Staubläuse im Badezimmer loswerden

09. Sep. 2015
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Wir haben schon seit Wochen Staubläuse in unserem Badezimmer. Diese befinden sich meist bei den Silikonfugen bei den Sockeln an den Wänden bei denen wir Abrieb haben. Am Abend töte ich meist alle Staubläuse welche ich sehen kann. Das sind jeweils etwa 10. Die Staubläuse scheinen sich nicht weiter auszubreiten und ihre Anzahl ist mehr oder weniger konstant und klein, so dass sie nicht wirklich eine Plage sind.

Trotzdem würde ich diese gerne wieder los werden. Aufgrund meiner Recherchen im Internet und diesem Forum (https://www.hausgartenleben.ch/topic/20964-staubl%C3%A4use-im-haus/) bin ich aber unschlüssig was zu tun ist.

Einerseits gibt es Aussagen, dass Staubläuse Schimmel essen und dass man deshalb nicht die Staubläuse sondern den Schimmel bekämpfen muss.
Unser Badezimmer ist in einem 2 Jahre alten Haus. Das Badezimmer hat Fenster und eine Lüftung, ausserdem steht die Türe zum Badezimmer praktisch immer offen. Ich kann im Badezimmer keinen Schimmel entdecken und auch die Luftfeuchtigkeit scheint ok zu sein.
Da die Türe zum Badezimmer sehr Nahe an der Wand ist, ist dort der Übergang nicht sauber/dicht gemacht und es scheint dort Lücken zu geben welche in die Wand führen. Das ist optisch aber kein Problem, weil man das nur sieht, wenn man hinter der Türe ganz genau hinschaut. Könnte es sein, dass es innerhalb der Wand noch feucht ist und es dort Schimmel hat? Falls ja, wie müsste man das behandeln? Kann man einfach eine Silikonfuge zwischen Türe und Wand machen? Oder sind diese Lücken vielleicht sogar gut, damit allfällig Restfeuchte aus der Wand entweichen kann?

Andererseits gibt es Aussagen, dass Staubläuse sehr häufig sind und man sich keine Sorgen machen muss, solange man nur Staubläuse hat. Staubläuse ernähren sich anscheinend nicht nur von Schimmel. Ausserdem scheint die Temperatur von 25 Grad welche wir zur Zeit im Haus haben perfekt für die Tiere zu sein.

Ich möchte die Tiere aber trotzdem loswerden.

Hat damit schon jemand Erfahrung?
Was für ein Gift ist empfehlenswert?
Kann man die Tiere mit Klebefallen loswerden?
Kann man eine Wand ohne dies zu öffnen auch Schimmel untersuchen?

 
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Hallo Neuling

Meine Beiträge hast du bereits gelesen. Funktionierende Gift gibt es keine, du kannst ja nur das vergiften was du auch erreichen kannst. Versuche es mit Fallen wie ich Sie beschrieben haben. Es muss länger Zeit eingesetzt werden, denn die wo du siehst sind nur ein Teil davon. An die "Brut" kommt man ja nicht so einfach heran.

Nach 2 Jahren sollte es eigentlich kaum Restfeuchte mehr im Mauerwerk geben, ich weiss aber nicht, ob es irgendwelche Kältebrücken gibt, oder Stellen wo einfach nach dem baden/duschen schlecht abtrocknen. Wenn es einfach eine Fuge ist, welche nicht verschlossen ist, kannst du sie sicher schliessen. Natürlich vorausgesetzt, es gibt keine bautechnischen Probleme. Die Feuchte kann ja notfalls über das Mauerwerk abgegeben werden.

Um Schimmel im Mauerwerk zu Orten gibt es speziell abgerichtete Hunde.

Gruss pit

 
Vielen Dank pit für Deine Antwort.

Nachdem ich in meinem bevorzugten Baumarkt keine geeigneten Klebefallen gefunden habe (nur für Motten), habe ich nun versucht so eine Falle selber mit Doppelseitigen Klebeband zu bauen. Das Mehl hat die Tiere hervor gelockt, ich konnte jetzt noch mehr von den Tieren töten, aber kleben geblieben sind die daran nicht. Im Internet habe ich noch eine Anleitung mit Backpapier und Honig gefunden. Hat das schon einmal jemand probiert?

