Regenwassernutzung für WC-Spülung, etc. bei begrüntem Flachdach

Cemi22

Mitglied
04. Sep. 2009
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Hallo zusammen

Uns wurde empfohlen auf eine Regentonne zu verzichten, die uns Wasser für die WC-Spülung und die Waschmaschine geben würde. Grund ist unser begrüntes Flachdach, da würde zuviel Dreck mitgeschwemmt, der auch durch das beste Sieb hindurch fliessen würde. Folglich wäre unsere WC-Schüssel und die Wäsche braun. Wir finden das äussert schade, weil wir denken, dass das Wasser tendenziell teurer werden wird.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit der Regenwassernutzung bei einem Flachdach?

Vielen Dank für Eure Inputs und liebe Grüsse

Cemi22

 
Hallo cemi

Lies mal folgenden Beitrag - pro- und contra Argumente:

http://www.haus-forum.ch/allgemeines/3264-nutzung-von-regenwasser.html

So hab ich es selber gemacht:

http://www.haus-forum.ch/umbauen-und-renovieren/3309-totalrenovation-eines-hauses-von-1756-a.html#post52656

Jede Regenwassersammelanlage hat einen Filter an irgend einer Stelle.

Ob Flach- oder Steildach den Staub und Dreck aus der Atmosphäre fällt so oder so auf euer Dach.

Bei einem Flachdach werden diese Partikel noch besser zurückgehalten.

Die Aussage von braunem Wasser macht jemand der sich noch nie mit solchen Systemen befasst hat.

Ein Regenfass reicht für WC's und evtl. Waschmaschiene jedoch nicht.

Für die Blumen und den Garten schon.

Andy

 
Ich finde das Argument mit in Zukunft teurern Wasserpreisen falsch, zum anderen nimmst du eine grössere Hypothek auf und zahlst dementsprechend mehr Zinsen und dies regelmässig. Eine Regenwassernutzung wird nie rentabel sein, das ist klar.

Bei Regenwasser muss du fürs Wäschewaschen eine spezielle Waschmaschiene kaufen mit zwei Anschlüssen welche einen Regenwasseranschluss und einem Reinwasseranschluss hat damit die Wäsche am Schluss sauber gereinigt wird.

Es ist auch klar das bei einem begrünten Flachdach es zu mehr verunreinigungen kommt, da das Regenwasser fortlaufen sedimente oder wie man es nennt auspühlt. Während bei einem normalen Dach lediglich Vogelscheisse, Pollen und andere verunreinigungen abgeschwemmt werden, Entscheidend ist der Dachaufbau sicherlich.

Auf der anderen Seite kalkuliere mal wie viel Wasser du verbrauchen kannst für diese mehr investitionen.

 
Hallo

Das mit dem braunen Wasser habe ich bei den ersten Anlagen(vor ca. 15 Jahren) nach starken Niederschlägen schon selber erlebt. Wie es bei den neuen Anlagen ist, wird auf die Konstruktion wie beruhigter Zufluss, Filter etc. ankommen. (Da kann ich mangels Erfahrung nicht wirklich mitsprechen.)

Abgesehen davon ist ein Feinfilter nebst dem Netztrenner bei der Hauszuführung notwendig. Dieser Filter muss unterhalten (Gespühlt oder Filterflies gewechselt) werden.

Bei der alten Anlage welche ich oben erwähnte musste dies monatlich gemacht werden.

Ich benutze bei mir das Regenwasser für den Teich und Garten.

Die aufgelaufenen Kosten wird das Regenwasser aber nie einbringen.

Ist also reiner Idealismus. (Gibt aber ein gutes Gefühl)

Rechne selber.

Regenwasser-Tank Fr. 3000.- - 8000.-

Qualitäts-Druckerhöhungsanlage Fr. 1500.-

Leitungen, Montage Fr. 2000.-

Total ab Fr. 6500.- nur für Gartenbewässerung

Sollten die WC und die Waschmaschine angeschlossen werden, kommen für den Netztrenner, Montage etc. nochmal Fr. 2000.- dazu.

Ab Fr. 8500.- bist du dabei.

Beachte aber, das die Abwassergebühren für das Regenwasser welches im Haus verwendet wird vom Wasserwerk-/Gemeinde belastet werden.

Bei einem angenommenen Preis von Fr. 5.- pro 1000 Liter Wasser (was zurzeit relativ hoch ist) kannst du 1 700 000 Liter frisches Quellwasser vom Wasserwerk beziehen und in der Kläranlage reinigen lassen.

