Reservationsvertrag Anzahlung zu hoch?

julexx

Mitglied
22. Apr. 2011
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Hallo Zusammen

nun sind wir schon ein bisschen weiter. Wir haben eine Zusicherung zur Finanzierung von einer Bank und klopfen jetzt noch die Bedingungen für die Hypothek bei verschiedenen Banken ab. Jetzt will aber die Maklerin, welche uns ziemlich unter Druck setzt mit sprüchen wie, dass sie bereits 3 andere Interessenten für das Haus habe und sie sich aber noch nicht entschieden hätten, einen Reservationsvertrag mit einer Anzahlung von 50 000 SFR bei einem Kaufpreis von 850 000. Ist das nicht ein bisschen übertrieben?

Wir wollen auf alle Fälle vorher noch einen Bauexperten bzw. einen Schätzer hinzu ziehen welcher sich auch die Bausubstanz und alles näher anschaut. Das wird wohl auch bis zu 1500 SFR kosten, vorher unterschreiben wir aber nichts! Wäre nur zu dumm wenn wir den Experten holen und uns jemand das Haus vor der Nase wegschnappt.

Meine eigentliche Frage also: Sind die knapp 6% ( so klingt es gar nicht soviel /emoticons/default_confused.png) vom Kaufpreis für einen Reservationsvertrag normal?

Gruss Julexx

 
Die Frage ist doch eher: was passiert, wenn der Schätzer sagt, dass das Haus nur 750'000 wert ist? Daher solltest Du schon zuerst wissen, ob Du das Haus überhaupt zu diesem Preis kaufen willst oder nicht. Die Höhe der Anzahlung ist dann sekundär.

Evtl. ist das Haus preislich zu hoch angesetzt und die Verkäuferschaft versucht jetzt Druck zu machen, bevor eben jemand qualifiziertes den Preis anders beurteilt.

 
Wir haben auch 5% angezahlt. Man hat uns auch auf der Bank versichert, dass das durchaus üblich sei.. (im Aargau sicher)

 
Die Anzahlung sollte maximal 15-20% sein. Wir haben 15% bezahlt bei einem Kaufpreis von CHF 900'000. Aber nicht im Aargau:-)

 
Ich denke man muss unterscheiden zwischen Anzahlung und Reservations-Betrag. Anzahlung = Betrag zu Zahlen bei Vertragsabschluss = Teil des Kaufpreises, der Rest wird dann bei Fertigstellung, Handänderung, was auch immer im Vertrag steht, fällig. Reservations-Betrag = Pseudo-Sicherheit für den Verkäufer/Makler damit er weiss dass man es ernst meint (es muss auf jeden Fall geregelt werden was mit dem Geld geschieht wenn der Vertrag nicht zu Stande kommt - eventuell abhängig von Gründen).

Ich lese immer wieder von Reservations-Beträgen in einer sehr frühen Phase. Warum? Sind so viele Pseudo-Kaufinteressenten da? Oder können die Makler echten von unechten Interessenten nicht mehr unterscheiden? Zudem, wenn man noch nicht mal mit einem Baufachmann und Schätzer besichtigt hat ist es aus meiner Sicht auf jeden Fall zu früh für einen Reservations-Betrag. Und so ein Reservationsvertrag mit Grundbucheintrag macht der Notar auch nicht auf Zuruf. Ich habe sowohl ein bestehendes Haus gekauft wie auch eine Wohnung gekauft und verkauft. Beides ohne Reservationszahlungen. Man wurde sich einig über den Preis, dann hat der Kaufinteressent seine Finanzierung geklärt und der Verkäufer den Notar mit dem Erstellen des Verttrags beauftragt. Einige Wochen später wurde dann der Vertrag unterzeichnet, bis dahin musste natürlich die Finanzierung stehen und das Zahlungsversprechen vorliegen. Das geht alles nicht in wenigen Tagen. Auch müssen die meisten Kaufinteressenten noch diverse Banken vergleichen, Finanzverschiebungen machen, Sparkonten von einer Bank zur anderen transferieren, PK und Säule 3 Gelder transferieren.

Alles in allem braucht ein Kauf 4-6 Wochen. Und wenn da Makler Druck machen und von anderen Interssenten reden dann ist das eventuell auch nur Verkaufstaktik.

 
Danke für die Infos, selbstverständlich würden wir erst Schätzen lassen bevor wir reservieren. Leider sieht es so aus, das wir die Anzahlung nicht zusammenkriegen. Schön blöd, das ganze Haus können wir problemlos finanzieren aber die Anzahlung sprengt den Rahmen. Gruß Jule

 
Danke für die Infos, selbstverständlich würden wir erst Schätzen lassen bevor wir reservieren. Leider sieht es so aus, das wir die Anzahlung nicht zusammenkriegen. Schön blöd, das ganze Haus können wir problemlos finanzieren aber die Anzahlung sprengt den Rahmen. Gruß Jule
Wie hättet ihr den finanziert? Rein aus PK-Geldern?

