Renovationsbedürftiges Bauernhaus

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jade

Guest
Guten Tag zusammen

Da ich neu hier bin, weiss ich nicht, ob ich meine Anfrage am richtigen Ort platziert habe. Was ich jedoch hoffe. Nun zu meinem Anliegen:

Auf der suche nach einem Bauernhaus mit etwas Umschwung bzgl. Pferdehaltung haben wir ein Objekt gefunden, welches stark renovationsbedürftig ist. Das Haus müsste komplett renoviert sprich umgebaut werden. D.h. neues Dach, Wohnhaus muss innen komplett rückgebaut werden, sprich nur Aussenmauern können stehen bleiben, ein Teil des bestehenden Stalls soll als Wohnraum umgenutzt werden. Heizung, Isolation, Elektrik etc. muss komplett neu erstellt werden. Nasszellen müssen eingebaut werden, Dachstock soll ausgebaut werden. etc. etc. D.h. eine etwas grössere Sache. Das Haus sowie Ökonomiegebäude darf nicht komplett rückgebaut werden, da es sich um ein schützenswertes Objekt handelt!

Meine Frage ist, hat jemand von Euch Erfahrungen mit solch einem Projekt. Auf was muss bereits vor dem Kauf geachtet werden. Wie verhält es sich mit Schätzungen der Eigentümer für das Objekt. Hat jemand eine Gegenschätzung machen lassen. Kann jemand eine grobe Kostenschätzung machen lassen, wir gehen von ca. Chf. 500'000.-- aus. Soll vor dem Kauf ein Architekt zugezogen werden um sich das Objekt anzusehen oder ein Bausachverständiger, wenn ja, wie hoch liegen da die Kosten.

Wir sind für alle Informationen dankbar, auch für die wie "lass die Finger davon":).

Herzlichen Dank für die Anworten im Voraus. Gruss Jade

 
hallo jade

wir haben zwar nich sooo ein grosses projekt vor uns, aber eine mehr oder weniger totalsanierung eines kleineren EFH.

vor dem kauf baten wir einige architektenaus der umgebung, uns eine grobschätzung zu machen, da die investitionskosten die kaufentscheidung definitiv beeinflussen würden.

ein archi-büro kam mit 2 leuten vorbei, nahm sich über eine stunde zeit, und 2 oder 3 tage später hatte ich die grobschätzung auf dem mail. die machten das umsonst.

ein anderer architekt meinte, es würde so 1500.- kosten, der hätte es dann wohl detaillierter gemacht. der kam dann auf unseren wunsch nicht vorbei...

ein dritter (öko-archi) verlangte einen stundenansatz von 120.-, der kam vorbei, und das hat sich echt gelohnt, der hatte gute und einfache, kostensparende ideen. und machte mir eine sehr detaillierte kostenschätzung.

(aufwand 3 std. => 360.-)

ein weiterer, der bereits das nachbarhaus saniert hatte, kam auch vorbei, ging leider gar nicht auf meine anliegen ein, und dachte, das könne man genau so machen wie das nachbarhaus (ähnlicher grundriss), verlangte zwar nix für die halbe stunde, die er dort war, war aber auch nicht hilfreich (er zeigte mir nur die abrechnung des nachbarhauses, was das doppelte war von unsrem budget...).

da wir mittlerweile ziemlich genaue vorstellungen haben, planen wir fast alles selbst. mit dem "öko-archi" sind wir aber noch in kontakt für die komplizierteren sachen.

fazit: vor dem kauf mit archi hingehen und grobschätzung machen lassen. die sehen auch, obs irgendwelche feuchteschäden hat oder ähnliches. einfach mal anrufen und fragen, ob sie das machen, und wieviel es etwa kostet (wie du gesehen hast, kann sehr unterschiedlich sein).

viel glück!

gruss, muskat

 
Hallo Jade

Wir sind derzeit an einem solchen Projekt. Es handelt sich dabei um unser Elterhaus welches ich mit meinen Bruder zusammen in ein Zweifamilienhaus umbauen werde. Wir müssen auch alles neu machen, wir haben das Haus in den Rohbau zurückversetzt.

Ich rate Dir auf jedenfall einen Architekten beizuziehen der sich mit solchen Objekten auskennt. Meistens liegen solche Objekte nicht in der Bauzone und müssen vom Kanton genehmigt werden, da ist es sicher hilfreich wenn sich Dein Architekt mit den speziellen Bedinungen/Gegebenheiten (Ortsbildschutz etc) auskennt.

Vorallem braucht es für ein solches Objekt viel Zeit, Geld und Nerven. Wir haben unsere Baubewilligung im Januar dieses Jahres eingreicht, haben eine Bewilligung mit Auflage (Anschluss an Kanalisation) vom Kanton im März erhalten und sind nun mit der Gemeinde im Clinch betreffend diesem Anschluss.

