Terrassenplatten - welche werden am wenigsten heiss?

Regenvogel

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09. Sep. 2017
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Unsere Terrasse wird  aus Holz gebaut und steht auf Stützen, ist also vom ersten OG her zugänglich. 

Wir überlegen uns nun, welcher Bodenbelag sowohl schön, als auch pflegeleicht ist und sind auf der Suche nach einem Belag, der im Sommer möglichst barfuss betretbar ist.

Holz ist uns zu pflegeintensiv, damit haben wir bereits Erfahrung gemacht

WPC gefällt uns weniger, soll laut unserem Holzbauer auch deutlich heisser werden

Stein - gibt es da Unterschiede von der Hitzespeicherung her?

Keramik - sieht das wirklich schön aus? Und wie ist das mit dem Aufheizen an der Sonne?

Vielleicht habt ihr ein paar Tipps?

Regenvogel

 
Angeblich sollen Platten aus hellem Naturstein helfen (dafür verschmutzen die wohl eher), auch Kermaik soll nicht ganz so heiss werden wie z.B Betonplatten.

Dunkle farben sind sicherlich diesbezüglich eher negativ zu werten. 

Meine Erfahrungen sind aber eher, dass alle diese Beläge im Sommer bei direkter Einstrahlung eher unangenehm sind barfuss (erinnere mich da an meine alte Terrasse mit irgendwelchen Kermaik-Platten)

Ich habe ein 15 jähriges Holz-Deck aus Sipo-Holz (gerillt), schon gräulich verfärbt aber sonst super. pflege das gar nicht (wurde mir auch abgeraten, da irgendetwas zu machen. Kein Öl oder sowas). höchstens bei grobem schmutz mal mit dem Gartenschlauch und einem Besen abgewischt. gehe da immer barfuss drauf rum, keinerlei Probleme. Und nicht heiss ?

wie kommen denn die Steinplatten auf die Holzterasse?  Muss ja auch konstruktiv vernünftig gelöst sein, nicht dass dir dann die UK davon fäult.

 
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Danke für deinen Tip mit dem Sipo-Holz. Das ist ein Tropenholz? Wie ist denn das mit der Nachhaltigkeit? Ich meine, wird da irgendwelcher Tropenwald dafür abgeholzt? Wie ist das mit den Arbeitsbedingungen dort? 

Vielleicht ein wenig kompliziert, meine Überlegungen - aber mir persönlich ist das schon wichtig, woher so ein Holz kommt. Weisst du da Näheres?

Das mit den Steinplatten hat unser Holzbauer vorgeschlagen. Er macht auch die Unterkonstruktion der Terrasse. 

 
Sipo stammt aus Afrika. Und ist bestimmt nicht ganz unumstritten.

Ich weiss, dass es zertifiziert war, sonst hätten wir es nicht verbauen lassen.

Aber ja, lange Transportwege. Und die Arbeitsbedingungen vor Ort sind natürlich nicht zu prüfen. Wie halt bei vielen Produkten aus diesen Regionen.

Ist halt sehr beständig und deshalb beliebt, beispielsweise auch im Schiffsbau

 
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Danke für deinen Tip mit dem Sipo-Holz. Das ist ein Tropenholz? Wie ist denn das mit der Nachhaltigkeit? Ich meine, wird da irgendwelcher Tropenwald dafür abgeholzt? Wie ist das mit den Arbeitsbedingungen dort? 
Laut dem Holzratgeber von Greenpeace geht Sipo (Sapelli) gar nicht...
 

Sapelli – Hände weg!
Das Holz dieser afrikanischen Urwaldriesen ähnelt in seiner Beschaffenheit Mahagoni aus Südamerika. Wie Mahagoni werden auch Sapelli, Sipo und mehrere Khaya-Arten immer seltener. Fast alle «Mahagonistilmöbel» sind heute aus diesen Hölzern hergestellt, die auch als Fensterholz vermarktet werden. Hauptherkunftsregionen sind West- und Zentralafrika. Dort gibt es illegalen Holzeinschlag im grossen Stil. Die begehrten, sehr langsam nachwachsenden Hölzer sind oft der Hauptgrund für die Erschliessung neuer Urwaldgebiete. Obwohl alle Arten auf der Roten Liste stehen, werden sie nach Europa eingeführt.


