Ihre Frage: Gespinnst mit Raupen
Ein Strauch in meinem Garten wid regelmässig im Früjahr von Raupennestern besetzt.
Er erholt sich aber im Sommer wieder.
Ich hätte gerne gewusst was aus den Raupen entsteht.
Ihre Pflanze ist von der überwinterten Raupengeneration einer Gespinnstmotte-Art befallen.
Deren Falter sind alle weitestgehend ähnlich, dabei fallen sie insbesondere durch ihre schneeweissen, gefransten Vorderflügel auf, die mit mehreren schwarzen Punkten, meist als Längsreihe ausgebildet, versehen sind.
Die Raupen sind schmutziggelb bis grün bei nur geringer Behaarung und einer Länge im ausgewachsenen Zustand von etwa 20 mm, Kopfkapsel und Nackenschild sind unverkennbar dunkel gefärbt.
Der Schlupf der Falter erfolgt im Sommer, artabhängig etwa im Juni-August. Nach der Begattung erfolgt die Eiablage in Form flacher, schuppenartiger Gelege an der Rinde von Trieben und Zweigen.
Die Gelege werden zum Schutz von dem Weibchen mit einem Sekret überdeckt, das schnell verhärtet.
Die innerhalb von wenigen Wochen schlüpfenden Raupen durchbeißen die unterste Sekretschicht, lassen jedoch die oberste Schicht unversehrt und überwintern als winzige Jungraupen unter diesem Sekretmantel. Häufig minieren die Raupen im zeitigen Frühjahr zuerst in den jungen Knospen und Blättern, beginnen dann jedoch rasch mit einer Gespinstbildung, in der sie als Gruppe den Frass fortsetzen.
Als sinnvolle Eindämmung sei an dieser Stelle die Nützlingsförderung empfohlen: Insektenfressende Vögel (gegen die Falter), räuberisch lebende Wanzen (gegen die Eier und Raupen).
Zusätzlich allenfalls frühzeitiges Entfernen der lokalen Gespinste.
Andere Pflanzenschutzmassnahmen sind eigentlich nicht notwendig, da sich die Sträucher durch den frühsommerlichen Neuaustrieb (Johannistrieb) gut erholen.