 
Hallo 

Der Honig dient dann als "Kleber". Mehl hat sie offensichtlich gelockt, nur die Falle funktionierte nicht. Mach auf Backpapier einen 10 breiten Streifen Honig, und in der Mitte des Streifens einen kleinen Streifen Mehl. Als Klebefalle kannst du auch "Fliegenfänger" nehmen, diese ekligen wo von der Decke hängen. Diese auf den Boden kleben, und auch dort einen schmalen Streifen mit Mehl.

Gruss pit

 
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Funktionierende Gift gibt es keine
Da ist die Schädlingsbekämpfung der Stadt Zürich aber anderer Meinung - siehe PDF. 

D.h.

- Jede deiner 10 Staubläuse täglich könnten bereits zwischen 50 und 400 Eier gelegt haben, je nach Art. 

- sie ernähren sich von nicht sichtbarem Schimmel, gerne auch in den Wänden noch nicht ganz trockener Neubauten.

- liegt es am Neubau, braucht es mehrere Heizperioden, bis sie verschwinden.

Da würde ich offen gestanden aufhören, einzelne Staubläuse erledigen zu wollen...

Staubläuse reagieren offenbar gleich wie Silberfische schlecht - also für uns gut ;)  - auf Phyrethrum, siehe PDF: "Da Staubläuse auf Insektizide sehr empfindlich sind, können sie mit Pyrethrum-haltigen Sprays bekämpft werden".

Phyrethrum ist ein pflanzlicher Wirkstoff aus der Chrysantheme, den man auch bez. biologischer Schädlingsbekämpfung im Garten kennt. Er verflüchtigt sich schnell und ist ungefährlich für Menschen/Haustiere. Es gibt sowohl Sprays wie auch Köderfallen, sogar im Onlinehandel.

Ich bin ja ein Fan von einfachen Hausmitteln, aber bei Ungeziefer im Haus haben sie m.E. doch ihre Grenzen...

Anhang anzeigen MB_SPB_Staublaeuse.pdf

 
Hallo Susann

Natürlich gibt es "Gifte" aber eben nur bedingt funktionierende. Pyrethrine sind aber keineswegs mehr pflanzlich, sondern chemisch optimiert. Der Zerfall läge sonst im Minutenbereich. So sind vielleicht es 2-4 Stunden. Für Mensch und Tier ist dies dennoch unproblematisch. Das Problem liegt darin, dass  Phyrethrine  nur die lebenden Organismen eliminiert, nicht aber die Brut. Du musst also genau wissen woher sie kommen, und du musst die Substanz auch an diesen Ort bringen. Durch den schnellen Zerfall (dann wirkungslos) sollte die Anwendung alle 2-4 Stunden wiederholt werden, um die möglicherweise neue, geschlüpfte Brut vor der erneuten Eiablage zu erreichen. Köderdosen wären eine Möglichkeit, wenn sie diese dann auch  besuchen. Die kleinen Läuse können übrigens Resistenzen gegen Phyrethrine bilden.  Also unbedingt so lange anwenden, bis alle sicher eliminiert sind. Dies passiert mit Mehl und Kleber halt nicht, und man hat im Zweifel dann auch noch eine funktionierende "Waffe".

Bei einem kleineren Raum , wäre es auch denkbar einen Stecker gegen Schnaken einzusetzen, dort wird in aller Regel Phyrethrum verdampft. Obs hilft, nie versucht, wäre aber plausibel dass es funktioniert.

Gruss Pit

 
Hallo Susann, vielen Dank für den Link bei der Stadt Zürich. Den kannte ich noch nicht.

Beim Gift sehe ich ebenfalls das Problem, dass ich nicht wirklich weiss wo die Tiere ihr Nest haben. Ich vermute irgendwo zwischen Türe und Wand. Wie beschrieben, gibt es bei Anschlagseite Türe viele Ritzen, weil man dort nicht sauber arbeiten konnte oder wollte (Anschlagseite Türe ist sehr nahe an der Seitenwand). Bei den Giftsprays, die ich angeschaut habe, steht immer, dass man mindestens einen Meter Abstand zur Wand haben soll. Ich bräuchte aber etwas was ich in kleine Ritzen sprühen kann und welches dort dann eine längere Wirkung zeigt.

