Rutschung Baugrube

FamB01

Mitglied
08. Apr. 2012
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hallo zusammen

wir bauen in Hanglage und hatten kurz nach Baustart die erste "Überraschung": nach ergiebigen aber wohl regelmässig vorkommenden Regenfall, ist unsere Baugrube abgerutscht mit der Konsequenz von erheblichen Zusatzkosten. Zum Glück übernimmt unsere Versicherung einen Teil der Kosten aber meiner Meinung nach soll das Architekturbüro die (Gesamt)Kosten übernehmen. Grund dafür ist Folgendes: bei Bestellung der verschiedenen Firmen, haben wir auf Hinweis/Empfehlung des Architekturbüros ein Ingenierbüro zur Hand genommen, mit welchem das A'Büro schon ein paar Mal am gleichen Hang gebaut hat. Somit verfügte das Büro nach Angabe unseres Architekten über die nötige Erfahrung und konnte auf einem Geotechniker verzichtet werden (Kostendifferenz zu einem anderen Büro inkl. Geotechniker nur marginal). Nach diesem Regenfall aber stellte sich heraus, dass die Art von Hangsicherung (Plane) bei weitem nicht ausreichend war mit als Folge die oben beschriebene Situation. Das Architekturbüro möchte aber von einer "Fehlplanung" nichts wissen, und schiebt die Ursache auf diesen "ergiebigen Regenfall". Meiner Ansicht nach und laut Aussagen verschiedener Bauarbeiter hätte der Hang von Anfang an eine viel bessere Sicherung benötigt.

Fakt ist, dass wir mit Kosten konfrontiert werden, wofür wir am wenigsten können und das Architekturbüro die Sache trotz Vorschlägen unserseits (zB. Kostenteiler mittels Übernahme Naturalien) einfach "totschweigt" und uns die Rechnungen ohne Kommentar weiterleitet.

Was sind eure Erfahrungen ? Habt Ihr Vorschläge wie hiermit um zu gehen ist?

Besten Dank

Gruss, FamB

 
Hallo FamB

ist natürlich eine blöde Situation. So, wie du es beschrieben hast, ist der Architekt mit in die Pflicht zu nehmen.

Darum auch meine nächste Frage: Hast du den Ablauf schriftlich festgehalten inkl. der Antworten vom Archi ?

Man kann es nicht oft genug sagen: Alles schriftlich festhalten.

Bei unserem Bau habe ich von Tonaufnahmen bei den Begehungen abgesehen. Auch ein Wort für Wort-Protokoll habe ich nicht erstellt /emoticons/default_tongue.png

Aber nach jeder Begehung habe ich ein Entscheidungsprotokoll an alle Beteiligten gesendet mit dem Vermerk, wenn nicht widersprochen wird, dann genehmigt !

War eine Menge Arbeit, kann ich aber jedem nur empfehlen !

ALLES SCHRIFTLICH ABMACHEN !!!

Gruss moudi

 
Hallo moudi, Danke dir für die Tips.

wir haben tatsächlich vieles schriftlich festgehalten, so auch die Empfehlung des Bauingeniers. Aber leider, wie gesagt, anstelle Übernahme von Verantwortung, "versteckt" der Architekt sich lieber hinter dem Wetter. das letzt Mal, dass ich mit Ihm darüber diskutiert habe und einen erneuten Vorschlag mit geteilter Kostenübernahme gemacht habe, war vor 1.5 Monate. Seitdem warte ich auf seine versprochene Antwort ....

tja, voller Überraschungen, da hast du recht /emoticons/default_biggrin.png

 
Liebe Familie B01

Ich zweifle, dass Eure Versicherung aufkommt:

Bauwesen:

Die zahlen nur, wenn ein «Extremereignis» war. Sprich wenn der Regen derart intensiv war, dass er nur alle 10 bis 20 Jahre einmal auftritt. Und das war in der letzten Zeit selten.

Bauherren-Haft:

Die würden wohl zahlen, aber wahrscheinlihc habt ihr einen Selbstbehalt. Also vorsicht.

Zur Situation:

Falls eine Böschungsabdeckung ungenügend wäre, hätte man ja etwas besseres als Sicherung machen müssen. Sicherer oder besser = teurer. Diese Mehrkosten werden als «Ohnehinkosten» bezeichnet, weil ihr diese ohnehin gehabt hättet, wenn man von anfang an richtig gebaut hätte. Diese Ohnehinkosten werden an euch hängen bleiben, das bezahlt eine Versicherung nie.

Variante: Die Kosten liegen ausserhalb von einem garantierten KV (mit Toleranzbreite). Dann könnt ihr die Kosten vielleicht dem Planer (Architekten) anhängen.

Vorgehen wäre also:

Rechnungen über dem KV+Toleranz zu retournieren mit der Begründung, es würde über dem KV liegen.

Ob der Archi das frisst? Er wird alles andere Versuchen.

