Hallo Thunbergia
Kannst Dich trösten, mir gings am Anfang nicht anders /emoticons/default_icon_twisted.gif/emoticons/default_icon_twisted.gif/emoticons/default_icon_twisted.gif . War sogar an verschiedensten Schnittkursen. Klar, hier wird einem das Grundsätzlichste gut demonstriert und man kann auch selbst anpacken. Aber dann kommt man nach Hause und steht vor den eigenen Rosenstöcken und da sieht halt in Gottes Namen die gleiche Art oder gar Sorte einfach anders aus, und schon hört man sich fragen: "Wie war das gleich noch mal?"
Wichtig zu wissen ist, man schneidet grundsätzlich eher zu wenig als zuviel. Auf einen starken Rückschnitt folgt auch ein starker Austrieb. Ausser auf den Stock runterschneiden sollte man über Jahre zu wenig geschnittene Rosen nicht unbedingt. Auch einmalblühende Sorten sollten im Frühjahr nicht zu stark zurückgeschnitten werden, da es sonst durchaus möglich ist, dass sie im Juni nur spärlich oder überhaupt nicht blühen.
Bei mir hat sich bei den einmalblühenden Strauchrosen und Historischen Rosen, aber nicht Wildrosen - dies ist meiner Meinung nach eine andere Geschichte - am besten folgende Schnittmethode bewährt:
Wenn Deine Frühlingsgold erst ungefähr 2 Jahre alt ist, würde ich daher nur abgestorbenes Holz sowie ev. Blütenreste und Blätter vom letzten Jahr entfernen. Überlange Triebe kannst Du, wenn sie Dich sehr stören, etwas einkürzen- Ich bevorzuge hier eine Höhe zwischen Bauchnabel und maximal Brusthöhe. Ansonsten würd ich sie einfach mal blühen lassen. Die schwächlichen Trieb kannst Du ja mit einem Bambusstab stützen. Nach der Blüte entfernst du alle Blüten, dies fördert das Triebwachstum, und kürzt den Strauch, falls Du dies nicht schon jetzt zu machen gedenkst, auf die gewünschte Höhe ein. Neue Triebe werden zusätzlich auch laufend auf die gewünschte Höhe – achte dabei auf eine schöne Strauchform -zurückgenommen (pinziert). Dies fördert eine reiche Verzweigung mit reicher Blüte im Folgejahr. Ab etwa dem vierten, fünften Jahr schneide ich dann jährlich die ein bis zwei ältesten Triebe an der Basis heraus. Keine Stummel lassen.
Auch bei der Polka entfernst Du als erstes abgestorbenes Holz und ev. Blätter vom letzten Jahr. Dann würde ich alle Triebe um etwa einen Drittel einkürzen. Achte auch hier auf eine wohlgeformte Strauchform, also in der Mitte etwas höher, gegen aussen etwas tiefer. Schwache Triebe werden zusätzlich ganz entfernt. Du weißt ja sicher, wie gross die Blüte von Polka im Normalfall ist. Diese Blüten entsehen aber nur an starken Trieben. An schwachen fallen sie deutlich kleiner aus, oder sie bleiben ganz weg, dies liegt nun mal in der Natur. Starke Seitentriebe werden, falls sie sich nicht kreuzen, auch eingekürzt, ansonsten, weg damit.
Zu Sympathie: Wenn Du genügend Platz hast, würde ich die Triebe keinesfalls einkürzen. Falls du noch zu wenig Triebe zum Beranken hast, und der Stock noch jung ist, kannst Du diese noch stehen lassen. Nicht zu lange Seitentriebe kürze ich hier auf ca. 4 Augen ein. Schöne lange Seitentriebe lasse ich zu Gunsten eines abgeblühten (mit Seitentrieblein), wenn möglich in voller Länge stehen. Nun die Triebe noch schräg aufbinden, was die Blütenbildung – auch im unteren Bereich – fördert. Überzählige, nicht zu lange Triebe im unteren Bereich können zudem gestuft werden, was zusätzlich Blüten hervorbringt.
Wichtig ist bei Strauch-, wie bei Kletterrosen, ein ausgewogenes Verhältnis an Trieben zu erhalten. Es sollten nicht zu wenig sein, man will ja schliesslich einen schöne
Sichtschutz oder Deko, aber auch nicht zu viel, dies fördert nur unnötig Krankheiten.
Noch was: Beim Schneiden ab und zu innehalten, zurücktreten und die ganze Sache mal aus der Distanz betrachten, kann auch hilfreich für einen ausgewogenen Schnitt sein.
Nun hoffe ich, dass ich mich verständlich genug ausgedrückt habe und du mit frischem Elan nach diesem Sauwetter /emoticons/default_icon_twisted.gif/emoticons/default_icon_twisted.gif/emoticons/default_icon_twisted.gif Deine Rosen schneiden kannst.
Es Grüessli und trotzdem e schöni Oschtere.
Brigitte
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