(Streifen)-Fundament für Betongarage? Problem wegen hinterfülltem Boden

retoS

Mitglied
14. Juli 2010
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Hallo Leute

Die nächste Frage bei unserem Hausbau, die uns gerade beschäftigt.

Leider hat unser Amateur-Architekt, der sich schon so manchem Bock geleistet hat, auch vergessen, dem Kellerbauer zu sagen, dass wir eine Garage direkt am Haus haben werden und wir dafür ein Streifenfundament brauchen werden.

Nun wurde um das Haus herum allerdings ja das Loch für den Kellerbau ausgehoben und somit ist auf ca. zwei Meter hinterfülltes Gelände und danach folgt "gewachsenes" Gelände für die 3.5 M Garage.

Müssen wir nun das Streifenfundament bis zur Kellerbodenplatte nach unten graben, nachdem der Boden schon hinterfüllt wurde?

Wäre eine Bodenplatte über die ganzen 3.5 x 9 Meter eine Lösung?

Was meinen die Experten? Unser Architekt ist leider keiner...

 
Hallo retoS,

leider kapiere ich die Situation nicht komplett! In Puncto Fundament am besten mit dem BauIngenieur reden, der ist dafür der Fachmann, auf keinen Fall der Architekt (ich weiss wovon ich rede, ich bin selbst ein Architekt). Ich möchte meinen Kollegen nicht in Schutz nehmen oder verurteilen, dafür weiss ich zu wenig über die Situation.

Eventuell kann es eine Lösung sein, die Bodenplatte auf der vom Haus abgewandten Seite mit einem Streifenfundament zu versehen und auf der Hauszugewandten Seite mit dem Fundament zu verbinden. Dafür müsste man aber die Situation besser kennen.

Viel Glück

K.Brodbeck

 
leider kapiere ich die Situation nicht komplett! In Puncto Fundament am besten mit dem BauIngenieur reden, der ist dafür der Fachmann, auf keinen Fall der Architekt (ich weiss wovon ich rede, ich bin selbst ein Architekt). Ich möchte meinen Kollegen nicht in Schutz nehmen oder verurteilen, dafür weiss ich zu wenig über die Situation.
Ist eigentlich ganz einfach... die haben die Baugrube um den Keller angefüllt und das, bzw. die, Streifenfundamente für die Garage vergessen...also vergessen vom tragfähigen Boden aus hochzuführen.

Daher müsste man eben nun bis runter zum tragfähigen Boden ausbaggern und das ganze mit Beton auffüllen...wenn es sich einigermassen sauber und gerade baggern lässt.

Alternativ, je nach Situation, gäbe es aber natürlich noch andere Möglichkeiten.

Es ist aber KEINE Möglichkeit, nun ersatzweise über 2m aufgefülltes Terrain, eine Bodenplatte zu gründen. Zudem wäre ja die Frostschürze noch zu erstellen.

 
Hallo zusammen

Danke für die Infos

Meine Meinung wäre auch, dass man das Streifenfundament einfach "höher" machen muss.

Da noch ca. 70 cm nicht hinterfüllt sind, hiesse das, dass man ca. 2 Meter tief graben muss und die Streifenfundamente auffüllen bis zur Höhe der Garage.

Wäre man damit auf der sicheren Seite?

Wo bekäme ich so einen Bauingenieur her, wenn wir so einen nicht haben, bzw. nie gehabt hatten?

Schon schlimm, was so ein Architekt alles vergessen kann und am Ende bezahlt der Bauherr - in diesem Fall die Zusatzkosten fürs Graben.

 
Hallo retoS,

betreffend der Garage: Die Garage hat ja eine gewisse breite. Ist die Baugrube breiter gewesen als jetzt das Haus mit der zusätzlichen Garage? Warum (steht das Haus am Steilhang oder warum wurde so breit ausgebaggert)?

Um ehrlich zu sein, hört sich das nach Abenteuer Bauen an, nicht nach einem geordneten Bau. Wer hat denn die Statik für den Keller und das Haus gerechnet?

Ein Architekt kann sich natürlich nicht aus allem heraushalten. Es kommt natürlich auf den Vertrag mit dem Architekten an. Wenn er eine Architektenvertrag nach SIA hat, und er für alle Leistungsphasen beauftragt ist, so ist er wenigstens für die Kosten und deren Einhaltung (Kostenvoranschlag ±10%) verantwortlich.

Abzuziehen von den anfallenden Kosten ist natürlich der Betrag, den die Fundamente gekostet hätten, wenn man sie während des Kellerbaus mitgemacht hätte.

Gute Handwerker auf der Baustelle weissen einen aber auch auf Fehler hin, wenn ein Baumeister eine Garage im Plan sieht, und kein Fundament dazu hat, fragt er im allgemeinen nach (meine Erfahrung).

MfG

K.Brodbeck

 
Hallo

Der Aushub wurde einfach in der üblichen Grösse um das Haus rum gemacht. Es waren also schätzungsweise 2 Meter (schräg gegraben) um das Haus herum ausgegraben und die Garage hat eine Breite von 3.5 Metern.

Sie würde also wohl teilweise auf gewachsenem und teilweise auf hinterfülltem Gelände stehen. Da könnte dann ja bedeuten, dass das Fundament zum Haus hin abrutscht, was grad die am wenigstens lustige Variante wäre.

