Schuldbrief höher ausstellen?

AndreAB

Mitglied
11. Jan. 2013
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Hallo zusammen!

Bei uns wird jetzt der Ablauf wie folgt sein: Wir kaufen jetzt Bauland und finanzieren das zu 50% über die Bank. Dann in einem halben Jahr haben werden wir das Hausprojekt fertig geplant haben und entsprechend die Finanzierung für das Gesamtprojekt durchführen (Budget kennen wir aber schon in etwa). Das Bauland finanzieren wir jetzt variable damit wir bei der Gesamtfinanzierung dann eventuell auch die Bank nochmal wechseln können.

Nun sind wir gerade bei der Abwicklung des Grundstückkaufs. Was uns die Bank empfohlen hat, ist das wir den Schuldbrief gleich auf die Höhe des Gesamtprojektes (kennen wir schon) + Sicherheitsbuffer ausstellen sollen (Gesamtbetrag ist mit Bank abgestimmt), damit wir ihn nicht später nochmal erhöhen müssen. Aus meiner Sicht kein Problem, aber ich bin bei dem Thema etwas unsicher. Macht das Sinn? Und beinflusst das irgendwie unsere Möglichkeiten später die Bank zu wechseln?

Danke für eure Antworten.

Und noch ein zweiter Punkt: Ich hab versucht mittels Forum schonmal die Gebühren abzuschätzen (Kanton Aargau), bin aber beim Schuldbrief etwas unsicher. Stimmt das so?

Grundstückskauf: 0.4% vom Grundstückswert jeweils für Notar und Grundbuchamt (geteilt zw. Käufer/Verkäufer)

Schuldbrief: 0.15% des Kreditwerts für Grundbuchamt und für den Notar vom Kreditwert 2/3 von 0.2%

Notar

Quellen: http://www.aargauernotar.ch/f_kosten.html

2.
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Promilletarif
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a) Die Gebühr für die Beurkundung von Verträgen zur Eigentumsübertragung von Grundstücken sowie zur Begründung von selbstständigen und dauernden Baurechten richtet sich nach dem Vertragswert und beträgt:
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  4 ‰ bis Fr. 600'000.--, mindestens Fr. 300.--
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  plus 2 ‰ von Fr. 600'001.-- bis Fr. 3'000'000.--
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  plus 1‰ ab Fr. 3'000'001.--, höchstens Fr. 20'000.--

 b Die Gebühr für die Errichtung und Erhöhung von Grundpfandrechten richtet sich nach der Pfandsumme und beträgt zwei Drittel der Ansätze von it. a) hiervor, aber höchstens Fr. 7'500.--.

 

Grundbuch Quelle: https://gesetzessammlungen.ag.ch/frontend/versions/1669

§ 23
Eintragung von Grundpfändern
1
Für die Eintragung von Grundpfändern werden von der jeweiligen Pfandsumme folgende Abgaben, mindestens jedoch Fr. 100.–, erhoben: *
a) * vertragliche Grundpfandrechte: 1,5 ‰; b gesetzliche Grundpfandrechte     1. zu Gunsten des Verkäufers, der Miterben, der Gemeinde, des Pfrundnehmers oder des Bauhandwerkers: ½ ‰,   2. bei gleichzeitiger Abtretung an Dritte oder bei Ausstellung eines Schuldbriefes: 1½ ‰;

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kleiner Tipp: mach doch für den Landkauf eine 1- Jahr Fixhypothek, damit verbaust Du dir einen allfälligen Bankwechsel nicht... Ich hab das auch so gelöst.

SB würde ich nur in der aktuellen Höhe machen. Die restlichen sobald du weisst wie deine Finanzierungsstruktur (Laufzeiten der Hypos) ist... Wobei unterschiedliche Laufzeiten auch wieder an eine Bank binden können, wenn sie zu weit auseinander sind... Banken sind ungern 2.Rang Gläubiger...

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Den Tipp von swissnighthawk betreffend 1-jähriger Festhypothek finde ich gut (falls es deine Bank anbietet...)

