Schlechte Erfahrungen mit Architekt Christoph Rueegg!

JJs

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24. März 2013
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Falls jemand Informationen über die Arbeitsweise des Architekten Christoph Rueegg sucht kann er sich per PN bei mir melden!
Wir haben mit ihm schlechte Erfahrungen gemacht und möchten andere gerne davor bewahren.


Gruss 198737


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Hallo JJs

Was hat denn nicht geklappt? Du weisst ja, dass uns, also Usern und Lesern nichts nützt, wenn man lediglich via pn etwas sagen möchte.

Was den Tatsachen entspricht, kannst Du hier auch posten. Da haben alle "mehr" davon.

Abgesehen davon, der Link funktioniert zwar, aber die Seite ist nicht verfügbar....bzw. in Arbeit...

 
Hallo Pfälzer

Du hast natürlich recht. Ich schreibe nachfolgend die Kurzform. Wenn jemand dann mehr wissen will, dann per PN. OK?

Der Architekt Rueegg hat für 1.6 Mio ein Projekt ausgeschrieben, dass er angeblich mit der Gemeinde bereits vorgeprüft hat. Wir definieren gemeinsam die Anpassungen und landen bei einem für uns akzeptierbaren Betrag von 1.8 Mio. Kurz vor Vertragsunterzeichnung informiert er uns, dass er ein paar Punkte (Stützmauer, etc) vergessen hat und dass das Projekt wohl 2 Mio kosten wird. Wir schlucken leehr und unterschreiben die SIA Verträge mit einer Kostenschätzung 2.02 Mio (+/- 15%). Bei der Baueingabe erfahren wir dann, dass die Gemeinde von einer Vorprüfung nichts weiss und dass das Gebäude rund 1.5m zu hoch ist. Das ganze Projekt muss massiv angepasst werden - mit teilweise unterwünschten Konsequenzen (Splitt-level, lange schmale Räume, etc), damit das Projekt in die Bauordnung passt. Dementsprechend auch ein halbes Jahr Projektverzögerung.

Nach erhalt der neuen Baubewilligung präsentiert Rueegg dann einen Kostenvoranschlag von 2.51 Mio. Dabei hat er leider wieder wesentliche Punkte (Stützmauer, Reserve, etc) vergessen. Wenn wir diese Punkt wieder reinrechnen kommen wir auf einen Betrag von 2.691 Mio (mit einer Genauigkeit gemäss SIA von +/- 10%). Wichtig ist auch zu erwähnen, dass wir keine teueren Sonderwünsche eingebracht haben. Der neue Betrag entspricht einer Kostensteigerung von 33% gegenüber dem SIA Vertrag. Wobei auch hier wieder eine Kostensteigerung von plus 10% möglich wären. Wir sind frustriert und enttäuscht und brechen das Projekt ab. Bis zu diesem Datum haben wir bereits 120 KCHF an Architektenhonorar und Fachplaner bezahlt und Rueegg fordert nochmals 80 KCHF für bereits geleistete Arbeiten und entgangener Gewinn, gemäss SIA Vertrag. Von jetzt an sprechen primär die Anwälte.

In der Klageschrift des Anwalt von Rueegg steht unter anderem: "Es ist auch nicht Aufgabe des Architekten, in der Planungsphase eine fortlaufenden Kostenkontrolle zu betreiben und jede Projektänderung auf ihre Auswirkungen auf die Anlagekosten zu kontrollieren". Und wir erfahren dass man ein Bauprojekt gemäss SIA Vertrag bei groben Fehlern durchaus abbrechen kann, dass aber der Architekt bereits geleistete Arbeiten (auch wenn unbrauchbar) trotzdem in Rechnung stellen kann.

Damit wir diesen mühsamen Rechtsstreit endlich beenden könne, einigen wir uns vor dem Friedensrichter darauf, dass wir nochmals 45 KCHF bezahlen.

Wir haben mit Rueegg schmerzhaftes Lehrgeld bezahlt.

Was ich primär gelernt habe:

a) gemäss SIA Vertrag müssen auch unbrauchbare Leistungen bezahlt werden!

/emoticons/default_cool.png der Architekt ist für die Kosteneinhaltung nicht verantwortlich und muss auch keine Zwischenrechnungen machen.

Ich wünsche allen Forum-Teilnehmern erfolgreiche Bauprojekte und dass Euch ähnliche Erfahrungen erspart bleiben.

Gruss JJ

 
Hallo JJ

Danke für den Nachtrag. Das ergibt nun einen Sinn und unsere User können sich ein Bild Deiner Situation machen.

Und ja, das war leider für Dich ein sehr teures Abenteuer. Kaum zu glauben was da passierte.

 
Eine Frage...hat er auch die Bauleitung übernommen oder nicht?

Steht in der Zwischenzeit das Haus oder wie ist es weitegergangen?

 
Hallo mavi

Er hat einen externen Bauleiter beigezogen, welcher seinen Teil des Job aus unserer Sicht durchaus OK durchgeführt hat. Wie ich bereits eingangs geschrieben habe, haben wir das Projekt mit Rueegg abgebrochen, was uns uns leider einiges an Geld gekostet hat. Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Darf ich Dich fragen wieso Du an den Details interessiert bist?

