Solar Warmwasser oder Warmwasser mit Heizungsunterstüzung?

Niggi13

Mitglied
31. Mai 2008
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Hallo zusammen

Wir planen für unser Haus die Vorbreitung für Solar. Nun werden wir bereits beim Bau den Speicher einbauen lassen und die Vorbereitung für die Leitungen machen.

Nun hat und der Bauführer angefragt, ob wir einen 500l Speicher für Warmwasser oder gleich einen 1000l für die Heizungsunterstüzung einbauen lassen wollen.

Ich habe nun einen Link im Web gefunden Solartoolbox, hier kann man den Verbrauch rechnen. Wenn ich nun die beiden Varianten rechne, dann würden wir für die Variante mit Heizungsunterstützung massiv mehr Strom verbrauchen, wäre also eingentlich ein Schwanzbeisser.

Meine Frage an die Profis hier im Forum. Kann das sein, dass sich diese Investition in zus. Heizungsunterstüzung gar nicht lohnt?

 
Hall Niggi13

Ja das kann schon sein!

Aber die Frage ist nur wirklich zu beantworten, wenn alle Details bekannt sind.

Also - alle relevanten Daten müssen da berücksichtigt werden.

- Art und Lage des Hauses

- Wasserverbrauch

- Heizsystem und.........

Wenn Ihr ein Haus baut, dann habt ihr ja auch einen Fachmann für die Heizung. Der kann das alles beantworten.

In diesem Sinne

HDE

 
Hab die Daten hier in einem Bericht erhalten. Wenn ich das richtig interpretiere, dann habe ich mit wesentlich mehr Investitionskosten für die Heizungsunterstüzung aber nur eine zusätzliche Ersparnis von ca. 15 - 20 % bei den Heizkosten.

Solar-Report_ID_Wasser.pdf

Solar-Report_ID_Wasser_Heizung.pdf

 

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Hallo, ich habe mir die Berichte kurz mal angeschaut - interessant! Die Solar-Toolbox zeigt für reine Warmwasseranlagen den Gesamtenergieverbrauch für die WW-Erzeugung an (das Gebäude ist ja deaktiviert ...), bei heizungsunterstützenden Anlagen ist der Gesamtenergieverbrauch jener des Warmwassers sowie des Gebäudes. Daraus resultiert der unterschiedliche Stromverbrauch der Ausgaben der Solar-Toolbox für die Wärmepumpe, denn im Fall Warmwasser wird nur der Stromverbrauch, der zum Aufheizen des Wassers bei fehlender Sonne benötigt wird, gerechnet, bei Heizungsunterstützung ist es der Stromverbrauchs der Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung sowie die Gebäudeheizung.

 
Hallo solar

Ja, das habe ich mir schon gedacht, nur beatwortet das meine Frage nicht. Lohnt sich die Investition in Warmwasser und Heizungsunterstützung oder nicht. Für uns wäre die Investition nur interessant, wenn sich die Mehrkosten ammotrisieren lassen.

 
Die Frage, ob Heizungsunterstützung in diesem Falle Sinn macht, ist aus der Ferne schwierig zu beantworten - hier würde ich einen Fachmann fragen, der das konkrete Objekt kennt.

 
Grundsätzlich dauert es bei einer Luft-Wärmepumpe seeeeehr lange, bis eine Solaranlage amortisiert ist. Eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung kostet locker Fr. 20`000.-. Laut dem Solar-Report sparst Du 1000 KW/h pro Jahr. Nun hat die WP einen COP von 3.

Macht:

Strompreis durch 3 = x

x mal 1000 = y

Fr. 20`000.- durch y = Amortisationsjahre.

Gruss Walter

 
Bei der Maximalvariante Solarkollektoren zur Unterstützung der Heizung und Warmwassererwärmung werden 1000 kWh Strom pro Jahr eingespart.

Bei einem Strompreis von durchschnittlich 0.18 CHF beträgt die Einsparung somit ca. CHF 180 pro Jahr. Die Investition von CHF 20'000 bleibt auch bei einem 5 mal höherem Strompreis ein Verlustgeschäft.

Fazit: Bei einem gut gedämmten Haus mit Wärmepumpe und rechnet sich eine zusätzliche thermische Solaranlage nie. Es gibt effektivere Wege um Energie einzusparen.

Bei fallenden Preisen für Solarzellen dürfte hingegen in Zukunft eine Photovoltaik-Anlage interessant werden.

 
Hallo Hausi

Vielen Dank für Dein Feedback. Wir haben unserm Bauleiter nun mitgeteilt, dass wir bei der Warmwasseraufbereitung bleiben.

 
Lieber Niggi

Auch wir haben das Vergnügen ein Haus zu Bauen und stehen (hoffentlich) kurz vor dem Baulandkauf. Für uns spielt die Nutzung regenerativer Energien bei der Planung eine wichtige Rolle. Wir denken bis hin zu einem Null-Energiehaus.

Wahrscheinlich Minergie oder Minergie-P, da eine ideale Dämmung immernoch die beste Massnahme ist Ernergie einzusparen.

Im Gespräch mit verschiedenen Anbietern und Fachleuten hat man uns abgeraten in unseren Breitegraden eine thermische Solaranlage zu installieren, da dann am meisten Warmwasser produziert wird, wenn es nicht gebraucht wird. Sprich im Sommer. Nun verbraucht aber ein Haus fürs Heizen am meisten Energie. Im Winter eben. So scheint eine thermische Anlage in unseren Breitengraden für ein Einfamileinhaus quasi "systemuntypisch".

