Solaranlage (Strom, Wärme)

Rogerfortune

Mitglied
14. Nov. 2006
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Wir haben vor zweieinhalb Jahren unser Haus neu gebaut. Glücklicherweise haben wir schon damals eine Wärmepumpe eingebaut. Unser Haus ist auch ohne Minergie sehr sparsam. Wir achten sehr auf den Energieverbrauch (Sparlampen, A+ Geräte usw). Leider verheizen wir heute aber den meisten Strom für unseren dämlichen 300 Liter Boiler. Daher möchte ich nachfragen ob jemand Erfahrungen mit Solaranlagen hat. Es käme vermutlich eine kleinere Anlage mit 5-6 m2, (max. aber 10m2 da dann keine Baubewilligung im AG nötig) und einem 500 Liter Brauchwasserspeicher in Frage. Eine Koppelung mit der bestehenden Wärmepumpe wird eher kompliziert, da diese nur einen Kreislauf hat (CTC SLW40), und eh schon recht sparsam ist und dank den vielen Südfenstern recht selten läuft. Es ist mir klar dass sich die Anlage rein finanziell nicht rechnet. Dennoch würde mich interessieren, ob wenigstens die versprochenen 60-80% Energieeinsparung bei der Warmwasseraufbereitung in etwa der Praxis entsprechen. Oder würdet Ihr eher auf eine Stromerzeugung mit Solarzellen setzen ?

Ich freue mich auf alle Eure Tipps und Anregungen.

Roger Bolliger

 
@rogerfortune

Wir haben bei uns eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung. Wir erzielen dabei auf jeden Fall 70 % der Warmwasseraufbereitung für das Brauchwasser und zusätzlich 30 % für die Heizungsunterstützung. Wir beheizen unser Haus mit einem wasserführenden Kachelofen. Der Rest erledigt die Solaranlage. Wir mussten im Winter höchstens 5 Mal mit Strom etwas "nachfüttern", weil wir zuviel geduscht und gebadet haben.

Du müsstest zu einem erfahrenen Solarteur gehen, beispielsweise bei Soltop. Die können dir da sicherlich auch weiterhelfen.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Hallo Verygood

Vielen Dank für die Infos. Bei Soltop stört es mich, dass man einen (möglicherweise nicht so erfahrenen) Installateur selber mitbringen muss. Eine erste Offerte bei Soltop war für 5 m2 und 500 Liter Wärmespeicher mit ca 14'000 Franken auch recht teuer. Solarmarkt in Aarau bietet fixfertige Lösungen einiges günstiger (5m2 für Fr 10'000.-) an. Gibt es da Qualitätsunterschiede. Auf was muss man achten ? Wir haben ja bereits eine gute Heizung und wollen eigentlich nur das Brauchwasser erwärmen. Grüessli Roger

 
@rogerfortune

Ich habe mir die Solarmarkt Lösungen einmal angeschaut. Im grossen und ganzen sieht alles nicht so schlecht aus. Die Kollektoren wurden wenigstens in Rapperswil geprüft.

Zur Frage: ja es gibt klare Qualitätsunterschiede und auch Unterschiede in der Güte der Komponenten. Da ist Soltop eine der führenden Firmen. So viel ich weiss lässt Soltop seine Speicher bei Jenni fertigen, hat aber ein paar Details, welche Soltop anders macht als Jenni. Der Kollektor hat eine sehr hohe Effizienz. Dass du einen Installateur selber "mitbringen" muss finde ich ein wenig "strange". Ich würde eine Referenzliste von Soltop verlangen. So wie ich Offerte interpretiere, hat dir Soltop den Quicksol offeriert!? Aber da würde ich nochmals mit Soltop sprechen. Das sind ja Listenpreise.

Wie du sicher weisst, bin ich ein Verfechter von Anlagen mit Heizungsunterstützung, weil sich die nach einer gewissen Zeit auch amortisieren.

Gibt es da wirklich keine Lösung, die WP einzubinden? Ich bin kein WP-Spezialist. Ich finde es aber komisch....

