Tipps für Wanddurchbruch

Hausis

Mitglied
21. Aug. 2008
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Hallo miteinander

Wir ziehen anfangs Dezember in ein Haus (Baujahr 1963) und wollen vorher die Wand von der Küche zum Wohnbereich öffnen. Ein Statiker hat mir das gerechnet, Wandlänge 3m, Durchbruch 2,5m. Der IPB14-Träger würde somit pro Seite 25cm aufliegen.

Welches Vorgehen würdet ihr mir vorschlagen? Ich möchte dies möglichst selber machen.

Zuerst pro Seite 3 Spriessen stellen um die Wand zu stützen.

Die Wand komplett herausbrechen.

Den Träger an die Decke dübeln.

Backsteine bis unter Träger aufmauern.

Nach ca. 2 Wochen Stützen entfernen.

Gibt?s irgendwelche nützliche Tipps von eurer Seite her?

Oder habt ihr das Gefühl das sei ein heisser Lauf und sollte von einem Fachmann erledigt werden?

Ich bin froh über jeden Beitrag!

Bin übrigens neu im Forum und finde es eine Super-Sache mit vielen hilfreichen Tipps.

 
Den Träger an die Decke dübeln.

Backsteine bis unter Träger aufmauern.

Bin übrigens neu im Forum und finde es eine Super-Sache mit vielen hilfreichen Tipps.
Hallo Hausi,

so wird das nix.

Hat Dir der Statiker nicht eine Einbauskizze gegeben? Welche "Auflager" sieht er in seinen Berechnungen vor?

Die Abfangung auf beiden Seiten, hier ist aber die DECKE und nicht die Wand zu stützen, sollte nur über Stützen (Spindel) und darüber SOWIE darunter, mit einem Kantholz unterlegt, ausgeführt werden.

Aus was besteht denn die Decke?

Die Wand welche Du entfernen willst die dann eine Tragwand?

Wenn die Wand tragend ist, dann muss der Träger kraftschlüssig untergezogen werden. Das heißt, es darf nachher nichts nachgeben!

Hast Du jemanden der Dir dabei hilft?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer

Das war ein Schreibfehler. Ich möchte natürlich die Decke stützen und nicht die Wand. Und den Träger würde ich an die Decke dübeln, damit er satt an der Decke liegt.

Bei der Decke handelt es sich um eine 14cm dicke Betondecke.

Die Auflager sind pro Seite 25cm.

Die Durchbiegung hat er berechnet, beträgt nur 1/10-Milimeter!

Ich habe vor das mit einem Kollegen durchzuziehen, er ist Maurer.

Unterschätze ich das? Hast du ein schlechtes Gefühl dabei?

 
Hallo Hausis (sorry habe vorhin den Namen falsch geschrieben)

nein Bedenken habe ich bei Mithilfe eines Mauerers nicht.

Nur wirst Du sehr schwerlich einen 140er Träger an die Decke dübeln können. Dies wird in der Regel anders gemacht. Zumal Du bei dieser Variante nicht kontrollieren kannst, dass die Oberfläche planeben und nicht doch punktuell, an der Decke anliegt.

Die Betondecke wird an dieser Stelle, auf der tragenden Wand, nach Entfernung der Steine nicht gerade, eben sein. Da die Wandoberfläche beim einschalen frei blieb, wird auch Beton in die ggf. offenen Backsteine gelaufen sein!

Wenn der Träger press unter die Decke soll, dann muss diese Fläche zuerst planeben hergestellt werden. Auch die seitlichen Auflager (-flächen) werden im Bezug auf die Steinreihen/höhen nicht passen. Hier wird dann der Stein bis zu waagrechten alten Mörtelfuge (je nach Format und Höhe auch 2 Steinhöhen) abgetragen.

Bei uns wird dann an dieser Stelle meist ein Betonpolster angebracht, da dieses später die ankommenden Lasten, hier ja nun punktuell und nicht mehr über die Wand verteilt, besser aufnehmen und abgeben kann. Wenn dies der Statiker aber nicht vorgesehen hat oder er weiß, dass die dortige Steinfestigkeit ausreicht, ist es ja gut.

Das mit den Kanthölzern hast Du verstanden?

Wenn ich solche Stahlträger nachträglich einziehen lasse, dann versehe ich sie auf der Oberfläche mit einem Mörtelbett, das ich dann "frisch" mit dem Träger, nach oben gegen die alte Decke pressen lasse. Dazu nimmt man dann nochmals Stahlspindeln, direkt unter dem Träger. Der Mörtel gleicht dann ggf. die noch vorhandenen "Unebenheiten" der alten Deckenuntersicht aus und der Träger sitzt kraftschlüssig unter der Decke.