Wenn ich mich Recht erinnere, plädiert doch @Urs Tischhauser öfters für Accoya. Er hat schon einige Projekte damit verwirklicht und kann dir sicher mehr dazu sagen. 

 
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Laut dem Holzratgeber von Greenpeace geht Sipo (Sapelli) gar nicht...
 

Sapelli – Hände weg!
Das Holz dieser afrikanischen Urwaldriesen ähnelt in seiner Beschaffenheit Mahagoni aus Südamerika. Wie Mahagoni werden auch Sapelli, Sipo und mehrere Khaya-Arten immer seltener. Fast alle «Mahagonistilmöbel» sind heute aus diesen Hölzern hergestellt, die auch als Fensterholz vermarktet werden. Hauptherkunftsregionen sind West- und Zentralafrika. Dort gibt es illegalen Holzeinschlag im grossen Stil. Die begehrten, sehr langsam nachwachsenden Hölzer sind oft der Hauptgrund für die Erschliessung neuer Urwaldgebiete. Obwohl alle Arten auf der Roten Liste stehen, werden sie nach Europa eingeführt.


Wenn ich mich Recht erinnere, plädiert doch @Urs Tischhauser öfters für Accoya. Er hat schon einige Projekte damit verwirklicht und kann dir sicher mehr dazu sagen. 
möglich. vor 15 Jahren war das wohl noch anders. oder nicht bekannt. wie gesagt, es hatte ein zertifikat.

ist kaum illegal eingeführtes holz ?

 
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vor 15 Jahren war das wohl noch anders.
Bestimmt. Mit den zunehmenden Warnungen und dem wachsenden Bewusstsein bez. Tropenholz folgt die Suche nach neuen Ressourcen auf dem Fuss. Entsprechend der steigenden Nachfrage wird es dann auch für das neu entdeckte Holz problematisch. Ich nehme an, Sipo gehört zu dieser "neuen" Gruppe, ich zumindest wusste bisher nicht, dass es auch zu den problematischen Hölzern gehört. 

 
Sipo ist eigentlich schön länger kein wirkliches Thema mehr... für Terrassen eh zu schade, früher aber ein super haltbares und formstabiles Fensterholz (wenn man keine hellen Farblasurtöne haben wollte) und lange haltbar.

@Regenvogel stelle doch mal die Zeichnung/Skizze vom Holzbauer ein, wie er sich das techn. vorgestellt hat....  wie er die Beton- oder Steinzeugplatten auf dem Holz verlegen möchte....befestigen möchte.... was da am Ende das tragende Element in der Bodenfläche wäre?

 
Hallo Regenvogel

@Susann hat mich ja indirekt aufgefordert zu diesem Thema Stellung zu nehmen. Wie sie richtig schreibt, solltest Du auf alle Fälle die Hände von Tropenhölzern lassen. Auch wenn Dir noch irgendeine Zertifizierung vorgelegt wird, dürfte dies kaum nachhaltig angebaut worden sein sondern vielfach aus irgendeinem Raubbau stammen. Und die meisten dieser Hölzer machen früher oder später trotzdem Probleme.

Grundsätzlich ist es einfach so, je heller der Terrassenboden desto mehr blendet dieser. Umgekehrt verschmutzt dieser auch sichtbarer. Je dunkler der Terrassenboden desto mehr heizt er sich auf. Also muss man hier den vernünftigen Kompromiss finden. Mit Steinen und Keramik ist dies relativ trickreich.

