Schiebetüre nicht versenkt

Mungg

Mitglied
17. Juni 2008
14
0
0
Wir haben eine geplante Doppelflügeltüre durch eine Schiebetüre ersetzt. Das Resultat ist funktionell super, das Fenster inkl. Rahmen wurde aber nicht hälftig in der Mauer versenkt, sondern ragt ca. 13cm in den Raum hinein.

Müssten wir nicht verlangen können, das bei Änderungen die nötigen Konsequenzen veranlasst werden? Wie stehen wir rechtlich?

Freue mich auf Rückmeldungen!

 
Hallo Mungg,

kannst Du nicht ein Bild der Schiebetüre einstellen, das würde ggf. etwas helfen Deine Beschreibung besser zu verstehen....

Es handelt sich doch um ein Schiebeelement (Ersatz für eine 2-teilige Terrassentüre?) in der Hausaußenwand und nicht um eine Zimmertüre?

Versenkbare Schiebetüren gehen in der Regel nie ganz in die Wandöffnung (zumindest nicht im Normalfall, so wie ich sie kenne), da Du sie ja an einer Stelle (Griff) noch greifen können muss um sie wieder herausziehen zu können.

Oder meinst Du den einen flächenmäßigen Versatz auf einer Wandseite, dass sie also nicht in der Wand sondern vor der Wand läuft, oder zumindest zum Teil und dann immer noch die 13cm (auf die gesamte Fläche bezogen) in den Raum steht?

 
Lieber Pfälzer

Merci für deine schnelle Antwort. Ich werde versuchen, Fotos hochzuladen. Es geht um eine ganzflächige 13cm-hervorstehende Schiebetüre in der Aussenwand.

Danke und Gruss, Mungg

IMG_1.jpg

IMG_2.jpg

IMG_3.jpg

 
Hallo Mungg,

ok mit Bildern wird das etwas leichter.

Aus diesem Blickwinkel lässt dich nun nicht die eigentliche Dicke des gesamten Elementes erkennen, aber eine solche Konstruktion ist dicker/stärker als der Elementrahmen einer Terrassentüre.

Wenn Du ein 15er Backstein als tragende Wand hast, dann würde dies auch nur bedingt in der Wand verschwunden sein. Es hängt auch davon ab, wie dann die vermutliche Außendämmung noch auf das Element gezogen wurde bzw. wie der Leibungsabschluss ausschaut.

Was wurde Dir denn als Grund dafür genannt?

Messe doch bei geöffneter Türe einmal die gesamte Breite der unteren Bodenschiene (Innen-nach Außen) und vergleiche dieses Maß mit der Wanddicke bei Dir.

Ggf. mache noch ein Bild, von der Außenseite betrachtet, bei geöffneter Türe, aus dem man die Wanddicke oder den Beginn der Außendämmung erkennen könnte.

Sehr unschön ist aber auch die "überbreite" Silikonfuge zum Deckerand. Je nach dem wie gut oder schlecht sie ausgeführt wurde, wird dies nicht lange halten. Zudem wird sie durch alterung auch eine andere Farbe bekommen und fällt dann stark auf.

Hier wäre es ggf. angebracht, eine passende Abdeckleiste montieren zu lassen.

 
Lieber Pfälzer

So, ich habe noch ein paar Bilder geschossen. Die Fensterkonstruktion ist ca. 13cm breit und dann kommen 28cm Wand inkl. Sturz für den Rollladen. Was meinst du?

Wegen der Silikonfuge sind wir noch in Verhandlung, ist tatsächlich unschön... Gründe wurden uns nicht genannt, weil ich es noch nicht beanstandet habe. Wir wurden erst von einem Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass man die Fensterkonstruktion mehr versenken hätte können / sollen.

Gruss und danke einewäg, Mungg

IMG_4.jpg

IMG_6.jpg

IMG_7.jpg

 
Hallo Mungg,

das sind dann ja schon wieder bessere Informationen, womit man langsam erahnen kann, was die Ursache für die Anordnung ist.

Du schreibst von einem Sturz vor dem Rollladen/ bzw. den Storen? Ist dies ein echter, tragender Betonsturz oder eher nur eine Blende vor den Storen?

