Servicevertrag

Hallo an Alle!

Leider hatte @mungga im 2017 keine Antwort erhalten. Ich stelle mir aber im Moment dieselbe Frage, habe ein paar Details und möchte darum dieses Thema reaktivieren (sofern man es jemals als aktiv hätte bezeichnen dürfen).

Wie u.U. aus älteren Beitragen bekannt, haben wir eine Stiebel-Eltron LWZ 504 Luft-Wasser Wärmepume zufrieden seit 2 Jahren in Betrieb. Das Gerät stellt Warmwasser, Bodenheizung und Lüftung bereit und kann im Sommer via Bodenheizung und Taupunktüberwachung auch kühlen.

Nun haben wir das Angebot der Firma bzgl. Garantieverlängerung erhalten.

Service Plus: Wartung der Wärmepumpe alle 2 Jahre, im Reparaturfall bis zum 12. Betriebsjahr Kostendeckung von Material und Arbeit. Kosten: CHF 690.-/Jahr

In 10 Jahren soll die Garantieverlängerung also fast 30% des Listen-Neuanschaffungspreises (23'900.-) kosten.

Wie sehen da Eure Erfahrungen aus? Die in der Wartung beschriebenen Leistungen sind ja eher überschaubar. Die WP verrichtet unauffällig und verlässlich ihren Dienst. Theoretisch könnte sie das die nächsten 10 Jahre so tun. Theoretisch auch nicht...

Danke und Grüsse!

 
Das Thema lässt sich auch noch ein wenig ausweiten: Die Frage stelle ich mir bei jedem Servicevertrag und jeder Garantieverlängerung, bei der Heizung, bei der Entkalkungsanlage, bei Haugeräten... 
Da wir aus Vorsicht einige solche Verträge abgeschlossen haben, habe ich kaum Erfahrung mit "vertragslosen Zuständen mit Schadenfolge".

Aber über die hohen Servicegebühren stolpere ich immer wieder, gerade bei der Entkalkungsanlage - noch zwei Jahre und der Preis für eine neue wäre gedeckt, hätten wir das Geld für den Service einfach zurückgelegt. Zudem ist hier der Service ganz besonders "überschaubar" und man muss sie jedesmal "treten", damit sie überhaupt vorbeischauen ;)  

Klar kann man die Kostenfolge berechnen. Aber ich erstelle nicht für jedes Gerät einen Abschreibungsplan und im Nachhinein will ich oft lieber nicht wissen, ob die Garantieverlängerung sich wirklich rechnete ;)  

Leider weiss man im Voraus nie, wie teuer ein allfälliger Schaden wird und schon gar nicht, ob der Service einen grösseren Schaden tatsächlich verhindern kann. Das Montagsmodell ist damit auch nicht abgedeckt.
 

 
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Wenn Du keine Erfahrung mit "vertraglosen Zuständen mit Schadenfolge" hast, hast Du dann welche mit "vertraglosen Zuständen ohne Schadenfolge"? Oder Garantieverlängerungen mit Schadenfolge? ;)

Ich habe eine Referenz, wo eine Viessmann Vitocal 300 quasi komplett getauscht werden musste. Die Wartung erfolgt dort aber alle 2,5 Jahre und kostet dann auch alle 2,5 Jahre CHF 544.- (Abo Medium).

Bei mir würde die Einzelwartung (also ohne Garantieverlängerung) CHF 680.- kosten und wird alle 2 Jahre empfohlen (Dichtigkeitskontrolle wäre ab dem 6. Betriebsjahr ja alle 2 Jahre gesetzlich vorgeschrieben). Somit bezahlt man in 10 Jahren wohl 3'400.- für die Wartung und 3'500 für die Versicherung. Schon happig!

 
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vertraglosen Zuständen ohne Schadenfolge
Nein, da wir bei nennenswerten Anschaffungskosten nicht vertragslos sind, wie gesagt ;)   Schadenfolge gab es also oft keine, aber ob das dem Servicevertrag geschuldet war...? ?
 

