Problem mit Bodenleger

[SEC]

Guten Tag

Wir haben ein Problem mit unserem Bodenleger und hoffen, Dass Ihr uns helfen könnt.

Wir haben im Rahmen unseres Küchenumbaus Bodenplatten (Feinsteinzeug, glasiert 30/60 cm) von einem grösseren Fachbetrieb aus der Region verlegen lassen.

Nun stellen wir fest, dass die Uebergänge von einer Platte zur anderen in der Höhe abweichen. Dies ist von Auge sichtbar. Mit dem Finger oder Barfuss ist es auch deutlich spürbar.

Die Firma ist der Meinung, sie hätten die Platten super verlegt und die Höhenunterschiede lägen sogar noch unter den üblichen Toleranzen. Zudem sei das bei den von uns ausgesuchten Platten halt so.

Wir hatten die Platten im Showroom der Firma ausgesucht, wobei wir Pläne der neuen Küche und auch ein Muster der Küchenfront (Hochglanz weiss) mitgenommen hatten. Dass es sich um eine moderne, sehr elegante Küche handeln wird, hatten wir mehrfach erwähnt. Wenn wir von der Firma auf Unregelmässigkeiten/Probleme beim Verlegen der ausgesuchten Plattenaufmerksam gemacht worden wären, hätten wir uns sicher für andere Platten entschieden.

Was können wir tun? Uns stören die Uebergänge sehr. Gibt es tatsächlich Toleranzen, die wir akzeptieren müssen und wie sind diese?

Wir sind um jede Info/Hilfe dankbar

Gruss

Christof

 

[voumi]

Hallo SEC

Wie wurden denn die Platten bei Euch verlegt? Letzte Woche haben wir die Verlegeart mit dem Plattenleger besprochen. 1/3 zu 2/3, mit Kreuzfugen und 50/50 standen anfangs zur Debatte. Da der Plattenleger erklärte, dass die Platten leicht bombiert seien (also ein wenig nach oben gebogen) wurde die 50/50 Variante sogleich verworfen. So wären nämlich Höhenunterschiede im Übergangsbereich Fuge (beide Platten am tiefsten Punkt) zu Mitte Platte (Platte am höchsten Punkt) entstanden.

Allerdings bin ich nicht wirklich vom (Bodenleger-) Fach. Ich kann es nur möglichst so wiedergeben, wie es mir erklärt worden ist.

MfG voumi

 

[SEC]

Hallo Voumi

Die Platten wurden versetzt, unregelmässig verlegt, den Fachbegriff dafür weiss ich nicht mehr, entspricht aber im Prinzip der Variante 6 Deiner Umfrage.

Im Nachhinein, als wir die unterschiedlichen Höhe reklamiert haben, hat uns die Dame vom Fach dann auch gesagt, eine andere Verlegeart wäre weniger problematisch gewesen. Nur leider gab es vorher keinerlei Hinweise.

Die Uebergänge von Platte zu Platte betragen 1 - 3 mm, Ausreisser sogar 4 mm. Eine ist komplett schief (in der Höhe) auf der einen Seite zu hoch auf der anderen Seite zu tief über die ganze Längsseite der Platte.

Der Küchenbauer ist heute Morgen noch einmal hier und hat sich die Reserveplatten angeschaut. Er meint, dass bei entsprechender Sortierung der Platten und sorgfältigerer Verlegung die Höhenunterschiede kein Problem gewesen wären.

Wir wissen echt nicht, ob wir darauf bestehen sollen, den ganzen Boden herauszureissen, oder nur einzelne Platten. Und dann stellt sich natürlich auch noch die Frage, wer das dann zu bezahlen hat.

Danke und Gruss

Christof

 

[Steni]

Hallo SEC,

4mm!?!? --> Würde ich auf keinen Fall akzeptieren!

Unsere Fliesen sind 60/120 und bei uns sind keine Übergänge sichtbar.

Unser Plattenleger hat die Toleranzen der Platten (sind bei dieser Grösse noch einiges höher als bei 30/60) beim legen ausgeglichen --> Der plattenleger ist die wichtige Komponente!

Grüsse

Steni

 

[Beach Boy]

Hallo SEC

Also 4 mm finde ich auch sehr viel!

Es kann schon sein das bei einigen Platten im Normalfall bruchrohe Natursteine 4 mm akzeptiert werden muss aber bei einer FSTZG 30/60 eher nicht.

Wenn es euch wirklich stört gibt es die Möglichkeit eine Expertise erstellen zu lassen dann seit ihr sicher.

Die Kosten tragt am Anfang sicher ihr falls ihr recht kriegt muss im Normalfall der Plattenleger bezahlen (was ich mich aber zuvor versichern würde)

Gruss Beach Boy

 

[SEC]

Hallo

Wollte Euch mal über den aktuellen Stand informieren:

Ein Gespräch mit dem Plattenleger hat leider nichts gebracht. Nach wie vor stellt sich dieser auf den Standpunkt, dass die Arbeit ordentlich ausgeführt sei, die Ueberzähne aufgrund der Platten üblich seien und die Toleranzen eingehalten wurden.

