Rasenfläche - teilweise Neugestaltung?

Horst

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18. Mai 2016
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Im Vorgarten hat die Rasenfläche in diesem Jahr wegen der Trockenheit stark gelitten. Das Hauptproblem sind meines Erachtens aber die in diesem Bereich vorhandenen Sträucher und der Kugelahorn. Unter dem Kugelahorn  leidet der Rasen extrem. Hier fehlt das Licht und es ist besonders trocken. Ich bin daher am überlegen, ob ich in diesem Bereich die vorhandene Fläche neu gestalten soll. Ich dachte hier ggf. an Zierkies oder an Pinienrinde. Ob das Ganze dann aber optisch ansprechend aussieht?

Rasen-Kugelahorn.jpg

Rasen-Kugelahorn1.jpg

Rasen-Kugelahorn2.jpg

 
Ja, wenn die Bäume das Wasser aufbrauchen, dann hat es auch der Rasen schwer... Ahorne machen ja sowohl tiefe wie auch flache Wurzeln, doppelt schwierig. 
Ich stelle bei mir zudem fest, dass zunehmend auch ehemals dauerschattige Plätze unter Bäumen und Sträuchern nicht mehr feucht und schattig, sondern trocken und schattig ausfallen. Farne und Hostas, die idealen Schattenpflanzen, verkümmern so nach und nach. Ich musste inzwischen auch umdenken und einige "Schattenpflanzen" mit "Trocken-Schatten-Pflanzen" ersetzen...

Kies und Mulch passt da natürlich immer, aber das wäre für mich die letzte Lösung, wenn sonst nichts mehr geht! Zu dick darf die Schicht allerdings nicht ausfallen, das mögen die höher wachsenden Wurzeln ja nicht besonders.

Die Frage ist, ob du da lang gehen musst, dann würde ein trittfester Bodendecker (Rasenersatz) (z.B. Cotula, Thymian, Isotoma, Sternmoos) Sinn machen.
Wenn nicht, kommen auch andere Bodendecker in Frage, immergrüne (Vinca, Bergenien, Thymian, Steinsame, Epimedum) oder laubabwerfende (Bleiwurz, Vergissmeinnicht, Storchschnabel, asiatisches Epimedum) in Frage. Bei einigen müsste es im Frühjahr wenigstens noch ein wenig feucht sein, damit sie bis zur Trockenheit im Sommer gut austreiben.
Wenn die Verhältnisse wirklich schwierig sind, geht Waldmeister immer (oder Turiner Meister), und wenn neben den Baumwurzeln kaum Substrat vorhanden ist, könntest du auch eine Teppichwaldrebe in Betracht ziehen. 
Wenn es auch ein wenig höher werden darf, wären Geissbart und Salomonsiegel, Dreiblattspiere oder Sterndolde denkbar.
Hier gibt's eine Liste von Pflanzen, die trocken und schattig vertragen.

Falls also auch Bepflanzung in Frage kommt, dann können wir uns noch ein wenig austauschen :)  

 
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Eine Frage ist, ob du da lang gehen musst, dann würde ein trittfester Bodendecker (Rasenersatz) (z.B. Cotula, Thymian, Isotoma, Sternmoos) Sinn machen.

Wenn die Verhältnisse wirklich schwierig sind, geht Waldmeister immer (oder Turiner Meister), und wenn neben den Baumwurzeln kaum Substrat vorhanden ist, könntest du auch eine Teppichwaldrebe in Betracht ziehen. 

Hier gibt's eine Liste von Pflanzen, die trocken und schattig vertragen.

Falls also auch Bepflanzung in Frage kommt, dann können wir uns noch ein wenig austauschen :)  
 
Begehbar sollte die Fläche schon sein. Die Krone des Ahorn wird jedes Jahr geschnitten und die Blätter müssen im Herbst entfernt werden. Der Bereich um den Ahorn muss daher betreten werden.

Die trittfesten Bodendecker benötigen aber auch teilweise feuchte Erde. Im Bereich des Baumes ist dies aber nicht der Fall.  Cotula beispielsweise bevorzugt frische bis feuchte Standorte.

Wie sollte ich die Abgrenzung zwischen dem verbleibenden Rasen und der neu zu bepflanzenden Fläche aussehen? Würde sich eine solche Mähkante eignen?

 
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Begehbar sollte die Fläche schon sein. Die Krone des Ahorn wird jedes Jahr geschnitten und die Blätter müssen im Herbst entfernt werden. Der Bereich um den Ahorn muss daher betreten werden.
Das vertragen die meisten robusten Bodendecker, auch wenn sie nicht speziell als Rasenersatz gekennzeichnet sind. Trittfest bedeutet eigentlich, fast so gut wie Rasen, also auch für Wege geeignet. Nur zum Schneiden drauf treten vertragen aber weit mehr Bodendecker.

Herabfallende Baumblätter müssen bei Bodendeckern oft nicht entfernt werden, weil sie einerseits daraus im Frühjahr die notwendige Feuchtigkeit und aus dem Material gleich noch fehlendes Substrat beziehen. Gerade Bleiwurz "frisst" die Blätter geradezu auf, da ist im Frühjahr meist kaum mehr was zu sehen. Ich muss den Bleiwurz übrigens auch jederzeit betreten können, ein paar Mal im Jahr, aber das macht ihm auch nichts.
 