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Hallo Rolf

Danke für Dein Feedback. Ich hatte in der Zwischenzeit positiven Kontakt mit beiden Firmen. Wir werden das ganze vor der Realisierung nochmals vor Ort bei uns anschauen. Wir haben nun folgende Optionen.

1.) Nur Brauchwassererwärmung

2.) Brauchwasser mit Heizungsunterstüzung

3.) Solarstromerzeugung und Verkauf an EW

Ich tendiere aus folgenden Gründen zu Variante 1

+ Spart dort Strom, wo wir Ihn momentan "verschwenden"

+ Einigermassen Amortisierbar (Rechne mit Fr 300.- Stromersparnis pro Jahr)

+ Günstig in der Anschaffung (können wir selbst finanzieren)

+ Genug Platz auf Dach

Varaiante 2

info Wir brauchen sehr wenig Wärme von der Wärmepmpe dank Südfenstern, ungeheizten Räumen und vielen elektischen Geräten (Server, USV etc.)

info Die Wärmepumpe braucht daher nicht so viel Strom

- Anpassung an bestehende WP wird aufwändig

- Anlage kaum Sinnvoll Amortisierbar (Wir bezahlen in der Nacht 6 Rappen pro kWh)

- Platz auf Dach knapp, da noch Dachfenster

Variante3

- Sehr hohe Investitionen (Bank nötig)

- Hoher Primärenergieverschleiss für die Solarzellen

- Reparaturanfälligkeit der Elektischen Bauteile

- Platz auf Dach knapp, da noch Dachfenster

+ Garantierter Stromabnahmepreis dank CO2 Abgabe

+ Anlage ist sinnvoll und messbar Amortisierbar

Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren (darum habe ich auch diesen Tread eröffnet).

An weiteren Quellen und vor allem Infos zur Amortisierung bin ich immer noch sehr interessiert.

Wer noch angaben zu konkreten Stromersparnissen vorher/nacher hat, auch dazu wäre ich sehr interessiert.

Besten Dank

Roger

 
@rogerfortune

Ich denke mit den gegebenen Umständen und den Überlegungen liegst du absolut richtig. Ein möglicher Ausbau liegt ja vielleicht später drin - vorallem wenn die PV in den kommenden Jahren sicherlich einiges effizienter wird und nicht mehr mit dem teuren Silizium gebaut werden muss.

Du kannst aber sicherlich sagen, wieviel Strom deine Wärmepumpe bisher verbraucht hat (Jahresschnitt). Interessiert mich persönlich.

Herzliche Grüsse

Rolf

 
Mit einer vernünftig ausgelegten Solarkanlage wird ca. 60 bis 70% der für Warmwassererwärmung benötigten Energie gewonnen.

Bei deinem Anlagekonzept wird der restliche Wärmebedarf (vor allem im Winter) mit einer elektrischen Heizung abgedeckt.

Ökologischer und ökonomischer wäre es in diesem Fall das Wasser mit einer WP zu erwärmen.

Die WP braucht in etwa gleich viel Strom (bei einer JAZ von 3)wie die Solare Variante mit direkter elektrischer Heizung und das bei viel weniger Materialaufwand und Kosten.

Das Wasser kann ohne Probleme mit der bereits vorhandenen WP auf mindestens 48 Grad erwärmt werden (Vorlauf 55 Grad).

Dazu wird der WP-Vorlauf und Rücklauf mit einem 3-Weg Ventil auf eine speziellen Boiler mit grosser innenliegender Wärmtauscherfläche umgeleitet. In den meisten Heizungssteuerungen ist diese Funktion bereits eingebaut (dein Heizungsbauer kann dir sicher mehr dazu sagen).

Wegen den Legionellen sollte der Boiler mit einer elektrischen Heizung einmal pro Woche auf 60 Grad geheizt werden. Falls deine WP eine Vorlauftemperatur von 65 Grad besitzt entfällt diese elektr. Zusatzheizung.

Um 60 bis 70% Strom zu sparen brauchst du also nur einen entsprechenden Boiler zu kaufen.

 
Hallo Verigood

Mal zum Stromverbrauch. Die WP hat im Winter 05/06 (einige sehr kalte Tage, Heizbeginn 30. Sept) 4000 KWh (Fr 240.-) und im Winter 06/07 (wenig Nebel, sehr mild, Heizbeginn 15. Okt.) 2000 KWh (Fr. 120.-) verbraucht.