Deine Unterkonstuktion ist aus Holz. Da dürfte der Belag nicht allzu gewichtig sein. Ich würde halt konsequenterweise beim Holz bleiben. Wie ich schon andernorts geschrieben habe, habe ich mit Accoya sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Holz stammt aus ertragsstarkem Plantagenanbau der Radiatakiefer aus Neuseeland und wird in Holland acetyliert. Ertragsstark, weil auf einer bestimmten Fläche in der gleichen Zeit rund 6 mal soviel Holz gewonnen werden kann, wie zum Beispiel von unseren einheimischen Fichten! Acetyliertes Holz wird in einem Verfahren der chemischen Holzmodifikation mit (nach heutigen Erkenntnissen unbedenklichem) Essigsäureanhydrid behandelt, um die Besiedlung durch holzzerstörende Pilze oder Insekten zu erschweren. Die Verkäufer geben eine Garantie von 25 Jahren gegen Pilz- und Insektenbefall. Preislich liegt es in der gleichen Region wie ein Tropenholz.

Also ohne Bedenken würde ich Dir derzeit nur dieses Material empfehlen, obwohl ich keine Aktien von diesen Anbietern habe. Unter dem namen Accoya findest Du gute Informationen darüber.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

Urs Tischhauser

 
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@Regenvogel stelle doch mal die Zeichnung/Skizze vom Holzbauer ein, wie er sich das techn. vorgestellt hat....
Hallo Regenvogel

Hast Du in der Zwischenheit die Zeichnung/Skizze erhalten?

Was bislang noch nicht erwähnt, oder gefragt wurde....  soll/muss die Fläche darunter am Ende auch noch Regengeschützt sein, oder kann das Regenwasser auch durchlaufen?

 
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Hast Du in der Zwischenheit die Zeichnung/Skizze erhalten?

Was bislang noch nicht erwähnt, oder gefragt wurde....  soll/muss die Fläche darunter am Ende auch noch Regengeschützt sein, oder kann das Regenwasser auch durchlaufen?
Die Konstruktion wird u.a. so beschrieben: Konstruktionsvollzolz KVH Fichte/Tanne, FEstigkeitsklasse C24. Für Feuchteklasse 1, Achsastand mm 500 bis 600, Dreischichtplatten, geschilffen, oben auf Balkenlage montiert. 

Die Terrasse wird "dicht" sein, so dass darunter kein Regenwasser durchläuft.  

Regenvogel

 
Die Terrasse wird "dicht" sein, so dass darunter kein Regenwasser durchläuft.
Hallo Regenvogel

Danke für das Feedback... und ja, so etwas hatte ich mir schon gedacht.

Ich gehe mal davon aus, dass Du bislang KEINE Zeichnungen davon hast, sondern lediglich eine Offerte?

Was Du als Konstruktion beschreibst stellt eher so eine Art "Rohbau" dar.... aber das was danach noch kommen soll, bzw. technisch müsste, ist darin nicht enthalten.

Ich rate Dir, vor einer Kauf- bzw. Ausführungsentscheidung, vom Holzbauer eine umfassende Planung vorlegen zu lassen.

Die Dreischichtplatten sind zwar wasserfest verleimt, als optisch sichtbare (tragende) Deckenfläche so auch in Ordnung, aber da muss oberhalb noch einiges kommen! Wasserdicht sind diese Platten, horizontal verlegt und überdeckt (mit was auch immer...), auf Dauer eben nicht. Hier müsste zuerst noch eine saubere und langlebige Abdichtung aufgebracht werden.

Die Dreischichtplatten werden ansonsten ja überwiegend als Sichtschalung unter Dachüberständen verwendet.... gegen Luftfeuchte passend geschützt.... gegen Regenwasser aber vom Dach darüber geschützt.

Wie gross (Länge/Breite) soll denn der Balkon werden?

 
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Hallo Pfälzer

Vielen Dank für deine hilfreichen Hinweise. Wir werden also vor dem Kauf einen genauen Detailplan des Aufbaus zeichnen lassen und auf die Wasserdichtigkeit extra hinweisen. Good to know.

Regenvogel

 
Hallo Regenvogel

Kein Problem, habe ich gerne gemacht..  und ja, dazu würde ich euch drigend raten.

Je nach Grösse, die Frage hattest Du leider nicht beantwortet, gäbe es ggf. aber auch noch Alternativen.

Egal.... wünsche euch viel Erfolg bei der Realisierung.

 
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