Stromverbrauch Lüftung ?

Moudi

SuperFan
27. Mai 2007
2.454
199
63
Hallo zusammen

Unser Lüftungsgerät mit 2 Gleichstromlüftern hat eine Leistung von 40 Watt. Was ziehen eure Lüftungsgeräte so im Schnitt ?

Gruss moudi

 
Für eine sinnvolle Diskussion wäre es wohl wichtig, wenn man nennen würde, was für einen Typ Lüftungsgerät man hat, was man damit belüftet (Anzahl Zimmer und m2 total, die belüftet werden), wieviel m3/h Luft man im Schnitt befördert, etc. ... ansonsten werden hier nach dem Zufallsprinzip irgendwelche Zahlen herumgereicht.

Unsere Lüftung hat eine Leistung von 0 Watt wenn sie nicht läuft und über 200 Watt, wenn sie auf Maximalleistung laufen würde, was aber beides nie vorkommt ;)

Was bedeutet bei dir "Leistung von 40 Watt"? Im Schnitt? Auf der Tagesstufe oder Nachtstufe? Was belüftest du, etc.

 
  • Like
Reaktionen: stromas
wenn sie auf Maximalleistung laufen würde,
Wie viel m3 ist denn bei dir maximal?

Habe gerade nachgeschaut unser Lüftungsgerät braucht auf der kleinsten Stufe (200m3) 40 Watt und auf der grössten Stufe (700m3) 210 Watt.

und wir Lüften damit ein Gebäudevolumen von ca. 960m3

 
Ok, danke moudi. Jetzt wäre noch entscheidend zu schreiben, wieviele m3 Luft pro Stunde da durchgeht. Denn mit z.B. 100m3/h braucht man natürlich deutlich weniger Strom als mit 150m3/h.

Noch etwas anderes:

Um den tatsächlichen Stromverbrauch / die Leistung zu ermitteln, muss man direkt messen. Was nicht funktioniert ist, im Datenblatt des Herstellers nachzusehen. Der Hersteller publiziert oftmals eine Tabelle, in welcher eine Zuordnung von Luftdurchsatz und Leistung (W) steht, also z.B. "150m3 = 60W". Diese Angabe bezieht sich üblicherweise aber auf die Messung direkt am Gerät, d.h. ohne Druck / Widerstand des Rohrsystems (oder nur mit einem minimalen theoretischen Druck), welches den Luftdurchsatz bei gleicher Leistung natürlich massiv reduziert. Heisst, wenn der Hersteller bei "60W" behauptet, es gehen 150m3 durch, dann hat man mit der Verrohrung in der Praxis nur noch einen Teil davon, z.B. 110m3 oder ähnlich. Das bedeutet auch, dass man für die gewünschten 150m3 das Gerät dann auf höherer Stufe laufen lassen muss, welche vielleicht 100W verbraucht.

Kurz gesagt: Man kann anhand Papier-Angaben die Leistung seiner Lüftung nicht sinnvoll bestimmen. Nur fachmännisch durchgeführte Messungen des realen Luftdurchsatzes im eigenen Haus zusammen mit der Messung der echten bezogenen Leistung (W) ergibt das tatsächliche Bild.

 
Hoi sirupflex

wow, bei dir handelt es sich um einen Lüftungsspezialisten... :)...da kann ich leider nicht mithalten.

Mehr Angaben, wie die auf dem Datenblatt habe ich nicht.

Meine "Messintrument" ist meine Nase. Wenns "muffelt" ist die Lüftungsleistung zu gering :)

Gruss moudi

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: retoweber
Hehe, ich bin diesbezüglich kein Fachspezialist sondern musste während dem Hausbau vor 7-8 Jahren bei der Lüftung "einschreiten", da der vom GU engagierte "Lüftungsspezialist" leider keiner war. Musste mir somit etliches an Wissen selbst aneignen, um ihn schlussendlich so instruieren zu können, dass noch eine brauchbare Lüftung herausgekommen ist.

Zu einer sauberen Inbetriebnahme einer Komfort-Lüftung gehört eigentlich immer auch ein Messprotokoll, das aufzeigt, wieviel m3/h Luft pro Einlass resp. Auslass durchgeht, ansonsten belüftest du im "Blindflug". Daraus ergibt sich dann auch das Gesamtvolumen. Für die weitere Optimierung habe ich schlussendlich aber auch das "Prinzip Nase" verwendet, um die endgültigen Einstellungen für uns zu finden. Hängt letzten Endes sehr davon ab, wer wann wie lange und wo zuhause ist, da helfen die SIA Empfehlungen dann nur noch bedingt.

