Schimmel durch Entkalkung?

lukas_ch

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05. Mai 2007
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Salü zusammen

Ich lese hier seit bald 8 Jahren fast jeden Artikel. Jetzt brauch ich mal einen Rat von euch:

Unser Bad (und unser Haus) wurde im 2008 fertiggestellt.

Seit etwa 2 Jahren entkalke ich alle Geräte, Wasserhahnen und auch die Dusche mit im Wasser aufgelöstem Pulver "Amidosulfonsäure". Das ist eigentlich das gleiche Mittel das in allen Entkalkern auch drin ist, nur häufig sehr stark verwässert.

Seit ein paar Wochen haben wir nun den Verdacht dass allenfalls deshalb unsere Dusche beginnt zu schimmeln. Kann das sein? Wobei wir jetzt sicher ein Monat nicht mehr entkalkt haben und es nicht gleich sofort danach begonnen haben.

Die Fugen nach ich immer zuerst nass bevor ich entkalke.

Wir sind noch nicht mal sicher ob das Schimmel ist, aber es fühlt sich feucht und glitschig an.

Was können wir dagegen tun?

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Wenn es, wie vermutet Schimmel (Aspergillus) ist, würde ich mehrfach mit 6% Wasserstoffperoxyd behandeln um die Schimmelpilze/sporen  sicher abzutöten. Am besten an einer unsichtbaren Stelle prüfen ob es nicht zu Verfärbungen bzw. Ausbleichungen kommt. Wichtig ist die ganze Dusche zu behandeln und in der Zeit keine anderen Säuren oder Entkalker (Futter für Pilze) einzusetzen. Man kann die 6% Lösung gut in eine Sprühflasche füllen. Einsprühen, eine halbe Stunde warten und abspülen. Achtung! Wasserstoffperoxyd bleicht alles aus, auch Kleidung, Handtücher, Duschmatten. Die Behandlung 2 mal pro Tag über 1 Woche durchführen dann sollten alle Erreger abgestorben sein.

Viel Erfolg Kerstin

 
Und wie finde ich heraus ob es Schimmel ist? resp. Was könnte es sonst noch sein?

Wo bekomm ich das Mittel?

 
Ich wüsste nicht was es sonst sein könnte.

Ich habe mir 12% Wasserstoffperoxid im Internet bestellt und dann 1:1 verdünnt. Man soll es aber auch in Apotheken, grossen Aquaristikgeschäften oder im Baumarkt bekommen, die Angabe ist aber ohne Gewähr weil ich das nie versucht habe an den Orten zu kaufen.

Gruss Kerstin

 
Ich habs jetzt mal mit 70% Alkohol versucht. Der Schimmel lässt sich relativ gut lösen, er ist ziemlich weich, jedenfalls bei den harten Fugen. Es hat in den Ecken ein paar Silikonfugen die schwarz wurden, die bring ich nicht mehr sauber, aber das ist ja angeblich normal.

Ich frag mich viel mehr, wie der Schimmel entstehen konnte, könnte aber schon auch vom letzten relativ deftigen Entkalken gekommen sein, da das angeblich die Schimmelbildung fördern kann.

Ich habe festgestellt, dass dort wo die Duschwand auf der Duschtasse aufsetzt, innen darunter sich Wasser festsetzen kann. Wir hatten da nach Bauvollendung immer so gelblichen "Baudreck", den wir mühsam entfernt haben mit schrubben. War das allenfalls ein Fehler? War da eine (unsaubere) Silkon-Fuge? Sollte ich dort eine neue Silikon-Fuge erstellen, so dass kein Wasser mehr drunterlaufen kann? Aussen ist eine entsprechende gesetzt. Siehe Bild.

Dusche.JPG

 
Amidosulfonsäure ist eine starke Säure, deutlich stärker als Essig- oder Zitronensäure.

Diese starken Säuren greifen auch die Oberflächen der Dinge an, die bloss entkalkt werden sollen. Das führt dann dazu, dass diese rauher werden, womit die Pilze es einfacher haben, zu wachsen. Die Ursache der Schimmelbildung ist ja mit dem Entkalken nicht behoben.

Diese Entkalker enthalten eben nicht nur deswegen wenig Säure im Produkt, damit man mehr davon braucht.

Ein häufiger Grund von Schimmelproblemen in Nasszellen ist ein zu lange Feuchtigkeitsdauer, d.h. es trocknet nach dem Gebrauch nicht. Abhilfe wäre eine gute aktive Entlüftung.

Ein Luftentfeuchter nützt auch (Duschkabine während dem Betrieb offen lassen, Badezimmertüre schliessen), braucht aber viel mehr Strom. Dafür sind keine baulichen Eingriffe nötig.

 
Noch was zu handelsüblichen Haushalt-Entkalkern.

Diese Produkte haben Korrosionsinhibatoren welche die Armaturen schützen. (Grünspan bei verletzter Chromschicht)

 
Diese Produkte haben Korrosionsinhibatoren welche die Armaturen schützen. (Grünspan bei verletzter Chromschicht)
Das ist ein Pseudo-Schutz: Ist der Entkalker ausreichend sauer, wird das Azetat (Grünspan ist Kupferazetat) durch die Säure zerstört, d.h. in Essigsäure und das Kupfersalz der Entkalkersäure umgewandelt.