Gruss JJ

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Hallo JJ

Deine Geschichte hat einiges Parallele zu meiner, deshalb habe ich mich gefragt ob dein Architekt auch die Bauleitung übernommen hat, weil dann wäre die Haftung wieder anders.

Ich hoffe eure Haus steht in der Zwischenzeit?

Gruss mavi

 
Von Leuten die sich hinter dem Anwalt verstecken sollte man Abstand nehmen.

Hm... den einen oder anderen Handwerker, Architekt, Bauleiter würden wir daher aufgrund der Foren Einträge nicht mehr beschäftigen.

Danke an alle, die hier fair und sachlich (....ist nicht immer einfach.......) ihre positiven wie negativen Erfahrungen teilen.

Tja, bauen und lesen bildet.... das letztere ist weniger schmerzhaft ;-)

 
Dass dieser "Kollege" mit dem durchgekommen ist, kann ich beinahe nicht glauben. Alledings ist mir auch unverständlich wieso Sie nicht schon nach der Verweigerung der Baubewilligung durch die Gemeinde den Stecker herausgezogen haben. Es ist doch offensichtlich, dass er Ihnen Etwas verkauft hat, was unbrauchbar war. Letztendlich waren ja nicht nur einige Retuschen am Projekt vorzunehmen.

 
Gegendarstellung

[SIZE=10pt]Der Auftrag wurde auf zwei Verträge für Architekturleistungen aufgeteilt: Ein Vertrag für Planerleistungen gemäss [/SIZE][SIZE=10pt]SIA mit 61% der Gesamtleistung und ein Vertrag für Kosten- , Ausschreibungs- und Bauleitungsleistungen mit 39% Leistungsprozenten. Die Kostenschätzung war in den Leistungen des Planers enthalten. Das Ausführungsbüro hatte die Kostenschätzung vor der Vertragsunterzeichnung eingesehen.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Es wurde ein individuelles Projekt erarbeitet und eine Kostenschätzung erstellt. Zusätzliche Wünsche wie z. B. die Stützmauer wurden ab Beginn der Planung separat ausgewiesen. Ein  mittlerer Baustandard wurde definiert.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Die Kosten beliefen sich mit den zusätzlichen Wünschen auf 2'020'000.- Fr.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Für das Vorprojekt wurden telefonische Abklärungen mit der Baubehörde gemacht, die aber keine Rechtsgültigkeit haben. Dies wurde der Bauherrschaft auch so kommuniziert. Es ist richtig, dass dabei Fehler auf verschiedenen Seiten gemacht wurden. Das Projekt wurde überarbeitet. Es entstanden jedoch für den Bauherrn weder zusätzliche Kosten noch Bauverzögerungen. Die Überarbeitung erfolgte vor der Überschreibung des Grundstücks. [/SIZE]

[SIZE=10pt]Die Bauherrschaft bewertete die Änderungen damals als Verbesserung sodass die Baueingabe eingereicht wurde. Die Baubewilligung wurde erteilt.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Auf Wunsch der Bauherrschaft wurde der Kostenvoranschlag während des Baubewilligungsverfahrens vorgezogen, so auch die provisorische Ausführungsplanung. Das Projekt hatte sich zwischen dem Stand der Kostenschätzung und dem Kostenvoranschlag weiterentwickelt und verändert. Provisorische Ausführungspläne [/SIZE][SIZE=10pt]und sämtliche provisorischen Detailschnitte wurden erstellt. Das Ausführungsbüro und die Fachplaner schrieben die wichtigsten Arbeiten aus und machten auf Grund mehrerer Offerten einen Vergebungsantrag. Das Ausführungsbüro erarbeitete mit diesen relativ genauen Grundlagen den Kostenvoranschlag. Dieser belief sich auf 2'521'300.- Fr. Die Mehrleistungen wurden ausgewiesen. Die Kostenberechnung befand sich in den nach SIA vereinbartem Toleranzbereich von ±10% auf den Gesamtbetrag der Erstellungskosten. Der Bauherrschaft wurde Sparpotenzial zur [/SIZE][SIZE=10pt]Diskussion aufgelistet.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Nach dem Erläutern des Kostenvoranschlages brach die Bauherrschaft die Zusammenarbeit ab und kündigte die Verträge ausserordentlich.[/SIZE]

 
Als völlig Aussenstehender - der im übrigen auch das Projekt nicht kennt - muss ich doch staunen: Sie wollen uns hier ernsthaft verklickern, dass eine Kostensteigerung von 2 auf 2.5 Mio. "normal" ist? Sie weisen ja aus, dass die vorherige Kostenerhöhung aufgrund von Änderungswünschen entstanden ist.

Aus meiner laienhaften Sicht kann es schlicht nicht toleriert werden, dass aus 2 Mio. plötzlich 2.5 Mio werden: Wer so ungenau Kosten schätzt, kann wahrscheinlich auch kein Projekt in einem definierten Zeitrahmen durchziehen. Ein Bauherr muss sich auf den Architekten verlassen können - auch gerade wenn es um Kosten geht.

