Avanti Papi
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Laut Coop Zeitung vom 29. Dez 2008 soll Ueli Maurer im L'Hebdo über die Rolle der Frau, die eine natürlicherer Verbindung zum Kind haben soll als der Mann, gesagt haben:
„Um das Kalb kümmert sich ja auch die Kuh und nicht der Stier“.
Diese Aussage ist aus zwei Gründen problematisch:
1. Das soziale Verhalten von Menschen und Tieren ist nicht zu vergleichen. Menschen können, im Gegensatz zu Tieren, ihre Gedanken in die Zukunft projizieren und somit ihr Verhalten absichtlich ändern. Dies können Kühe nicht. Oder einfacher gesagt, der Stier kann sich nicht um die Kälber kümmern, weil er es nicht wollen kann (er kann es sich nicht einmal verstellen). Wir Männer können uns aber aussuchen, ob wir uns um die Kinder kümmern wollen oder nicht und ausser Stillen können wir alles, was Frauen auch können.
2. Selbst wenn wir die Sache biologisch betrachten, liegt Ueli Maurer mit seiner „Bauernweisheit“ ganz falsch. Wissenschaftler des National Institute of Health in Bethesda, Maryland haben herausgefunden, dass bei Kleinkindern Endorphine, d.h. Glückshormone ausgeschüttet werden, wenn sie von einer Bezugsperson umarmt werden. Diese unterstützen die Bindung, bzw. stellen sogar eine gewisse Abhängigkeit her. Dabei ist es laut Oskar Jenni, Leiter der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Kinderspital Zürich unerheblich, ob es sich um die Mutter, den Vater oder eine andere Bezugsperson, die das Kind gut kennt, handelt. Selbst in der Tierwelt gibt es bei den uns nahe stehenden Affen einige Beispiele, bei denen die Männchen die Aufzucht übernehmen. Bei den Siamang-Affen, einer speziellen Art der Gibbon-Affen, übernehmen die Männchen die Obhut über den Nachwuchs. Sie tragen die Neugeborenen und kümmern sich um die Fütterung.
Fazit: Es mag durchaus sein, dass Ueli Maurer sich, durch seinen Beruf bedingt, den Kühen näher fühlt, als den Affen, evolutionär betrachtet ist der Mensch den Affen aber näher als den Kühen.
Seine Aussage entbehrt also jeglicher wissenschaftlichen Grundlage und ich hoffe, dass er seine Kinder im Krankheitsfall nicht zum Tierarzt schickt.
Michi
„Um das Kalb kümmert sich ja auch die Kuh und nicht der Stier“.
Diese Aussage ist aus zwei Gründen problematisch:
1. Das soziale Verhalten von Menschen und Tieren ist nicht zu vergleichen. Menschen können, im Gegensatz zu Tieren, ihre Gedanken in die Zukunft projizieren und somit ihr Verhalten absichtlich ändern. Dies können Kühe nicht. Oder einfacher gesagt, der Stier kann sich nicht um die Kälber kümmern, weil er es nicht wollen kann (er kann es sich nicht einmal verstellen). Wir Männer können uns aber aussuchen, ob wir uns um die Kinder kümmern wollen oder nicht und ausser Stillen können wir alles, was Frauen auch können.
2. Selbst wenn wir die Sache biologisch betrachten, liegt Ueli Maurer mit seiner „Bauernweisheit“ ganz falsch. Wissenschaftler des National Institute of Health in Bethesda, Maryland haben herausgefunden, dass bei Kleinkindern Endorphine, d.h. Glückshormone ausgeschüttet werden, wenn sie von einer Bezugsperson umarmt werden. Diese unterstützen die Bindung, bzw. stellen sogar eine gewisse Abhängigkeit her. Dabei ist es laut Oskar Jenni, Leiter der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Kinderspital Zürich unerheblich, ob es sich um die Mutter, den Vater oder eine andere Bezugsperson, die das Kind gut kennt, handelt. Selbst in der Tierwelt gibt es bei den uns nahe stehenden Affen einige Beispiele, bei denen die Männchen die Aufzucht übernehmen. Bei den Siamang-Affen, einer speziellen Art der Gibbon-Affen, übernehmen die Männchen die Obhut über den Nachwuchs. Sie tragen die Neugeborenen und kümmern sich um die Fütterung.
Fazit: Es mag durchaus sein, dass Ueli Maurer sich, durch seinen Beruf bedingt, den Kühen näher fühlt, als den Affen, evolutionär betrachtet ist der Mensch den Affen aber näher als den Kühen.
Seine Aussage entbehrt also jeglicher wissenschaftlichen Grundlage und ich hoffe, dass er seine Kinder im Krankheitsfall nicht zum Tierarzt schickt.
Michi