Umbau und Bauzeitenplan

JDiana

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17. Jan. 2015
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Hallo

Wir hatten heute das Vorgespräch mit dem Architekten für unseren Hausumbau. Wir wollen beide Bäder + Küche und Bodenbelag im EG renovieren. Dafür werden zwei Wände entfernt und evtl. (Budget...) die Fenster ausgetauscht. 

Nun war der Plan, dass wir aus verschiedenen Gründen während dem Umbau weiter in dem Haus wohnen werden, während der Umbau stattfindet. Nun meinte der Architekt, dass er es noch nie erlebt hätte, dass man während der Bauphase ein Haus bewohnt und riet uns davon ab. Leider bekommen wir das fertige Vorprojekt und den Bauzeitenplan erst im Juni, also sehr kurzfristig, um diese Entscheidung nochmals zu überdenken. 

1. Hat jemand Erfahrungen damit, während dem Umbau im Objekt zu wohnen und kann uns hier mit Erfahrungen weiterhelfen?

2. Gibt es evtl jemanden, der seinen Bauzeitenplan vom Umbau noch hat, damit wir ein Beispiel davon hätten, wie lange die verschiedenen Gewerbe brauchen? Vielleicht können wir dann abschätzen in welchem Zeitraum wir wirklich nicht im Haus bleiben können und uns eine Alternative suchen müsse?

Dank!

 
ich habe wären einigen umbauten immer im Haus gewohnt ist eine frage der Organisation.

"beide Bäder + Küche und Bodenbelag im EG"

betrifft ja nur ein Teil des Hauses.

 
ja wir hoffen, dass die Bäder entweder gestaffelt gemacht werden (dann können wir wohl drin bleiben, weil ja je eins benutzbar ist) oder Küche/Bäder zeitgleich, so dass wir nur für sehr kurze Zeit wo anders schlafen müssten. 

Aber anscheinend ist es nicht so ungewöhnlich im Umbau zu wohnen, wie der Architekt sagte. Danke

 
Aber anscheinend ist es nicht so ungewöhnlich im Umbau zu wohnen, wie der Architekt sagte. Danke


Nein, das ist es nicht, ich kenne viele die bei umbauten wohnen bleiben.

Bei einem Totalumbau ist es was anderes.

Es könnte ja sein, dass dieser Architekt lieber ungestört werkeln will...    B)

 
Ich sehe dies auch so, es ist eine reine organisatorische Sache. Da müsst Ihr dem Architekten etwas auf die "Füsse stehen". Ihr alleine entscheidet was, wann, wie und wo gemacht wird. Der Architekt muss es dann , so gut wie möglich organisieren können, oder euch mitteilen warum dies so nicht geht.

Es ist nicht aussergewöhnlich dass man auf einer Baustelle lebt. Der "Nachteil" für den Architekten und die Firmen: Es ist immer jemand da der schaut.

Spielt den Ablauf einmal nach euren Gedanke durch, und bringt es zu Papier. So kommt es z.B darauf an, ob die Bäder eine gemeinsame Wasser/Abwasserversorgung haben. Was muss in der Küche gemacht werden, viele Sanitär/Elektrikerleistungen?.

Also eine groben Plan sollte ein Architekt jetzt schon parat haben, und den Arbeitsaufwand auch einschätzen können. Ob er dann Firmen bekommt, welche ihr Gewerk zum angepeilten Zeitraum ausführen können ist dabei natürlich nicht klar.

Was Ihr auch machen könnt, geht einmal unverbindlich zu einem lokalen Sanitär/ Elektriker/Küchenbauer, der sich dies anschaut. Dann bekommt Ihr auch einen ungefähren Preis, und die voraussichtliche Dauer der Arbeiten mitgeteilt. Wenn Ihr einen guten Eindruck habt, sollte der Architekt auch bei diesen eine offizielle Offerte einholen, und nicht nur bei denen "die er kennt"

Gruss Pit

 
Einen fixen Plan habe ich nicht, denn jeder Umbau ist anderes. Ich möchte nur ein paar Gedanken weiter geben:

Wir hatten beim letzten Umbau - Gäste-WC, oberes Bad und WC - auch eine Staffelung geplant. Durch die überraschende alte Rohr- und Leitungsführung mussten wir dann doch alles mehr oder weniger gleichzeitig machen. Da uns ein weiteres Bad und zwei WCs zur Verfügung standen, war es machbar. 

Beim Umbau neues Dach, Fassade, Photovoltaik und Heizung planten wir in längeren Abständen. Wir fassten die Arbeiten nach verschiedenen Kriterien zusammen, z.B. die Abhängigkeit vom Baugerüst, die abschliessende Elektrokontrolle, Unwägbarkeit der Witterung usw. letztendlich waren es dann zwei Etappen, eine im Herbst und die andere im Frühjahr.

