Wenn Ihr nährstoffreiche Erde habt (Normalfall, oder war der Bauplatz vorher eine Blumenwiese) dann wird die Anlage einer Blumenwiese schwierig, weil sich nährstoffliebende Pflanzen durchsetzen werden, und die sind eben oft nicht so bunt. Das kann man mit Pflege nicht verhindern. Billig ist der Samen auch nicht (wenn es denn eine gute Mischung sein soll, die billigen enthalten viele einjährige Arten, die nach dem ersten Jahr weg sind). Was Ihr machen könnt, ist, bei einem Bauern fragen, ob Ihr 'Zusammenwischete' vom Heustock als Samen bekommt, und das dann aussäen. Wer eine Liegewiese oder ein Barfussgehrasen will, kommt um die dafür vorgesehenen Samenmischungen nicht herum, denn es gibt nur wenige Grasarten, die das aushalten, und die kommen auf anderen Wiesen eher nicht vor.
Des weiteren ist eine Gründüngung (Ringelblumen, Phacelia, Gelbsenf) oder auch ein Kartoffelbeet eine sinnvolle Lösung fürs erste Jahr, weil auf dem dann lockereren Boden die Pflanzen viel besser wachsen und den vermeintlichen Rückstand bald aufholen. D.h. der Geldmangel ist für die Bepflanzung eigentlich ein Vorteil.
Die Idee mit dem Fragen nach überflüssigen Pflanzen ist gut und bringt auch viel Bekanntschaft, nur braucht es schon viel Fachkenntnis um zu wissen was man bekommt, wie es aussieht und was die Ansprüche sind, d.h. "Gestalten" ist schwierig. Der Garten sieht halt dann wie ein Flohmarkt aus und ist sehr arbeitsintensiv, sollen nicht einige Arten alles andere verdrängen.
Wenn Ihr schon wisst, wo etwa die Staudenbeete usw. hin sollen, nutzt die Gelegenheit, das Land vor der definitiven Bepflanzung frei von Winden, Ackerdisteln und Quecken zu machen.
Was sich lohnt, ist, selber draussen Samen von schön blühenden Wildarten wie Schlüsselblume, oder Wiesensalbei zu sammeln und diese anzuziehen. Auf guter Erde und frei von der Wurzelkonkurrenz der Gräser blühen sie oft schon im folgenden Jahr.