Uns hat man geraten, das für thermische Kollektoren aufgewändete Kapital lieber zusätzlich in Photovoltaik zu investieren, um den Stromverbrauch der WP abzudecken. Strom wird das ganze Jahr produziert, auch bei Abwesenheit, Ferien u.s.w. Überschüssiger Strom wir eingespeist und vergütet und steht dann wieder zur Verfügung wenn der Energiebezug im Winter steigt.

Wir werden wohl eine Luft/Wasser WP installieren und die Photovoltaik-Anlage so dimensieonieren, dass wir die gesamte Energie selber produzieren. Hat auch den Vorteil, dss man nur ein System installieren muss. Und da eh alles mit Strom läuft... Wir rechnen damit eine 60kWp - Anlage installieren zu lassen.

Hoffe mit meinen Gedanken zur Auseinandersetzung beigetragen zu haben und freue mich über Reaktionen,

Gruss,

taf

 
Interessant, du musst aber ein grosszügiges Budget haben.../emoticons/default_smile.png Welchen Betrag habt ihr denn für die PV ca. eingerechnet?

Gruss Scharri

 
Um die gesamte Energie selber zu produzieren werden wir wohl für eine 60kWp-Anlage ca. 60'000.- rechnen müssen.

Das ist aber ein Grundsatzentscheid und hat mit der ursprünglichen Fragestellung (Solarwarmwasser oder Heizungsunterstüzung) nix zu tun. Man kann die Anlage auch kleiner, sprich auf den Verbrauch der WP dimensionieren und bezieht den rest der Energie von aussen. Z.B. mit einer Pelletheizung. Dann produziert man Wärme nur dann wenn man sie wirklich braucht.

Gruss, taf

 
@taf

Bist Du sicher, dass Du 60kWp gemeint hast?

Um dies zu erreichen bräuchtest Du ca 500m2 Fläche und es würde ca. 600'000.- kosten.

Ich nehme an, Du meintest 6kWp, denn das sollte bei einem Minergie-P Haus ca. reichen.

 
@Pippen

Ja natürlich. Entschuldigung. 6kWp für ca. 60'000.-

Dabei wollen wir möglichst den gesamten Energiebedarf decken inkl. Brauch- und Heizwasser. Geheizt werden soll mit einer Luft/Wasser WP und Bodenheizung. Selbstverständlich mit mindestens Minergie oder Minergie-P

Gruss und danke für den Hinweis,

taf

 
Nur so am Rande. Nur weil ich Photovoltaik aufs Dach montiere, bekomme ich noch lange keine Vergütung. Die Warteliste ist lang.

Für Fr. 60`000.- würde ich NUR mit einer thermischen Solaranlage heizen. Ohne WP. Dass finde ich ökologischer und ökonomischer.

Gruss Walter

 
Wenn man die beiden Varianten vergleicht, fällt der unterschiedliche solare Ertrag pro m2 auf.

Das rührt einerseits daher, dass bei der grösseren Anlage Wärme im Sommer nicht genutzt werden kann (Stillstand der Anlage -> siehe Kollektortemperatur), andernseits auch vom schlechten Wirkungsgrad von Flachkollektoren (einfach-verglaste Kasten) im Winter. 333 kWh/m2 ist nicht der Hit. Für eine Anlage mit Heizungsunterstützung eignen sich Röhrenkollektoren besser.

In welcher Zeit sich die Anlage amortisiert, steht in den Sternen, resp. ist von den Energiepreisen abhängig und diese wiederum auch z.B. davon, ob wir ja sagen zu neuen Kernkraftwerken.

Und da gibt es noch andere Aspekte. Schauen wir generell bei allen Dingen, die wir kaufen, ob sie sich amortisieren? Beim Hausbau? Beim Autokauf?

Gruss, Fred

 
Hallo Niggi,

beim Einbau einer Solaranlage gibt es immer zwei Betrachtungsweisen: eine ökologische und eine ökonomische. Ökologisch gesehen müsste fast jede Solaranlage auch für die Heizungsunterstützung da sein. Denn jedes Watt das „vom Himmel“ geholt werden kann, bringt unserer Erde etwas. Ökonomisch gesehen ist eine Solaranlage für eine reine Warmwasseraufbereitung mit ganz wenig Ausnahmen immer besser. Mit unseren heute noch niedrigen Energiepreisen lassen sich die Mehrkosten für die Heizungsunterstützung kaum wett machen. Bei der Amortisationsbetrachtung gibt es aber noch einen weiteren Faktor. Fälschlicherweise macht man die Rechnung oft statisch mit den heutigen Energiepreisen. Bei thermischen Solaranlagen rechnet man mit einer Lebensdauer zwischen 20 und 30 Jahren. Folglich müsste man die Amortisationsrechnung mit einem Energiepreis machen, der etwa 12 Jahre in der Zukunft liegt. Wo der das liegen wird, weiss ich auch nicht. Gehe aber stark davon aus, dass er deutlich höher liegt, als heute.

Ein kleiner Typ: Sollten Sie sich aus ökonomischen Gründen für eine Solaranlage für eine reine Brauchwasseraufbereitung entscheiden, investieren Sie bitte in einen Kollektor mehr und in einen Boiler mit 600 Liter. Sie steigern die Effizienz der Solaranlage erheblich und sollte mal noch eine 4. Person im Haushalt leben, ist es auch deutlich besser. Selbst die Wärmepumpe dankt es Ihnen, da sie bei ungenügender Sonne weniger oft starten muss.

Freundliche Grüsse

SolarOne

 

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