Sommerfeuchte im Keller

Suppenhuhn

Mitglied
20. Juli 2011
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Hallo

Hat jemand Erfahrung mit Sommerfeuchte im Keller? Immer im Sommer haben wir hohe Luftfeuchte im Keller (70%). Wir entfeuchten mit Geräten. Hat jemand eine Lösung, wie man diese Sommerfeuchte loswerden kann? Ist es ggfs. möglich, dass das ständige entfeuchten diesen Kappilareffekt verschlimmert?

Vielen Dank und Gruss,

 
Liebes Suppenhuhn

Was hast Du nur für einen unartigen Keller, der immer feucht sein will! /emoticons/default_smile.png Nein, wir messen ja mit unseren Hygrometern die relative Feuchtigkeit. Das heisst, dass eben wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte. Somit hat die gleiche Luft im Keller eine höhere relative Luftfeuchtigkeit als im übrigen Haus. Siehe Tabelle auf:

http://www.energie-lexikon.info/luftfeuchtigkeit.html

Also, das Entfeuchten hilft eigentlich nur dem EW, Dir Strom zu verkaufen. Denn wenn wärmere, feuchte Aussenluft in den Keller kommt, sich dort abkühlt steigt damit im Keller die relatve Luftfeuchtigkeit an. Wenn Du diese entfeuchtest, strömt von aussen immer wieder neue Feuchtigkeit nach, um den Luftdruck auszugleichen.

Es ist aber auch die Frage zu stellen, wie alt "die Pfanne ist in der Du gekochst wirst". /emoticons/default_smile.png  Beton-Kellerwände geben in den ersten 3 Jahren noch sehr viel Feuchte an die Räume ab. Häufigeres Lüften hilft dem etwas ab.

Ein Problem kann es geben, wenn die Wände sehr kalt sind (das heisst tief im Boden drin). Dort kann es sein, dass Schimmelpilze wachsen können. (Suppenhuhn mit Pilzsauce wird auch nicht besser!)

Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Strom verbraten mittels Entfeuchter, wie Du das als Suppenhuhn machst oder mit dem Aufbringen einer Kalziumplattenverkleidung die Oberflächentemperatur der Kellerwand erhöhen.

En Guete und en schöne Tag

Urs Tischhauser

PS: Wenn meine Auführungen nicht klar waren und Dir der Artikel nicht hilft schreibe eine PM oder rufe mich an

 
So ist es mein böser böser Keller...

Das Haus ist 10jährig, der Keller komplett im Boden. Was ich noch hätte erwähnen sollen: wir lüften schon seit Jahren nicht mehr. Also kann die warme und feuchte Aussenluft nicht Schuld dran sein. Es ist bestätigt, dass wir leicht feuchte Wände haben. Haben Wasseradern auf dem Grundstück, das Grundwasser im Ort ist sehr hoch (nicht nur jetzt, wo es überall zu viel Nass von Oben hat), gebaut auf lehmhaltigen Boden... Die Raumluftfeuchte regulieren wir mit Luftentfeuchtern. Wir haben das Problem nur im Sommer. Im Winter ist es wunderbar trocken im Keller...

 
Liebes Suppenhuhn

Die Frage stellt sich: Was passiert, wenn Du die Entfeuchter abstellst? Steigt die Luftfeuchtigkeit weiter an oder bleibt diese irgendwie im Gleichgewicht?

Und, wieso sind die Wände feucht? Ist die Konstruktionsstärek zu schwach? Unter 25cm starke Betonwände sind nicht wasserdicht. Wurde aussen etwas aufgebracht? Bitumenanstrich, Dachpappe etc?  Wobei, wenn im Winter der Keller trocken ist, dann sollte dies eigentlich kein Problem sein...

Es ist Dir klar, dass Du mit den Entfeuchtern natürlich nur Symptombekämpfung machst. Wenn Du permanent Kopfwehtabletten einwirfst, weil Du immer Kopfscherzen hast, dann hlft Dir das auch nur vordergründig. Aber, Du weisst trotzdem nicht, wieso Du Kopfweh hast....

 
Wenn ich keinen Entfeuchter an habe, ist die Luftfeuchte um die 70%.

Wie stark die Wände sind, weiss ich nicht. Sie haben aber einen schwarzen Bitumenanstrich erhalten.