Aber ich sehe nicht ganz wieso man mit den restlichen Schuldbriefen warten sollte. Natürlich kann man 3-4 verschiedene Schuldbriefe machen und eventuell dann beim Ablauf der ersten Tranche etwas einfacher die Bank wechseln, aber wie swissnighthawk auch schreibt sind die Banken sowieso sehr ungern im 2. oder 3. Rang und werden dir (falls überhaupt) für die Ablösung dieser Tranche nicht ein super Angebot machen oder dich zumindest daran binden auch die restlichen Tranchen (in ein paar Jahren) auch zur neuen Bank und zu den dannzumaligen Zinsen zu wechseln (wobei du dann auch wieder eine schlechtere Position für Verhandlungen hast).

Zudem sind die Kosten für 3-4 Schuldbriefe über 150'000 einiges höher als für einen Schuldbrief über 600'000. 

Ich würde an deiner Stelle auf den Rat der Bank hören (aber lasse mich auch gerne eines besseren belehren, falls ich irgendetwas einfach ignoriere...)

Betreffend Kosten habe ich keine Ahnung wie dies im AG aussieht, aber hier in FR sind die Kosten viel viel höher, wir rechnen mit 4.4 % Notariats- und Verschreibungskosten (ohne Schuldbrieferrichtung) und diese gehen normalerweise voll zu Lasten des Käufers. Aber dies ist ja effektiv kantonal sehr unterschiedlich und bei uns Fryburgern seeehr hoch...

 
Genau daran ist die Krux an der Geschichte. Jeder Kanton hat andere Gebühren. Deshalb lässt sich das auch nicht generell beantworten. Hier in Bern bspw. spielt es bezüglich Notarkosten gemäss meinem Notar keine Rolle wieviele Schuldbriefe ich mache... oder in welchem Zeithorizont. Ob 4x 200k oder 1x 800k kommt auf das selbe raus. Einzig bei den Grundbuchgebühren muss ich dann eben 4x SB anstelle 1xSB zahlen. Die liegen aber bei rund 200 CHF pro SB also reden wir von 800 statt 200 Chf...

 
Hallo zusammen

Also, die Aussage, dass 3 Schuldbriefe teurer sind als 1 stimmt im Aargau nicht. Die Kosten lauten ausgedeutscht wie folgt:

Kosten Notar:

Bis zu einer Pfandsumme von CHF 600'000: 0.27% der Pfandsumme (2/3 von 0.4%)

von CHF 600'000 bis 3Mio.: 0.13 % der Pfandsumme (2/3 von 0.2%)

Kosten Grundbuchamt:

0.15 % der Pfandsumme

Es spielt keine Rolle, wie viele Schuldbriefe errichtet werden. Ich für meinen Teil habe 3 Schuldbriefe im 1. bis 3. Rang errichtet. Die bringt mehrere Vorteile:

1. Wie oben erwähnt ist ein Bankenwechsel bei noch laufenden Festhypotheken möglich

2. Sobald ein Schuldbrief nicht mehr belastet ist, steht er euch zur Verfügung (z.B. für eine Solidarbürgschaft)

Auf jeden Fall bringen mehrere Schuldbriefe keine Nachteile, zumal du Registerschuldbriefe (im Gegensatz zu Namenschuldbriefen) nicht aufbewahren musst.

Ich hoffe, dass die anfallenden Gebühren nun ein wenig verständlicher sind.

Gruss

Tom

 
In jedem Kanton anders... Wie alles was mit Bauen zu tun hat ;-)

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zu beachten ist wohl auch, dass so ein Schuldbrief auf die Kreditgebende Bank ausgestellt wird! wechslest Du die Bank, muss diese Schuld wieder umgetragen werden, Auch hier fallen Gebühren an. Mir scheint der Vorschlag Deiner Bank eine versteckte "Kundenbindung" zu sein.

Das würde ich in jedem Fall nochmals prüfen:

Gruss

Christoph

 
Hallo AndreaAB

Wir haben auch Land zu 50% gekauft. 1 Jahr Hypo auf Liborbasis.

