Rosen schneiden, pflanzen und pflegen im Frühjahr

Redaktion

Administrator
15. Nov. 2016
1.197
0
0
31
Rosen pflanzen


Rosen lieben einen offenen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Windstille und heisse Standorte direkt vor Hauswänden in Südlagen und an extrem heissen Böschungen sind ungeeignet, da hier Krankheiten und Schädlingsbefall vorprogrammiert sind.


 



Anhang anzeigen 31951


Die Veredlungsstelle der Rosen muss 4-5cm unter der Erdoberfläche liegen.



 



 



Anhang anzeigen 31952



Die Rosentriebe werden vor der Pflanzung eingekürzt


Boden und Bodenvorbereitung


Der richtige Standort sowie eine optimale Bodenvorbereitung ist die beste Grundlage für eine lange Lebensdauer Ihrer Rosen. Als Tiefwurzler mögen sie einen unverbrauchten, mittelschweren bis schweren und tiefgründigen Boden. Bei Staunässe kommt es zu Wurzelfäulnis, und die Pflanze stirbt ab. Neue Standorte sollten, wenn immer möglich, einen Monat vor der Pflanzung tief umgegraben werden. Vor Ersatzpflanzungen am gleichen Standort muss die Erde mindestens 40 cm tief durch neue Gartenerde oder RICOTER Rosenerde ohne Torf, bestehend aus Kompost, Holzfasern und Landerde, ersetzt werden. In rosenverbrauchter Erde würden Neupflanzungen nämlich nur kümmerlich wachsen oder gar absterben. Erweist sich die Gartenerde allgemein als nicht rosentauglich, empfiehlt sich auch hier ein Auswechseln der Erde durch RICOTER Rosenerde ohne Torf. Ebenfalls eignet sich das Substrat für eine Bepflanzung mit Rosen von Trögen, denn RICOTER Rosenerde ohne Torf mit einem pH-Wert von ca. 7,5 weist nebst gutem Wasserrückhaltevermögen ein hohes Speichervermögen für Nährstoffionen auf, was besonders Rosen in Trögen zu schätzen wissen. Eine Düngung nach der Pflanzung erübrigt sich, da im Substrat eine Grunddüngung für ca. einen Monat Kulturzeit bereits enthalten ist. RICOTER Rosenerde ohne Torf ist in Säcken à 20, 15 und 40 Liter erhältlich.


 





Pflanzabstände


Die Pflanzabstände der einzelnen Rosen richten sich nach der Wuchsform der jeweiligen Sorten. Etiketten, Rosenkataloge sowie das Personal von Rosenschulen gibt Ihnen darüber gerne Auskunft. Grundsätzlich sollten die Blätter während des Sommers den Boden möglichst vollständig abdecken. Dies verhindert ein Austrocknen der Erde.


Pflanzung von wurzelnackter Ware


Wurzelnackte Rosen sind bis ca. Mitte April im Handel erhältlich. Vor der Pflanzung werden die Pflanzen für einige Stunden vollständig in Wasser eingelegt, ausgetrocknete Ware über Nacht. Anschliessen kürzt man die Wurzeln leicht ein und schneidet die Triebe auf ca. 20 cm zurück. Ist die Pflanzgrube ausreichend tief und breit ausgehoben, wird die Pflanze hineingestellt. Dabei kommt die Veredlungsstelle etwa 4 bis 5 cm tiefer zu liegen, als die Erdoberfläche um die Pflanzgrube ist. Achten Sie zudem darauf, dass die Wurzeln nicht umgeknickt werden, dadurch besteht nämlich die Gefahr von Wildtriebbildung. Ist das Pflanzloch wieder mit Erde aufgefüllt, wird ausgiebig gewässert. Zum Schutz vor Austrocknung sollte der Stock für ein bis zwei Wochen mit Erde angehäufelt werden. Folgt eine Trockenperiode, wird die Pflanze weiterhin regelmässig mit grosszügigen Wassergaben versorgt. Bei normalen Wetterbedingungen erübrigt sich dies.

