Radonsanierung Keller und EG

tft7000

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28. Okt. 2014
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Wir besitzen einen ca. 150 jährigen ehemaligen Bauernhof im Zürcher Oberland auf dem Lande. Ich bin nun dabei die Sanierung des Erdgeschoss (ca. 100m2) und Kellers (ca. 50m2) zu planen.

 
Der Keller ist ein Naturkeller. In der Heizperiode habe ich eine Radonbelastung von ca. 700 Bq/m3. Im Sommer habe ich auf entgegengesetzten Seiten Lüftungsfenster geöffnet. Damit sank der Wert auf vielleicht 70 Bq/m3. Nun habe ich wegen der Kälte (10° im Keller) die Fenster wieder geschlossen und bin schon wieder auf über 700 Bq/m3. Die Messung läuft mit einem AirThings Gerät, das an der Decke in der Mitte des Kellers angebracht ist.
 
Das Erdgeschoss ist offen (ohne Türen) und auch sehr offen zum Obergeschoss und Dachgeschoss. Der Keller ist mit einer etwas dichteren Tür abgetrennt, aber natürlich gibt es in einem Altbau immer viele Ritzen... Die Hälfte des EG liegt direkt auf dem Boden, ich kenne die Beschaffenheit des Untergrundes aber nicht. In der Heizperiode hatte ich eine Radonbelastung von ca. 400 Bq/m3. Im Sommer lag der Wert bei ca. 200 Bq/m3 (d.h. wesentlich höher als im Keller). Die Messung läuft im einem AirThings Gerät, das an der Decke am Rand des Wohnzimmers angebracht ist - etwas weiter weg von der grossen Öffnung zum OG. An dieser Stelle ist das EG nicht unterkellert.
Wegen der Kinder ist das EG im Sommer eigentlich regelmässig belüftet, das die Türen immer mal wieder offen bleiben.. aber natürlich nicht gleich wie der Keller.

 
Egal ob die AirThings Geräte super genau sind: Es scheint mir, als hätten wir eine eher hohe Radonbelastung sowohl im Keller wie auch im Erdgeschoss und ich möchte diese im Zuge des Umbaus vermindern. Es scheint mir, als wäre die Belastung im EG nicht (nur) vom Keller gegeben.
 
Welche Möglichkeiten der Sanierung habe ich? Ich möchte sowieso im EG eine Bodenheizung einbauen und ich habe auch nichts dagegen den Naturkeller als solchen aufzugeben (d.h. zB eine Betonplatte oä. einzubauen).
 
Beim Keller dünkt mich das Vorhaben etwas kompliziert: Ich vermute, es braucht irgendeine Art Abluftsystem für das Radon. Dazu kann man wohl den Boden ausgeben und irgendeine Art Trichter System mit Abluftrohr einbauen. Danach kommt eine Betonplatte oder ähnliches drauf. Aber: wie mache ich das mit den Wänden? Ich weiss nicht genau wie alt der Keller ist, aber ich gehe davon aus, dass die Wände dort nicht ‚dicht‘ sind und entsprechend Feuchtigkeit aufnehmen. Kann und sollte man diese Wände ersetzen? Wie geht man da vor?
 
Beim EG wird es wohl ähnlich sein. Kann ich dort auch Probleme bei den Hausmauern bekommen? Wie geht man hier vor?
 
Kennt jemand einen guten Bauberater, der sich auch mit Radon Sanierung auskennt und ins Zürcher Oberland kommen kann (finanziell sinnvoll)? Oder macht in diesem Fall ein Bauphysiker mehr Sinn?
 
Vielen Dank
Tim

 
Hallo Tim,

hast Du schon auf der kantonalen Karte geschaut, wie stark die Region/Gemeinde in Bezug auf Radon betroffen ist?

Bei einem Neubau, wenn man dies vorab kennt, geht die Abdichtung entspr. einfacher.

Bei Deiner Gegebenheit wird man dies nie ganz hin bekommen.

Radon tritt dann natürlich auch aus dem Erdreich neben dem Haus aus... wenn man in einem solchen Gebiet wohnt.

Über das Mauerwerk wird weiterhin ein Eintritt möglich sein, aber Du kannst zumindest über die grosse Bodenfläche Verbesserung schaffen.

Das gilt anlalog auch für das nicht unterkellerte EG, wenn Du dort die alten Böden entfernst und mit einer Bodenplatte versiehst.

Unter den Betonboden (Keller wie EG über Erdreich befindlich) kann vor dessen Einbau eine entspr. Folie ausgelegt werden.

Wende ich doch einfach mal an SIKA, die solche Produkte führen und tausche Dich mit deren Fachleuten über die örtliche Situation aus.

Deren Variante "Gelbe Wanne" schützt gegen eindringendes Wasser und auch Radon.

Radon ist ja schwerer als Luft, also befindet sich die höhere Konzentration wohl auch eher in Bodennähe....da sollte man Messungen auch nicht unbedingt an der Decke ausführen.

Nicht ohne Grund plant man auch bei Neubauten die KWL-Luftansaugung immer über 1,50 m über dem Boden... ich bin selbst meist auf 1,80m gegangen.

 

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