Bei uns war es nie ein Thema, schon das Gesamtprojekt in die Finanzierung miteinzubeziehen, wobei wir es auch noch nicht kannten und erst auf die Suche gingen.

Das Budget wussten wir natürlich trotzdem schon.

Jetzt bei Finanzierung Bauprojekt haben wir die Bank gewechselt, diese übernimmt

das Land ohne Probleme.

LG

Sinfonie

 
[SIZE=small]Ihr sagt mir also allen ernstes, ihr könnt z.B. in BE heute einen Schuldbrief errichten für angenommen Fr. 100'000 (nur für das Land) bezahlt diesen (vielleicht Fr. 1' - 2') und geht dann in 6 - 12 Monaten (oder später) wieder zum Notar für einen/zwei weitere Schuldbriefe und bezahlt dann nur diese Grundbuchgebühr von je Fr. 200.--?!? [/SIZE]

[SIZE=small]Falls man alle zur gleichen Zeit macht kann ich es ja noch nachvollziehen (und kann sein das dies bei uns auch zusammengerechnet wird), aber ich kann mir einfach fast nicht vorstellen das z.B. der Notar beim 2. Mal einfach so gratis und franko arbeitet...[/SIZE]

[SIZE=small]Da die Gebühren anscheinend gleich hoch sind würde ich dann wohl auch mehrere Schuldbriefe errichten, da man diesen eventuell irgendwann in Zukunft (wie Tommüller schreibt) für etwas anderes einsetzen kann. Betreffend einer allfälligen Teilablösung würde ich mir aber keine all zu grossen Illusionen machen, man kann dies zwar einfacher machen, aber ob die Konditionen dann besser sind als mit gutem verhandeln mit der bisherigen Bank (ev. halt "androhen" die Tranchen auf das gleiche Datum auslaufen zu lassen und dann Bank komplett zu wechseln...) ist mehr als fraglich --> https://www.vermoegenszentrum.ch/ratgeber/wissensbeitrage/privatkunden/hypothek-aufnehmen/hypotheken-mit-verschiedenen-laufzeiten-mischen.html[/SIZE]

 
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Danke an alle für die Antworten! 

zu beachten ist wohl auch, dass so ein Schuldbrief auf die Kreditgebende Bank ausgestellt wird! wechslest Du die Bank, muss diese Schuld wieder umgetragen werden, Auch hier fallen Gebühren an. Mir scheint der Vorschlag Deiner Bank eine versteckte "Kundenbindung" zu sein.

Das würde ich in jedem Fall nochmals prüfen:

Gruss

Christoph
Das ist ja genau die Frage, der ich versuche nachzugehen. Ob ich in diesem Fall de facto wirklich eine Kundingbindung eingehe oder ob es ein vernünftiger Vorschlag ist. Denn auch wenn ich einen niedrigeren Schuldbrief erstelle, müsste ich den ja dann trotzdem umschreiben lassen falls ich die Bank wechsele. Hat da noch jemand Meinungen zu?

Hallo AndreaAB

Wir haben auch Land zu 50% gekauft. 1 Jahr Hypo auf Liborbasis.

Bei uns war es nie ein Thema, schon das Gesamtprojekt in die Finanzierung miteinzubeziehen, wobei wir es auch noch nicht kannten und erst auf die Suche gingen.

Das Budget wussten wir natürlich trotzdem schon.

Jetzt bei Finanzierung Bauprojekt haben wir die Bank gewechselt, diese übernimmt

das Land ohne Probleme.

LG

Sinfonie
Das ermutigt mich. War es schwierig dieser Wechsel? Oder habt ihr einfach der Bank gesagt: Wir würden gerne die Hypo mit einbeziehen. Was ist mit Kündigungsfristen die ihr einhalten musstet?

 
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Also ganz genau gesagt, ist es im Moment noch am Laufen.

Die Bank übernimmt die Abwicklung. Für entstehen keine Kosten,

was uns gesagt wurde.

