Sickergrube

Rodeo_3

Member
20. Nov. 2014
78
12
8
Hallo Zusammen
Unser Dach hat eine Fläche von 171qm, bei dem das Regenwasser zurzeit noch in die Kanalisation geleitet wird. Durch eine Renovation muss nun das Dachwasser in eine Sickergrube/-Schacht geleitet werden.
Wie berechnet sich die Grösse der Sickergrube? Genügend 6 Kubik Sickerkies für die Fläche von 171qm?
Das Haus steht im Kt St. Gallen.
Sickergrube.png


Danke für euere Inputs.
 
Du schreibst „muss… eine Sickergrube…“.
Steht dies demnach nicht in der Zonenordnung?
Wäre dies nicht eine Frage fürs Bauamt?

Wenn es nirgendwo definiert ist, würde ich sagen: so klein und günstig, dass das Bauamt es akzeptiert
 
Die Größe einer Versickerungsanlage für eine bestimmte Fläche wird durch mehrere Faktoren bestimmt, darunter die Niederschlagsmenge, die Bodenbeschaffenheit, die Versickerungsrate und die Anforderungen an die Überflutungssicherheit. Hier ist ein allgemeiner Ansatz zur Berechnung der Größe einer Versickerungsanlage für eine Fläche von 171 m²:

1. Bestimmung der Regenmenge

Ermitteln Sie die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge in Ihrer Region (z.B. in mm). Diese Informationen können in der Regel von meteorologischen Diensten oder Umweltbehörden bezogen werden.

2. Berechnung des Regenwasservolumens

Multiplizieren Sie die Niederschlagsmenge mit der Fläche, um das Volumen des Regenwassers zu bestimmen, das aufgefangen werden muss.

\text{Regenwasservolumen (m³)} = \frac{\text{Niederschlagsmenge (mm)} \times \text{Fläche (m²)}}{1000}

3. Bestimmung der Bodenbeschaffenheit und Versickerungsrate

Unterschiedliche Bodentypen haben unterschiedliche Versickerungsraten. Diese können durch Bodenproben und Perkolationstests ermittelt werden. Übliche Werte für die Versickerungsrate sind in Tabellen verfügbar.

4. Bestimmung des Sicherheitsfaktors

Ein Sicherheitsfaktor wird verwendet, um die Anlage größer zu dimensionieren, um außergewöhnliche Regenereignisse zu berücksichtigen. Ein üblicher Sicherheitsfaktor liegt zwischen 1,2 und 1,5.

5. Berechnung der erforderlichen Größe der Versickerungsanlage

Die erforderliche Größe der Versickerungsanlage kann dann unter Berücksichtigung der Versickerungsrate und des Sicherheitsfaktors berechnet werden. Eine vereinfachte Formel könnte wie folgt aussehen:

\text{Größe der Versickerungsanlage (m³)} = \frac{\text{Regenwasservolumen (m³)}}{\text{Versickerungsrate (m/Tag)}} \times \text{Sicherheitsfaktor}

Beispielrechnung

Angenommen, die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt 800 mm und die Versickerungsrate des Bodens beträgt 0,1 m/Tag. Setzen wir einen Sicherheitsfaktor von 1,3 an.

1. Berechnung des Regenwasservolumens:

\text{Regenwasservolumen (m³)} = \frac{800 \text{ mm} \times 171 \text{ m²}}{1000} = 136,8 \text{ m³}

2. Berechnung der Größe der Versickerungsanlage:

\text{Größe der Versickerungsanlage (m³)} = \frac{136,8 \text{ m³}}{0,1 \text{ m/Tag}} \times 1,3 = 1778,4 \text{ m³}

Hinweis

Die genaue Berechnung kann je nach regionalen Vorschriften und zusätzlichen Anforderungen variieren. Es wird empfohlen, einen Fachmann (z.B. Ingenieur oder Umweltplaner) zu konsultieren, um genaue Berechnungen und ein passendes Design für die Versickerungsanlage zu erstellen.

Was Chat GPT nicht alles weiss.
 
Vielleicht hilft dir das Berechnungstool im Anhang weiter
Gruss Pit
 

Anhänge

  • Retentions-_und_Versickerungstool_V3.2.zip
    1,8 MB · Aufrufe: 8
Früher oder später muss das Dachwasser auf dem eigenen Boden versickert werden, da ich eh fast den ganzen Garten umgrabe, lässt sich diese Arbeit gut kombinieren.
@turbo Danke für deine Berechnung, aber für mich als Laie ist dies zu kompliziert.
@pitw Danke für das Berechnungstool, dies gibt eine einfache Veranschaulichung. Das Bauamt hat die Versickerungsgrube bewilligt, von dem her, gehe ich davon aus, dass dies was geplant ist genügt, für mich stellte sich eher die Frage, ist die geplante Versickerungsgrube knapp bemessen oder hat es genügend Luft nach oben.
Schönes Wochenende zusammen.
 
da ich eh fast den ganzen Garten umgrabe
Da würde ich mir auch den Gedanken über einen Regenwassertank oder Retensionstank machen. Der deiner Versickerungsanlage vorgelagert ist. Allenfalls in Kombination mit einem Gartenteich-/Retensionsteich.

Ich möchte diese Kombination nicht mehr missen.
Da noch etwas Spezialwissen.

Der Gesetzgeber gibt den Rahmen vor. Man kann aber mit etwas Fantasie richtig schöne und zweckmässige Lösungen realisieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
ist die geplante Versickerungsgrube knapp bemessen oder hat es genügend Luft nach oben.
Da bist du eher am unteren Level. Was die ganzen Berechnungen nicht abbilden, ist lokal eintretender Starkregen. Die Berechnungen erfolgen ja auf Werte der früheren Jahre (20,50,100 Jahre). Ich wäre da eher bei 10m3. Das Problem bei zu geringer Grösse ist, dass das Wasser dann nicht versickern kann und nur die Gartenoberfläche, im besten Fall, geflutet wird.
Ich würde es wie folgt machen. 1-2 m3 Schlammsammler, dort die Dachwasserrohre zusammenführen, und den Überlauf dann in die Versickerung. Sie Sickergrube solltest du so tief wie möglich machen. Der Kies sollte vollständig in ein Geotextil eingepackt sein. Das Überlaufrohr wird mit einem Drainagerohr in der Kiesschicht eingelegt. Willst du oben bepflanzen, solltest du mindestens 60cm tiefer sein als die Bodenoberfläche.
Wenn du den Schlammsammler grösser machst, kannst du das Wasser auch zum giessen nehmen. Du musst halt an der Oberfläche ansaugen. Dann hast auch noch eine Retention. Ein Schlammsammler hat den Vorteil, dass keine Sedimente in die Sickergrube eingebracht werden, und diese dadurch, undurchlässig wird.

Gruss pit
 

Statistik des Forums

Themen
27.482
Beiträge
257.631
Mitglieder
31.765
Neuestes Mitglied
dianastew