's natuerlich wie mit allem, versuche eine gutes Verhaeltnis mit den Kindern zu erlangen. Denen wird eine elegante schnelle Abwicklung von Interesse sein. Meist gibt es da auch emotionale Aspekte (sind dort aufgewachsen etc). Mir waere es dann z. B wichtig das ein Kaeufer mir selbst >>gefaellt<<. Dann ist es am Ende auch nicht die Frage von CHF50K mehr oder weniger. Das ist dir sicherlich aber auch schon klar.

Klappt das nicht, wirst Du wenig herunterhandeln koennen.

Noch eine Lebensweisheit, Hauspreise sind oft Marktpreise, als nicht zwingend durch Substanz getrieben. Ist die Kaufkraft hoch merkt man es zwansglaufig am Preisniveau.

 
Also den Preis drücken kann man eigentlich nicht mit sachlichen Argumente. Wenn es mehrere Interessenten gibt dann muss man warten können.

Aus Verkäufersicht kommt es halt darauf an wie schnell man Verkaufen will. Wenn es dem Interessent und dem Verkäufer nicht eilt - dann warten beide. Und ob es noch andere Interessenten gibt weiss man ja auch wiederum nicht.

Abklären ob des mit der Finanzierung klappen würde wäre trotzdem sicher sinnvoll oder ist die Tragbarkeitsrechung schon mit der Bank abgesprochen?

Wichtig ist auch dass, falls dann der Verkäufer ein Angebot macht, man auch so weit ist um Ja sagen zu können.

 
Ist mir bewusst, das "drücken" auch nicht so seriös klingt... /emoticons/default_biggrin.png Darum hab ichs ja auch in Anführungszeichen gesetzt. Konnte kein richtiges Wort dafür finden. Hoffe ihr wisst, wie ich es meine.

Ja mal schauen. Denke, dass es dann so kommen wird, dass wir für diesen Preis erst mal ablehnen - ausser das Haus würde uns wirklich sehr begeistern! Danach wird es vermutlich ausgeschrieben und nach anderen Käufern gesucht. Jetzt weiss ja sonst noch niemand was davon, daher könnte es für uns sowieso schwer sein, jetzt schon zu handeln. Nur weiss ich auch, dass es hier bei uns im Dorf freie Häuser gibt, die in gleich "gutem" Zustand sind, billiger sind und auch noch nicht verkauft sind. Nur spricht uns dieses Haus halt besonders an, weil wir die Nachbarn schon kennen, die Lage von der Arbeit her ideal wäre, ... Wir wären nicht auf zwei Autos angewiesen - ginge auch ganz ohne.

Das Problem ist halt wirklich, dass die Kinder des noch Eigentümers schon länger in eine grössere Stadt gezogen sind (und selbst Häuser haben) und anscheinend diese Preise von dort im Kopf haben - nicht unsere "ländlichen" Preise. /emoticons/default_ohmy.png Hehe vermutlich war auch das wieder die falsche Wortwahl - aber egal.

Jedenfalls danke für die Ratschläge und Rückmeldungen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tja - wenn dei Preisvorstellungen im Kopf sind dann braucht es entweder eine lange Zeit wo das Haus ausgeschrieben ist und nicht weg geht, oder man könnte eine Verkehswertschätzung von einem neutralen Schätzer machen lassen. Da der Verkäufer dies wohl nicht auf seine Kosten machen will müsstest du das wohl selber machen. Dann hast du etwas schriftliches und eventuell sehen das die Besitzer dann ein. Oder sie haben Zeit ...

 
Um zu einer objektiven Basis zu kommen, wuerde ich mir selbst einige Fragen stellen:

- was kostet in der Lage ein Qaudratmeter Bauland in gleicher Wohnzone

- was sind bekannte Marktpreise fuer fertige, neue Haueser aehnlicher Groesse

- was sind bekannte Verkaufspreise aehnlicher Objekte in juengster Zeit

Wende auf die Preise mal eine normale Abschreibung ueber 37 Jahre an. Das gibt dann einen <<objektiven>> Wert. Der Bodenwert muss dabei aber gleich bleiben.
Genau das macht ein seriöser und anerkannter Schätzer auch. Er bestimmt den Wert aufgrund von erzielten Preisen bei vergleichbaren Objekten unter Berücksichtigung von +/- Fakten punkto Lage, Erreichbarkeit, Ausbaustandard, erfolgte periodische Unterhaltsarbeiten, Gebäudezustand ecc.

Leider gibt es offenbar sehr viele "Experten" wenn es um Wertschätzungen von Immobilien geht. Vor ein paar Monaten habe ich zufällig am Rande ein ziemlich kurioses Beispiel miterlebt: Ein EFH von 1972, durchschnittlicher bis eher niedriger Standard mit einigem Investitionsbedarf (Dach, Isolation, Fenster, Elektrik ecc. ecc.). Der Kaufinteressant hat auf eigene Kosten eine Schätzung von einem seriösen Unternehmen machen lassen, Wert Fr. 640,000.-- (+/- die üblichen 10 %). Der Hausbesitzer dagegen hatte auch eine Schätzung in der Hand, Modell pseudoprofessionel von jemandem, der "nebenbei ab und zu eine Immobilie schätzt. Sein Resultat: Fr. 1,100,000.-- /emoticons/default_eek.png.

Das Haus ist übrigens noch nicht verkauft... wen wundert's... /emoticons/default_wink.png

Mirella /emoticons/default_smile.png

 

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