Grundsätzlich verlängert sich die Umbauzeit, wenn gestaffelt gearbeitet werden muss. Da die Bauzeiten meist ohne Unvorhergesehenes geplant werden, muss man so oder so ein wenig "Spatzig" zusätzlich einkalkulieren. Lieferschwierigkeiten, Krankheitsfälle, dringende Arbeiten auf anderen Baustellen usw. tauchten bisher noch bei jedem Projekt auf - das kann ich nach 15 Jahren Umbauten und Renovationen behaupten ;)  

Ich mache mir immer einen Plan, wer wann da sein muss und was sich kombinieren lässt. Ich erstelle auch immer wieder Skizzen, weil Anschauen besser funktioniert als Reden, insbesondere, wenn es um Ästhetisches geht...
Da wir meist mit den immer wieder gleichen Unternehmen arbeiten, ist meine Magnetwand inzwischen ein "running Gag"  :)  

Und ganz wichtig: Umbauen nervt. Es ist immer laut und dreckig, es sind ständig fremde Leute im Haus, der eigene Rhythmus muss sich dem der Handwerker anpassen. Es hilft also, sein Nervenkostüm zu prüfen: Für die einen ist "Augen zu und durch" die bessere Lösung, für die anderen eine Etappierung mit längeren Pausen dazwischen.

Wenn mehrere Räume betroffen sind, ist zudem auch Umräumen und entsprechend Lagerplatz ein Thema. Günstig ist auch, wenn die eigentliche Baustelle einen eigenen Zugang hat; bei der Renovation von unserem Badezimmer (en suite) vor ein paar Jahren stiegen die Handwerker von der Gartenseite her ins Bad und räumten auch den Schutt auf diesem Weg weg.

Ich wäre noch bei jedem Umbau am liebsten ganz ausgezogen. Wirklich durchgezogen hab ich das nur einmal und nie wieder: In unserer Abwesenheit wurden neue Fenster eingesetzt und ich fand danach entgegen der Versprechungen in den Räumen wirklich alles überzogen von feinem, weissen Holzstaub...

Letztendlich war ich also doch immer froh, dass die Bauleitung bei mir lag, auch wenn ich damit mehr als nötig absorbiert war. Aber ich hab' eine etwas sture Vorstellung vom gewünschten Endergebnis ;) , eine feste Überzeugung bez. meinem überragenden Organisationstalent :D   und wenig Geduld mit nicht erscheinenden Handwerkern. So gesehen war es dann schon gut, immer vor Ort zu sein...

 

 
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Da das neue Haus über eine Stunde von unserer aktuellen Wohnung weg ist, sehen wir auch den Vorteil im "vor Ort" sein, statt nur alle 2 Wochen für ein paar Stunden zu besichtigen. Ganz klar!

Da die Grosseltern auf dem Nachbargrundstück leben, haben wir die Möglichkeit in der schlimmsten Bauphase für 2-3 Wochen das Haus zu räumen. Aber eben nicht für komplette drei Monate (oder wie lang auch immer die Bauphase ist)! Sicherlich wird es für uns alle nicht einfach, da wir auch noch mit Kleinkind umziehen. Auf der anderen Seite sind wir alle tagsüber in Kita, Schule, Arbeit, so dass die Bauarbeiter da ungestört sein können.

Die gemeinsame Wasser/Abwasserleitung ist eine gute Frage, der werde ich gleich mal nachgehen.

Die Küche kommt komplett raus (80 Jahre) und eine neue (inkl. Spülmaschine, Waschbecken, Herd...) wird eingebaut.

Ein grober Plan wäre meine Hoffnung, mal gucken ab wann uns der Architekt da etwas sagen kann. Ich rechne ja damit, dass er den Plan erst rausgibt, wenn das Vorprojekt besprochen und alles zurechtgeknetet ist. Bei ersten Anfragen wurde uns gesagt, dass für Küchenabriss + Neubau 3 Wochen veranschlagt werden, für die Bäder je 2 Wochen.

Ein anderer Zugang zum Haus wäre schön, allerdings sind alle drei Eingänge im EG, das ja unser Baumittelpunkt ist. Denke also, dass es da nicht so drauf ankommt.

Danke schon mal für die Hinweise!

 
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Ich will mich da nicht so weit aus dem Fenster hängen, aber 3 Wochen für eine Küche finde ich dann doch etwas viel.

1 Tag Abbruch der alten Küche, beginnen mit den Schlitzen für Sanitär und Strom. 2.Tag fertig schlitzen, beginn Einbau der Versorgungsleitungen. 3 Tag dto. 4-5 Tag verputzen.  nach dem trocknen 1 Tag streichen. Der Rest ist vom Küchenbauer abhängig. 

Macht euch einen Grundriss der Küche, und geht zu Küchenbauer eures Vertrauens, der sagt euch auch, was er wo für Anschlüsse braucht. Die können dies oft besser als der Architekt. Ihr müsst eh wissen, wo Ihr eure Küchengeräte haben wollt, und dies dem Architekten mitteilen.