Eben, es ist halt komisch, dass wir nur im Sommer Probleme haben. Mir ist bewusst, dass ich nur Symptombekämpfung machen. Das Problem ist, dass keiner weiss, was das Problem ist. Und mal was ausprobieren, dass gleich tausende an Franken kostet ohne zu wissen, ob es hilft, ist auch blöd... Ob solche Injektionsabdichtungen gegen Wasser was nützen würden, als generelle Lösung, weiss ich auch nicht.

 
Liebes Suppenhuhn

Jetzt schütt mal nicht nicht "die Pfanne mit dem Huhn aus!"  /emoticons/default_smile.png :) /emoticons/default_smile.png

70% rel. Luftfeuchte ist schon etwas hoch. Aber Injektionsabdichtungen etc. lösen Dein Problem gar nicht. Die Frage ist, ob es überhaupt ein Problem ist! Und die Frage ist, was Du in Deinem Keller alles lagerst.

Du solltest einmal die Raumtemperatur und dann auch die Oberflächentemperatur der Kellerwände messen. Wenn Die Differenz gross ist, ist es möglich, dass mit hoher Luftfeuchtigkeit Kondensat entsteht. Dann ist die Gefahr da, dass Schimmelpilze gedeihen. Kannst Du das mal messen? Möglicherweise sind die Temperaturen nur direkt auf Bodenhähe kritisch. Dort ist es am kühlsten. Also dort die beiden Temperaturen und die Feuchte messen. Dann notieren und hier einstellen. Dann machen wir ein praktische Beispiel...... /emoticons/default_smile.png

Lieber Gruss

Urs

 
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Die Tatsache, dass das Problem nur im Sommer auftritt zeigt, dass die Feuchtigkeit ganz offensichtlich primär über die Aussenluft in den Keller kommt. 70% rel. Feuchte ist hierbei noch nicht mal ein allzu schlechter Wert. Wir haben derzeit 77% ohne Entfeuchter. Für dich heisst das, dass dein Keller offenbar nicht wirklich luftdicht ist. Irgendwoher strömt kontinuierlich frische Aussenluft rein - das könnte auch gut über den Wohnbereich in den Keller gelangen. Weisst du wie lange es dauert, bis die Luftfeuchtigkeit wieder auf den 70% ist, nachdem du die Luftentfeuchter abgestellt hast? Das könnte dir einen Hinweis darauf geben, wie viele Kubikmeter Luft pro Tag in deinen Keller gelangt...

 
Liebe Leute

Liebes Suppenhuhn, Liebe Xenix

Ganz konkret auf die Situation von Euch bezogen sind irgendwelche Aussagen hier in einem Forum, ohne die Gegebenheiten wirklich zu kennen, einfach Ratschläge, welche wahrscheinlich in die richtige Richtung weisen.

Grundsätzlich gelten folgende Dinge:

- "Zu viel Feuchtigkeit" in einem Raum hat zwei Ursachen: Es kommt zuviel Feuchtigkeit herein und es geht zu wenig hinaus.

- Lösen kann man das Problem, in dem man an mindestens einer der Ursachen ansetzt: Weniger Feuchtigkeit hereinlassen oder mehr herausbefördern.

- Wenn man den zeitlichen Verlauf anschaut, gibt es noch die Variante zwischenspeichern: Dicke Lehmputze (und ähnliches) können Feuchtigkeit zwischenspeichern, und geben sie wenn es wieder trockener ist ab. Es gibt Leute die schwören darum darauf, wegen dem guten Raumklima.

Dann:

Feuchtigkeit künstlich befördern benötigt immer Energie. Je angepasster das Gerät dafür ist, desto effizienter ist es. Vermeiden einer richtig guten Komfortlüftung (inkl. Wärmetauscher) ergibt weniger effiziente Luftentfeuchter.

Weiter:

Die (relative) Luftfeuchte ist dann ein Problem, wenn Sie in Kontakt mit kühlen Flächen kommt, weil dort die rel. Feuchte lokal auf über 100% klettert, sprich auskondensiert. Wände/Rohre/Beschläge/... werden nass. Und sind ein Herd für biologische Produktion. (Schimmelpilze. nährt auch Fliegen, usw.) Noch übler sind lokale Undichtigkeiten in der Dampfsperre, da wird dann die Dämmung nass. Nasse Dämmung dämmt krass schlecht. Worauf die Bauteile noch kühler werden... und noch mehr Feuchtigkeit kondensiert.

