statik bei betondecke

sthu66

Mitglied
24. Sep. 2008
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hallo zusammen

wir wollen eine 220cm x 220cm betondecke einziehen. die last die

diese decke tragen sollte, ist 2,5-3 tonnen. nun die frage, mit

wieviel armierungseisen sollten wir verstärken. genügt eine beton-

dicke von 27 cm? und wie stark sollen die schalungstafeln gestützt

werden. zur zeit wurden drei 10x12cm dicke bälken gezogen, diese

sind ja am ende mit m12 schrauben/dübel verankert. genügt das?

danke für die rückmeldung

gruss

stefan

 
Hallo Stefan,

diese Frage kann man Dir hier nicht beantworten. Mit diesen wenigen Angaben ohnehin nicht.

Das Gewicht von 2,5 bis 3 Tonnen, ist schon relativ hoch! Was wiegt so viel? Was stellst Du dort, auf welcher Grundfläche (als Fuß oder Fußplatte) auf?

Zudem, wenn es sich um eine nachträglich, im bestehenden Gebäude zu erfolgende Baumaßnahme handelt ist auch nicht unbedingt die Dicke und Bewehrung der Betondecke entscheidend, sondern noch mehr die Wände auf denen diese Fläche aufliegen soll!

Können diese Wände, falls es überhaupt tragenden Wände wären, die Gesamtlast tragen?

Gehen diese, falls es tragende Wände sind, über alle darunterliegende Geschosse weiter?

Du solltest dies ausschließlich mit einem Statiker vor Ort festlegen und die statischen Erfordernisse von ihm berechnen und zeichnen lassen. Alles zu Deiner Sicherheit.

Zudem wirst Du ggf. bei Veränderung von Decken oder tragenden Bauteilen auch prüfen müssen, ob Du hierfür einen Bauantrag benötigst.

 
hallo,

danke für die nachricht. anbei folgende zusätze; der statiker meint, bei diesem bestehenden gebäude kann man alles machen... diese aussage

war nicht ganz das was wir wollten. deshalb auch die rückfrage hier im

forum.

das gebäude besteht aus vollbeton, d.h. es war mal eine käserei mit

lagerhallen. die wände bestehen aus 28cm bzw. 38cm armierten beton.

da es damals vom staat subventioniert wurde, haben wir eine äussert

gute betonqualität (aussage der betontrennfirma die fenster in die

lagerräume schnitt.

wir haben einen schacht, der früher den oberen lagerraum mit dem

unteren verband. wir haben nun den lift ausgebaut und möchten

nun die EG etage verbinden (lifttüre - schacht - lagerraum). die tonnage

beruht sich darauf, dass wir die fläche als eingang und somit auch als

durchgang benutzen. deshalb sollte die neue fläche auch mit einem

stapler (1,5t + ladung) befahrbar sein, ohne das die fläche nachgibt.

falls sie noch genauere informationen benötigen, nur fragen, dann können

wir nachschaun gehen.

gruss

stefan

 
Aha, das ist dann schon eine bessere und genauere Erklärung der Nutzung und den hieraus resultierenden Lasten.

Das bedeutet, dass das Objekt nicht privat sondern gewerblich genutzt wird.

Da die Wände der besagten Fläche aus Beton sind, stellt sich hier die Frage nach deren Tragfähigkeit dann nicht mehr. Diese ist dafür in der Tat vorhanden.

Hier wäre aber trotzdem die statische Berechnung, also er tatsächliche Nachweis (vom Statiker) zu führen! Die Aussage "hier geht alles" mag dann sogar stimmen, aber dies soll er bitte in Form einer Berechnung nachweisen. Es sollte jedoch nicht schwer fallen dies tatsächlich nachzuweisen.

Bei dieser Last handelt es sich um eine dymaische Last, da der Stapler mit Transportgut, sich ja bewegt und ggf. dort auch abbremst, was dabei berücksichtigt werden muss.

Dabei spielt eben auch die Auflage eine wichtige Rolle. Diese muss ja, bei einem bestehenden Schacht, in der Regel, innerhalb der alten Wände erfolgen. Andübeln von irgendwelchen Holzrahmen, als verbleibende Unterstützung scheidet hier aus Gewichtsgründen aus.

Ich gehe ja davon aus, dass der vorhandene Boden (vor dem alten Lift) gleich hoch wie diese neue Decke sein wird. Damit müsste sie ja innerhalb der Schachtwände liegen.

Als Unterstützung kann man sich ggf. auch eine Stahlkonstruktion mit den passenden Verankerungen (dazu benötigt man aber die statische Berechnung!) in den Betonwänden vorstellen. Dies sollte kein Problem sein. Dann könnte die Decke selbst ggf. auch nur 20 cm dick sein.

