Regenfallrohr bei Altbauten

Haus_Umbau

Mitglied
12. März 2013
130
6
0
Hallo

Bei Altbauten wurden früher die Regefallrohre einfach ins Erdreich geführt, damit das Wasser versickern kann. So habe ich das bei vielen Häusern gesehen und auch bei uns ist das so gemacht worden. Die letzten Tage hat es sehr stark und viel geregnet, nun ist die Innenwand des Naturkellers etwas feucht geworden. Nichts neues und bei einem Naturkeller meiner Einschätzung nach auch nichts schlimmes. Ich frage mich nur, ist das auf Dauer etwas? Was könnte eine mögliche Lösung sein? Das Rohr fassen und zwei drei Meter vom Gebäude wegführen und dort Versickerung erstellen?

Gruss

Mit der haus-forum Mobile App gesendet

 
Lieber Hausumbau

Wenn Du grundsätzlich sickerfähigen Boden hast wäre dies eine Möglichkeit. Da die Regenintensitäten eher grösser werden, funktionieren halt teilweise alte Systeme nicht mehr hundertprozentig. Wenn Du in Google Bilder "Rigole" eingibst findest Du verschiedene Systeme, wie Du das anstellen kannst.

Viel Spass beim Buddeln....

Urs Tischhauser

 
Ja genau, über Google bin ich auch auf Rigolen gestossen. Mal sehen wo ich so Material bekommen könnte, werde bei Gelegenheit von meiner Buddelaktion berichten. Kannst du ein Rigolen System empfehlen?

Mit der haus-forum Mobile App gesendet

 
Lieber Hausumbau

Ich nehme an, dass Du dies in "Eigenleistung" erstellst. ich würde ein verkehrt rumliegendes Sickerrohr in eine Geröllpackung einlegen. Die Länge ist dabei von der Durchlässigkeit des darunterliegenden Bodens abhängig. Die Geröllpackung sollte dabei durch ein geotextiles Gewebe vom Unterboden getrennt werden. Am Ende sollte ein kleiner Schacht oder Spülstutzen sein, damit Du die Leitung reinigen kannst.

Gruss, Urs

 
Hmm, in etwa so?

ImageUploadedByHaus-Forum.ch1406879786.410880.jpg

Welche Funktion hat das von dir erwähnte Flies? Würdest du noch einen zusätzlichen Schacht einbauen?

Mit der haus-forum Mobile App gesendet

 
Lieber Hausumbau

Die Geotextiliem verhindern, dass Feinanteile in die Geröllpackung eingeschwemmt werden und die Leistungsfähigkeit der Sickerpackung Deiner Rigole beeinträchtigen. Die Grösse der Rigole ist von der zu entwässernden Fläche (was kommt rein) und der Sickerfähigkeit des Bodens (was geht raus) abhängig.

Der Dachwasserschacht, welchen Du eingezeichnet hast, sollte die Blätter und Schmutz aussortieren, damit diese nicht in die Leitung kommen.

Am Ende der Leitung solltest Du für den Unterhalt einen weiteren Schacht oder zumindest einen Spülstutzen vorsehen, damit Du die Leitung durchspülen kannst, wenn diese einmal verstopfen sollte.

Die Länge der Transportleitung mit einem Gefälle von 2% hängt natürlich von den Möglichkeiten ab. Grundsätzlich kann man natürlich sagen, je weiter vom Haus entfernt die Rigole ist, desto besser.

Alles klar?

Schönen 1. August

Urs

 
Bei uns endet eine von 4 Dachwasserleitungen seit bald 90 Jahren im Boden. Irgendwo im Garten. Ohne Probleme. Ich werde mich hüten, zu graben bloss um nachzusehen.

Sobald Du einen Schacht setzt, muss der den Vorschriften entsprechen.

D.h. verschraubbarer Deckel mit einem Schachtfunktionsbezeichnungsschild "Sickerung" und, wenigstens vor Jahren, Bodenüberstand von 10 cm.

