ThermoCellit oder Aussenisolation

Rena

Mitglied
10. Apr. 2008
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Hallo zusammen

Wir erhalten in den nächsten Tagen die Baubewilligung für unser EFH in Therwil. Gemäss Baubeschrieb unseres GUs ist vorgesehen, die Aussenwände mit ThermoCellit-Steinen 30 cm zu mauern ohne zusätzliche Aussenisolation. Kennt jemand diese Art der Konstruktion? Habt Ihr Erfahrungen mit Thermocellit?

Vielen Dank für Euer Feedback!

Rena

 
Ohne zusätzliche Dämmung ergibt sich ein U-Wert von 0.33 W/m2K. Gemäss SIA-Norm 380/1 muss der U-Wert aber unter 0.3 W/m2K liegen. Der anzustrebende U-Wert nach SIA ist 0.2 W/m2K für opake Bauteile (Wände).

Für einen Neubau ist die Dämmung klar ungenügend. Es werden nicht einmal die gesetzlichen vorgeschriebenen Mindestwerte eingehalten.

Mit einer zusätzlichen Aussendämmung wie bei mikka_71 ergibt sich ein U-Wert von ca 0.16 W/m2K was ein sehr guter Wert ist und auch die Minergie-Norm erfüllt.

Wahrscheinlich spart der GU auch noch an anderen Orten; ich würde einen Bausachverständigen beiziehen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde den Stein in 36,5 oder 43cm wählen, ohne zusätzliche Isolation. Damit erreichst Du die erforderlichen Werte (0,28 bzw. 0,24 W/m2) und hast trotzdem die Vorteile einer reinen Ziegellwand (diffusionsoffen, kannst auch an der Aussenwand mal was befestigen, höhere Speichermasse).

Wir haben einen etwas besseren Stein (Poroton S9) in 42,5cm und kommen damit auf 0,20 W/m2.

 
Ja, vielen Dank für Euer wertvolles Feedback.

Ich habe den GU darauf angesprochen. Die Baubewilligung ist erteilt worden. Anscheinend werden nicht nur die Werte der Wände einzeln bewertet, sondern das Haus ingesamt. D.h. wie ist das Dach und die Fenster etc. isoliert. Da wir ein sehr gut isoliertes Dach, Fenster und Keller haben, ist der niedrige Wärmedämmwert anscheinend ok.

Der GU hat aber sogar ein eigenes Interesse daran bekundet, das Haus entweder mit einem 15cm Backstein und 16 cm Aussenisolation oder einer 36,5 cm dicken TermoCellit-Wand zu bauen. Zur Zeit wird kalkuliert, ob Mehrkosten entstehen und wie hoch die sind.

Beste Grüsse

Rena

 
Hallo Rena

Aufgrund der Bewilligung kennst du sicher auch die Ausführung folgender Bauteile:

Fenster/Balkontüren und deren U-Wert oder K-Wert

Isolationsstärke zum Dach hin oder unter dem Dach

Isolationsstärke von Betonwänden die im Erdreich sind.

Isolationsstärke der Bodenplatte d.h. die Betonplatte die den Kellerboden bildet

Aus dem Heiztechnischen-Nachweis ein Bestandteil der Baubewilligung kannst du diese Angaben entnehmen.

Wenn du willst kann ich dir so deinen Heizbedarf ausrechnen.

Je nach Energieträger den du wählst kennst du dann deine laufenden Heizkosten.

Andy

PS

Kannst du die Grundrisspläne noch in den Beitrag stellen?

 
Hallo zusammen

Wir erhalten in den nächsten Tagen die Baubewilligung für unser EFH in Therwil. Gemäss Baubeschrieb unseres GUs ist vorgesehen, die Aussenwände mit ThermoCellit-Steinen 30 cm zu mauern ohne zusätzliche Aussenisolation. Kennt jemand diese Art der Konstruktion? Habt Ihr Erfahrungen mit Thermocellit?

Vielen Dank für Euer Feedback!

Rena
Hallo Rena

Der Entscheid mit ThermoCellit zu bauen ist OK.

Den die Eigenschaften die ein Backsteinmauerwerk hat, das ohne

zusätzlich Wärmedämmung aus kommt, hat Eigenschaften

die keine Wärmedämmung erfüllen kann.

1. Wärmespeicher

2. Dampfdurchlässig

3. Wärmedämmend

4. natürlicher Rohstoff

Die U Wertberechnungen basieren auf statische Werte.

Das heisst es ist immer Nacht -10°C, Es werden keine solare Gewinne

durch die Fassade berücksichtigt. Daher ist eine U - Wertberechnung sehr einseitig. Wichtig ist auch bei einem Hausbau die Himmelsrichtungen und

der Fensteranteil zur Fassade.

Die Fassade aus einem Einsteinmauerwerk hat durch das aufwärmen

der aussen Seite z.B. 20°C einen Bremsefekt gegen das abfliessen der

Innenwärme. Nähmlich wenn der Temperaturgleichstand erreicht wird (oder annähernd) fliesst keine Energie (Wärme) mehr ab.