Ist dieser gegen die Decke verpresst, unterfüllt man anschließend die Auflager auf beiden Seiten. Wenn sie nur von Außen untermauert werden, dann besteht die Gefahr, dass der Unterbau hier nicht kraftschlüssig die ganze Unterseite des Trägers abdeckt.

Hier würde ich Dir empfehlen, die Flächen auf den Seiten mit einer einfachen Schalung (Brett/Spanplatte) zu bekleiden und dann anstelle des Backsteins zum untermauern, einen Vergußbeton einlaufen zu lassen.

Hierzu nimmst Du am besten einen "schwundfreien Vergußbeton", wie man ihn auch zum Vergießen von Machienenfundamenten oder Sockelherstellung benutzt. Dieser wird binnen Stunden, max. 1 Tag, seine Endhärte erreichen und wird nicht schwinden!!

Solche "Sackware" bekommst Du im guten Fachhandel und da Du nicht viel davon benötigst, wird dies auch nicht teuer. Ist aber eine sehr sichere Sache, da der Träger damit definitiv unterfüllt ist. Die Füllhöhe kannst Du auch bis etwas über den unteren Flansch ziehen. Den Rest des Trägers kannst Du später ausmaueren und verptuzen oder vom Gipser komplett überziehen lassen.

Alternativ kann man auch die Auflager vorher (als Einzelloch in der Wand) herstellen. Nur vorher exakt anzeichnen! Dann lässt sich der Träger später auf die bereits ausgehärteten Auflagerflächen legen (etwas Mörtel darunter geben!) und sollte oben zur Decke noch ca. 2 cm Platz haben. Hier wird dann ein "Quellmörtel" eingedrückt, welcher bei Erhärtung aufquillt und somit ebenfalls die Unebenheiten der Deckenuntersicht ausgleicht und zudem wieder schwundfrei den statischen Übergang zur Decke schafft.

Alles klar?

Gruß vom Pfälzer

 
Genauso, wie das der Pfälzer hier beschreibt, haben wir das auch gemacht! Allerdings hat mir ein Maurer geholfen, der viel Routine im Umgang mit Adrias und Betonieren hat. Sonst wäre das wohl nix geworden! Die ganze Geschichte braucht wohl ein gehöriges Augenmasse und vor allem viel viel /emoticons/default_additional/85.gif äh Muckis natürlich...

Wie gedenkt ihr nachher den Träger zu verkleiden? Das ist dann nämlich nochmals eine Philosophie für sich! Und denkt daran: Der Hohlraum des Trägers eignet sich wunderbar um Kabel zu verlegen! Dabei sollte beim Betonieren aber gedacht werden (Leerrohre gleich von an fang an verlegen). Wir mussten leider wieder die Hilti für selbige Tätigkeit bemühen.

 
Hallo iona,

schön, dass Du dies in der pracktischen Ausführung schon erlebt hast und somit bestätigen kannst. Ja, so ein Träger wiegt schon ein paar Gramm und man muss ihn ja noch heben und platzieren.

Den Hohlraum kann man einfach mit Mörtel und kleineren Backsteinen ausmauern, oder wie Du schon erwähnt hast, noch als "Verbindungsraum" für Kabel/Rohre verwenden. In diesem Fall ist es oft einfacher, wenn man ihn mit einer PU-Schaumplatte aus- bzw. überklebt und anschließend das ganze wieder verputzt.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer und jona

Vielen Dank für eure wertvollen Beiträge!

Die Variante mit dem Flüssigbeton scheint mir recht sympatisch.

Ich werde den Träger mit Gipskartonplatten decken, jedoch nicht fest auf den Träger sondern an der Decke hängend. Sonst könnte es Spannungsrisse geben. Ist das so?

 
Hallo Hausis,

ggf. frage beim Statiker nochmals nach den Auflagern nach. Er wird Dir auch sicher die bei euch gängigen Produkte für den Vergußbeton (schwundfrei!) oder den Quellmörtel nennen können.

Wenn Du mit Gipskarton arbeiten möchtest, dann würde ich Dir empfehlen, die beiden verbleibenden Flügelwände von 25cm, gleich mitzumachen. Dann kannst Du die Platten anders anbringen und es gibt keine Spannungen zwischen verputzter Fläche und Gipskartonplatte.

Zudem lasse Dir vom Stahllieferanten oder Schlosserbetrieb gleich einige Laschen aus Flacheisen in/zwischen die Flansche schweißen. Daran kannst Du später problemlos eine Dachlattenkonstruktion für die Gipskartonplatten anbringen.

Gruß vom Pfälzer

 

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