Sterbende Bäumchen

muraxi9001

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15. Jan. 2018
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Hallo zusammen

Ich habe zweimal denselben Baum (oder vielleicht ist es auch ein Busch?) im Garten. Beide fanden den März (mit wenig Regen) nicht sehr angenehm und sind etwas ausgetrocknet. Nach dem ein anderer Baum (ein Buchs) schliesslich ganz ausgetrocknet ist, ist mir aufgefallen, dass man vielleicht ab und zu Wasser geben sollte. Nun ist ein Schlauch verlegt und es wird regelmässig bewässert. Nun ist es so, dass der eine Baum im mittleren Bild sich besser erholt als der andere (Bild 1 und 3). Wie kann ich dem auf die Sprünge helfen? Muss ich mehr Äste ganz abschneiden? 

Hier noch ein zeitlich begrenzt gültiger Link zu den Fotos in besserer Auflösung:

https://send.firefox.com/download/61f349ee6a73939a/#P_xi3EI72DKyKWLS_gJCQQ 

Danke im Voraus

IMG_2806.jpg

IMG_2807.jpg

IMG_2805.jpg

 
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Ich würde mit Schneiden erst mal warten, bis du siehst, wo sich das Gehölz erholt und wo es abstirbt. Sonst schneidest du womöglich die gesunden Teile inkl. Blätter und dann ist der Wasserhaushalt ganz gestört. Jetzt, in der Hauptvegetationsphase, kann es gut sein, dass die Notknopsen noch treiben. Das siehst du aber erst nach einer Weile, wenn sich der Baum erholt.

Wässern würde ich nicht mit dem Regner, der giesst viel zu oberflächlich.
Du kannst entweder mit Tröpfchen (den Schlauch legen und ein Minimum auf die Baumscheibe tropfen lassen, bis der Boden gut durchfeuchtet ist) wässern oder mit einer Giesskanne jeden Morgen ca. 15-20 L giessen. Idealerweise machst du einen Giessring, dann kann das Wasser nicht wegfliessen (falls der Boden sehr verdichtet ist).
Ein Wasserstrahl aus dem Schlauch hilft auch nicht, das verdichtet nur den Boden. Die Wurzeln brauchen bei Trockenheit ziemlich lange, das Wasser aufzunehmen und sind mit grossen Mengen aufs Mal überfordert. 

Die hellen Blätter zeigen zudem einen Mangel. Hast du vor dem Mulchen gedüngt? Hat die Erde mal ein wenig Kompost oder einen Langzeitdünger gekriegt? Wie sieht der Boden unter dem Mulch aus? Liegt ein Vlies unter dem Mulch? Ist es ein Flach- oder ein Tiefwurzler (kann nicht erkennen, was es ist)? Giesst du mit Leitungswasser und wenn ja, ist es sehr kalkhaltig?

Edit: Übrigens muss es nur am Rande mit dem trockenen März zu tun haben. Gehölze rechnen nicht monatlich ab und wir hatten übers ganze Frühjahr gesehen bisher genug Wasser. Allerdings waren die Bäume im letzten Herbst schon gestresst durch die Hitze und der Winter war an den meisten Orten in CH zu trocken. Es könnte also auch ein Spätschaden sein. Wichtig ist es deshalb, jeweils im Frühjahr zu schauen, wie der Boden aussieht und ob ein wenig Auflockern angesagt ist, ev. auch eine Zugabe von neuer Erde. Denn ein verdichteter Boden kann das Wasser dann nicht mehr aufnehmen, auch wenn es endlich regnet.

 
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Danke Susann. Den Regner verwende ich  um den Rasen zu wässern. Ich habe für die Bäume einen Schlauch Regner (Artikel 431634 auf Galaxus) von Gardena verlegt (unter dem Mulch). Dieser wässert nun jeden Tag während ca. 30 Minuten. 

Das Leitungswasser ist enthärtet auf das Minimum das möglich ist mit dem SwissKalk Enthärter (ca. 10 französische Härte?)

