Schallschutz im Badezimmer

mav

Mitglied
21. Okt. 2009
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Hallo

Ich habe im Herbst eine neu erstellte Eigentumswohung bezogen. Ich bin im 1. Stock und das ganze Gebäude umfasst 7 Wohnungen. Meine Wohnung hat zwei Badezimmer, welche durch einen Steigschacht getrennt werden. Der Steigschacht wurde als Rahmen / Gestell erstellt und alle Installationen sind darin integriert (siehe Foto weiter unten).

Nun habe ich den Eindruck, dass beim Schallschutz geschlampt wurde. Gemäss Kaufvertrag gelten die erhöhten Anforderungen nach SIA 181.

1. Wenn ein Nachbar über mir duscht oder die WC-Spühlung betätigt, dann höre ich im Steigschacht wie das Wasser herunter läuft. Das Duschen oder Spühlen selbst höre ich nicht.

2. Ich habe im einen Badezimmer nachtäglich ein Badezimmermöbel anbauen lassen. Genau das selbe Möbel wie im anderen Badezimmer vom GU-Sanitär montiert wurde. Die Montage vom zweiten Möbel hat eine andere Firma getätigt. Diese Firma hat auch eine Art Schaumstoff / Filz zwischen Badezimmermöbel und Wand angebracht. Gemäss seiner Aussage sei das bei Stockwerkeigentum Pflicht. Der Sanitär vom GU hat diesbezüglich nichts angebracht.

Nun zu meiner Frage:

Ist es normal, dass ich trotz erhöhten Schallschutzanforderungen das abfliessende Wasser im Steigschacht hören kann?

Hätte der Sanitär vom GU nicht auch diesen Schaumstoff / Filz anbringen sollen?

Gruss mav

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Hallo mav

Bei erhöhten Anforderungen nach SIA 181 darf runterfliessendes Wasser nicht hörbar sein. Dafür existieren für Fall-Leitungen Silent-Rohrausführungen von Geberit, zusätzlich müssten "schwarze" Schallschutzmatten um die Rohre montiert worden sein. Wenn dies fachgerecht ausgeführt wurde, ist kein Wasserabfluss mehr zu hören.

Beim EFH gelten diese erhöhten Schallschutzanforderungen nicht, unser GU wollte lediglich die Silent-Rohre für die Fallrohre einbauen lassen. Das ist zwar schon besser wie vorgeschrieben, denn beim EFH genügen schon die ganz gewöhnlichen PE-Rohre. Mein Sanitär-Kollege liess mir dann diese Geberit-Schallschutzmatten besorgen, die kosten pro m2 ca. 130.- - es sind damit überhaupt keine Abfliessgeräusche mehr zu hören.

Gruss, mpaxx

 
Auf dem ersten Bild sieht man den Fallstrang in Geberit Silent. Zusätzlich noch Geberit Isol zur Schalldämmung währe machbar gewesen. Habe ich aber ausser in einem Hotel nie gemacht. Interessant währe noch, ob die Installationswand mit Mineralwolle ausgedämmt wurde.

Alle Apparate, Badewanne, Waschtisch, WC, Spiegelschrank und Möbel hatten wir in ETW mit direkten Kontakt zu MASSIVEN Wänden entkoppelt. Bei Leichtbau Wänden und Montage auf den Bode hatten wir normal montiert.

Wenn es Dich extrem stört, kann ein Messung gemacht werden.

Gruss Walter

Nachtrag:

Ich hätte als Raumtrenner das Duofix System gewählt. Somit währen die Nasszellen voneinander getrennt gewesen. Mit dem GIS-System hast Du überall Streben von der vorderen zur hinteren Installationswand.

Beim Kugelabzweig wurde etwas montiert und mit schwarzen Kabelbindern befestigt. Wahrscheinlich zur Schalldämmung.

 
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Ok, Walter, du bist offensichtlich vom Fach...richtig, Geberit Isol heissen die Schallmatten, die ich eigenhändig montiert habe. Die Sanitäre haben mir alle davon abgeraten, dass solche Vorkehrungen übertrieben seien. Ihre Meinung interessierte mich bei dieser Problematik nicht, denn für relativ wenig Geld kann dieses Fliessgeräusch-Problem behoben werden.

Walter, zusätzlich besorgte ich mir bei Geberit diese Entkoppelungs-Set für die Montage der Lavabos, WC's usw. Bei der Badewanne musste ich Schmidlin einschalten, die Sanitäre untermauerten die Badewanne mit Backsteinen. Ihrer Aussage nach zur Stabilität, das "machen sie immer so". /emoticons/default_wink.png Diese Ausführung entsprach gemässs Schmidlin überhaupt nicht ihren Richtlinien, deshalb wurde die Badewanne nachträglich auf eine Art Fussgestell (unterlegt mit Hartplastik) montiert.

Gruss, mpaxx

 
Danke für Eure Antworten. Es gibt offenbar verschiedene Möglichkeiten beim Schallschutz.

Was offenbar Fact ist, dass man keine Geräusche hören darf. Noch unsicher bin ich, ob bei den Badezimmermöbel unter den Lavabos der Schaumstoff / Filz nötig gewesen wäre.

 
Hallo mpaxx

Soetwas währe perfekt gewesen:

illbruck Sanitrtechnik - Einzelkomponenten der Wannenmontagesysteme

Bei mir werde ich einen Wannenträger einbauen. Den Mehrpreis spare ich bei den Arbeiten die wegfallen und der bessern Qualität.