Oder Garantieverlängerungen mit Schadenfolge?
Ja. Die Folge war allerdings nicht auf die Garantieverlängerung zurück zu führen ;)  Aber diese konnte den Zusammenbruch des Geräts kurz nach Ablauf der Garantieverlängerung auch nicht verhindern :)  

Also nochmals, damit ich es auch versteh ;) :
- Wartung ohne Garantieverlängerung ab jetzt: CHF 680 alle 2 Jahre = CHF 340 p.a. Bis ins 12 Betriebsjahr in 10 Jahren = CHF 3400
- Minimalvariante, weil ab dem 6. Jahr Kontrolle Pflicht, also in 4 Jahren erstmals fällig: Ab jetzt bis ins 12. Betriebsjahr = 6 Jahre zu CHF 340 p.a. = CHF 2040
- Wartung mit Garantieverlängerung ab jetzt: CHF 690 p.a., bis 12. Betriebsjahr in 10 Jahren = CHF 6900

Richtig oder falsch gerechnet?

Von den Kosten ohne Schadenfall her wäre die Minimalvariante logischerweise am günstigsten. Das Risiko Schadenfall bleibt aber bestehen.
Da die Anlage läuft und keine Probleme macht, dürfte die Gewährleistung wegfallen.
Die Frage ist aber, was die Garantie an Schaden abdeckt, sonst bringt dir die Verlängerung gegenüber der "normalen"Wartung ja nix -?
Ich hab natürlich keine Ahnung, was bei einer WP an Schaden entstehen kann, der nicht von der Garantie abgedeckt wäre...
 

 
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Danke @Susann

Den Zusammenhang zwischen Wartungen und erhöhter Schadenswahrscheinlichkeit will ich ja gar nicht mit ins Spiel bringen.

Deine Berechnungen stimmen. Hier sind weitere Szenarien Möglich. (Die gesetzliche vorgeschriebene Dichtigkeitskontrolle kostet CHF 260 ohne Wartung)

- Minimalvariante Dichtigkeitskontrolle aber dem 6. Jahr (ohne Wartung), also in 4 Jahren erstmals fällig: Ab jetzt bis ins 12. Betriebsjahr = 6 Jahre zu CHF 130 p.a. = CHF 780

- Mischvariante Wartungsintervallverlängerung ohne Garantie: ab 2020 alle 3 Jahre ins 12. Betriebsjahr = CHF 2040

- Mischvariante 1. Jahr Wartung mit Garantieverlängerung, dann Wartungsintervallverlängerung ohne Garantie: Ab jetzt bis ins 12. Betriebsjahr = CHF 2730

Vorausgesetzt ist, dass der Vertrag jährlich gekündigt werden kann.

Jetzt müssten wir eine Umfrage starten. Wer hat in 10 Jahren Luft-Wasser WP Betrieb nennenswerte Reparaturen gehabt?

 
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Ich kann nur sagen: Finger weg von Wartungsabos - kompletter Blödsinn und äusserst geschäftstüchtige Idee. Und nicht zu vergessen: Bei jeder Wartung wird dann auch immer was gefunden, was unbedingt ersetzt werden muss...

Wir verzichten seit Jahren in diversen Immobilien komplett darauf und fahren um Vieles günstiger.

 
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Ich halte auch nichts von solchen Garantierverlängerungen. Weder beim PKW noch bei einer Heizung oder irgendwelchen Elektrogeräten. Es ist eigentlich ganz logisch, dass diese Abos und Garantierverlängerungen nur für den Hersteller rentieren. Wäre es nicht so, würde es kein Hersteller anbieten.

Meine Devise: Ich versichere mich nur gegen Risiken, die ich im Ernstfall nicht aus der eigenen Tasche zahlen könnte, bzw. die mich finanziell ruinieren würden.

Ich bin überzeugt: Wenn man diesen Grundsatz bei all diesen unsinnigen "Versicherungen" anwendet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man viel Geld spart. Da kann man dann einen einzelnen Schadenfall locker vom Eingesparten bezahlen.

 
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Meine Devise: Ich versichere mich nur gegen Risiken, die ich im Ernstfall nicht aus der eigenen Tasche zahlen könnte, bzw. die mich finanziell ruinieren würden.

Ich bin überzeugt: Wenn man diesen Grundsatz bei all diesen unsinnigen "Versicherungen" anwendet, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man viel Geld spart.
Das ist schön gesagt. 
Tatsächlich lässt sich dies auch beweisen (unter gewissen Annahmen). Es ist eine wichtige Erkenntnis der Nutzentheorie. 

 

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