Rotspitzigkeit trotz Düngung

Moudi

SuperFan
27. Mai 2007
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Hallo zusammen

Die Rotspitzigkeit entsteht doch bei hoher Luftfeuchtigkeit, bei 15-20Grad und zu wenig bis keiner Düngung.

Jetzt habe ich von 3 Wochen meinen Rasen gedüngt (mit einem Dünger von Wolf) und seit 3 Tagen ist der Rasen mit der Rotspitzigkeit übersät.

Überall kleinere und grössere Flecken....Soll ich Nachdüngen ?
Gruss Moudi

 
Hallo Moudi.

Ich bin zwar kein Rasen Spezialist, aber als Landwirt hab ich durchaus mit Gräser zu tun. ?

Ich würde als erstes mal mit N (Stickstoff) als Einzelnährstoff versuchen. 

Der Rasen braucht um diese Jahreszeit schon ausreichend Stickstoff, daher sollte er alle 4-6 Wochen nachgedüngt werde. Das ist beim Stickstoff um so wichtiger, da dieser vor allem in mineralischer Form nicht auf Vorrat gedüngt werden kann. Bei häufigem Niederschlag verstärkt sich der Effekt noch, weil es dann zu Auswaschungen kommen kann. 

Ich würde jetzt mal am Morgen vor oder während es regnet 1-1,5 kg/a von einem 27% +Mg Ammonsalpeter streuen, und mal schauen was passiert. 

Weiss jetzt gar nicht ob man solchen Dünger als Privatanweder bekommt, aber wenn Du ein Landwirt in deiner Nähe kennst, bekommst Du von ihm sicher ein paar Kg davon. 

Ich würde da jederzeit ein paar Kg davon abgeben. ?

Kannst aber auch mal in der Landi oder dergleichen vorbei schauen, ob sie einen Dünger mit hohem Stickstoff Gehalt da haben. Kali im Dünger schadet aber auch nicht. Der sorgt unter anderem dafür dass der Rasen widerstandsfähiger gegen Krankheiten wird. 

 
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Hoi Gufera

ein Landwirt im Forum....welcome....bist du zufällig in der Region Bern-Ost zu Hause ? :)

Bei Stickstoffdünger muss ich an Hornspäne denken.

Da hätte ich noch einen Sack im Keller.

Habe auch noch ein Produkt von Eric Schweizer gefunden:

https://rasenberater.ch/product/18-certoplant-royal-relax

NPK 24-5-9 +3MgO

Bei Landi kann ich auch mal nachfragen.

Merci und Gruss, moudi

 
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Hallo Moudi.

Danke für die Willkommens Grüsse. 

Die Hornspäne sind für solche "Feuerwehrübungen" gänzlich ungeeignet, da sie nur sehr langsam/spät für die Pflanze verfügbar sind. Die streust Du besser erst/schon im Herbst, damit sie dann im Frühling ihre Wirkung zeigen. 

Der Dünger aus dem Keller hat auch eher eine Langzeitwirkung als eine rasche Wirkung, da der grösste Teil des Stickstoffs in Form von NRf Formaldehydstickstoff vorliegt, welcher für die Pflanze nur langsam verfügbar ist.

Auch weniger geeignet erscheint mit Harnstoffdünger welcher ein "reiner" Amid Stickstoff ist.

Wie oben geschrieben würde ich in deinem Fall jetzt erst mal mit Ammonsalpeter versuchen, welcher sich je zur hälfte aus Nitrat Stickstoff und Ammonium Stickstoff (je 13,5%) zusammensetzt. 

 
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Rotspitzigkeit entsteht zwischen 5° und 30°, die Temperatur ist also weniger ein Thema als die momentane Wassermenge und die langanhaltende Feuchtigkeit. 
Rotspitzigkeit ist aber vor allem optisch ein Problem; ist der Rasen gedüngt und wird das Wetter wieder trocken, kann man die Schadstellen ausrechen und er erholt sich. Von der Ökowarte aus gesehen sollten wir Laien mit Einzeldüngungen im Hausgarten zurückhaltend umgehen. Rasen muss keinen Ertrag bringen  ;)
Der Rasen wurde ja bereits gedüngt, ich nehme an, mit einer passenden Frühjahrszusammensetzung, inkl. Stickstoff. Ein Übermass an Stickstoff (N) macht die Triebe weich und anfällig, insbesondere für Pilzkrankheiten. 