Demgegenüber meint ein Architekt, welchen wir über einen Bekannten kontaktiert haben, dass gemäss SIA-Norm (248?) keine oder nur sehr geringe Ueberzähne toleriert werden müssten.

Leider kommt man als Privater nicht an diese SIA-Normen ran.

Für uns stellt sich jetzt die Frage, was eine Expertise kostet und ob wird dieses Risko tragen sollen.

Gruss

christof

 

[Vetruv]

Die Diskussion um Überzähne gibt es immer häufiger.

Und per dato wird der Plattenleger sich zurücklehenen und sagen (behaupten) seine Arbeit wäre super.

Um einen Entscheid herbeizuführen musst du dich mit dem Plattenleger auf einen Experten einigen. Einen den der Plattenleger akzeptiert (bzw. dessen Beurteilung) und einen der neutral genug ist, also mindestens eine vernünftige und seriöse Verbandsangehörigkeit aufweisen kann. Dieser muss die Arbeit begutachten und Stellung zu den "eingehaltenen" Normen beziehen.

So ein Gutachten kostet schnell mal mehrere Hundert Franken. Wer zahlt? Der der NICHT recht hatte. Ganz einfach.

Natürlich tragt ihr zuerst einmal das kostenriskio, da ihr die seid, die den Experten beauftragt. Und ihr müsst das geld im falle eines "positiven" Expertenentscheides vom Plattenleger holen.

hat irgendwas von Poker....

Im moment seit ihr am Ball. Ihr müst euch überlegen, ob es euch Wert ist den beschrieben Aufwand mit eventueller Kostenfolge zu tätigen.

ALL IN?

ich hatte auch schon Parkettleger die bei beim Leben der eigenen Mutter geschworen haben, dass der Boden perfekt sei. Zwei Wochen später wurde die ganze Wohnung herausgerissen.....(Auch ein Expertenurteil)

 

[Pfälzer]

Hallo Sec,

frage doch ggf. beim Plattenleger-Verband nach.. die meisten Verbände habe ja Experten oder Schlichtungsstellen.. evtl. sind die Kosten hier überschaubar bzw. pauschal vorliegend.

Zum Plattenleger solltest Du auch weiterhin die Meinung vertreten, die Arbeit ist mangelhaft und daher nicht zu akzeptieren.... Vorschlag....wir nehmen eine Termin vor Ort, mit besagtem Verbandsexperten war und handeln nach entspr. Urteil über die Verlegung... Kosten trägt der Verlierer.. oder, damit er ggf. schneller anbeisst, ggf. 50/50.. was Dir ja immer noch einen Vorteil brächte.

 

[DMR]

Hoi christof,

ich habe eben in deinem Beitrag gelesen:

"Leider kommt man als Privater nicht an diese SIA-Normen ran."

Das ist nicht ganz so. Ich hatte auch diesen EIndruck und habe daraufhin mal eine Diskussion mit den Anwälten der SIA gehabt von wegen Vertragsbestandteil für mich al Käufer und ich muss doch eine Einsichtsmöglichkeit haben etc...

Dabei haben sie mir angeboten die Normen in ihrem Büro in Zürich während der Büroöffnungszeiten einsehen zu können, kostenlos (wenn möglich vorher kurz telef. ankündigen). Vielleicht hilft dir das bzgl. der Normen...

Grüsse

Dirk

 

[pinkidinki]

hallo

das ist doch ein witz! oder?

denfall unterschreibt man ja einen blaco vertragt? wen man nicht nachlesen kann, was diese sia-vertragsklauseln bedeutet?

 

[Vetruv]

Ist kein Witz. Die Normen sind auch nicht unter Verschluss. Jeder kann die kaufen. Als Bauherr und Käufer sollte man aber dankbar sein, dass in der Regel die SIA-Normen als Vertragsgrundlage gelten. Wenn es nicht so wäre, wäre die eigene Position einen Pfusch zu beweisen unendlich schwieriger.

Das eine ist die Normen einzusehen und das andere ist diee dann richtig zu vertshehen. Ich als Architekt habe bereits Mühe eine bauliche Situation, insbesondere bei Böden, auf die festgehaltenen Normen zu übertragen und richtig zu interpretieren. Alleine wie man die Messlatte "normgerecht" hinlegt und ein Ergebnis daraus ableitet muss gelernt sein.

Auch ich würde hierzu einen Experten beiziehen um korrekte Aussagen zu erhalten.

Ich sehe das eher kritisch als Nicht-Experte die Normen selber zu interpretieren.

 

[Arcuos]

...Wir haben im Rahmen unseres Küchenumbaus Bodenplatten (Feinsteinzeug, glasiert 30/60 cm) von einem grösseren Fachbetrieb aus der Region verlegen lassen....

Hallo Christof,
so wie ich es verstanden habe ist das Problem mit den Überzähnen nur beim Übergang alte/neue Platten...?

Wusste der Fachbetrieb denn die Masse (Höhe) der alten Platten bei der Auswahl?

Grüssle

Arcuos