Hier ein paar Angaben zu unserer Lüftung:

Wir belüften ca. 184m2 mit unserer Lüftung (Zehnder ComfoAir 350) auf 3 Stockwerken, d.h. alles inkl. Keller, ausser einem kleinen Technikraum. Das sind nebst Wohnzimmer/Küche/Bad/Gästebad noch 5 weitere Zimmer plus den Kellerraum. Ein Zimmer davon ist ein Homecinema. Wegen der dichten Schallschutztüre muss das Homecinema als symmetrischer Kreislauf belüftet werden, d.h. es muss immer gleich viel ins Zimmer eingeblasen werden wie abgesaugt wird, ansonsten entsteht Über- oder Unterdruck, d.h. es gibt fürs Homecinema Zimmer sowohl einen Zuluft- als auch Abluftkanal. Meist bläst man ja im einen Zimmer ein und hat z.B. im Bad die Abluft-Öffnung. Durch dieses Setup ist unser Luftbedarf (und somit Strombedarf) auch etwas höher als mit einem "normalen" Setup bei gleichem Wohnraum.

Wir haben die Lüftung so programmiert, dass für ca. 16 Stunden pro Tag "Stufe 2" läuft und für 8 Stunden "Stufe 1" (=Nachtstufe).

Folgendes sind reale, gemessene Werte für unsere Lüftung (keine Datenblatt-Werte, bei welchen die angegebene Leistung viel tiefer liegt):

  • Stufe 2 (Normalstufe Tag): ~170m3/h, 84W
  • Stufe 1 (Nachtstufe): ~130m3/h, 46W
  • Ergibt einen durchschnittlichen Stromverbrauch von ca. 70W/h
Leider wurde bei uns das Hauptverteilrohr der Lüftung etwas sehr knapp dimensioniert, was den Druck des Systems erhöht und somit leider auch den Stromverbrauch. Dazu führt ein weiteres, ebenfalls nicht mehr korrigierbares, Versäumnis des "Lüftungsspezialisten" zu einer weiteren unnötigen Erhöhung des System-Drucks. Heisst, bei sauberem Design hätte man bei uns bei gleichem Luftdurchsatz den Stromverbrauch wahrscheinlich um ca. 15-20% reduzieren können. Das ist etwas ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern. Immerhin funktioniert nun aber die Lüftung tadellos.

 
  • Like
Reaktionen: stromas
Hallo @sirupflex

Auch wir haben eine Zehnder ComfoAir 350. Ich finde bei dieser keine Möglichkeit einer Programmierung wie du es gemacht hast.

Wie / womit hast du diese Programmierung bei dir herstellen können?

Danke

 
Hm, interessant. Wir haben noch die "alte" Version der ComfoAir 350, bevor die "Luxe" und "Living" Versionen auf den Markt kamen. Da kann man direkt Zeitprogramme einstellen, die auch im User Manual erklärt werden. Ist zwar sehr mühsam, aber es geht. Wie ich sehe, sind diese Funktionen im User Manual der aktuellen Versionen nicht mehr verzeichnet. Kann also gut sein, dass es das von Zehnder nicht mehr als Grundfunktion gibt. Es scheint eher so, als erwarte Zehnder heutzutage ein Smart Home, mit welchem dann die Belüftung automatisiert werden kann, d.h. man muss sich gemäss "Living" User Manual zusätzlich noch eine Siemens Synco Living Lösung beschaffen (oder evtl. was anderes, das kompatibel ist).

 
Beii der "neuen" Q Generation von Zehnder kann man definitiv einen Zeitplan einstellen, mit den nicht-Q Geräte habe ich mich nicht beschäftigt.

@sirupflex

Wir werden demnächst die genaue Installationsplanung der Lüftungsanlage erhalten. Welches sind die Punkte wo man drauf achten sollte, neben den offensichtlichen wie Dimensonierung des Geräts, Positionierung der Auslässe etc.? Kannst eine Website oder Lektüre zu dem Thema empfehlen?

 
Sehr wichtig ist sicherlich eine gutes Konzept für die Verrohrung. Denn das kannst du nachträglich nicht mehr ändern. Verwende grösstmögliche Durchmesser für alle Rohre, nicht nur das Minimum. Überlege, ob du z.B. ein Hauptrohr vom Gerät zu einem Verteiler z.B. in der Decke des EG ziehen möchtest oder alle individuellen Rohre der Zimmer direkt in den Keller zum Gerät führst. Letzteres braucht natürlich mehr Platz in den Wänden und/oder eine separate Steigzone für die vielen Lüftungsrohre, was nicht immer möglich ist, dafür vermeidet man das "Nadelöhr" des Hauptverteilrohrs, was bei zu knapper Dimensionierung den System-Druck deutlich erhöht (so wie bei uns leider geschehen).