Turbo

 
Hallo cemi

Möchte auch meine Kostenaufstellung kurz anführen:

- Tank's (gebrauchte Chemiebehälter in Gitterbox) 3 x 15.- = Fr. 45.-

- Filtersystem und Verrohrung der Tank's untereinander = Fr. 2750.-

- zusätzliche Dachwasserverrohrung = Fr. 400.-

- zusätzliche Leitunssystemverrohrungen = Fr. 600.-

- zusätzliche Investition Waschmaschiene = Fr. 2200.-

- zusätzliche Investition im Speicher = Fr. 400.-

- PVC-Belag Auffangwanne = Fr. 80.-

- Schweissarbeiten PVC-Belag = Fr. 120.-

- Montage und Konstruktionen (Eigenleistung) = Fr. 1500.-

Ergibt einen Totalbetrag von Fr. 8100.-

Durch eine Anordung im 2.OG wurde keine Druckerhöhung benötigt.

Eine Dachwasserverrohrung wird so oder so benötigt (Vorschrift) - wurde bei mir nur in die Tank's und nicht direkt in die Sickergrube oder Kanalisation geführt.

Ein Brauchwassersystem erschliesst im Normalfall die Spühlkästen jedes WC's - ist somit auch eine Notwendigkeit.

Die Waschmaschiene hat in meinem Fall 3 Anschlüsse:

- Brauchwasser kalt

- Regenwasser kalt

- Regenwasser warm

Andere User berichten auch von reinen Waschgängen nur mit Regenwasser.

Weitere Aspekte bilden die Frischwasser und Abwassergebühren.

In unserem Fall sind dies Fr. -.80.- für den Wasserbezug je m3 und Fr. 2.16 für den errechneten Abwasserbedarf.

Hier kommt der entscheidende Punkt das Abwasser resultiert aus dem Frischwasserbezug !!

Wir haben diesen durch die Verwendung von Regenwasser den Frischwasserbezug mehr als halbiert !!

Zusätzliche Argumente:

Bei kommunalen Vorschriften bezüglich Versicherung von Meteowasser sind meist Zusatzinvestitionen (Retentionsschacht etc.) notwendig.

In Gemeinden mit hohem Kalkgehalt im Frischwasser ist die Verwendung von Regenwasser ein Schutz der angeschlossenen Geräte.

Hoher Kalkgehalt macht höhere Dosierung von verwendeten Waschmitteln notwendig.

Durch Regenwasser kann dieser auf mehr als die Hälfte reduziert werden.

Ein paar Bilder im Anhang.

Die Amortisation erhöht sich bei mehreren angeschlossenen Verbrauchern.

Es schont das Budget (langfristig) und die Umwelt (Waschmittel, Abwässer).

Andy

 
@Andy

Beim betrachten deiner Fotos sind bei mir einige Fragen aufgetaucht.

Das Dachwasser wird direkt ins Haus geleitet. Hast du keine Probleme mit kondensierenden Leitungen und Kältebrücken.

Ich könnte mir vorstellen, das Regenwasser aussen entlang des Dachwasserrohres läuft und auf der Holzschahlung längerfristig betrachtet zu Schäden führen könnte. Achte dich doch mal darauf. (alter Bauspengler gratis Tipp)

Dem könntest du einfach mit einem aufgelöteten Abweisblech vorbeugen.

Was bei deinem System ein Nachteil sein dürfte ist der schwache Druck durch die nur 6- 9 Meter Wassersäule. Je nachdem wo man misst.

Für einen längeren Gartenschlauch und eine effiziente Gartenbewässerung dürfte es kaum reichen.

Aber man sieht, auch unkonventionelle Lösungen können Spass machen.

Ist alles eine Eigenentwicklung?

Turbo

 
Hallo turbo

Danke für deine Detailfragen.

Die Rohre die das Wasser nach innen führen sind PE-Rohre und sind hinter der hinterlüfteten Fasade geführt.

--> weniger Kondensat, welches problemlos abgeführt wird

Die Wassersäule brauchte nur bei den Spühlkästen (WC's) Anpassungen.

Die Düsen der Spühlkästen mussten leicht aufgebohrt werden.

Die kleinste Wassersäule ist 1,5 m.

Für den Garten gilt das Giesskannenprinzip !!

Der Hauptabnehmer ist die Waschmaschine.

Die Wäsche hält ohne kalkhaltigen Waschgang ewig.

Das Herzstück ist der Filter mit Grobabscheider und Feinstfilter.

Ein Kunststofftechniker hat mir diesen gebaut.

Wartungsaufwand - im Sommer Chlortabletten ins Wasser geben, dass es nicht "kippt" und jeweils nach Regen die Filter auswaschen vom Staub auf dem Dach.

Würde beim nächsten Haus die selbe Anlage wieder installieren.

Kleine Änderung:

http://www.haus-forum.ch/allgemeines/3264-nutzung-von-regenwasser.html#post67936

Die Vorkehrungen des Leitungssystems gegen das Absetzen von Feinstpartikeln.

Andy

 

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