Sichtbeton Typ 2: Was geht, was nicht?

[windsurfer75]

Hallo allerseits!

Wir sind grad in der heissen Fase unserses Wohneigentumes, in 2 Wochen wollen wir einziehen.

Heute Abend habe ich eine genauere Bestandesaufnahme für die Vorabnahme gemacht.

Unter anderem haben wir zum Teil Sichtbetondecken, die gestrichen sind.

Allmählich frage ich mich, was unter Typ 2 genau in der Toleranz ist und wo doch der Spass aufhört. Gemäss SIA 220 :

Typ 2, Betonflächen mit einheitlicher Struktur

Betonflächen mit folgenden Anforderungen:

- einheitliche Flächenstruktur

- Brett- bzw. Tafelgrösse nicht vorgeschrieben

- mit Nachbearbeitung von Graten und Überzähnen.

Es sid bei uns doch ettliche Stellen, die sehr starke Überzähne und Grate, bis 5mm und viele "Blätze" mit Holzeinschlüssen der Schalung haben.

Die Decke wurde wohl mal mit dem Spachtel abgestossen, dies aber mit mehr oder wehniger erfolg finde ich. Ausserdem sind noch Klammern und Nägel im Beton, die jetzt dank Rostspuren sichtbar werden... Super!

Was könnt Ihr dazu sagen?

 

[windsurfer75]

....und was noch nebenbei zu erwähnen ist: Die Decke der Einstellhalle wurde schöner geschalt und betoniert als unsere Wohnungsdecke!!!

 

[windsurfer75]

Hier noch 2 Bilder, sorry, Qualität ist nicht so toll, da mit dem Handy.

 

[john_w64]

Manchmal frage ich mich nach den Beweggründen für z.B. eine gestrichene Sichtbetondecke. Wenn man Sichtbeton will ist das für mich ein wenig wie wenn man in einem alten Haus die Balken sieht, da ist nicht alles gerade und ohne Struktur sonst könnte man ja gleich den Gipser kommen lassen. Der kann eine schön glatte Flache machen. Aber aus irgend einem Grund hat man sich ja für Sichtbeton anstelle Abrieb/Weissputz/Gips/Sonstnochwas entschieden.

P.S. warum die Garagendecke schöner ist als die Wohnzimmerdecke - dem einfachen Bauarbeiter aus Südosteurope kommt nie in den Sinn dass man in einem Wohnzimmer den rohen Beton belässt ausser man hätte kein Geld für was rechtes, also spielt die Schalung da keine Rolle, in der Garage wo man den Beton normalerweise sieht gibt er sich dann mehr Mühe.

 

[Flat E.]

Hallo windsurfer75

ist denn die Sichtbetondecke schon im Baubeschrieb vorgesehen gewesen ? Oder war das euer Wunsch ?

Die verschiedenen Typen (glaub 1 - 4) geben Auskunft über die Erstellung und das "Resultat" ... bei Typ 2 sieht es dann so aus wie bei dir .. meiner Meinung nach soweit ok

wenn mann wirklich "schöne" Sichtbeton-Flächen haben will, sollten in jedem Fall Schaltafeln (und nicht wie in deinem Fall Schalbretter) genommen werden .. und zwar neue, nicht am Schalöl gespart werden und sich Zeit nehmen für die sauber Abklebung der Fugen und das saubere vibrieren beim einbringen des Betons ... das alles ist bei euch wohl nicht passiert

über eine weiss gestrichene Betondecke lässt sich sowieso tagelang diskutieren ... ich persönlich würde nun auch den Gipser kommen lassen und eine Weissputzdecke erstellen lassen

Gruss

Flat E.

 

[windsurfer75]

Hallo!

Muss das kurz präzisieren: in der Tat habt ihr richtig geahnt, die Decke ist als Typ 2 im Baubeschrieb drinn. Aus diesem Grund haben wir das kostentechnisch in den Schlaf/kinderzimmern so belassen, aber den Wohnraum mit Glattstrich ausführen lassen.

Uns war schon bewusst, das es keine Typ 3 oder gar 4 Schalung mit dem entsprechenden Bild sein wird. Logo hat es entsprechende Überzähne und ungleichmässigkeiten in der Ausfühurng. Das ist klar so.

Mich würde einfach interssieren, wie gross der Spielraum in der Definition Typ 2 ist, Beispiel:

- einheitliche Flächenstruktur = alle Tafeln laufen in eine richtung, mitten drinn 20cm quer dazu über die ganze Breite einen Streifen? geht das?

-mit Nachbearbeitung von Graten und Überzähnen. =Wie grosse Grate, Überzähne und

Holzresten sind OK, was muss nachbearbeitet werden, reicht es, mit dem Spachtel mal drüberzufahren?

Ist es "normal" das Nägel und Klammern verbleiben, die dann schöne Rostflecken machen?

@john_w64: Deine definiton von wegen Garage und Wohnraum ist nicht so abwegig, nur war von vorn herein die Ausführung definiert, d.h. fragt sich, wie es komuniziert war.