Anhang anzeigen 31951

Zum Schutz vor Austrocknung sollte der Rosenstock für ein bis zwei Wochen mit Erde angehäufelt werden.


 





Pflanzung von Containerrosen


Diese können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Hier gelten dieselben Bodenvorbereitungs-, Pflanz- und Wasserversorgungsmassnahmen wie bei wurzelnackter Ware.


Rosenschnitt


Mit den ersten warmen Frühlingstagen wird es auch Zeit für den Schnitt. Dies ist eine der wichtigsten Tätigkeiten während des ganzen Rosenjahres, denn mit ihr bestimmen wir nicht nur die Anzahl der Jungtriebe, sondern steuern auch die Verteilung der im Stock vorhandenen Kraft. Zudem beeinflussen wir die Form und den Aufbau der Pflanze und nehmen somit einen entscheidenden Einfluss auf ihre Lebensdauer. Wie man weiss, ist aber Rose nicht gleich Rose, den diese Gattung weist sehr mannigfaltige Arten auf. Grundsätzlich kann man sie in eine einmal- und eine mehrmalsblühende Gruppe einteilen. Dabei wird jede Gruppe anders geschnitten. Zu der Gruppe der einmalblühenden Arten gehören die Wildrosen, Rambler- und einmalblühende Kletterrosen, einmalblühende Strauch-, Kleinstrauch- oder Bodendecker-, auch Boden- und flächendeckende Rosen genannt, wie auch viele Historische Rosen. In der Gruppe der mehrmalsblühenden Arten finden sich ebenfalls Kletter-, Strauch-, Kleinstrauch- und Bodendeckerrosen, einige wenige mehrmals- oder nachblühende Historische Rose, aber auch die sogenannten Englischen Rosen, bei denen es sich oftmals um Strauchrosen handelt, sowie die altbekannten Beet-, Floribunda-, Zwerg- und Edelrosen.

Anhang anzeigen 31952

Schnitt von Bodendeckerrosen und flächendeckende Rosen.


Grundsätzliches zum Rosenschnitt


Grundsätzlich wird bei Temperaturen von mindestens 8 Grad Celsius geschnitten. Verwenden Sie dazu eine scharfe Rosenschere, mit der ein sauberer Schnitt ausgeführt werden kann. Mit stumpfem Werkzeug werden die Triebe eher gequetscht oder gar eingerissen. Bei sehr dicken Trieben kommt eine ebenfalls scharfe Astschere oder Säge zum Einsatz, was zusätzlich Ihre Finger- und Handgelenke schont. Achten Sie darauf, dass der Schnitt etwa 3 - 5 Millimeter über einem starken, nach aussen stehenden Auge zu liegen kommt. Dies bewirkt einen harmonischen Austrieb und somit eine wohlgeformten Pflanze. Beim Entfernen von ganzen Trieben dürfen keine Stummel hinterlassen werden, da diese Nährböden für Pilzkrankheiten schaffen.

Anhang anzeigen 31945


Der optimale Zeitpunkt um Rosen zu schneiden


Der optimale Schnittzeitpunkt ist je nach Lage verschieden. Grundsätzlich gilt jedoch, beginnen die Knospen (Augen) im unteren Bereich der Pflanze zu schwellen, ist es Zeit für den Schnitt.


Der Schnitt an einmalblühenden Rosen


Da einmalblühende Arten oft robuster und frosthärter sind, erhalten diese auch als erste ihren Schnitt. Sie blühen am 'alten Holz', also an mehrjährigen Trieben.
Im Vorjahr gepflanzte Rosen überlässt man in den ersten Jahren am besten sich selbst. Im Frühjahr wird nur totes Holz entfernt.