Ja, das mit dem "Abenteuer Bauen" passt einigermassen, wobei man ja eigentlich erwarten könnte, dass ein Architekt an so etwas vorher denkt. Er hätte ja mindestens nicht wieder auffüllen lassen müssen, dann wäre schon ein bisschen etwas eingespart worden. Wenn das nur das einzige Versäumnis wäre...

Hier ein Bild mit der ungefähren Platzierung der Garage (na ja, wohl recht ungenau, aber man bekommt ein Bild von der Platzierung...)

Platzierung Garage.jpg

Wenn man jetzt einfach zwei Meter tiefer runter muss für die drei Streifen, wär's sicher einigermassen verkraftbar.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo retoS,

aber dann sollte meine vorgeschlagene Variante funktionieren. Einen Bauingenieur findet man im Telefonbuch. Wird vermutlich auch bei Ihnen vorOrt einen geben. Ich denke, dass man ein Streifenfundament auf der vom Haus abgewendeten Seite erstellt und ein Auflager, dass an die Kellerdecke oder Betonwände des Kellers Verbunden ist (geht auch nachträglich). Nähere Auskünfte vom Bauingenieur und vom Baumeister!

Viel Erfolg!!!

lg

K.Brodbeck

 
Lieber Reto S

Schliesse mich Brodbeck an: Schau für einen Ingenieur.

irgend jemand hat die Verantwortung für die Tragsicherheit vom Beton von Deinem Keller. Der ist Ingenieur und kennt den Bau.

Dasselbe gilt: Irgendwer hat festgelegt, wo man dein Haus fundieren kann; welches der tragfähige Boden ist. Das ist ein Ingenieur.

Dann:

Grundsätzlich gilt (auch für eine Garage):

A) Immer in die gleiche Schicht fundieren. (NICHT gewachsener Boden UND Auffüllungen. Das wäre ganz Pfui)

/emoticons/default_cool.png Massgebend sind mögliche Setzungen und Tragfähigkeit.

Getrennte Bauwerke würde ich getrennt fundieren.

Wobei. Ein Streiffenfundament direkt neben dem Gebäude wird auch die Setzungen vom Haus mitmachen.

--> Siehe Vorschlag Brodbeck. Dies bedingt aber, dass die zulässigen Setzungen (und differenziellen Setzungen) nicht überschritten werden.

Der Vorschlag von Pfälzer tönt machbar und nach Deinem Bild sollte auch genügend Platz vorhanden sein.

grüess

dave

 
Ja, was den "Ingenieur" betrifft, da habe ich eben so meine Zweifel.

Die Firma, die den Keller gebaut hat, hat uns das jetzt offeriert und die würden direkt am Haus bis 10 cm unter die Bodenplatte Material ausheben, dann aber nach ca. 2 Metern beim gewachsenen Gelände das Fundament nicht ganz so tief machen, sondern nur 1 Meter tief.

Meine Logik (und wenn ich das richtig verstanden habe, auch die vom Pfälzer) wäre, dass man quasi drei Betonmauern in den Boden setzt und dann dort die Garage drauf stellt. Um auf der sicheren Seite zu sein, müssten diese Mauern 10 cm unter dem Niveau der Kellerdecke beginnen. Einfach das vom Garagenlieferanten vorgegebene Streifenfundament anstatt 1 Meter in den Boden rein, halt 2.70 M in den Boden rein erstellen.

Ich habe definitiv keine Lust darauf, die Garage in einem halben Jahr in unser Haus kippen zu sehen...

Echt mühsames Thema mal wieder, aber es gibt ja viele Garagen, die so direkt an die Häuser angebaut werden. Bei den anderen klappt das ja auch irgendwie, verdammt!

 
Lieber Reto

ja, das ganze ist sicher ärgerlich. aber so schnell kippt die Garage dann auch nicht in Dein Haus hinein. Eine Garage ist relativ leicht (nehme ich hier einfach mal an).

Wahrscheinlich würde es genügen, mit dem Bagger 4 Magerbeton-Tatzen (unter den Ecken) zu machen. Tiefe bis ca. Bodenplatte Haus.

Je nach Bauart der Garage (oder, ist es mehr ein Carport?) und der Geologie ist der Vorschlag der Firma nicht zwingend unbrauchbar, sondern vernünftig. (Wie gesagt, möglicherweise. Ist als Ferndiagnose nicht so klar.)

Vielleicht bringst Du die Firma ja dazu, dir eine maximale Verkippung (differenzielle Setzungen) zu garantieren. D.h. wenn's nicht hält müssen sie es richten.

grüess

haba

 
Die Garage wiegt gemäss Hersteller 23 Tonnen ;o)

Setzen kann sich so ein Fundament wohl auch ein kleines bisschen, wenn es auf gewachsenem Gelände gebaut wird, nehme ich an. Allerdings wäre dann die "Kipp-Richtung" nicht zwangsweise in unser Haus hinein.

 
Die Garage wiegt gemäss Hersteller 23 Tonnen ;o)
Lieber Reto.

Sagte ich doch. Das ist leicht.

Unter jeder Ecke eine Magerbeton-Tatze von 1x1m ergibt:

23to = 230kN (Nser)

Nd = gamma,g * Nser = 1.35*230=310kN

pro Tatze 310/4=78kN

Tatzenfläche = 1m²

Bodenpressung von 78kN/m² (d-niveau)

Doch, das ist gering.

Mit Riegeln gemäss Vorschlag von deinem Unternehmer wird's noch deutlich weniger.

haba

 

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