Scheune: undichtes Dach

maison

Mitglied
27. Feb. 2008
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Hallo zusammen

wir haben eine Scheune mit viel Stauraum für Geräte.

Sie ist mit Ziegeln gedeckt. Bei starkem Regen mit Wind tropft es an verschiedenen Stellen durch die Dach-Zwischenräume.

Wir haben schon versucht, die Ziegel zu reinigen und besser zu "büschelen" oder an diesen Stellen neue Ziegel zu platzieren.

Immer wieder tropft es an den selben Stellen.

Müssen wir wirklich das ganze Dach erneuern (eigentlich hätten wir noch andere Prioritäten...)?

Besten Dank für Eure Tipps.

Maison

 
Hallo

Ohne Fotos ist es schwierig etwas zu erzählen.

Stelle doch mal eine Grossaufnahme des Daches ein.

Allenfalls kann mit Holz-Schindeln etwas optimiert werden.

Gruss Turbo

 
Hallo Maison,

wenn es sich um eine sehr alte Scheune handelt, es immer die gleichen Stellen sind, dann könnten dort auch nur die Dachlatten beschädigt/verfault sein, oder die Sparren haben sich gedreht, gesenkt u.s.w., womit Du dann auch nur diesen Bereich überprüfen und ggf. mit einem Ausgleich versehen müsstest. Falls Du dies nicht selbst machen kannst, hole Dir lieber einen Dachdecker damit dies fachlich richtig und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften erfolgen kann.

Ansonsten, wie turbo schon erwähnt hatte, mal Bilder des Daches oder der betroffenen Stellen, hier im Forum einstellen.

Gruß vom Pfälzer

 
Vielleicht bringe ich jetzt einen ganz unkonstruktiven Beitrag, aber bei unseren alten Scheunen tropft es immer bei Wind und Regen durch die Ziegel (natürlich nur wenig), obwohl die ganz und ordentlich verlegt sind, möchte man eine "dichte" Dachhaut, dann müsste man mit Unterdach / Konterlattung etc. operieren.

Aber solange das Holz dann wieder austrocknen kann (in Scheunen ist ja viel Zugluft), habe ich noch keine Schäden festgestellt - jedenfalls dort wo ich hingesehen habe ...

/emoticons/default_smile.png bud

 
....nun, dann machen wir doch einen konstruktiven Beitrag daraus..../emoticons/default_biggrin.png

...natürlich könnte die Ursache auch an einer zu geringen Dachneigung liegen. Damit Dachflächen, ohne das besagte Unterdach, regensicher sind, ist je nach Ziegeltyp und Fabrikat, eine Mindestneigung erforderlich!

Wäre diese nicht vorhanden, könnte natürlich bei passender Witterung, Regen und Flugschnee, in die Dachfläche eindringen.

Gruß vom Pfälzer

 
Salü Pfälzer,

das Dach, das ich bei uns meinte, hat rund 45° Neigung, also so steil, dass es mir graust, aufs Dach zu klettern, der First ist 11 Meter hoch, teilweise ohne Zwischenböden, die Flansche und "Schlösser" der Ziegel liegen gut ineinander, Lages des Objektes 800 müM, sehr windig, schneereich, machmal "verschiebts" zudem noch einen Ziegel, ohne dass man es merkt, und dann ist die Dachhaut halt undicht. Regnet es normal, dann dringt kein Wasser ein, wenn es stürmt und tut wie verrückt, dann "tröpfelets" manchmal durch ...

... ich weiß, es ist immer noch unkonstruktiv ...

/emoticons/default_smile.png bud

 
Salü Pfälzer,

... ich weiß, es ist immer noch unkonstruktiv ...

/emoticons/default_smile.png bud
...aber nein, das sehe ich noch nicht so, auch hier lässt sich noch was konstruktives ableiten......./emoticons/default_biggrin.png

... je nach Gebäudehöhe oder Höhenlage des Gebäudes, nach Ausrichtung bzw. Platzierung des Gebäudes in Wind- und Sturmgefährdeten Lagen, kann es durchaus vorkommen, speziell noch bei solch einfachen Gebäuden, welche ja in der Regel noch recht "offen" gehalten sind, dass auf der Wind/Sturmzugewandten Seite, dieser in das Gebäude gelangt und die Dacheindeckungsflächen anhebt (Winddruck), was wiederum zur besagten "Verschiebung" von Ziegeln führt.

Im Gegenzug kann auf der Wind/Strumabgewandten Seite durch die einsetzende "Sogwirkung" der gleiche, negative Effekt erzielt werden.

