Wir leben seit einem Jahr in einem EFH-Neubau mit einem (anderen) Lüftungsgerät und haben grundsätzlich kein Bedürfnis, die Fenster noch zusätzlich zu öffnen, ausser gelegentlich im Schlafzimmer grad vor dem Schlafengehen, da tut uns ein kurzer Schwall kühle Frischluft manchmal gut (resp. im Hochsommer machen wir das regelmässig). Grundsätzlich wird bei uns aber gerade im Winter problemlos wochenlang kein einziges Fenster geöffnet und das Raumklima ist tiptop.
Die Luft im Haus ist, wenn zwei Personen tagsüber zuhause sind, in den von Personen länger genutzten Räumen zwar nicht genau so gut wie die Frischluft draussen, aber trotzdem frisch genug um angenehm zu sein und keine "Frischluft-Bedürfnisse" auszulösen.
Wir haben das mal über längere Zeit mit einem CO2-Messgerät nachgemessen und die Messungen haben den Eindruck bestätigt. In den Wohnräumen ist der CO2 Wert bei Anwesenheit üblicherweise zwischen 500 und 800. In kleinen Arbeitszimmern nach halbtägigem Aufenthalt bei geschlossener Türe auch mal knapp über 1000, da bemerkt man beim Betreten des Zimmers natürlich bereits die teilweise "verbrauchte" Luft (wobei sich dieser Maximal-Wert nach öffnen der Zimmer-Türe schnell wieder senkt). Ist tagsüber niemand zuhause, so haben wir abends im Haus mit ~400 üblicherweise den absoluten "Frischluft-Wert" (gemäss Aussenmessung mit dem CO2-Gerät).
Einigen mögen Werte von 800 oder 1000 schon als eher hoch vorkommen, wird einem in der Theorie doch eingetrichtert, dass man bereits ab 700 möglicherweise "Beeinträchtigungen" haben kann (im Sinne von Geruchsrückständen und nicht-perfekter-Frischluft) und eine Lüftung (laut Werbeprospekt) sowas natürlich in jedem Fall verhindert. Allerdings erscheint uns unsere Situation als angemessen, so wird unsere Raumluft auch vom Besuch regelmässig als "angenehm" bezeichnet, zudem erachten wir es als nicht sinnvoll, übermässig Luft in ein EFH zu blasen. Dies hat einen hohen Energieaufwand zur Folge und kann im Winter die Luft auch trotz Enthalpietauscher übermässig austrocknen, zudem wird der Heizbedarf wiederum unnötig erhöht.
Allerdings ist klar, dass es je nach Geruchsquellen in einem Zimmer auch trotzdem etwas "miefen" kann. Gegen eine Kombination von alter Bettwäsche und einem Nachtessen, das bei zwei Personen viel Ausdünstungen produziert, kommt auch unsere Lüftung nicht an /emoticons/default_eek.png. Sprich: Am nächsten Morgen "mieft" es in so einem Fall trotzdem im Schlafzimmer bis zu einem gewissen Grad (allerdings weniger schlimm als es früher regelmässig im unbelüfteten Schlafzimmer der Fall war). Das Gute an der Lüftung ist dann allerdings, dass man auch ohne Fensteröffnen den Geruch über den Tag hindurch automatisch wieder weg kriegt. Falls nicht, ist es wirklich höchste Eisenbahn, die Bettwäsche zu wechseln /emoticons/default_wink.png
Die gleichzeitige Messung mit dem CO2-Gerät hat uns übrigens auch in diesem Fall bestätigt, dass der Raum im Prinzip angemessen Frischluft erhalten hat, aber die Geruchsemissionen halt offenbar einfach zu intensiv waren...
Bei euch gibt's wohl zwei Möglichkeiten. Entweder ihr habt ein ausgeprägtes "Frischluft-Bedürfnis" (Typ "immer alle Fenster offen haben wollen"), dann wird es jede Lüftungsanlage schwer haben, euch zufrieden zu stellen. Oder eure Lüftung ist nicht richtig eingemessen resp. fehlerhaft/mangelhaft. Eine Messung von jeweils pro Raum eingebrachter Luftmenge plus CO2-Messungen über eine gewisse Zeit wird die Antworten liefern können.