Gruss, Fred

 
Lieber Fred

"Never change a running system". Klar, in Deinem Fall: "let it be", wie die Beatles schon vor Jahren propagierten. /emoticons/default_smile.png

Bei "Hausumbau" liegt aber ein Problem vor. Und, wir wollen ja Probleme lösen und nicht neue schaffen. Sind wir uns einig?

Schönen Nationalfeiertag

Urs

 
Lieber Fred

"Never change a running system". Klar, in Deinem Fall: "let it be", wie die Beatles schon vor Jahren propagierten. /emoticons/default_smile.png

Bei "Hausumbau" liegt aber ein Problem vor. Und, wir wollen ja Probleme lösen und nicht neue schaffen. Sind wir uns einig?

Schönen Nationalfeiertag

Urs
Du hast recht. Müsste ich die Sache neu machen, würde ich wenn möglich einen Sickerschacht einbauen lassen. Oft wird es auch so vorgeschrieben.

Macht man es selber im Sinne einer Reparatur/Verbesserung,wäre ein Sickerrohr und ein Spülstutzen am Gartenhag eine gute Lösung.

Gruss, Fred

 
  • Like
Reaktionen: Urs Tischhauser
Da es sehr schöne Sumpfpflanzen gibt, kann man, wenn es das Gelände erlaubt, auch die Regensammelleitungen an einen definierten Ort im Garten heranführen und dort einen "Ziersumpf" oder eine extra angelegte Senke damit bewässern und das Wasser dort versickern lassen. Bei langer Trockenheit muss man dann etwas nachwässern, man vermeidet aber die Unterhaltsprobleme eines richtigen Gartenteiches.

Man sollte nur sicher sein, dass man nicht versehentlich aiuch den Keller des Nachbarn untendran mit bewässert.

 
  • Like
Reaktionen: habaUgeot und Fred
@ emil 17

Retensionsbecken nennt man diese "Sümpfe", vor allem wenn sie dann etwas grösser sind.

Sie haben den Vorteil gegenüber den direkten Sickergruben, dass sie "belastetes" Dachwasser nicht direkt ins Kies führen.

Bei Industriegrundstücken zählen sie auch zu den manchmal geforderten Grünflächen.

In kleinen Gärten tragen sie zur Vielfalt bei, die zwar oft unerwünscht ist.

Gruss, Fred

 
Liebe Alle

die meisten Kantone haben gute Infos, wie eine Versickerung "richtig" gemacht wird.

Die ursprüngliche vsa-richtlinie gibt es (meines wissens) nicht online, aber die wichten Auszüge und Skizzen daraus tauchen in den kantonalen Richtlinien und Verordnungen wieder auf.

Mit vielen Grafiken und Intensitätskurve: Baselland: http://www.baselland.ch/fileadmin/baselland/files/docs/bud/aue/wasser/siedlung/richtlinie_versickerung.pdf

Die Unterlagen Zürich sind (für den Laien) mässig gut, aber dafür gibt es einen Online-Retentionsrechner:

http://www.awel.zh.ch/internet/baudirektion/awel/de/wasserwirtschaft/abwasserentsorgung/regenwasser/retentionsrechner.html#a-content

Kanton Luzern: Grafiken aus der vsa-Richtlinie sehr schön drin, sonst kurz.

Allgemein:

Für eine Dimensionierung kann man auch einen Profi anfragen. Insbesondere, wenn es nicht nur "richtig" gemacht sein soll, sondern so richtig, dass auch künftige Eigentümer daran wenig Anstoss nehmen. (Stichworte: Bewilligungen, Bedingungen, Bodenabklärung zur Versickerungseignung,... usw.)

HTH

Haba

 
  • Like
Reaktionen: Urs Tischhauser

Statistik des Forums

Themen
27.540
Beiträge
257.926
Mitglieder
31.818
Neuestes Mitglied
Praveen_123