Hallo Mungg,
ok, hättest es nun aber nicht im dunklen genau nachmessen müssen...!
Nun denn. Es gibt vermutlich einige Gründe weshalb dies bei Dir so ausgeführt wurde.
Wenn die Entscheidung für eine Schiebtüre relativ spät kam, hat man es wohl beim GU oder dessen Planer versäumt, sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen und hat es ggf. so laufen lassen....
Im Prinzip passt natürlich eine 13er Schiebetüre auch komplett zwischen eine 15er Backsteinwand (den Begriff "Isolier..." lassen wir mal weg, da dies für den Stein keine Bedeutung hat, denn der selbst isoliert nur null, komma, null!). Nimmt man es genau, bleiben sogar 2 cm + Putz/Abrieb (innen) noch übrig.
Wenn es außen ein echter Betonsturz ist, dann dient dieser wohl der Auflage des oberen Betonbalkones, bei gleichzeitiger überbrückung der 3m breiten Schiebetür-Wandöffnung.
Eigentlich sollte oder müsste der Balkon durch einen ISO-Korb thermisch von der inneren Decke (also Deiner Decke) getrennt sein. Diese Trennung geschieht in der Regel ab der Außenkante Backstein damit der dortige Dämmstreifen auch, wie es sich gehört, innerhalb der Außendämmungsfläche liegt.
Ist Deine Decke jedoch statisch nur 18-22 cm dick, dann passte innerhalb der Decke nicht gleichzeitig ein Sturz (Bewehrungskorb) für die Überbrückung der Schiebetüre und mit gleichzeitiger Lastaufnahme für den Betonbalkon!
Das alles passt dann nicht in die Decke!
Darum wohl (oder vermutlich) der separate Sturz.
Wenn man diesen nun dafür benötigte, dahinter noch die Storen sollten, dann, ja dann, war eben kein Platz mehr für das Schiebetürelement "innerhalb der Wand" und man hat dieses, wie nun geschehen, einfach dahinter gestellt.
Optisch nicht sehr schön, aber damit könnte man ja ggf. noch leben.
Was ich, wenn dem so ist, aber dann bemängeln würde, ist die dann völlig unklare thermische Trennung zwischen Innen und Außen, zwischen warmen und kalten Zonen. Denn dann steht das Schiebetürelement eigentlich völlig falsch und Du kannst hier auf Dauer Probleme bekommen.
In der Fensterleibung, also dort, wo man auf den Bildern die Schrauben der Storen-Führungsschiene sehen kann, wird vermutlich keine oder nur eine sehr dünne Außendämmung vorhanden sein. Dies lässt sich auch schon von der innen ersichtlichen Rahmenbreite des Elementes erkennen.
Das würde bedeuten, dass die Kaltluft in diesem Bereich bis an die Elementfläche bzw. der dünnen Fuge zwischen dieser und der Innenkante des Backsteinmauerwerkes gelangt. An dieser Stelle hast Du dann quasi keine, oder keine nennenswerte Außendämmung! Ist diese Fuge bzw. der Anschluss zwischen den beiden Bauteilen zu einem Zeitpunkt nicht mehr korrekt, dann strömt hier einerseits Luft und in der Winterzeit entsprechende Kälte ein. Wäre also keine gute Lösung.
Wenn der außenliegende Sturz also tragend wäre, für den Balkon darüber gedacht, dann stellt sich mir weiterhin die Frage, wo liegt der denn auf?
Auf dieser Wandseite ist ja nur die 16 Dämmung vorhanden? Darauf kann er also nicht aufliegen. Oder sind innerhalb der Dämmung ggf. noch dünnere Stahlstützen enthalten?
Oder hängt er als "Unterzug" unter dem Balkon und ist statisch mit diesem verbunden?
Wie dem auch sei, auch dann wäre die Fläche des Betonsturzes innerhalb der sonstigen Außendämmung wieder, schon wegen dem Material, eine Wärmebrücke!
Wie Du siehst, kann die eigentlich unspektakuläre innenseitige Montage der Schiebetüre durchaus noch andere Folgen haben!
Immer vorausgesetzt, dass meine Vermutung korrekt sind, würde ich Dir doch sehr anraten dieses nochmals mit dem GU zu besprechen und Dir den genauen Planungs- und Bauablauf aufzeigen zu lassen!
Hast Du denn die Baupläne und ggf. statischen Berechnungen für diesen Abschitt? Wenn ja, bitte scannen und einstellen.
Oder gibt es auch noch Rohbaubilder für diesen Bereich?
Aber zu Deiner ursprünglichen Frage zurück zu kommen. Man hätte dies, auch bei den von mir zuvor geschilderten Faktoren (Vermutung für den Hergang), trotzdem innerhalb der Wand einbauen können.
Man hätte es nur passend planen müssen. Es wäre dann sicher auch thermisch sauberer gelöst worden.
Nachtrag:
Da der Storenkasten ja wie ersichtlich hinter der Außendämmung platziert ist, somit also direkt unter der Betondecke hängt, wirst Du auch hier eine durchgehende Wärmebrücke haben!
Denn dort wo die Storen aufgehängt sind, wird ja vermutlich keine oder nur eine minimale Wärmedämmung vorhanden sein!
Dies kannst Du mal überprüfen in dem Du z.B. mit einem Zollstock oder dünnen Stange, am Storen vorbei an die Decke oder die dortige Fläche klopfst! Ist es gut gedämmt, klingt es dumpf und hohl. Klingt es hart ist es ggf. der Beton pur.