Der Boiler aber braucht jede Nacht Strom für fast 50 Rappen, macht übers Jahr ca. 180 Franken, also mehr als die Wärmepumpe in einem milden Winter. Mein Server (24H, mit USV, Router etc.) verbraucht pro Tag 4,2 KWh also im Jahr 1533 kWh macht ca. Fr. 180 Strom/Jahr.

Hallo Hausi

Du hast absolut recht. Unsere WP läuft aber nur mit billigem Nachtstrom. Wenn wir den Boiler auch noch aufheizen müssten, wäre dafür die WP zu klein und wir müssten an kalten Tagen auch tagsüber Heizen.

Der eigentliche Grund ist aber, dass wir mit der Solaranlage ein Stück Unabhängigkeit (zwei getrennte Systeme) gewinnen und vor allem damit aktiven Umweltschutz betreiben.

 
Hallo Roger

Die Solaranlage ist in deinem Fall sicher eine gute Lösung.

Im Aargau werden Solaranlagen vom Kanton subventioniert; du musst aber das Gesuch unbedingt vor Ausführung der Anlage einreichen.

Mit der Demoversion des Programms www.GetSolar.info kannst du mal verschieden Varianten und Grössen der Solaranlage berechnen.

Ab einer gewissen Kollektorfläche steigt der nutzbare Solarertrag nur noch minim an. Aus diesem Grund die Anlage nicht zu gross dimensionieren (Kollektor und Speicher).

Eine Anlage mit einem 5m2 Flachkollektor und 400 Liter Boiler dürfte bei guter Aufstellung schon 60 bis 70% deines Jahresverbrauchs abdecken.

Unter www.loebbeshop.de ist zum Beispiel eine Komplett-Solaranlage von Viessmann mit 5m2 Kollektorfläche und 400 Liter Speicher schon für weniger als 3500 Euro erhältlich (ohne Montage).

 
Unter www.loebbeshop.de ist zum Beispiel eine Komplett-Solaranlage von Viessmann mit 5m2 Kollektorfläche und 400 Liter Speicher schon für weniger als 3500 Euro erhältlich (ohne Montage).

 
Hallo Verigood

Mal zum Stromverbrauch. Die WP hat im Winter 05/06 (einige sehr kalte Tage, Heizbeginn 30. Sept) 4000 KWh (Fr 240.-) und im Winter 06/07 (wenig Nebel, sehr mild, Heizbeginn 15. Okt.) 2000 KWh (Fr. 120.-) verbraucht.

Der Boiler aber braucht jede Nacht Strom für fast 50 Rappen, macht übers Jahr ca. 180 Franken, also mehr als die Wärmepumpe in einem milden Winter. Mein Server (24H, mit USV, Router etc.) verbraucht pro Tag 4,2 KWh also im Jahr 1533 kWh macht ca. Fr. 180 Strom/Jahr.

Hallo Hausi

Du hast absolut recht. Unsere WP läuft aber nur mit billigem Nachtstrom. Wenn wir den Boiler auch noch aufheizen müssten, wäre dafür die WP zu klein und wir müssten an kalten Tagen auch tagsüber Heizen.

Der eigentliche Grund ist aber, dass wir mit der Solaranlage ein Stück Unabhängigkeit (zwei getrennte Systeme) gewinnen und vor allem damit aktiven Umweltschutz betreiben.
Hallo

Habe soeben Deine Verbrauchsdaten gelesen. Sag mal sind die richtig? Wenns so ist dann Frage ich mich folgendes:

- Hast Du ein Energie-P Haus?

- Hast Du noch eine andere Wärmequelle als WP?

Dein Energieverbrauch ist ja extrem günstig!

Da frage ich mich warum Du bei solch tiefen Werten noch ne Solaranlage möchtest.

Ich hab mal unter www.energie-schweiz.ch (url)berechnet was so ein bestimmter Haustyp an Energie verbraucht.( Heizen und Warmwasser). Die sind bei den Angaben um das 10-20-fache höher.