Hoffen, dass wir bis Ende Jahr alle Bewilligungen unser Dach und Fach haben und nächstes Jahr anfangen können.

Trotzdem freue ich mich auf die kommende Zeit. Die Lage des Objektes ist einfach traumhaft und macht alles wieder wett.

Euch viel Glück

Liebe Grüsse

Anna-Rose

 
Hallo Jade,

Ich wohne zwar in einem neuen Haus, aber einige meiner Geschwister und auch meine Eltern (sogar mehrmals) haben ein altes Haus (das älteste um die 350jährig) umgebaut. Ich kam zum Schluss dass für so ein Vorhaben entweder Geld keine Rolle spielen darf oder du vieles selber machen kannst. (vieles = du bist Zimmermann, Schreiner, Dachdecker, Maler, Gipser, Sanitärinstallateur in einem... /emoticons/default_rolleyes.gif )

500'000 für ein Haus wie du es beschreibst und was du damit machen möchtest ist meiner Meinung nach nicht realistisch.

Mit Schätzungen meinst du bestimmt die Schatzung für den Verkehrswert des Hauses. Wenn diese noch nicht ein Jahr alt ist und von einem Profi, der die Gegend kennt, erstellt wurde kannst du ihr schon vertrauen. Ist sie älter, aber die Substanz des Hauses genau dokumentiert und seit dann grösstenteils unverändert, würde ich im Internet forschen, was ähnliche Häuser in dieser Gegend kosten.

Ist die Schatzung aber einfach nur eine Idee des Verkäufers würde ich dem Verkäufer schon vorschlagen eine richtige Schatzung machen zu lassen. Falls er nicht will (kostet ja um die tausend Franken) hilft dir deine Bank vieleicht weiter!

Liebe Grüsse, jomazi

 
Ein herzliches Dankeschön für Eure Beiträge.

@Muskat: Du sprichst es an, das Problem bei so einem Umbau ist immer der Architekt, sprich wie erfahren ist er oder sie mit solchen Bausubstanzen, da hänge ich ein wenig. Hab jemand wo eventuell in Frage käme, aber leider schon pensioniert.

@Anna-Rose: Unser Objekt liegt in der Kernzone und ein Teil ist schützenswert. Bzgl. Bewilligungen kann ich mir schon vorstellen, dass es ein feilschen sein wird. Wobei erst kürzlich ein Haus in der Kernzone umgebaut wurde und da wurde der Dachstock ausgebaut, sprich Gauben eingebaut, würde ja wieder hoffen lassen. Was die Zeit betrifft, haben wir einen gewissen Vorteil, da wir erst in 2.5 Jahren ready sein müssen.

@jomazi: Phu, die Aussage "Geld darf keine Rolle spielen" schmälert mein Enthusiasmus doch wieder ein wenig, denn das spielt sehr wohl eine Rolle. Leider vereine ich nicht soviele Berufe, wie gefordert:)

Wir warten ja immer noch auf die Schätzung des Hauses. Wir sind der Meinung, dass lediglich noch der Bodenpreis verlangt werden kann, aber da gehen vermutlich die Meinungen auseinander. Wir lassen uns einmal überraschen.

Grüsse Jade

 
Bei so vielen Umbauten und Änderungen, wo zudem Auflagen bestehen, wird das zwar schöner, aber auch teurer als ein Neubau. Beim Aushöhlen erlebt man dann auch noch die eine oder andere Überraschung, z.B. dass nachher die Fensterlöcher nicht mehr passen, wenn man eine akzeptable Raumhöhe will.

Offerieren lassen ist auch schwieriger, denn oft kommen bei der Ausführung noch unliebsame Dinge, die man beim Altbau eben nie voraussehen kann und die dann zum Streit zwischen Unternehmer und Bauherr führen, wenn sie in der Offerte nicht berücksichtigt waren. Versetzt Euch in die Lage eines Unternehmers. Lässt Du es nach Aufwand machen, gibst du dem Unternehmer einen Blankoscheck.

Wenn weitersuchen keine Option ist, müsst Ihr viel Zeit und viel Geld und viel Bereitschaft zu Eigenleistungen haben. Oder nochmal über die Bücher, ob man wegen dem baulichen Zustand oder bloss wegen Euren Wohnansprüchen aushöhlen "muss".

 
Hallo, wir haben ein 250-jähriges Bauernhaus fast fertig renoviert. Da wir alles in Eigenarbeit erledigt haben, mussten wir nur für die Materialkosten aufkommen. DIe liegen jetzt bei ca. 200000 CHF.

Die Arbeit ist nicht zu bezahlen. Leider müssen wir jetzt das Haus verkaufen und machen ziemlich Minus. Wenn du willst, kannst du mal unter folgendem Link schauen:

http://www.schudel.net/dateien/Schindelboden_Dokumentation.pdf

Grüessli Svenja

 

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