Die Bedingung ist, ganz zur Bank zu wechseln.

Also die Hauptkontos auch dort anzulegen.

Für uns aber kein Problem.

 
... und übrigens hat es die Bank überhaupt nicht interessiert, was die Gründe dafür sind.

Sie haben sich gefreut, einen neuen Kunden zu gewinnen.

 
@Domi

nein so ist das nicht gemeint...aber die Gebühr des Notars ist unabhängig vom Zeithorizont ich zahle nur einen Promille resp. Prozentsatz auf dem Betrag den ich brauche..

nochmal zur Vereinfachung

SB 200k heute und 600k in 6 Monaten = 800k

SB heute 200k und heute 600k = 800k

Bei beiden Varianten habe ich 800k auf welchen ich einen Anteil für den Notar zahle...im 1 Fall heute den Anteil auf 200k und in 6 Monaten den Anteil auf 600k ... im 2 Fall heute der prozentuale Anteil auf 800k ...  in beiden Fällen wird mir einfach ein prozentsatz auf den 800k verrechnet..

daneben jeweils die grundbuch gebühren welche pro SB anfallen..

hoffe jetzt ist es besser verständlich formuliert..

aber eben..das beispiel gilt für Bern...AG kenne ich die Gebührensituation nicht..

 
Die Kundenbindungsthematik stellt sich vorwiegend bei unterschiedlichen Laufzeiten da die ablösende Bank nicht nachrangig sein will wenn sie nicht alle Tranchen gleichzeitig ablösen kann...

Den Eintrag beim Register-SB beurteile ich nicht als Kunden bindend..den hat ja jeder SB Wechsel nötig... und die Gebühr für den Übertrag ist verschwindend gering..

das erfolgt im AG übrigens gemäss folgenden Regeln: https://www.ag.ch/media/kanton_aargau/dvi/dokumente_5/arp_1/grundbuch_1/register_schuldbrief/Merkblatt_Register-Schuldbrief_Stand_22122011.pdf

 
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[SIZE=small]@swissnigthhawk[/SIZE]

[SIZE=small]Okay danke, sehe zwar wie es funktioniert, aber den Sinn dahinter, einen Schuldbrief erst in 6 Monaten erstellen zu lassen anstatt bereits sofort sehe ich nicht wirklich. Ausser natürlich du kannst den Betrag und/oder den Gläubiger auch zu einem späteren Zeitpunkt festlegen/ändern.[/SIZE]

 
Der einzige Sinn, den Schuldbrief erst später zu errichten sehe ich in der flexibleren Gestaltung der Höhe. Wenn du aber ohnehin genûgend Reserven einplant, spricht nichts gegen die sofortige Erstellung sämtlicher Schuldbriefe. Wie bereits erwähnt allenfalls in mehreren Rängen.

Aufgrund der gestaltung der Gebühren würde es dich teurer kommen, wenn du diese zeitlich gestaffelt errichten lässt. Zudem müsstest du auch zwei mal zum Notal...

 
Zeitliche Verschiebung ist klar nur sinnvoll wenn ich beim Betrag nicht sicher bin... Bspw statt 1 mio SB dann nur 800k brauche dann hab ich für 200k einen sb teil beim notar bezahlt den ich nicht mehr benötigen würde..

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Weiss denn eure Bank bereits über das Projekt bescheid?

Was wäre, wenn sie es nicht finanzieren will?

Uns ging es nämlich so. Das Blockhaus war ihnen zuviel Risiko (zu speziell), bei der anderen Bank war es kein Problem. Deshalb der Wechsel.

 
Wobei sich die Kosten in deinem Beispiel für diese zu hohen 200' auf rund CHF 560 belaufen. Benötigst du später doch diese 200' (wenn du zu tief errichtest hast) kostet dich das rund CHF 840...

 
Der höhere preis stimmt nur wenn ich jetzt nicht schon splitten würde und daher 1 gb eintrag weniger habe... Aber egal jetzt kommen wir ins philosophieren

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