Denkbar ist aber auch die Anbringung von Kernbohrungen in passender Größe und berechnetem Abstand, innerhalb der neuen Betondecken-Dicke, in welche man dann die neuen Bewehrungsstäbe seitlich einlassen und somit eine passende Auflage erzielen kann.

Aber all dies ist immer von einem Statiker, verantwortlich (Haftungsfrage!!!) nachzuweisen. Wenn daher der bisher gefragte dies nicht ausführen möchte, dann solltest Du einen anderen damit beauftragen. Es spielt keine Rolle ob dies alles machbar ist, weil das Gebäude in Betonbauweise genügend Reserven besitzt, sondern der einzelne Nachweis für diese Maßnahme ist entscheidend.

Also, bei diesen Daten hätte ich keine Bedenken, dass es nicht gehen würde!

Bei Einbau der Betondecke solltet ihr auch gleich die spätere Bodenbeschaffenheit bedenken. Industriebodenbeschichtung oder anderer Staplertauglicher Belag? Der neue Beton, in normaler Qualität, wird einen gewissen Schwund aufweisen.

Bei Beschichtungen (EP-PU-Harze) sollte dies berücksichtigt werden. Ebenso die bauliche Trennung der neuen und alten Flächen in Bezug auf Risse in der Beschichtung. Hierzu kann man jedoch dazu taugliche Profile einbauen.

 
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hallo pfälzer

danke vorerst für die konstruktive info. wir werden nochmals mit dem statiker in verbindung treten. kleine nebenfrage, wir wollen mit 14mm armierungseisen

arbeiten. wir würden diesen in die bestehenden betonwände einarbeiten (netzförmig). der statiker meine, ja ja, kein problem. ist 14 armierungseisen

für dich ok. bohnrungen alle 20 cm, d.h. 22 x armierungsstangen plus armierungsnetz oben drauf.

gruss

stefan

 
Hallo Stefan,

rein vom Gefühl her gesehen, reichen auch 14er Stäbe, wobei ich sie eher noch alle 15cm einbauen würde. Aber dies ist immer noch nicht der entscheidende Punkt!

Es kommt darauf an, wie Du diese in die best. Betonwand einlässt? Nur ein Loch bohren, evtl. 16 mm stark, die Stäbe dort einschieben, das reicht nicht! Sie müssen hier den Verbund mit dem alten Beton herstellen und alle Kräfte aufnehmen. Im Neubau werden sie ja in den frischen Beton eingegossen und sind somit von diesem fest umschlossen.

Daher auch die zuvor beschriebene Variante mit den eventuellen Kernbohrungen. Man kann natürlich auch passende Schlitze schneiden/fräsen lassen oder das Ganze auf eine zustätzliche Stahlkonstruktion auflegen! Hier ist eben vom Statiker zu prüfen, was man als Mindestlösung benötigt und wie man dies am besten und kostengünstigsten, als dauerhafte Lösung ausführt.

Auch ist zu beachten, ob die Nutzung des verbleibenden Raumes unterhalb, nun Anforderungen an die Feuerbeständigkeit dieser neuen Deckenkonstruktion stellt? Oder ergibt sich hieraus ein toter, ungenutzter Raum!

Falls die Feuerbeständigkeit eine Rolle spielt, dann sind die in der Schweiz hierzu erforderlichen Betonstärken und Überdeckungen der Armierungseisen (zusätzlich zur tragenden Funktion) zu beachten!

 
Hallo Pfälzer

Kleine Rückmeldung aus der Beton-Front. Dank den Info's konnten wir

gründlicher mit dem Statiker/Architekt disskutieren und sind uns dann

einig geworden, dass es mehr Armierungseisen braucht, als bei der Erstberechnung.

Ebenso wurde eine andere Verankerungstechnick ver-

wendet und auf unserer Bitte hin, wird die Decke noch mit einer

zusätzlich Eisenkonstruktion unterlegt. Somit sind wir nun auf der

ganz sicheren Seite.

Nochmals vielen Dank

Gruss Stefan

 
Hallo Stefan,

keine Ursache, es freut mich immer zu lesen, dass die Tipps auch angenommen und umgesetzt werden.

Ich hoffe nur, dass es keine allzugroße Mühen bereitet hat, die Schweizer Kollegen davon zu überzeugen.

Es wäre natürlich ganz super, wenn Du mal einige Fotos vom, bzw. während des Umbaues einstellen würdest. Mich interessiert im Umkehrschluss auch immer, wie dies in der Praxis, in der Schweiz, umgesetzt wird/wurde.

Generell solltest Du von der ganzen Aktion schon für Dich Bilder machen, denn sollte etwas nicht so funktionieren, kann man immer nachsehen, was ggf. anders als geplant ausgeführt wurde und somit leichter Rückschlüsse ziehen.

Viel Erfolg beim Bau.

 

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