Meist sind noch Komplexbildner drin, welche die Kupfer-Ionen entfernen sollen. Dann hat man blankes Messing oder Kupfer am Ort der verletzten Verchromung, und das sieht einfach besser aus als die grünen oder blauen Kupfersalzkrusten.

Geschützt ist damit nichts, aber die Hausfrau ist zufrieden.

Zusätzlich werden Viskositätsregler beigemischt, damit das Produkt nicht zu dünnflüssig ist und an den zu entkalkenden Stellen haftet.

Eine hellblaue Farbe suggeriert die Vorstellung einer besonders guten reinigenden Wirkung und hilft zu erkennen, wo das Produkt aufgetragen wurde.

Um eine verletzte Armatur zu schützen, kann man sie z.B. ganz trocknen und dann mit Zaponlack anstreichen.

 
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Ich möchte nochmals zurückkommen zu meiner 2. Frage ob ich unten an der Duschwandführung verfugen sollte, damit da das Wasser nicht mehr stehenbleibt.

Bei der 2. Dusche im Eg ist da zwar auch nur eine Fuge auf der Aussenseite.

 
@Emil: Ist der Entkalker ausreichend sauer wird die verchromung schwarz. Da ist die Korrosion des blanken Messing das kleinste Problem 😆

 
Ich hab jetzt ca 1 Woche nicht mehr geduscht um alles trocknen zu lassen. Zudem hab ich alles mit 70% Alkohol geputzt.

Nun sehe ich aber, dass die Plättlifuge direkt unterhalb des Duschhahns immer wieder feucht wird, dort dahinter verläuft wohl die Wasserleitung. Könnte da ein Wasserschaden in der Wand lauern? Nach 8 Jahren so schleichend?

Meine Frau meint zwar sie hätte da schon immer (2-4 Jahre) "Rostflecken" weggeputzt zu haben.

 
Salü Lukas

Möglicherweise.

Zuerst würde ich aber alles andere ausschliessen.

Hast du auf der anderen Seite der Wand auch eine Nasszelle?

Ich denke da an durch die Reinigung ruinierte Plattenfugen, An und Abschlüsse mit Kittfugen etc.

 
Nun sehe ich aber, dass die Plättlifuge direkt unterhalb des Duschhahns immer wieder feucht wird
Wenns kein Kondenswasser ist (bei Leuten, die am schluss kalt duschen):

Häufige Ursache ist

Dichtung zwischen Duscharmatur und Duschschlauch dahin, Wasser drückt raus und läuft vor oder hinter der Armatur nach unten. Oder Duscharmatur undicht, meist ist ein O-Ring durch.

Guck mal, wenn du die Armatur sorgfältig abtrocknest und dann die Dusche kräftig  laufen lässt (Brause in die Duschtasse legen und in den Abfluss halten, damit kein Wasser an die Armatur spritzt), ob es da irgendwo Wasser rausdrückt. Falls ja, muss diese revidiert oder ersetzt werden.

Kommt das Wasser unter der Rosette raus und auch wenn die Dusche nicht läuft, ist meist die Verschraubung der Armatur mit dem Anschluss in der Wand undicht, oder das Absperrventil zwischen Armatur und Wandanschluss seicht (falls es eines hat). Den Schaden richtet dabei das Wasser an, das nicht sichtbar herauskommt, sondern zwischen Wand und Plättli oder in der Wand versickert.

--> Installateur kommen lassen, falls du dir die Demontage und Montage einer Duscharmatur nicht selber zutraust.

 
Hab mir das Ganze nun genauer angeschaut.

Der Duschmischer ist undicht und muss komplett ersetzt werden. Es tropft unten an einer kleinen Stelle raus. Wahrscheinlich schon seit Jahren, nur gingen wir dem wohl leider nie nach. Jetzt ist keine Garantie mehr.

Das Tragische nun ist, dass sich der Sanitär nicht zurückmeldet wegen dem Termin. Wir hatten für heute 7.30 einen Termin vereinbart, es kam aber niemand und seit da warte ich wieder auf einen Rückruf. Die scheinen keine Aufträge nötig zu haben. Die Qualität der Handwerker heutzutage ist echt tragisch.

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Beim Übergang schwarz auf Silber seicht es. Habs noch versucht mit Silikon abzudichten. Gelang aber nicht

 
Klebeband und etwas Plastik und aus dem Notfall ist ein normaler Auftrag welcher auch einige Tage warten kann geworden

 
Warten kann der Auftrag schon, wir haben noch eine 2. Dusche. Aber wenn ein Handwerker 3 x nicht zurückruft find ich das ärmlich!

 
Könntest ja einfach einen anderen Handwerker nehmen. Kannst ja wählen wen du willst. Manche Handwerker sind halt wirklich sehr gut ausgelastet und reagieren nicht immer sofort. Das ist halt so. Zwischen Beginn und Fertigstellung unseres Blitzschutzes ist auch ein Jahr vergangen. War halt so.

 

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