Schätzungsbericht versteh' ich nicht

hausbaun

Mitglied
12. Juni 2008
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Hoi Zäme

Zu dem Haus welches wir gerne kaufen möchten (Baujahr 1940), völlig unrenoviert, liegt der Schätzungsbericht einer Bank vor.

Der besagt:

Konstruktionsart Mischbauweise. Kellerumfassung Beton, Decken Beton, Aussenwände verputztes Mauerwerk. Gesamtbewertung mässig bis durchschnittlicher Zustand.

Unter dem Punkt Konstruktion steht folgendes: /emoticons/default_confused.png

"Intakte Tragkonstruktion, jedoch erfüllt diese die heute geltenden Anforderungen nicht mehr in allen Teilen."

Der Schätzer will dazu nicht Stellung nehmen aus Haftungsbeschränkungsgründen.

Was könnte eine derartige Formulierung bedeuten?

Das Haus sieht von aussen und innen gut aus, keine feuchten Stellen, keine Risse in den Wänden/Fassade.

Sollen wir nun selbst nochmals ein Gutachten beauftragen bevor wir einen Kaufvertrag unterschreiben? Falls ja, macht das am besten ein Architekt oder auch andere Leute? Was kostet sowas? Und kann uns jemand jemanden empfehlen aus dem Raum Winterthur?

Danke und geniesst den sonnigen Tag:189:

 
Habt Ihr den Schätzer bezahlt? Dann sollte er euch die Aussagen wohl auch erklären. Wo soll er für was haften wenn er seine eigenen Aussagen erklärt?

 
Unter dem Punkt Konstruktion steht folgendes: /emoticons/default_confused.png

"Intakte Tragkonstruktion, jedoch erfüllt diese die heute geltenden Anforderungen nicht mehr in allen Teilen."

Der Schätzer will dazu nicht Stellung nehmen aus Haftungsbeschränkungsgründen.

Was könnte eine derartige Formulierung bedeuten?
..na das ist ja eine fachlich präzise Aussage!

Hallo Hausbaun,

zuerst mal die positive Nachricht: ...siehe es als Wink des Schicksals und bentuze diesen Vermerk (der ist für Dich ja enorm wichtig und negativ!!) um den Preis zu drücken! Denn wenn schon der Schätzer auf Verkäuferseite dieses Manko einräumt, dann solltest Du es auch ausnutzen. /emoticons/default_biggrin.png:D:D

Bedeuten muss es nicht viel, außer evtl. dass z.B. die Dachbalken sehr dünn sind und somit die heute übliche Dachdämmug nicht eingebracht werden kann, oder dass die Decken/Stüzten relativ kleine Abmessungen haben könnten, dass hierdurch evtl. die Belastung geringer ist, oder, oder.....

Schlimmer wäre es aber gewesen, wenn er von einer beschädigten Tragkonstruktion gesprochen hätte!

Wenn Du für die Kaufentscheidung einen Fachmann hinzuziehen möchtest, auch für die weiteren Maßnahmen eine Begleitung möchtest oder wegen geplanter Umbauten eh ein Baugesuch machen müsstest, dann solltest Du einen Architekten (mit Umbau- Sanierungserfahrung) hinzu nehmen.

Wenn es nur um die "Tragkonstruktion" geht, dann solltes Du einen Ortstermin mit dem/einem Statiker vereinbaren.

Er kann Dir in dieser Hinsicht den passenden Rat geben. Falls Du aus diesen Erkenntnissen heraus eine "Verbesserung" der tragenden Bauteile beabsichtigst, wäre er auch genau der Richtige, um Dir entspr. Vorschläge machen zu können.

Gruß vom Pfälzer

 
Habt Ihr den Schätzer bezahlt? Dann sollte er euch die Aussagen wohl auch erklären. Wo soll er für was haften wenn er seine eigenen Aussagen erklärt?
hey john

der Schätzungsbericht wurde vom Verkäufer für den Verkäufer beauftragt

 
[quote name=Pfälzer;49763 ...siehe es als Wink des Schicksals und bentuze diesen Vermerk (der ist für Dich ja enorm wichtig und negativ!!) um den Preis zu drücken! Denn wenn schon der Schätzer auf Verkäuferseite dieses Manko einräumt' date=' dann solltest Du es auch ausnutzen. /emoticons/default_biggrin.png:D:D

Hey Pfälzer

Also mit dem "Preis drücken" tun wir uns grundsätzlich schwer, mal rein psychologisch betrachtet, weil uns das Handeln einfach nicht liegt!