Dies kann man mit einer besseren Dämmung, mit erforderlicher Dampfbremse/-sperre lösen. (Nein, Korkplatte an die Wandschrauben ist keine gute Idee.)

Also:

- Abklären ob die Luftfeuchtigkeit ein Problem ist. (Archiv z.B.)

- Abklären, ob irgendwo Kondensat entsteht.

- Sobald klar ist, dass (irgendwo) ein Problem besteht, Massnahmen ergreifen.

HTH

Haba

 
Danke Haba

Mein Problem liegt ja ein wenig anders.

Wir habe eine Ende April fertiggestellte Wohnung am 1. Mai bezogen. Diese ist aus meiner Sicht sehr feucht. Ich habe nun in der Wohnung zwei und in den Kellern je einen Luftentfeuchter aufgestellt.

Ist wohl die teuerste Lösung, aber auf einem anderen Weg werde ich wohl die Feuchte bei diesem "trockenen" Sommer nicht los....

 
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Richtig, Tom

Um die Bautrocknung zu verkürzen, bist Du auf die technischen Möglichkeiten angewiesen. Die Variante wäre warten gewesen. Wie Urs sagte: nach 3 Jahren sollte sich das normalisiert haben.

Haba

 
Lieber Xenix

Wenn Du in Deiner Wohnung einen oder sogar zwei Trockner aufstellen musst, frage ich mich wer denn die Bezugsbewilligung für diese Wohnung gegeben hat? Die Wohnung sollte so trocken sein, dass sie auch ohne Entfeuchter bewohnbar sein muss. Ansonsten wurde etwas nicht richtig gemacht, was zu Schäden führen kann. Ablösen von Tapeten und Putzschichten, Deformationen und Ablösungen von Holzböden etc.

Wie lange war denn die Beuzeit für das Haus?

Freundliche Grüsse

Urs Tischhauser.

 
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Lieber Urs Tischhauser

Damit das von Dir beschriebene Szenario nicht auftritt habe ich die Entfeuchter angeschaft. Als der Grundputz aufgebracht war konnte man in einem Zimmer jeden einzelnen Backstein unter dem Putz erkennen.....

Das 5-Familienhaus mit Unterkellerung wurde in 10 Monaten hochgezogen....

DSC03315.JPG

 
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Das ist normal, dass die Backsteine durch den Grundputz durchschimmern. Das kommt daher, dass die Mauerfugen ein anderes Saugverhalten haben als der Backstein selbst.

Baumanager

 
Hallo Baumanager

Vielen Dank für Deine Antwort.

Deine Antwort kann ich nachvollziehen. Ich frage mich aber schon, wieso denn nur an genau diesen zwei Aussen-Wänden und an den restlichen Wänden nicht...

 
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Lieber Xenix

10 Monate ist schon recht sportlich, wenn man nicht künstlich den Bau trocknet. Je nach Witterungsverhältnissen kann natürlich zuvuiel Feucht im bau verbleiben. Das Phänomen, dass sich Backsteine während dem Austrocknen abzeichnen ist wie Baumanager geschrieben hat schon normal. Ich melde mich später noch bei Dir. Bin zur Zeit etwas "under pressure...."

Gruss

Urs

 
Das sich die Fügen nicht überall abzeichnen kann tatsächlich an der Feuchtigkeit in den Backsteinen liegen.

Heisst konkret, dass die trockenen Backsteine die Feuchtigkeit aus dem frisch aufgetragene Putz ziehen, was im Bereich der Fugen weniger passiert und deshalb zeichnen sich die Fugen auf den Putz dunkel ab. Sind nun die Backsteine Feucht, wird dieser Effekt unterdrückt.

Eine genaue Aussage kann jedoch nur eine Feuchtigkeitsmessung der Backsteine liefern, was nicht zerstörungsfrei möglich ist.

Baumanager

 
Guten Abend Baumanager

Vielen Dank für Deine Antwort.

Na zerstören wollen wir ja nichts, also lasse ich halt die Trockner laufen, denn 3 Jahre in einer feuchten Höhle mag ich halt nicht wohnen... und über 60% Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ist für mich nicht mehr angenehm...

 

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