Hallo Säntisblick
Ich habe mich ebenfalls mit dem Thema eingehend auseinandergesetzt und vor dem Kauf einen Fachmann zu einer Expertise bestellt, die etwa CHF 600.- gekostet hatte.
Die Verkäufer waren einverstanden mit der Prüfung, die ich selbst bezahlt hatte.
Asbesthaltig waren natürlich die offensichtlichen Eternitprodukte (Sicherungskasten, Heizungsisolation) und viele Eventualitäten (Fenster-Kitfugen, Kleber unter dem Novilonboden im UG, Mörtel hinter den Badezimmer-Plättli, Dacheindeckung, da Alter unbestimmt).
Das Holzhaus hatte aus der Mitte des letzten Jahrhunderts eine "Zentralheizung" auf der Basis Heissluft, d.h. die im UG produzierte Heissluft stieg per Eternit-Rohrsystem in das EG und OG.
In der Phase des Umbaus hatte ich zum grössten Teil die Rohre und Platten selbst entfernt. Mit viel Schmierseifenwasser eingesprüht, mit Atemschutz und vorsichtig wie ein Chirurg Rohrstück um Rohrstück demontiert, sofort in Plastiksäcke verpackt und luftdicht zugeklebt, Handschuhe, Atemschutz mitentsorgt etc.
Ich muss sagen, im Nachhinein machte ich etwas viel Hysterie darum. Die Asbestfasern im Eternit sind gut gebunden und verteilen sich nicht einfach in der Luft, wenn man das Zeug ruhig voneinander nimmt, nicht bricht oder gar bearbeitet.
Schau mal auf den Recyclinghöfen in das Inertstoffabteil: da werden Eternitprodukte einfach hineingeschmissen.
Tatsächlich musste ich bei der Anlieferung meiner zugeklebten Säcke alles wieder auspacken. Der Arbeiter schmiss die Enternitrohre in die Mulde, wo sich des Weiteren Tontöpfe und Glastische anhäuften und knallte schliesslich Betonziegelsteine obendrauf, damit der ganze Haufen platt wurde und es wieder Platz herrschte in der Mulde.
Das war grotesk und er meinte, die Dachdecker werften die Eternitziegel ja auch noch immer vom Dach direkt runter in die Mulden. Das ist natürlich verboten und dumm - es gibt also grosse Unterschiede im Umgang mit asbesthaltigem Material. Aber man sollte da sinnvoll abwägen, welcher Einsatz angezeigt und notwendig ist.
Spezialisten mit Unterdruckgeräten, Spezialfiltern und Spezialanzügen, hermetischem Abdichten von ganzen Räumen mit anschliessender Reinigung mit Spezialstaubsaugern ergibt eine sehr saftige Rechnung beim Entfernen von Asbest-Produkten und dieser Aufwand ist wohl nicht in jedem Fall angezeigt.
Verstehe meine Schilderungen als die eines Laien und niemand soll mich darauf behaften - jeder und jede ist selbst verantwortlich für eine genaue Abklärung der Gefahrenslage und der Einhaltung des korrekten Vorgehens. Ich meine aber auch, dass man die Sache aus lauter Panik auch überbewerten kann.
Proben lassen sich einschicken per Post und man erhält sehr rasch Bescheid über die Zusammensetzung und ob Fasern gut oder lose gebunden sind etc.
Adressen findest du auch bei der SUVA und wohl auch sonst im Internet.