Während gegen Winddruck noch ein vorhandenes Unterdach oder eine dichtere Hülle Abhilfe bringen kann, hilft gegen die Sogwirkung nur die Verlegung extrem dichtliegender Ziegel mit hohen, 3-seitigen Falzen (habe ich schon öfters verwendet, wobei Du nicht in der Lage wärst auch nur 1 Ziegel zu verschieben), oder eben "ab und an" eine Sturmklammer zu setzen.

In Norddeutschland, also genau in den Sturmregionen, werden auch Doggen, selbstdichtende Zwischenlagen, zwischen die einzelnen Ziegel eingelegt. Nach Erwärmung (zumindest kenne ich dies so, als zumindest eine Variante) verkleben diese mit den Ziegeln und das ganze bildet so eine geschlossene Einheit.

...nun wollen wir noch hoffen, dass sich Maison noch meldet und uns nähere Informationen über seine Scheune geben möchte /emoticons/default_smile.png

Vielleicht schaut auch Profi noch vorbei, dies wäre fachlich ja genau seine Domäne.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo zusammen

Herzlichen Dank für Eure wertvollen Beiträge.

Wollte Fotos einstellen, aber es ist irgendwie misslungen.

Jedenfalls ist die Dachneigung tatsächlich gering, die Scheune etwas "luftig" und der Südwestwind bläst sie seitlich an.

(sowas nennt man Ferndiagnose :) )

Also kann ich Eure Tipps wirklich gut brauchen!

Viele Grüsse

"Maisonette"

 
Hoi maison, dann ist es ziemlich klar - geringe Dachneigung und Wetterseite - da kann eine Ziegellage gar nicht dicht sein. Kontrolliere einfach, ob Wasser / Feuchte sich nicht am Holz (Sparren, Ziegellattung, Befestigungsstelle Lattung auf Sparren) sammelt - ein solches Problem müsste behoben werden. Willst Du ein dichtes Scheunendach, kommts Du um ein Unterdach oder um eine Zwischenlage bei den Ziegelreihen wie es Pfälzer beschrieben hat, nicht herum.

Nur so nebenbei, zur Veranschaulichung:

Einmal baute ich einige Häuser an einem Südhang über einem See im Kt. Aargau. Aussicht super. Somit wurde die Südfassade mit grossflächigen Fenstern gestaltet - ist ja klar. Nach einigen Wochen nach erfolgtem Einzug wurde ich von den Bauherren benachrichtigt, es "drücke" Wasser durch die Fensterfronten ein. Der Fensterbauer wurde angewiesen, die Fenster einzustellen. Das wiederholte sich rund 3-4 mal. Immer dasselbe. Auch Tests mit Gartenschlauch etc. wurden gemacht, die Fenster waren dicht, außerdem war ein Balkon mit Vordach 2 m über der Fensterfront. Bis es dann der Zufall wollte, dass ich gerade mit dem Fenstermano dort war, als es "geregnet" hat. Es regnete nicht vertikal dort. Auch nicht horizontal. Es regnete, ja es schiffte, wie im Schieber "une ufe"! Das Wasser bretschte den Hügel rauf und es war wie wenn einer mit einem Hochdruckreiniger von unten nach oben in einem Winkel von ca. 45° die Fenster aus aller Nähe bespritzen würde - mit demenstprechendem Winddruck natürlich.

Aussage des Fenstermanos: jä sie, dass sind Fänschter, käs Aquarium! Gelöst wurde es einfach per EIB - bei Wind und Regen gehen automatisch die Lamellen runter und gut ist. Das zur Wasserundurchläßigkeit in Bauwerken. Es sind halt keine Aquarien. Und beim Schnee verhält es sich ähnlich - der kann bei einem horizontalen Windli von 120 km/h problemlos durch die Ritzen fegen - und Ziegel sind halt in Gottes Namen nicht dicht. Sonts bräuchte man kein Unterdach. Beim Holz gilt ua ein Grundsatz - siehe unbehandelte jahrhundertalte Holz- Schöpfe im Kt. Wallis: Es ist nicht so schlimm, wenn Holz nass wird. Schlimm wird es erst, wenn es nicht austrocknen kann.

/emoticons/default_smile.png bud

 
Vielen Dank Bud, für Deine ausführliche Beschreibung.

Es ist schon gut zu wissen, dass mit unserem Scheunendach nichts Aussergewöhnliches passiert.

Schöne Pfingsten und lieber Gruss /emoticons/default_ohmy.png

*Maisonette*

 

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