Wenn es nur eine Blende ist, ist sie ziemlich breit geraten oder bewusst so breit gewählt, damit sie die Tiefendifferenz zum innen angesetzten Schiebelement überbrückt?

Nochmals die Frage: Du hast ein Backsteinmauerwerk + Außendämmung, welches insgesamt 28cm dick ist?

Bei dem einen Bild lässt sich außen eine Betonplatte(Decke) erkennen. Ist dies ein auskragender Balkon?

Ach ja die Silikonfuge, da würde ich nicht lange mit mir handeln lassen, in dieser Breite ist es einfach (so offen dargestellt) Pfusch am Kunden.

Dass, bzw. warum diese so breit wurde ist mir nun auch klar, wenn man alle Bilder nun anschauen kann.

Da das Schiebeelement mit oberseitiger Aufdopplung (Erhöhung) versehen ist, innen zwischen Boden und Decke montiert wurde, hat sich der Hersteller wohl etwas viel "Montageluft" gelassen. Wenn man es vom Boden aufkippt, braucht es oben halt etwas Platz um es gerade stellen zu können.

 
Danke Pfälzer!

Wir haben gemäss Werkvertrag ein Fassadenmauerwerk mit 15cm Isolierbackstein und ca. 16cm Aussendämmung. Ist das deine Frage? Und ich glaube, es ist ein echter Sturz und nicht nur eine Abdeckung. Das Betonelement ist der Balkon unserer Nachbarn oben an uns. Wegen der Silikonfuge: Werden uns stark machen (jetzt wissen wir ja den "faulen" Grund...).

Wie sieht es aus mit dem Schiebefenster? Muss das wirklich so sein?

Herzlichen Dank! Mungg

 
Hallo Mungg,

damit kommen wir der Sache, oder möglichen Ursache schon näher.

Wie breit ist denn die Schiebetüre?

Hängt der Betonbalkon vom Nachbarn über Dir, frei vor der Wand? Ungefähr wie weit?

Oder steht er noch weiter vorne auf Stützen auf.

 
Hallo Pfälzer

Die Schiebetür ist gut 3m breit und der Balkon hängt frei von der Wand mit zwei Betonpfeilern 2.52m weg von unserer Wand.

Ok?

Merci! :-)

 
Hallo Mungg,

ok, hättest es nun aber nicht im dunklen genau nachmessen müssen...!

Nun denn. Es gibt vermutlich einige Gründe weshalb dies bei Dir so ausgeführt wurde.

Wenn die Entscheidung für eine Schiebtüre relativ spät kam, hat man es wohl beim GU oder dessen Planer versäumt, sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen und hat es ggf. so laufen lassen....

Im Prinzip passt natürlich eine 13er Schiebetüre auch komplett zwischen eine 15er Backsteinwand (den Begriff "Isolier..." lassen wir mal weg, da dies für den Stein keine Bedeutung hat, denn der selbst isoliert nur null, komma, null!). Nimmt man es genau, bleiben sogar 2 cm + Putz/Abrieb (innen) noch übrig.

Wenn es außen ein echter Betonsturz ist, dann dient dieser wohl der Auflage des oberen Betonbalkones, bei gleichzeitiger überbrückung der 3m breiten Schiebetür-Wandöffnung.

Eigentlich sollte oder müsste der Balkon durch einen ISO-Korb thermisch von der inneren Decke (also Deiner Decke) getrennt sein. Diese Trennung geschieht in der Regel ab der Außenkante Backstein damit der dortige Dämmstreifen auch, wie es sich gehört, innerhalb der Außendämmungsfläche liegt.

Ist Deine Decke jedoch statisch nur 18-22 cm dick, dann passte innerhalb der Decke nicht gleichzeitig ein Sturz (Bewehrungskorb) für die Überbrückung der Schiebetüre und mit gleichzeitiger Lastaufnahme für den Betonbalkon!

Das alles passt dann nicht in die Decke!

Darum wohl (oder vermutlich) der separate Sturz.

Wenn man diesen nun dafür benötigte, dahinter noch die Storen sollten, dann, ja dann, war eben kein Platz mehr für das Schiebetürelement "innerhalb der Wand" und man hat dieses, wie nun geschehen, einfach dahinter gestellt.

Optisch nicht sehr schön, aber damit könnte man ja ggf. noch leben.