 
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Rotspitzigkeit entsteht zwischen 5° und 30°, die Temperatur ist also weniger ein Thema als die Momentane Wassermenge und die langanhaltende Feuchtigkeit. 
Rotspitzigkeit ist aber vor allem optisch ein Problem; ist der Rasen gedüngt und wird das Wetter wieder trocken, kann man die Schadstellen ausrechen und er erholt sich. Von der Ökowarte aus gesehen sollten wir Laien mit Einzeldüngungen im Hausgarten zurückhaltend umgehen. Rasen muss keinen Ertrag bringen  ;)
Der Rasen wurde ja bereits gedüngt, ich nehme an, mit einer passenden Frühjahrszusammensetzung, inkl. Stickstoff. Ein Übermass an Stickstoff (N) macht die Triebe weich und anfällig, insbesondere für Pilzkrankheiten. 
Ja das stimmt schon so. Ertrag erwartet so gesehen niemand. Hab ehrlich gesagt vergessen zu fragen ob er den Rasen von dem Roboter mähen lässt, oder ob er nicht so häufig mit dem Rasenmäher drüber geht, und dann des Schnittgut abführt. Wenn das Schnittgut abgeführt wird, dann bringt der Rasen indirekt gesehen durchaus Ertrag, und dieser muss mit einer Düngung wieder ausgeglichen werden. Nährstoffe werden dann ja regelmässig abgeführt. Der Rasen möchte ja wachsen, egal was wir letztendlich mit dem Gras anstellen.

Also bei 1-1,5kg/a Ammonsalpeter für eine Einzelgabe kann man meiner Meinung nach nicht von einem Übermass an Stickstoff sprechen. 

Noch eine zusätzliche Anmerkung zum mähen... Immer auf einen sauberen Schnitt achten, das heisst das/die Messer sollten immer scharf sein. Ausgefranste Grashalme bieten deutlich mehr Angriffsfläche für Krankheiten und Pilze. 

 
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Danke für eure Tips

der Rasen wird von einem Robbi gemäht :)  Messer werden alle 2 Monate gewechselt.

Gedüngt wurde vor 3 Wochen mit einem NPK-Startdünger, da ich grossflächig

nachgesät habe. 
Im März habe ich mit einem Frühjahrsdünger gestartet.

Denke es liegt an der Feuchtigkeit.

Die Rasenflächen vor und hinter dem Haus sind frei  davon.

Nur seitlich vom Haus sind 100qm grossflächig betroffen.

Dieser Teil des Rasens ist aber auch „Dauerfeucht“.

Selbst nach 2 Wochen ohne Regen, der Rasen ist dort nass.

Liegt wohl am Hangwasser, das dort abfliesst.

Habe mir erlaubt gestern vor dem Regen ein Fungizid von Schweizer einzusetzen.

5h später hat’s geregnet. Hoffe es wirkt dennoch....

gruss Moudi

 
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Du hast im März gedüngt und jetzt nochmals im Mai, das ist eigentlich nicht zu wenig Dünger. Rotspitzigkeit hat meistens mit einem Mangel zu tun, also schlecht genährtem Rasen, wie Gufera schon erklärte. 
Aber du sprichst von Nachsaat und Dauernässe - bist du denn sicher, dass es sich um Rotspitzigkeit handelt? Könnte es auch Wurzelfäule oder Blattfleckenkrankheit sein? 

Ich bin immer ein wenig skeptisch bei Fungiziden. Zum einen, weil man sie wirklich nur in Notfällen einsetzen sollte (und da scheint mir Rotspitzigkeit eher zu wenig Anlass, weil sich die Gräser von alleine erholen können), zum anderen wirken Fungizide oft nur sehr unzuverlässig, wenn der Pilz bereits grossflächig aufgetreten ist. Am besten wirken Fungizide präventiv (wenn die Witterung einen möglichen Befall anzeigt) oder zur Verhinderung einer Ausbreitung, wenn sich erste befallene Stellen zeigen. Meist gilt leider: Erkennt man den Pilz, ist es meist schon zu spät ;)  
Aber du wirst uns hoffentlich berichten, ob du erfolgreich warst.

So oder so, wenn du die Ursache, nämlich die Dauernässe, nicht beseitigen kannst, obwohl du lehrbuchmässig pflegst, insbesondere auch düngst, dann solltest du dir eher überlegen, ob an dieser Stelle wirklich Rasen wachsen soll oder ob es nicht eine bessere Bepflanzung gäbe. Wie wäre eine Feuchtwiese? :)  

 

 
Hallo zusammen

vor einer Woche habe ich ein Fungizid ausgebracht von Eric Schweizer (gibts bei Coop) und 2 Tage später habe ich nochmal mit einem NPK Dünger nachgedüngt.

die 50qm-Packung habe ich auf 150qm verteilt.

Heute wird gemäht. Der Rasen sieht wieder klasse aus ohne Rotspitzigkeit !

Einzig die Werren nerven noch, aber das bekommen wir auch noch in den Griff :)

wünsche allen eine schöne Woche

moudi

 
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Super ?
Jetzt wär's natürlich interessant zu wissen, was denn nun geholfen hat: Das Fungizid, der Dünger - oder das Wetter ;)  

Egal, ich wünsch dir, dass es so bleibt :)  

Ansonsten, wie gesagt: Ursache bekämpfen...

 

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