Zudem: Irgend jemand war mit der Planung Aushub/Baugrubensicherung betraut. Dieser Planer (wahrscheinlich der Ingenieur) ist dafür verantwortlich, dass es hält. Wenn Ihr den Vertrag mit Ing. unterschrieben habt, könntet Ihr den Planer auffordern, den Schaden seiner Berufshaftpflicht zu melden. Das kommt aber auf die Auftragsverhältnisse an.

Hinweis am Rand:

Ob die Sicherung mit einer Böschungsabdeckung aus Bauplastik angemessen war, ist am einfachsten herauszufinden, wenn man den Bericht zur Baugrunduntersuchung liest. Falls es das gibt.

Falls nicht: Schade, die Versicherung wird behaupten, ihr wäret damit ein Risiko eingegangen.

grüess

haba

 
Ich kenne einen noch krasseren Fall, wo der Architekt auch davongekommen ist erstinstanznlich. Der Schritt in die nächste Instaznz war dann zu teuer. Fazit: Wenn kein glasklarer Fall, Anwaltkosten sparen. Sonst bleibt ihr auch noch auf denen sitzen.

 
@Haba: leider haben wir keine eigene Baugrunduntersuchung, der Ingenieur bezog sich auf seine Erfahrung mit den Nachbargrundstücken. Einen Vertrag haben wir direkt mit Ihm. Der Architekt aber "versteckt" sich weiterhin hinter den Wetterumständen. Wir wären bereit einen Kompromiss mit Kostenteiler ein zu gehen, aber bis heute kein Erfolg bzw. kein Entgegenkommen

@Pulsedriver: werden wir sicher nicht machen weil Glasklar ist es anscheinend nur aus unserer Sicht

besten Dank für eure Reaktionen und fürs Mitdenken!

 
Hallo FamB01

Wir sind in einer ähnlichen Situation...seid Ihr weiter gekommen? Konntet Ihr etwas erreichen?

In welchem Kanton baut Ihr?

Liebe Grüsse

FrauMeier

 
Liebe Frau Meier

Oha. Das Wetter war in der letzten Zeit wieder etwas feucht.

Ich hoffe, das Problem ist nicht allzugross. Rutschungen sind (beruflich) mein Gebiet, meist trifft es jedoch da nicht die EFH sondern grössere Objekte. Wenn man mit Rat Dir helfen kann, lass es wissen. (Genauer Beschrieb, ein paar Fotos, oder sogar Plankopien helfen.) Allerdings werde ich das a) nur in der Freizeit machen, und /emoticons/default_cool.png sicher nicht vor Ostern.

Viel Glück und ruhige Ostern!

haba

 
Hallo Frau Meier

Nein, wir sind leider nicht weiter gekommen. Wir haben die erheblichen Mehrkosten (2/3) übernehmen müssen, die bzw. UNSERE Versicherung wenigstens das andere 1/3. Der Archi will weiterhin nichts wissen. Das ganze ist sehr frustrierend. Doppelte Kosten und Zeitverzug welcher sich in Nachhinein als entscheidend herausgestellt hat. Wenn ich zudem vernehme, dass ein auch von uns vorgeschlagener Kostenteiler (Bauingenieur, Archi=Planer uns wir) normalerweise zu den Möglichkeiten gehört, ärgert das ein noch mehr. So lange es lösungorientiert zugeht und zwar womit alle Beteiligten leben können, habe ich keine Mühe auch mein Anteil zu leisten. Bei uns aber und dies hat sich nun mehrmals bestätigt, ist die Lösung : kein Problem, der Bauherr übernimmt die Mehrkosten. Ich wünsche viel Erfolg, empfehle aber hier nicht zu viel Energie zu investieren, ist sehr wahrscheinlich vergebens und können Sie später noch gut gebrauchen.

Beste Grüsse und schöne Ostern

 
Hallo FamB01

Das tönt ziemlich resigniert...Es ist extrem frustrierend wenn man in einer solchen Geschichte steckt und feststellen muss dass man schlussendlich einen grossen Teil der Kosten selbst zu berappen hat. Beim Hausbau wurde gespart und nun verlochen wir tausende von Franken in eine Hangsicherung. Man fühlt sich einfach hintergangen.

Du hast recht, die Energie in die Sache zu investieren bringt nicht sehr viel- aber gerade bloss ja und amen sagen will ich auch nicht.

Wie lief denn bei Euch die weitere Zusammenarbeit mit dem Architekten?

Gruss

FrauMeier

 
Hallo Frau Meier

Sagen wir, die Zusammenarbeit ist/ war nur noch rein sachlich und das Verhältnis abgekühlt. Wir sind archtektonisch mit dem fast Endresultat sehr zufrieden, mit der Plaung/Bauleitung aber ganz und gar nicht und hat uns wie schon erwähnt viel Geld gekostet.

Wünsche viel Erfolg und hoffentlich mehr Glück bei der Lösungsfindung

 

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