Wie sollte ich die Abgrenzung zwischen dem verbleibenden Rasen und der neu zu bepflanzenden Fläche aussehen? Würde sich eine solche Mähkante eignen?
Es ist halt schwierig, ohne Schaden über bestehende Wurzeln Rasenkantensteine zu verlegen.
Und: Gerade sehr robuste Bodendecker wurzeln oft sehr tief, da nützt eine Sperre mit wenig Tiefe nicht viel. Was nicht tief wurzelt, wuchert aber in der Regel auch nicht, da könnte es ausreichen, an den Rändern der Baumscheibe regelmässig zu mähen und die Bodendecker so zu begrenzen.
Aber klar, Kantensteine schaffen eine saubere Grenze, wenn das Verlegen trotz Wurzeln klappt, dann spricht eigentlich nichts dagegen.
 

Die trittfesten Bodendecker benötigen aber auch teilweise feuchte Erde. Im Bereich des Baumes ist dies aber nicht der Fall.  Cotula beispielsweise bevorzugt frische bis feuchte Standorte.
Genau, deshalb ist es wichtig zu wissen, wie feucht es da übers Jahr ist. Im Gegensatz zur Rasen halten Bodendeckerstauden trockene Sommer aus, wenn der Boden im Rest vom Jahr feucht genug ist. Vor allem im Austrieb braucht es schon ein wenig Feuchte.
Ist es aber immer trocken, wird die Auswahl wirklich klein. 

Die eierlegende Wollmilchsau wird es für diesen Bereich sicher nicht geben :D  Um ein wenig Ausprobieren wirst du wohl nicht herumkommen.

Ich hab zudem schon oft festgestellt, dass die Beschreibungen mit meiner Realität nicht immer übereinstimmen - und mit den Bedingungen, die wir inzwischen haben, auch nicht nachkommen. Es sind viele Variablen, die beeinflussen, und nicht immer tauchen sie in den Pflege- und Standorttipps auf.

Ich sehe das immer im Vergleich mit Pflanzungen in mir bekannten Gärten, manchmal wird nicht klar, warum es beim einen funktioniert und beim anderen nicht. Der schon genannte Chinesische Bleiwurz wächst bei mir nicht nur in der Sonne, sondern einfach überall, egal wie der Boden aussieht. Klar ist er im frischen Beet an der Sonne dichter und höher, aber auch unter dem Baum und in verdichtetem Boden an einer Mauer wächst er gut. Bei meiner Mutter in den Bergen ist er nach zwei Jahren eingegangen; der Höhenunterschied zu mir ist marginal, aber die Winter sind bei ihr frostiger, länger und schneereicher, das scheint der Bleiwurz nicht zu mögen.

Was immer geht und bei mir leider wuchert, ist das grosse Immergrün (Vinca Major) und Efeu. Da braucht es dann auch keine Rasenkante, die langen Triebe wachsen da ja eh drüber. Da reicht einfach abschneiden oder abstechen. Leider wuchern die alles zu, Efeu sogar den Baum... Ich würde beides lieber loswerden, aber wenn nichts mehr geht, ist das vielleicht eine Lösung, noch vor dem Kies.

Bei mir ist Teppichthymian (Thymus serpillum) unter den Sträuchern sehr robust, im sonnigen Beet überlebte er nicht. Obwohl er für volle Sonne empfohlen wird, verträgt er zwar Trockenheit, aber nicht mehr die volle Sonne unserer Zeit, also Dauerhitze im Sommer! Diesen Sommer ist er vollständig verbrannt. Aber vielleicht wäre ein Versuch bei dir im Schatten möglich...

Meine Isotoma sind in der vollen Sonne leider auch nicht besonders robust, sie wachsen dann immer in den Schattenbereich anderer Stauden - und leider auch in die Rosen. Aber bei dir könnte es funktionieren, vorausgesetzt, es ist im Frühjahr beim Austrieb noch feucht. Die Sorte "White Splash" ist ein wenig robuster als die blaue "Blue Foot". Beide wuchern, lassen sich aber abstechen. Wo bei mir der Mähroboter durchmäht, wachsen sie auch nicht weiter. Im Winter sieht man aber nichts mehr, die Stauden ziehen vollständig ein.

Was sicher geht, ist Waldmeister. Bei meiner Schwester funktioniert das tadellos im Übergang zwischen Wald und Garten. Der wächst auch noch über Wurzeln in völligem Schatten und bei Trockenheit. Allerdings breitet er sich gerne aus, irgendeine Sperre wäre nötig, wenn man ihn nicht einfach abmäht am Rand (siehe oben).

An zwei blöden Stellen unter dem Gehölz hab ich bei mir im letzten Frühling diese Teppichwaldrebe gepflanzt. Leider treibt sie relativ spät erst aus, erst im Sommer so richtig. Bei mir ist das ok, weil da vorher noch Zwiebelpflanzen stehen. Sie wächst nur oberflächlich und braucht für eine grosse zu bedeckende Fläche nur ein Pflanzloch; das ist bei vielen Wurzeln und wenig Wasser ein Vorteil.

Teppichverbene soll sehr robust sein, persönliche Erfahrung hab ich damit aber nicht.

Was ich für meine trockenen Stellen im Rasen ins Auge fasse, ist die Römische Kamille namens Chamaemelum nobile "Treneague", also die Teppichversion. Optisch kommt sie dem Rasen schon sehr nahe und sie ist trockenheitsverträglich, im Gegensatz zu Sternmoos. Man kann sie offenbar auch mit dem Rasenmäher schneiden, wenn man ihn ein wenig höher stellt. Damit würde bei dir allenfalls auch die Randbegrenzung wegfallen, denn man sieht den Unterschied zum Rasen optisch kaum.

 
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Ich werde mir nun überlegen für welche Variante ich mich entscheide. Im Frühjahr werde ich dann das Ganze umsetzen. Nochmals vielen Dank für die tollen Vorschläge. ?

 
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