Ebenso plane genügend Zuluft-Rohre/Öffnungen (und natürlich somit auch entsprechend Abluft-Öffnungen), um den Systemdruck niedrig zu halten und überall wo notwendig direkte Frischluft zu haben. Lieber eines zu viel als eines zu wenig. Für ein Eltern-Schlafzimmer mit zwei Personen gehören z.B. zwei Rohre verlegt. Mit solchen Massnahmen erreichst du, dass du bereits bei niedrigeren Stufen/Drehzahlen mehr Luft in die Zimmer kriegst, was einerseits den Stromverbrauch und andererseits auch den Lärm reduziert.

Grundsätzlich gibt es mittlerweile die Erkenntnis, dass es bez. Frischluftverteilung keine grosse Rolle spielt, wo in einem Zimmer die Zuluft-Öffnung ist (ausser: in der Decke direkt vor der Türe, das geht nicht). Denn die natürlichen Luftbewegungen in einem Haus/Zimmer sind deutlich stärker als der leichte (und nicht spürbare) "Zug" einer KWL. Trotzdem fiel mir aber auf, dass ich, würde ich nochmals neu bauen, mich darauf achten würde, dass die Zuluft-Öffnungen vorzugsweise in der "hinteren Ecke" des Zimmers wären, d.h. auf der anderen Seite der Türe sozusagen. Wir haben unsere Zuluft-Öffnungen jeweils in der Wand nahe der Zimmertüre. Das ist in allen Zimmern bis auf eines kein Problem bei der Frischluftverteilung. Bei dem einen Zimmer spürt man aber, dass einiges der Frischluft fast direkt wieder zur Türe heraus geht. Ist wohl Zufall und liegt an den individuellen Luftkonvektionen dieses Zimmers. Hätte sich aber vermeiden lassen, hätte man die Zuluft-Öffnung auf der Gegenseite in der Wand montiert.

Apropos: Meiner Meinung nach ist eine Zuluft-Öffnung in der Wand in den meisten Fällen einer Deckenmontage vorzuziehen. Bei einer Wandmontage hat man üblicherweise auch direkt darunter keine Zugluft, da die Luft vereinfacht gesagt der Decke entlang ins Zimmer strömt. Bei einer Deckenmontage fällt einem sozusagen die etwas kältere Luft auf den Kopf (trotz Wärmetauscher spürbar). Hat man unter einer solchen Öffnung einen Sitzplatz (Sofa, Esstisch, Arbeitsplatz, Bett), dann ist das sehr unangenehm und die einzige Situation, wo man auch bei einer gut konzipierten KWL etwas Zugluft spürt. Decken-Zuluft haben wir nur im Wohnzimmer, und dort haben wir die Positionen so gewählt, dass es keine Orte sind, wo man sich darunter aufhält.

Last but not least sagt man, dass man im Haus zuerst die Lüftungsrohre planen und platzieren soll, und darum herum die Wasser- und schlussendlich die Stromleitungen planen soll. Grund dafür ist einfach, dass jeder Winkel und jeder zusätzliche Meter an Verrohrung bei der Lüftung direkte Auswirkungen auf Leistung und Lärm hat, d.h. die Lüftungsrohre sollten kurz und mit dem Minimum an Richtungsänderungen verlegt werden.

 
Vielen Dank, das hilft mir sehr! Und sorry an die Anderen fürs Offtopic, ich werde dafür unsere Verbrauchswerte posten wenn wir fertig gebaut haben ;-)

Wo die Lüftungsrohre durchgeführt werden können stand bei allen Diskussionen bezüglich Installationen immer an erster Stelle, vor Allem weil Strom und Wasser viel weniger Querschnitt brauchen. Die horizontale Verteilung für die Zuführung im OG kann im DG erfolgen (wo auch das Gerät steht), Platz muss man dort nicht sparen. Es wurde bis jetzt von 90mm Rohren oder 50x120mm oval geredet, jedenfalls wo die Rohre in der Decke geführt werden. Für die Zuführung im EG gibt es eine sehr grosszügige Steigzone. Bis jetzt sind Deckenauslässe vorgesehen, mal schauen ob das noch angepasst werden kann. Falls nicht werde ich auf eine gute Positionierung achten. Wir haben einen Waschraum wo wir Wäsche trocknen werden, der ist im Dämmperimeter aber nicht beheizt und somit Luftdicht abgeschlossen, dann müssen wir dort wohl auch symmetrisch belüften?

Die Anzahl Öffnungen, die genauen Positionen und die Verteilung auf die einzelnen Rohre sind noch offen. Ich bin gespannt was der Lüftungsexperte plant. Dank deinen Inputs werde ich das einigermassen beurteilen können.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Statistik des Forums

Themen
27.509
Beiträge
257.790
Mitglieder
31.791
Neuestes Mitglied
Miguel