Anhang anzeigen 31949


 



Wildrosen und ihre Abkömmlinge


Bei älteren Pflanzen entfernen wir als erstes abgestorbenes oder frostgeschädigtes Holz. Danach entfernen wir an der Basis stark abgeblühte Triebe, erkennbar an der reichen Verzweigung sowie am grauen Holz, ebenso sogenannte Querschläger, welche sich im Stock überkreuzen und somit stören. Die Gesamtlänge der verbliebenen Triebe wird belassen.
Stark verholzte, ältere Stöcke können im Frühjahr, oder nach der Blüte, je nach Lage Ende Juni, Anfang Juli auch auf den Stock geschnitten werden. Dabei sägt man alle Triebe etwa 20 cm über dem Boden ab. Im Laufe des Jahres bilden sich viele Neutriebe, zu einer Blüte mit folgendem Fruchtansatz kommt es jedoch erst im nächsten Jahr. 


Einmalblühende Strauch-, Kleinstrauch-, Bodendecker- und Historische Rosen


Bei älteren Pflanzen entfernen wir ebenfalls als erstes abgestorbenes oder frostgeschädigtes Holz. Danach folgen wie bei den Wildrosen stark abgeblühte Triebe sowie sogenannte Querschläger, welche sich im Stock überkreuzen und daher stören. Sorgen Sie auch hier für einen lockern nicht zu dichten Strauch. Die Gesamtlänge der verbliebenen Triebe wird auch hier belassen.
Bei den Historischen Rosen können diese einkürzt werden, müssen aber nicht. Die Sträucher sollten dabei eine leicht kugelige und harmonische Form erhalten.

Anhang anzeigen 31950


Einmalblühende Kletterrosen


Bei Sorten, die keine Hagebutten ansetzen, wird schon nach der Blüte im Juli/August ein Verjüngungsschnitt ausgeführt, was die Bildung von Neutrieben enorm fördert. Die grünen Jungtriebe gehören zu den wertvollsten. Sie werden in ihrer vollen Länge belassen. Bei zweijährigen Trieben werden die Seitentriebe auf 20 cm zurückgenommen. Überalterte Triebe werden ganz entfernt.
Bei Sorten, die reichlich Hagebutten ansetzen, wird der Rückschnitt erst im Frühjahr ausgeführt.

Anhang anzeigen 31946


Ramblerrosen


Ramblerrosen eignen sie am besten zum Bewachsen von Bäumen. Ein Rückschnitt erfolgt nur bei sehr grossen Pflanzen oder bei starken Frostschäden. Dabei werden die ganzen Triebe an der Basis entfernt.


Der Schnitt an mehrmalsblühenden Rosen


Da mehrmalsblühende Rosen bis auf die Kletterrosen alle denselben Aufbau der Stöcke vorweisen, werden sie auch gleich geschnitten.


Edelrosen oder Teehybriden, Floribunda-, Beet-, und Zwergrosen


Auch hier entfernen wir als erstes abgestorbene und stark frostgeschädigte Triebe sowie sogenannte Querschläger, welche sich in der Pflanze kreuzen und somit stören. Dabei sollten 4 bis 5 kräftige, aus der Basis herauswachsende Haupttriebe übrigbleiben. Anschliessend werden die kräftigsten Triebe auf 5 Augen und die restlichen auf 3 bis 4 Augen eingekürzt. Wenn immer möglich, sind Verzweigungen zu vermeiden.


Mehrmalsblühende Boden- und flächendeckende Rosen


Diese werden erst ab dem zweiten oder dritten Jahr geschnitten. Dabei entfernt man als erstes alte und überzählige, sowie stark aufrecht wachsende Triebe an der Basis. Anschliessend werden die restlichenTriebe, je nach Bedarf und Verwendung, eingekürzt. Als Alternative bietet sich ein starker Rückschnitt auf 3 bis 5 Augen alle 3 bis 5 Jahre an, was sich vor allem bei grossen Flächen empfiehlt.