So mit kann man eben auch Wärmedämmen und das auch noch gratis.

Zusammenfassend kan man sagen, nach den Normen und Gesetzen die in der Schweiz herrschen, muss man über die U - Wertberechnungen die Baubewilligung einholen. Dies kann man mit ThermoCellit 30 über den Gebäudehüllenesystem - Nachweis erreichen.

Gruss G.R.

 
HalloEs ist klar wenn der Masstab allerdinge nur das Wärmedämmen im Mittel-punkt steht, wird es mit einem wärmedämmenden Backchstein ein dicke Mauerwerkskonstruktion geben.Die etwa ca. bei 45 cm sein wird und eine Einzelbauteil U - Wert von 0.19 W/m2K haben wird, ohne zusätzliche Wärmedämmung in der Fassade. Das Dach, Boden und Fenster werden dem entsprechend optimiert.Man darf nicht vergessen, dass die Speicherkapazität doch eben auch einen grossen Beitrag zum Wärmedämmen leistet. Die Dynamik eines Tagestemperaturen - Ablaufs wiederspiegelt sich in der Phasenverschiebung die bei einer Mauerdicke von 45 cm ca 19 Std. sein wird. Sicher ist aber das, dass Wohnklima sehr viel behaglicher sein wird, als wenn man eine Wärmedämmung von 30 cm einbauen würde.Leider wird heute im Minergiezeitalter, die guten alten Eigenschaften des Backsteinmauerwerks verkannt. Die ca. seit 6000 Jahren den Menschen bekannt waren und sind.Gruss G.R

 
Hallo

Über den Systemnachweis der EBF (Energiebezugsfläche / Volumen) ist es eben immer noch möglich, mit einem U-Wert 0.33 W/m2K eine Gebäude zu erstellen.

Denn man kann über die anderen Bauteile wie Dach, Boden, und Fenster optimieren.

Gruss G.R.

 
@G.R.

Wenn du ein Minergie-P-Haus mit einem Wand-U-Wert von 0.19 baust und die geforderten Werte der Gebäudehülle resp. die gewichtete Energiekennzahl erreichen willst, brauchst du über den Daumen U-Werte - zur Kompensation - von 0.02!! Das kann ja nicht dein Ernst sein. Bei Minergie-P muss alles zusammen stimmen.

Sorry, aber diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.

 
Hallo

Die Kompensation des schlechteren U - Werts Der Fassadenkonstruktion kann über die Dachwärmedämmung, Bodenwärmedämmung und Fenster gemacht werden.

Weiter entscheident ist auch das Verhältnis Fassade zu Fensterflächen - Anteil.

Natürlich auch Klimadaten und Ausrichtung der Fassden gem. der Himmelsrichtungen.

Gruss G.R

 
Ja eben! Das ist doch das was ich gesagt habe. Rechne doch einmal das Dach, welches zur Kompensation des "nur" Minergie-Dämmwertes von 0.19. Das gibt ein Dach von mehr als einem Meter Dicke - notabene mit PUR gedämmt! Der Boden sieht dann auch ähnlich aus. Mit PUR-Dämmung von 90 cm, Betonplatte, 5 cm PUR Dämmung (Bodenheizung) und Estrich. Fenster 3-fach verglast 0.5er Glas. Südausrichtung. Habe sogar die internen Gewinne noch hochgeschraubt etc.

Habe das schnell durchgerechnet über ein Gebäude von 12,5 x 9.5 Metern ohne Unterkellerung.

Wir reden hier von Passivhaus und nicht von Minergie.

 
Hallo

Für einen U - Wert zu erhalten von 0.10 W/m2K im Dach kommt

auf eine gesamtkonstruktions höhe ohne Ziegel und Lattung von ca.

38 cm mit normaler handelsüblichen mineralischen Wärmedämmung.

Ich habe Dir eine Berechnung als PDF beigelegt.

Gruss G.R.

Dach .pdf

 

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  • Dach .pdf
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Hallo G.R. (gibts da auch einen Namen?)

wie Rolf aber gesagt hatte, bräuchte es ca. 0.02 als U-Wert, um die 0.33 der Wände zu kompensieren - falls ich Rolf richtig verstanden habe. Das ist doch undenkbar!

Gruss,

Raphael

 
Hallo

Es Ist klar das ein Backstein mit einem U- Wert von 0.33 W/m2K nicht möglich ist Minergieniveau oder sogar Minergie P zu erreich.

Hierführ braucht es eine Zusatzwärmedämmung.

Z.B reicht eine 6 cm dicke Zusatzdämmung für den U-Wert von 0.2 W/m2K zu ehalten.

Aber alle anderen Mauerdicken wie 36.5 cm ist möglich Minergieniveau zu erreichen ( U - Wert Mauerwerk mit z.B. 0.25 W/m2K)

Minergie P müsste man sicher mit Mauerdicken von 45 cm rechnen mit eine Lamda Wert von 0.08 W/mK und natürliche über den Systemnachweis.

Gruss G.R

 

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