Man sollte auch daran denken, dass man viele Sachen gemeinsam machen kann. Warum soll der Sanitär, wenn er mit der Küche fertig ist, nicht mit dem ersten Badezimmer beginnen, oder derjenige, welcher den "Küchenabbruch" macht, danach nicht an einem Bad weitermachen usw. Alles eine Sache der Planung und der Organisation. Plötzlich Unwägbarkeiten, und Gegebenheiten die hier nicht bekannt sind, natürlich nicht berücksichtigt.

Gruss pit 

 
Unsere Küche war 50 Jahre alt, geplant waren auch 3 Wochen.

Beim Abbruch stellten wir fest, dass die Sockel aus Betonplatten bestanden, die mit einem Presslufthammer entfernt werden mussten, dann gab es eine Vertiefung in der Wand, die mit Verschalung aufgefüllt werden musste. Das Abluftrohr wurde ebenfalls verlegt, für den Wasserablauf brauchte es eine Kernbohrung. Die Wasserleitungen mussten ersetzt und alle Elektroleitungen verlegt werden.
Soviel zu den Unwägbarkeiten. 

Der eigentliche Umbau hat 4 Wochen gedauert, verteilt auf 6 Wochen. (Der Fensterbauer wurde krank, die Einrichtung traf etwas später ein als geplant, die Platte liess auch auf sich warten usw.)

Nach dem eigentlichen Einbau verging dann nochmals eine Woche mit Endreinigung und wieder Einräumen - was ja wie das Ausräumen meist unterschätzt wird.

Also 7 Wochen insgesamt.

Lass den Architekten mal den Plan machen, schau ihn dir genau an und korrigiere ihn dann nach deinen Bedürfnissen. So würde ich vorgehen.

 
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Natürlich kann man im Umbau wohnen bleiben. Doch ohne euren Grundriss gesehen zu haben, würde ich eher darauf tippen, dass es sinnvoller wäre der Baustelle fern zu bleiben. Mit einem Kleinkind erst recht.

Lärm tagsüber, Staub, Staubwände, herumliegendes Werkzeug, Strom/Wasser die nicht funktionieren, allenfalls fehlende Fenster, keine Waschmaschine, kein Geschirrspüler, Essen nur vom Take away, Handwerker die früher anfangen oder später aufhören…… dann noch Kleinkind, dass viel Aufmerksamkeit und Ruhe benötigt. Nie im Leben würde ich mir das antun.

Wir durften das mal in unserer Mietwohnung (damals Mitte 20, ohne Kinder, total 6 Wohnungen) miterleben. Küche, Bad, Korridor wurden saniert. Ich war für die Küchen verantwortlich und konnte diesen Raum koordinieren, wie es für uns am besten passte. Trotzdem würde ich das nicht mehr haben wollen. Viel zu viele Stellen in einem alten Haus können unvorhergesehene Probleme bereiten die einem den Schlaf rauben können. 

 
Lärm tagsüber, Staub, Staubwände, herumliegendes Werkzeug, Strom/Wasser die nicht funktionieren, allenfalls fehlende Fenster, keine Waschmaschine, kein Geschirrspüler, Essen nur vom Take away, Handwerker die früher anfangen oder später aufhören…… dann noch Kleinkind, dass viel Aufmerksamkeit und Ruhe benötigt. Nie im Leben würde ich mir das antun.


Tagsüber sind Kinder und Erwachsene wohl eher nicht zuhause, aber ich stimme dir zu, die Küche ist mit Abstand der schlimmste Mangel - da würde ich dann zu den Grosseltern ausweichen. 
Zur Ehre der Handwerker muss ich sagen, es gab weder herumliegendes Werkzeug noch Arbeitszeiten, die nicht zu unseren Zeiten passten. 

Persönlich würde ich die Küche und die Bäder trennen. 

 
. Wir wollen beide Bäder + Küche und Bodenbelag im EG renovieren. Dafür werden zwei Wände entfernt und evtl. (Budget...) die Fenster ausgetauscht. 
 
sind dies tragende, oder nichttragende Wände? Braucht es also auch Stützen und Träger.... zur Abfangung der Decke/Wände aus dem oberen Geschoss..?

Egal wie, die dann "offenen Flächen...Böden und Wände" werden nicht in gleicher Flucht und auf gleicher Höhe sein (wäre ansonsten reiner Zufall) es muss also noch einiges, ggf. die gesamte Decken und Wandflächen der nun verbundenen Räume  angeglichen/verputzt werden..... analog dazu wären auch Angleichungen beim Boden erforderlich.... je nach Grösse des EG ist da schnell die gesamte Fläche betroffen.

Ist der Abriss getätigt, wird man auch nicht mehr Raum für Raum abarbeiten können... ist ja alles offen.

Aber eben... dazu brauchst Du mal eine Skizze, oder den Vorentwurf damit man hier ggf. weitere Aussagen tätigen könnte.

 

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