Mehrmalsblühende Strauchrosen


Bei den Strauchrosen wird gleichermassen vorgegangen, wie bei den Edelrosen oder Teehybriden, Floribunda-, Beet-, und Zwergrosen. Die stärksten Triebe werden jedoch nur um ca. die Hälfte bis ein Drittel der Länge, weniger starke Triebe auf 4 bis 5 Augen zurückgeschnitten. Dies garantiert einen kräftigen Austrieb. Sorgen Sie dabei auf eine ausgewogene Form der Pflanze.
Bei der zweiten Variante wird, damit die Pflanze nicht vergreist, jährlich 1 bis 2 der ältesten Triebe an der Basis weggeschnitten. Die restlichen 4 bis 5 Haupttriebe belässt man ganz. In der Folge wird die Pflanze höher und zeigt mehr von ihrem charakteristischen Wuchs.


Kletterrosen


Auch hier entfernen wir als erstes abgestorbene und stark frostgeschädigte Triebe. Jedoch dürfen im Normalfall pro Jahr maximal nur 1 bis 2 Haupttriebe ganz entfernt werden. Dies schafft Platz für 1 bis 2 Jungtriebe. Als nächstes werden bei den verbleibenden Trieben die abgeblühten Seitentriebe auf 4 bis 5 Augen zurückgenommen. Im letzten Sommer neu gewachsene Triebe belässt man in voller Länge. Zum Schluss werden alle Triebe sorgfältig fest gebunden. Bringen Sie dabei, wenn immer möglich, die Triebe in eine Schräglage von ungefähr neunzig Grad. Dies fördert zusätzlich die Blütenbildung im unteren Bereich.


Englische Rosen


Je nach Wuchs werden diese wie Beet- Strauch- oder gar Kletterrosen geschnitten.


Sonderbehandlungen





Mehrmals- und nachblühende Historische Rosen


Bei mehrmals- und nachblühenden Arten wie Portland-, Remontant- und Bourbonrosen wird gleichermassen vorgegangen wie beim Schnitt von einmalblühenden Strauchrosen. Zusätzlich werden die Triebe in der Länge um etwa einen Drittel eingekürzt. Achten sie auch hier auf eine harmonische Form.


Hochstämme


Ob einmal- oder mehrmalsblühend, Hochstämme werden gleichermassen geschnitten. Das heisst, eine Teehybride auf Hochstamm wird wie eine normale Teehybride geschnitten, eine Kletterrose auf Hochstamm wie eine normale Kletterrose und eine Beetrose auf Hochstamm wie eine normale Beetrose.
Ausnahme bilden Hängerosen und Trauerstämme. Bei ersterem handelt es sich um mehrmals blühende Strauch- oder Bodendeckerrosen, bei letzterem um einmahlblühende Ramblerrosen. Nachdem auch hier zuerst überaltertes und abgestorbenes Holz entfernt wurde, werden die Triebe in Anlehnung ihrer Wuchseigenschaft und der gewünschten Wirkung nur leicht in Form gebracht.


Bodenpflege und Düngung


Nach dem Schnitt wird das Schnittgut sowie noch an den Pflanzen haftendes und am Boden liegendes Laub gründlich entfernt. Danach wird der Boden tiefgründig gelockert, keinesfalls umgraben, denn dadurch können die Wurzeln angehoben werden, was eine Wildtriebbildung fördert. Gleichzeitig wird die Frühjahrsdüngung mit einem ausgewogenen, speziell für Rosen konzipierten Rosendünger ausgebracht, dazu bitte Packungsbeilage beachten. Rosen mögen Luft an den Wurzeln. Lockern Sie deshalb nach starken Regengüssen, spätestens jedoch nach vier Wochen, den Boden um die Stöcke. Gleichzeitig wird aufkommendes Unkraut entfernt.



Video - Schnitt und Pflege von Beetrosen und Edelrosen





https://player.vimeo.com/video/56524296



artikel vollständig sehen

 

Statistik des Forums

Themen
27.484
Beiträge
257.644
Mitglieder
31.769
Neuestes Mitglied
Josven