Wir haben inzwischen mit dem Verkäufer per Handschlag abgemacht, dass wir das Haus kaufen wollen zum festgesetzten Preis, zugegebenermassen bevor wir das Gutachten von ihm bekommen haben. Kann man nun einfach auf den Verkäufer zugehen und sagen, also nach Durchsicht des Gutachtens haben wir festgestellt, dass der Preis unter Berücksichtigung dieses Mankos nicht gerechtfertigt ist und wir stellen uns deshalb eine Reduktion um Fr.?? vor? Und wieviel Reduktion könnte das denn sein? 1%, 5%, 10% oder ... des Preises?/emoticons/default_ohmy.png Puh, schon bei dem Gedanken an ein solches Gespräch, wird mir ganz anders.

Aber andererseits ist diese Information ja nicht vorab kommuniziert worden und bedeutet eventl. Mehrkosten für uns./emoticons/default_eek.png

Nun, wie geht man so ein Gespräch also am besten an?

Supersonnige Grüsse /emoticons/default_additional/113.gif

 
Hey Pfälzer

Also mit dem "Preis drücken" tun wir uns grundsätzlich schwer, mal rein psychologisch betrachtet, weil uns das Handeln einfach nicht liegt!

o Puh, schon bei dem Gedanken an ein solches Gespräch, wird mir ganz anders.

Aber andererseits ist diese Information ja nicht vorab kommuniziert worden und bedeutet eventl. Mehrkosten für uns./emoticons/default_eek.png

Nun, wie geht man so ein Gespräch also am besten an?

Supersonnige Grüsse /emoticons/default_additional/113.gif
hallo Hausbaun,

ich wollte Dir damit nur eine schöne "Vorlage" bieten, aber wenn Du damit generell so Deine Probleme hast, dann wird er dies schon an Deinen Gesichtszügen merken. Hier braucht man ein gewisses Pokerface oder eben stichhaltige Argumente.

Fakt ist, dass Du diese Info vor dem Handschlag nicht von ihm erhalten hast.

Hier müsstest Du sehr "vorwurfsvoll schauen", nach dem Motto " wolltest es mir verheimlichen"....! /emoticons/default_mad.png:mad:

Wenn Du noch, auch zu Deiner Sicherheit (?), mit einem Fachmann das Objekt besichtigen möchtest, dann wäre dieser Besuch ein passender "Einstieg" in das Preisgespräch.

Über Prozente kann man (zumindest ich nicht) hier keine Aussage machen, das hängt davon ab, wie der derzeitige Preis überhaupt aussieht und wie drastisch man die nun bekannten Problempunkte darstellen kann? Wenn sie denn vorhanden wären, was ich ja von hier nicht sehen kann.

Auch wenn man natürlich von Beginn an weiß, dass ein Haus von 1940, ohne große Renovierungen, keine Neubauqualitäten erwarten lässt, so muss oder kann man doch, den einen oder anderen Punkt, preislich würdigen!

Notfalls ist es einfach ein Versuch wert. Es ist ja Dein Geld, was Du ansonsten in den Innenausbau stecken könntest.

Ich hatte hier am Ort im letzten Jahr ein Ehepaar beim Besichtungstermin eines Hauses von ca. 1960/70 begleitet und mir, mit dem Verkäufer inkl. dessen Fachunterstützung, das Haus vom Keller bis Dachgeschoss in aller Ruhe angesehen und im anschließenden Gespräch auf die anfälligen Sanierungen hingewiesen. Auch gleich verbunden mit einer groben Einschätzung was mein Ehepaar denn dafür gleich nach Kauf schon ausgeben müsste. Der Baufachmann auf Verkäuferseite konnte meinen Argumenten und Hinweisen dann nichts entgegensetzen, was im direkten Anschluss zu einer Preisminderung von rund 12.000,-? (also rund 19.300.- Franken) bei einer Kaufsumme von anfänglich 115.000.- ? führte.

Das tolle dabei war, dass Alle damit zufrieden waren!/emoticons/default_biggrin.png

Also, ob Du nun diesem Beispiel folgst, hängt von Deiner persönlichen Einstellung oder der Hilfestellung eines Dritten ab, aber ein Versuch, im Hinblick auf die vorenthaltene Info des Schätzers, könnte durchaus zum Erfolg führen.

Gruß vom Pfälzer

 

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