 
Bei unserem Neubau (Minergie) lassen wir eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung installieren. Das Brauchwasser kann damit sowohl solar als auch mit der Wärmepumpe (Erdsonde) erwärmt werden.

Gemäss Berechnung sollte die Anlage etwa 3700 kWh/Jahr Solartrag liefern. Der Ertrag teilt sich in ca. 1600 kWh Heizungsunterstützung und 2100 kWh Brauchwassererwärmung.

Die Gesamtdeckungsrate für Brauchwasser und Heizung dürfte damit bei ca. 28% liegen.

Wirtschaftlich rechnet sich die Solaranlage jedoch kaum. Mit den heutigen Energiepreisen werden wir damit ca. 150 Franken pro Jahr einsparen.

Solaranlage und Sole-WP werden Viessmann Produkte sein und von einem örtlichen Heizungsinstallateur eingebaut werden.

 
Hallo Franzmonti

Das 20-fache ? Ist ja kaum möglich. Ich finde wir verbrauchen eher viel Energie !

Die Daten sollten relativ gut stimmen (Ausser manchmal ein paar tagen Differenz beim ablesen der Zähler/Messgeräte).

Wir haben auf Minergie verzichtet wegen der Zwangsbelüftung. Das Haus ist mit 7x10 m, 2 Stöcke plus Keller relativ klein, ist aber sehr gut isoliert und wir haben die bestmöglichen Fenster genommen (K-wert 1.0).

Wenn ich bei Energie Schweiz für mein Haus nur die Wärme berechne sind die 4000 kWh im 2005/6 lediglich Energieklasse B. Also denke ich wir liegen im üblichen Rahmen für einen Neubau. Gebe ich aber den gesamten Stromverbrauch ein, so bin ich nur noch Energieklasse D ! Also verbraucht irgendwas in unserem Haus viel zuviel Strom, aber sicher nicht die Wärmepumpe.

Ich bin Informatiker und habe im Keller einen richtigen Server mit USV, Webcams, Router, Gigaswitch, Color Laser, SW-Laser, Multifunktionsgerät, 2x 20 Zoll Bildschirm usw. 24 Stunden am Netz. Diese Geräte verbrauchen auch sehr viel Strom, so dass ich den Keller nicht Heizen, sondern in Spitzenzeiten sogar kühlen muss. Den Server kann ich nicht ausschalten, daher wollte ich bei Stromverschwender Nr. 2 - dem Boiler ansetzen.

Wir haben aber bei uns einen saubilligen Strom. Dank WP-Tarif kostet der Niedertarif nur 6 Rappen, das ist ja wirklich fast geschenkt. Daher vermutlich die tiefen Kosten.

Grüessli

Roger

Wirtschaftlich rechnet sich die Solaranlage jedoch kaum. Mit den heutigen Energiepreisen werden wir damit ca. 150 Franken pro Jahr einsparen.
Ja, aber ich finde es trotzdem Ökologisch sinnvoll. Zudem darf man ja in Zukunft eher mit steigenden Energiepreisen rechnen.

Bei mir wäre es ein Ausgleich zum verschwendeten "EDV-Strom". So könnte ich weiterhin meinen Server ohne schlechtes Gewissen laufen lassen.

Guet Nacht und Danke für die Info's

Roger

 
Wir haben eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung, kombiniert mit Stückholz. Die Sonne macht auch im Winter viel aus, von März bis Oktober braucht es normalerweise nur Strom für die Steuerung, und wenn man die Installationsarbeit schon hat, dann gleich so.

Kann vom Energieaufwand her allerdings nichts sagen, da wir in einem sehr alten Haus wohnen und ich meinen Holzverbrauch gar nicht kenne, da vom Obstgarten, Wald usw. immer genug Brennholz da ist.

Ökologisch ist es so, dass es bei uns ja (noch?) keinen Strom aus fossilen Brennstoffen gibt, der mit vielleicht 40% Wirkungsgrad aus Gas oder Kohle erzeugt wird wie fast alles z.B. in Deutschland; mit solchem Strom wärst Du dann mit einer Wärmepumpe schlechter dran als mit einer guten Ölheizung.

 

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