Bei den Ameisen auf unserem Balkon haben Ameisenköderdosen (mit Gift welches dann die Ameisen der Königin verfüttern) eine sehr gute Arbeit geleistet. So was wäre für Staubläuse toll.

Ich hoffe, dass sich die Anzahl Tiere in den letzten Wochen nicht vergrössert hat und sich die Tiere auch nicht weiter ausbreiten, ist ein Zeichen, dass wir nicht wirklich ein Schimmelproblem haben.

Ich habe nun bei einem anderen Laden noch ein professionelle Klebefalle entdeckt, diese werde ich in den nächsten Tagen mal kaufen und ausprobieren.

Sonst hoffe ich, dass die Tiere mit dem Herbst verschwinden (obwohl Laut Link heisse Sommer die Population dezimieren sollten).

Falls dies nicht passiert, werde ich dann im Winter noch eine Silikonfuge bei der Türe anbringen (obwohl die Tiere irgendwie Silikon lieben, ich finde sie immer auf oder neben der bestehende Silikonfuge bei den Sockeln).

 
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Pyrethrine sind aber keineswegs mehr pflanzlich, sondern chemisch optimiert.
Pyrethrum sind zermahlene Tanacetusblüten mit Lösungsmitteln zum Sprühen.

Im Gegensatz zu den synthetischen Pyrethroiden wie Permethrin.
"Keineswegs" trifft also nicht zu.

Aber auch ein Phyto-Gift ist Gift, das ist richtig. Ich kenne beides als Wirkstoff gegen Parasiten bei Hund und Katz. (Wobei die synth. Version für Katzen in hohen Dosen tödlich sein kann.)

 
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Ich bräuchte aber etwas was ich in kleine Ritzen sprühen kann und welches dort dann eine längere Wirkung zeigt.
Es gibt Sprays mit Pyrethrum, die extra für Ritzen gedacht sind. Auch Köderdosen gibt es, bei Silberfischchen funktionieren sie offenbar (und die sind ja Partner der Staubläuse).

Selber kenne ich nur Sprays und Sprühbomben von Virbac, gegen Flöhe. Auch hier muss man die Behandlung übrigens wiederholen, weil man die Nester auch nicht findet. Ebenso bei Kopfläusen, weil man nie alle Eier findet. Es geht also immer darum, nach und nach alle Generationen zu erwischen, möglichst im Larvenstadium, bevor sie Eier legen können. Ausser bei den Ameisen, da ist es einfacher...

 

(obwohl die Tiere irgendwie Silikon lieben, ich finde sie immer auf oder neben der bestehende Silikonfuge bei den Sockeln).
Die lieben nicht Silikon, sondern den Schimmel, der sich darauf oder darunter bildet. Wir sehen den noch nicht mal, aber die Staubläuse finden ihn... Möglicherweise sind die Silikonfugen sogar das eigentlich Problem, neben der Restfeuchtigkeit nach dem Bau?

 
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Noch ein kurzer Update:

Ich habe mittlerweile einiges versucht. Zum Beispiel, Klebefallen für Silberfisch oder die Spalten in der Wand mit Acrylspachtel zu verschliessen. Das hat aber alles nicht wirklich viel gebracht. In den Klebefallen sind zwar über die Wochen schon viele Staubläuse gefangen worden, aber mehr zufällig und nicht systematisch.

Jetzt wo aber die Luftfeuchtigkeit wegen dem nahenden Winter wieder tiefer ist, sind sie weg.

Somit vermute ich, dass es kein Feuchtigkeitsproblem in den Wänden gibt. Ich hoffe, dass die Staubläuse nicht nächsten Sommer wieder auftauchen.

 
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Somit vermute ich, dass es kein Feuchtigkeitsproblem in den Wänden gibt. Ich hoffe, dass die Staubläuse nicht nächsten Sommer wieder auftauchen.
Nach dem Heizen in den Wintermonaten ist die Restfeuchtigkeit vom Bau ja dann beseitigt... Hoffentlich. Sicher ist das zwar auch nicht, aber dennoch: Viel Glück ?

 
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