Der Kunde ist König und wenn der Kunde keine Fliessgeräusche will und dies auch bezahlt würde ich sofort die Geberit Isol montieren. Ich verstehe die heutigen Sanitäre nicht mehr. Viele sind einfach geistig unflexibel. Man muss sich auf einen "preisorientierten" Kunden genauso einalssen wie auf einen "qualitätsorientierten" Kunden. Die meisten Sänitärfirmen bewegen sich genau dazwischen.

Gruss Walter

 
Bei MFH und vor allem bei Eigentumswohnungen geht es schlicht darum, dass eine Schallschutznorm besteht. Diese ist bei der Planung und bei der Ausführung zu berücksichtigen und die Ausführung zu kontrollieren.

Am Schluss ist eine Akustikprüfung zu machen und zu protokollieren.

Bei seriös erstellten Eigentumswohnungen gehört das zum Standart.

Bei EFH kann es auch ein Vorteil sein, fallendes Wasser der Spülung zu hören.

Der Ehemann in der Küche weiss dann am Morgen, dass seine Liebste in der nächsten halben Minute erscheinen wird und kann dann den Knopf der Kaffeemaschine drücken.

Gruss, Fred

 
tja, das habe ich mich auch schon gefragt... was soll oder darf man hören in einer etw. Muss aber erwähnen, ich bin nicht lärmempfindlich, d.h. mich stören geräusche die andere bereits stören nicht.

Nun ist mir aufgefallen, das ich die wc-spülungen in der dusche von allen oberhalb von mir gelegenen etw's höre. Um genau zu sein, ich höre ein kurzes gurgeln wenn die spülung betätigt wird. Ich vermute, dass ich höre wenn das wasser aus dem spülkasten rausläuft. Ist sowas normal?

Gleichzeitig habe ich heute noch entdeckt, dass eine bodenplatte in der dusche beim draufklopfen hohl tönt. Ist die abschlussplatte in der ecke vor der eigentlichen duschkabine. Irgendwie würde es mich sogar reizen, diese platte mit dem schraubenzieher zu lösen und mal schauen wie es darunter aussieht /emoticons/default_rolleyes.gif

 
@edith

Zum Schallschutz, die Anforderungen sind in der Norm SIA 181 klar geregelt. Bei erhöhten Anforderungen gilt für das Geräusch vom Duschen ein Anforderungswert kleiner 35 dB, für das WC Spülen einWert von kleiner 30 dB. Da ist relativ wenig. Wenn du also das Gefühl hast, dass es zu laut ist, lass eine Messung machen. Dann hast du Klarheit und kannst Nachbessern lassen. Im Netz findet sich unter dem Stichwort "Vergleich Lärmpegel" einiges an Vergleichstabellen.

Freundliche Grüsse.

 
Es gibt News. Laut GU gibt nur eine Schallmessung Aufschluss, ob die SIA Norm 181 eingehalten wurde oder nicht. Sind die Werte in einem akzeptablem Bereich, sind die Kosten durch den Eigentümer zu begleichen. Wenn nicht, dann müsste der GU wohl nachbessern.

Da mich die Geräusche nicht wirklich stören, sondern einfach wahrgenommen werden, verzichte ich wahscheinlich auf eine Schallmessung.

 
Bei erhöhten Anforderungen nach SIA 181 darf runterfliessendes Wasser nicht hörbar sein. [..] Wenn dies fachgerecht ausgeführt wurde, ist kein Wasserabfluss mehr zu hören.
Hallo mpaxx,

du schreibst, dass runterfliessendes Wasser nicht hörbar sein darf, weiter hinten im Thread schreibt dann jemand von 30db resp. 35db als Limit. Darf man z.B. die WC Spülung von der Wohnung oberhalb nun gar nicht hören oder darf sie nur nicht lauter als x db sein in unserer Wohnung? Wie ist denn nicht hörbar definiert?

Danke fürs Feedback & grüsse

dmr

 
hallo DMR

Die Angabe von @Lutama scheint realistisch zu sein, für die Definition von Geräuschen müsste eine Messangabe vorhanden sein,

ansonsten ist sie ja nicht überprüfbar. In unserem Fall (EFH) wurde der SIA-Norm 181 keine Beachtung geschenkt, jedoch höre ich auch bei absoluter "nächtlicher" Stille kein Runterfliessen von Wasser. Hörbar ist hingegen das Betätigungs-Geräusch der WC-Spülung im oberen Stock, wenn auch sehr gedämpft (< 30 db) und für uns nicht wirklich störend.

Gruss, mpaxx

 
Um bei Walters erstem bild noch was dazu anzuhängen: So sehe ich dass das Silent-Fallrohr im Beton verschwindet, aber keine trennende Ummantelung hat. Diese wird aber von Geberit bei Wand- und Deckendurchführungen vorgeschrieben. Ebenso sind die besagten Matten bei Richtungsänerungen im Wasserbeaufschlagten Teil dringend empfohlen..... man müsste die ganze Installation sehen ....

Silent wird in Deutschland unter DB20A verkauft und meint damit den Schallpegel, welchen der Abfluss erreichen darf um die Schutznormen einzuhalten - eben 20 dBA. Geringe Fliessgeräusche sind in diesem Fall kein Mangel, solange sie diesen Wert nicht wesentlich überschreiten. Darüber schon. Jedoch sind Nachbesserungen kaum möglich, da dies eine neue Baustelle bedeuten würde und der Nutzen weit unter den Kosten, mit dem zu erreichenden Wert liegen würde.

So wäre im maximalen Fall eine Entschädigung möglich, was aber die Ruhe nicht herzustellen vermag.

 
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