 
60000 in Bar und 110000 aus der PK. Eine Finanzierungsbestätigung von 2 Banken haben wir. Und nun das...

 
60000 in Bar und 110000 aus der PK. Eine Finanzierungsbestätigung von 2 Banken haben wir. Und nun das...
Red doch mit der Maklerin und erklaer ihr die Lage. Biete 30'000 an, das sollte genügen als Sicherheit und Bestätigung deiner Kaufabsicht. Wenn Sie darauf nicht eingeht, dann ist es sowieso fuer euch besser, dass es nix wird. Denn beim Kaufvertrag werdet ihr euch sicher um gewichtigere Fragen 'streiten'.

 
Denn beim Kaufvertrag werdet ihr euch sicher um gewichtigere Fragen 'streiten'.
Wenn es eine richtige Anzahlung ist dann ist der Vertrag ja schon ausgearbeitet und unterschrieben. Eine Anzahlung wird ja frühstens zur Vertragsunterzeichnung fällig.
 
ja, das sehe ich auch so wie John_w64, wenn es eine Anzahlung ist, müsstet Ihr im Besitz eines vorbereiteten notariellen Kaufvertrages sein. Dann ist es aber keine Reservationszahlung, sondern eben eine Anzahlung die bei der Beurkundung bezahlt werden soll.

Oft werden sog. Reservationszahlungen von Makler oder Vermittler verlangt. Ein Verkäufer geht davon aus, dass der Interessent sicherer, glaubwürdiger ist, wenn er zur Zahlung einer Reservationszahlung bereit ist. Diese kann eigentlich beliebig vereinbart werden. Im Unterschied zur Anzahlung beim beurkundeten Kaufvertrag, muss die als Reservationszahlung deklarierte Summe vom Verkäufer an den Käufer zurückbezahlt werden, sollte es nicht zum Vertragsabschluss kommen.

Wenn es sich wirklich ume eine Reservationszahlung handelt, würde ich euch folgendes empfehlen:

- Reservationsvertrag unterzeichnen und Anzahlung reduzieren (z.B. 30'000) mit irgeneiner Begründung (z.B. das EK ist noch in Festgeldanlagen gebunden). Dann kann die Anzahlung getrost einbezahlt werden. Schlagt vor, dass die dann noch fehlenden 20'000 bei der Beurkundung als weitere Anzahlung folgen werden.

- Sich vergewissern, dass der Makler wirklich vom Verkäufer beauftragt ist, das Objekt zu verkaufen (es gibt so Anzahlungsjäger, die nach Einnahme der Anzahlung nicht mehr auffindbar sind.) Im Zweifelsfall darauf achten, dass das Geld auf das Konto des Grundeigentümers überwiesen wird, Zahlungsvermerk "Reservationszahlung für Objekt XX" nicht vergessen.

- Es gibt Bundesgerichtsentscheide die solche "Reservationsgelder" vollumfänglich zur Rückerstattung verpflichten, wenn der Kauf nicht zu Stande kommt. Nur durch Euch in Auftrag gegebene Arbeiten können davon in Abzug gebracht werden. Also zum Beispiel wenn der Makler für Euch einen Kaufvertragsentwurf beim Notar bestellt, Ihr dann nicht mehr kaufen wollt, so müsst Ihr die 300 Franken bezahlen /emoticons/default_smile.png

So seid Ihr bestimmt in der Lage euer Traumhaus vorerst sichern zu können, dann die Prüfung mit Fachleuten machen... und erst dann der wirkliche Kauf mit dem Notar vollzogen wird.

 
Danke für die Infos, selbstverständlich würden wir erst Schätzen lassen bevor wir reservieren. Leider sieht es so aus, das wir die Anzahlung nicht zusammenkriegen. Schön blöd, das ganze Haus können wir problemlos finanzieren aber die Anzahlung sprengt den Rahmen. Gruß Jule
Liegt an der Verkaufstakti von Verkäufern. Klar definieren, was mit der Anzahlung geschieht und auf Sperrkonto erinzahlen. Wenn etwas nicht gemäss seinen Aufzählungen und Beschreibungen bestimmt, solltet ihr vom "Vertrag" zurücktreten können und die 50'000 wieder zurückhaben.Alles andere ist in meinen Augen fahrlässig, dann lieber auf's Haus verzichten.....

OT:

Ihr habt keine 50'000 Franken Cash auf dem hohen Konto, könnt aber problemlos 850'000 Finanzieren? Sportlich, sportlich....

 

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