Hm. Düngen. Noch etwas, das ich bis vor Kurzem nicht kannte. Natürlich habe ich nicht gedüngt. Wenn ich gwusst hätte, dass dieser Baum so anspruchsvoll ist, hätte ich was anderes pflanzen lassen...  Hinter unserem Haus hat es eine ca. 7 Meter hohe Hecke/Busch. Das Ding sieht wunderbar aus (ohne Bewässerung/Dünger). 

Es liegt kein Vlies unter dem Mulch. Ich werde nun mal etwas Dünger verteilen (unter dem Mulch). 

Ich weiss nicht wie das Ding wurzelt. Es könnte folgender Baum sein 'japanischer ahorn acer palmatum negundo flamingo' (gemäss Google Fotos, könnte dies stimmen und dieser Baum ist auf unserer Offerte drauf).

 
'japanischer ahorn acer palmatum negundo flamingo'
Jetzt, wo du's sagst... Ein Eschenahorn, klar. Hätte ich drauf kommen können ☺️
 

Der Eschenahorn ist unter den Japanischen Ahornen sicher einer der Unproblematischsten, er kommt nämlich aus Nordamerika, nördliche Ostküste. Er mag es zwar eher feucht, kommt sogar mit Überschwemmungen, aber auch mit Trockenheit gut klar. Kalk im Wasser macht ihm auch nicht so viel, er ist kalktolerant - und 10°fH ist eh kein Thema!
Aber Ahorne sind Flachwurzler, wenn das Wasser am Hang stark abfliesst oder zu tief einsickert, dann kommt er da nicht mehr hin. Von daher schadet Wässern nicht, aber es ist meist nur bei jungen Pflanzen nötig. Aber mit der aktuellen Regenphase kannst du jetzt das Wässern einstellen - vorausgesetzt der Boden ist jetzt gut feucht.

Grundsätzlich nicht düngen ? Japanische Ahorne kriegen gerne zu weiche Triebe, wenn sie zu viel Dünger kriegen. Macht aber nichts, wenn du jetzt schon gedüngt hast, Mulch killt die Nährstoffe, ein wenig Dünger darunter schadet nicht. Aber sie brauchen gut durchlässigen Boden, keinen Dünger.

Die hellen Blätter sind typisch für den Eschenahorn und kein Mangel! (Hätte ich Blüten gesehen, wär ich vielleicht drauf gekommen...)
Vielleicht ein wenig Mehltau? Bin mir nicht sicher anhand der Bilder... Es könnte sein, aber den kriegt man mit Düngen nicht weg, es handelt sich um einen Pilz, der als Ausnahme nur bei Hitze und Trockenheit entsteht. Bei einem Gehölz (ausser Obstbäumen) ist Mehltau auch eher nur lästig, er verliert dann die befallenen Blätter, der Pflanze schadet er aber nicht nachhaltig.

Neben der Blattfarbe ist die Mehrstämmgikeit typisch für den Eschenahorn. Wird er geschnitten, treibt er von unten her neu aus und wird buschiger, dichter. Zudem erscheinen die typischen rosa Blätter eher an jungen Trieben. 

Das wären die angestrebten Formen:
acerflamingo-1klein_origin_img.jpg  images.jpeg

Als einer der wenigen kann man Eschenahorn also bis auf 1m runterschneiden. Weil deine schon so hoch sind, würde ich aber nur schrittweise vorgehen, also immer wieder ein Stück runter nehmen, bis eine ansprechende Form erreicht ist.
Oder gleich den längsten und dicksten Stamm ganz herausnehmen, so wird er zur Mehrstämmigkeit gezwungen. (Du kannst ihn natürlich auch als einstämmigen Baum schneiden, dann  müsste aber alles Junggemüse weg und das ist eher ein wenig mühsam, denn du hast ihn ja als Mehrstämmigen erhalten...)

Schneiden sollte man aber erst im Herbst; nicht jetzt und nicht im Sommer, wegen der Trockenheit. Aber auch nicht zu spät; Acer palmatum haben einen etwas müden Wundverschluss, die Schnittstelle sollte vor dem ersten Frost verheilt sein. Ich würde das ungefähr im Oktober in Angriff nehmen (sollte es dann nicht doch noch Sommer werden ;) )  
Oder du beauftragst dafür den Gärtner. Am besten gleich den, der dir die Ahorne gepflanzt und dich ohne Infos gelassen hat ;)  

 
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