Irgendwie kann mich die Gegendarstellung nicht überzeugen.......

Martin

 
2Mio +10% sind nicht 2,5 Mio !

Gerne dürfen die Kosten auch unterschritten werden :)

Auch mich hat die Gegendarstellung nicht überzeugt.

Gruß moudi

 
Hallo Moudi

Die Kakulation von Ch. Rügg hat wie folgt ausgesehen:

2 Mio plus 15% ergibt 2.3 Mio. Sein Kostenvoranschlag von 2.5 Mio ist mit einer Geanauigkeit von +/- 10%. Somit könnten die Endkosten ja theoritisch auch 2.25 Mio betragen. Und somit war er mit den 2 Mio vs. 2.5 Mio voll im von SIA erlaubten Bereich. Damit er aber überhaupt auf die 2.5 Mio gekommen ist hat er die vorher offerierte Stützmauer durch eine sehr steile Böschung ersetzt und die Reserven, die wir für zusätzliche Baukosten vorgesehen haben um 100k reduzuiert.

Wir haben bei diesem Fall völlig neue Rechnungs-Möglichkeiten kennengelernt.

Gruss JJ

 
Wir Architekten haben eben einen sehr kreativen Beruf. Scheinbar kann man diese Kreativität auch in der der Mathematik anwenden.... Wirklich ein sehr interessantes Rechenmodell! Das eröffnet einem ganz neue Horizonte! Wenn es ja für die Bauherrschaftn nicht zum Heulen wäre, wäre es zum Lachen.

Allen trotzdem ein schönes Wochenende

Gruss ti

 
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Hallo zusammen

Aus meiner Sicht absolut lächerlich diese Rechtfertigung der Firma CH. Rüegg... Da versucht sich wohl wer aus der Affaire zu ziehen! ;-) Naja ich kenne diverse ander Bsp. wo es ähnlich gelaufen ist! Leider sind viele dieser sog. Architekten absolute Schlitzohren und wollen nur mit möglichst wenig tun viel Geld verdienen.

Traurig sowas, vorallem wenn man als Bauherr versucht seinen langersehnten Traum zu verwriklichen und dann so über den Tisch gezogen wird!

PFUI!!!

Grüsse

Darkwing

 
... hehehe...

Leider sind [...] Architekten absolute Schlitzohren und wollen nur mit möglichst wenig tun viel Geld verdienen.
Ich oute mich gerne. Bin kein Architekt. Aber ich möchte ebenfalls mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Geld verdienen.

Und noch am liebsten eine Arbeit haben, welche Spass macht, ebenfalls.

 
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Es gibt auf jedem Gebiet schwarze Schafe. Aber lieber "habaUgeot" wenn man schon mit wenig Aufwand viel Geld verdienen darf, sollte der Kunden auch noch einen entsprechenden Nutzen haben. Und, das ist das, was "Darkwing" ankreidet. Wenn ich schon viel für meine Arbeit verlangen darf, sollte meine Arbeit gut und über alle Zweifel erhaben sein. oder, nicht?

 
Ja, lieber Urs

Du hast natürlich recht. Ich empfinde es genau gleich, es gibt mir auch mehr Befriedigung, eine anständige Arbeit geleistet zu haben. Ja, ich hätte Mühe damit, wenn ein Kunde einen "roten Porschee mit Sportsitzen" verlangt ihm so was zu überreichen - dass ein Motor mit mehr als 30PS gewünscht wäre, hat er weder bestellt oder erwähnt, also liefere ich es auch nicht. 

Andererseits läuft es überall so. "light" heisst nicht etwa ohne Zucker, sondern "weniger Zucker als wir hätten reinschmeissen können". Bezahlen tun wir für eine Marke, nicht für den Inhalt (Apple, Nike, ...), bzw. für das Feeling, was wir uns vorstellen. "Holztische" sind furnierte SWAP-Platten. Gesetze müssen die anderen einhalten, ich nicht (vgl. im Forum mit diversen Nachfragen "mein Nachbar..." oder auch im Strassenverkehr).

Mich ärgert manchmal meine Haltung, dass ich von mir erwarte, dass meine Arbeit gut sein soll, bzw. mein Massstab von gut. Ich wünschte mir manchmal ich könnte die Haltung "nicht gewünscht, preis abgemacht, so solls sein" einnehmen. (Bin auch einer der wenigen Velofahrern die am Rotlicht anhalten... und sich von anderen Velos deswegen beschimpfen lassen...)

Wahrscheinlich ein Grund, warum ich in einem Ingenieurbüro arbeite und nicht auf der Bank.

Aber item. Mein Beitrag wollte vor allem aufzeigen: Jeder der eine 100er Note findet, freut sich, und nimmt sie (nicht mal dankend) an sich. Warum zum Geier erwarten wir (ausgerechnet von einem GU!!!) etwas anderes?

E guete

Haba

 

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Josven