Anders gefragt worauf ist zu achten um mit einem Mäher mit Fangkorb einen schön grünen satten Rasen ohne viel Unkraut zu halten? Mein Vater hat das jahrelang versucht, aber erst seit er eine Rasenroboter hat ist das Resultat echt top.
Einen schönen Rasen kriegt man mit Mähen nur, wenn
- man wirklich regelmässig mäht, im Frühjahr sicher ein- bis zweimal die Woche, bis zu alle zwei Wochen im Hochsommer.
- man in trockenen Zeiten durchdringend wässert.
- man regelmässig düngt und das zur richtigen Zeit, insbesondere im Frühjahr, damit der Rasen schneller ist als Rispe oder Hirse, deren Absamen man unbedingt verhindert muss, wenn man keine dauerhaften Unkrautprobleme haben will.
- man je nach Boden ein- bis zweimal im Jahr vertikutiert (entgegen früherer Aussagen filzt ein gemähter Rasen übrigens eher als ein gemulchter). Nach dem Vertikutieren muss anschliessend gedüngt werden, mit einem der Jahreszeit angepassten Dünger, idealerweise.
- man das Schnittgut sofort entfernt und bestenfalls kompostiert, trocken muss es dafür nicht unbedingt sein, sofern man es nur in dünnen Lagen zwischen anderes Gut in den Kompost gibt, sonst gärt und/oder schimmelt es. Man kann das Schnittgut aber auch zum Mulchen der Beete verwenden, insbesondere unter Hecken; dafür sollte es aber trocken sein.
Mulchmähen geht ohne oder mit wenig Dünger, dafür muss man ein- bis zweimal die Woche schneiden, damit das Schnittgut nur aus sehr kurzen Halmen besteht, da sonst der Rasen unter dem feuchten Schnittgut schimmelt oder vergilbt. Durch das häufige Schneiden hat auch das Unkraut weniger gute Chancen zu wachsen oder gar Samenstände zu bilden. Zudem macht es auch ökologisch Sinn, dem Boden nicht wertvolle Biomasse zu entziehen, sondern gleich wieder einzusetzen.
Bei beiden Vorgehensweisen wird man um gelegentliches Unkrautstechen nicht herum kommen, gerade Löwenzahn kommt gut im gedüngten Rasen, Wegerich und Hirse wachsen auch im ungedüngten. Unkraut ist sehr clever und passt sich den Mähgewohnheiten an. Hirse zum Beispiel kann auch bei einem sehr flachem Wuchs Samen bilden und abgeben, auch Klee ist ein Meister in der Verbreitung unterhalb der Messer und kommt bestens mit kalkhaltigem Giesswasser zurecht.
Der Roboter hat den Vorteil, dass er auch in den Ferien mähen bzw. mulchen kann. Sonst hängt es davon ab, wann die Ferien stattfinden, im Frühjahr wachsen die Gräser, aber auch das Unkraut schnell... Im Sommer wäre das Problem wohl weniger das Mähen als das fehlende Wässern... Wenn man automatisch bewässert, braucht es wieder häufigeren Schnitt... Ferien sind also eh schlecht für den perfekt gepflegten Rasen
Es wäre aber auch noch anzumerken, dass man sich wirklich gut überlegen muss, ob der klassische englische Rasen aus ökologischer Sicht noch wirklich sinnvoll ist - oder ob heutzutage nicht ein Blumenrasen, der selten geschnitten werden muss, oder ein etwas "wildgewordener" Rasen, der auch Unkraut zulässt, die bessere Alternative wären. Spätestens, wenn Herbizide zum Einsatz kommen, damit der Rasen den hohen Ansprüchen entspricht, sollte man auch über den Abschied von der hübschen, aber wertlosen Grünfläche nachdenken