Was ich, wenn dem so ist, aber dann bemängeln würde, ist die dann völlig unklare thermische Trennung zwischen Innen und Außen, zwischen warmen und kalten Zonen. Denn dann steht das Schiebetürelement eigentlich völlig falsch und Du kannst hier auf Dauer Probleme bekommen.

In der Fensterleibung, also dort, wo man auf den Bildern die Schrauben der Storen-Führungsschiene sehen kann, wird vermutlich keine oder nur eine sehr dünne Außendämmung vorhanden sein. Dies lässt sich auch schon von der innen ersichtlichen Rahmenbreite des Elementes erkennen.

Das würde bedeuten, dass die Kaltluft in diesem Bereich bis an die Elementfläche bzw. der dünnen Fuge zwischen dieser und der Innenkante des Backsteinmauerwerkes gelangt. An dieser Stelle hast Du dann quasi keine, oder keine nennenswerte Außendämmung! Ist diese Fuge bzw. der Anschluss zwischen den beiden Bauteilen zu einem Zeitpunkt nicht mehr korrekt, dann strömt hier einerseits Luft und in der Winterzeit entsprechende Kälte ein. Wäre also keine gute Lösung.

Wenn der außenliegende Sturz also tragend wäre, für den Balkon darüber gedacht, dann stellt sich mir weiterhin die Frage, wo liegt der denn auf?

Auf dieser Wandseite ist ja nur die 16 Dämmung vorhanden? Darauf kann er also nicht aufliegen. Oder sind innerhalb der Dämmung ggf. noch dünnere Stahlstützen enthalten?

Oder hängt er als "Unterzug" unter dem Balkon und ist statisch mit diesem verbunden?

Wie dem auch sei, auch dann wäre die Fläche des Betonsturzes innerhalb der sonstigen Außendämmung wieder, schon wegen dem Material, eine Wärmebrücke!

Wie Du siehst, kann die eigentlich unspektakuläre innenseitige Montage der Schiebetüre durchaus noch andere Folgen haben!

Immer vorausgesetzt, dass meine Vermutung korrekt sind, würde ich Dir doch sehr anraten dieses nochmals mit dem GU zu besprechen und Dir den genauen Planungs- und Bauablauf aufzeigen zu lassen!

Hast Du denn die Baupläne und ggf. statischen Berechnungen für diesen Abschitt? Wenn ja, bitte scannen und einstellen.

Oder gibt es auch noch Rohbaubilder für diesen Bereich?

Aber zu Deiner ursprünglichen Frage zurück zu kommen. Man hätte dies, auch bei den von mir zuvor geschilderten Faktoren (Vermutung für den Hergang), trotzdem innerhalb der Wand einbauen können.

Man hätte es nur passend planen müssen. Es wäre dann sicher auch thermisch sauberer gelöst worden.

Nachtrag:

Da der Storenkasten ja wie ersichtlich hinter der Außendämmung platziert ist, somit also direkt unter der Betondecke hängt, wirst Du auch hier eine durchgehende Wärmebrücke haben!

Denn dort wo die Storen aufgehängt sind, wird ja vermutlich keine oder nur eine minimale Wärmedämmung vorhanden sein!

Dies kannst Du mal überprüfen in dem Du z.B. mit einem Zollstock oder dünnen Stange, am Storen vorbei an die Decke oder die dortige Fläche klopfst! Ist es gut gedämmt, klingt es dumpf und hohl. Klingt es hart ist es ggf. der Beton pur.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Mungg,

noch ein Nachtrag!

Wenn Du ein Flächenthermometer hast, eines leihen kannst oder eines besorgst, dann überprüfe doch bitte, gerade jetzt ist ja die passenden Witterung dafür, die Oberflächentemperatur der Wandinnenseiten, an und nahe der Schiebetüre.

Also direkt daneben, im Abstand von 10, 20, 40 und 80-100 cm, unten sowie oben, und notiere Dir die abgelesenen Werte!

Auch daran lassen sich gut oder schlecht ausgeführte Isolierungen in diesen Bereichen erkennen und erlauben passende Rückschlüsse!

 

Statistik des Forums

Themen
27.545
Beiträge
257.957
Mitglieder
31.824
Neuestes Mitglied
SaunaDampfbad