Umzonung und Erschliessung einer Landwirtschaftszone

waser50

Mitglied
04. Juni 2010
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Hallo zusammen

Möchte nachfragen, was die eine Umzonung und die Erschliessung einer Landwitschaftszone pro m/2 kosten.

Wie genau läuft so ein Prozess ab (Kanton Aargau)? Habe bereits verschiedene Unterlagen erhalten, welche aber für einen Laien nur teilweise verständlich sind.

Im Internet findet man viel aber nichts spezifisches.

Wer hat da ein bisschen Erfahrung?

Danke

 
Ciao zusammen,

das würde mich auch brennend interessieren.

Vor allem folgende Punkte:

- Dauer vom Antrag bis Bewilligung

- Hindernisse die beachtet werden müssen

- Voraussetzungen

- Kosten ungefähr

danke

Gruss Roger

 
Frag am besten beim Kanton nach, Abteilung Raumentwicklung (ARE), die segnen die Teilzonenpläne der Gemeinden ab.

 
Ciao zusammen,

das würde mich auch brennend interessieren.

Vor allem folgende Punkte:

- Dauer vom Antrag bis Bewilligung

- Hindernisse die beachtet werden müssen

- Voraussetzungen

- Kosten ungefähr

danke

Gruss Roger
Hallo Roger

Was ich bereits heraus gefunden habe ist, dass eine Umzonung ohne Einsprache etwa ein Jahr geht.

Hier noch etwas dazu zum Lesen:

http://www.sbv-usp.ch/fileadmin/user_upload/bauernverband/Service/T_S/080912_Umzonung.pdf

Ich gehe mal direkt ein Amt an, die bisher angegangenen habe mir nur die Theorie gesendet, wie es nach Gesetz abläuft.

Umzonung und Erschliessung kostet eine Menge!! Gemäss den Erfahrungswerden 1/3 des Kaufpreises, aber eben ich wills genau wissen...

 
Ist eigentlich eine ganz schöne schweinerei mit den Zonen!

Fällt einem garnicht so auf, weil mans ja gewohnt ist.

Aber überlegt mal.

Das man über Land das einem gehört nicht so verfügen darf wie man möchte ist schon ein ganz schön enormer Einschnitt in das Eigentumsrecht.

Sowas sollte nicht erlaubt sein.

Wenn der Kanton oder die Gemeinde oder ein Bauer Lanwirtschafts oder Schutzzonen möchte dann muss er das entsprechende Land eben zu Marktüblichen Preisen erwerben.

Dann kann er da gerne machen was er will.

Aber dritten einfach vorschreiben das sie auf ihrem eigenen Land kein Haus bauen dürfen ist schon heftig.

Ihr müsst euch das mal überlegen. Zu beginn, also vor 100 Jahren oder so da war mal alles Land einfach Land.

Jeder konnte einfach auf seinem Land bauen (wie es sich gehört /emoticons/default_wink.png ).

Und dann kommt plötzlich der Staat daher und erklärt einfach mal das dieses Land jetzt teures Bauland ist und das Land daneben billige Langwirtschaftszone.

Da wurden dann also ganz viele Schweizer quasi enteignet.

2 Lanparzellen die Nebeneinander lagen und quasi den identischen Wert hatten wurden über Nacht zu Bauland und Landwirtschaftszone.

Somit war das eine Land 10 mal soviel Wert wie das vorher gleichwertige Land.

Bzw die Landwirtschaftszone hat 90% ihres Werts verloren.

Und es gab und gibt noch nichtmal eine Entschädigung für die betroffenen.

Ich finde das nicht ok.

Wie gesagt. Sie können ja gerne gestalltend eingreifen. Damit nicht jeder hinbaut wo er will.

Aber dann sollen Sie das Land halt kaufen und nicht anderen sagen was sie mit ihrem Besitz tun und was nicht.

Ich meine das dieser Eingriff in die Eigentumsrechte der Bürger nicht hinnehmbar sind.

Zudem fördert es ja auch viel Ungerechtigkeit.

Oder wie wollen Sie es einem Bauern erklären das dem anderen Bauer seine Felder zu Bauland erklärt wurden und der jetzt alleine dadurch reich geworden ist und der andere Bauer der vorher die gleichen Felder hatte doof dasitzt, nicht reich geworden ist und weiterhin auf "wertlosem" Land sitzt auf dem er noch nichtmal selber ein Haus hinbauen dürfte wenn er denn wollte.

Nennt mich altmodisch.

Ich bin aber der Meinung - was mir gehört gehört auch mir.

Und damit möchte und muss ich tun können was immer mir beliebt.

Ansonsten gehört es nicht mir.

 
Lieber JeanR

Ich bin auch der Meinung, dass die Vorschriften in der Schweiz eher zu streng sind...

... aber jetzt stell dir mal vor, jeder könnte machen, was er will /emoticons/default_additional/48.gif

Dein Vertrauen in die Vernunft der Menschen in Ehren - aber nein danke.

Gruss von VanTor

 
Naja, meines wissens hat das 200 000 Jahre ganz gut funktioniert mit dem "Jeder macht was er will".

Und wenn man ehrlich ist ist das auch heute noch so /emoticons/default_wink.png solange es nicht an Kleingeld mangelt. /emoticons/default_wink.png

Das ein Mensch aber irgendwo eine Erlaubnis einholen muss um ein Grundbedürfnis (ein Dach über dem Kopf) decken zu können find ich schon etwas fraglich.

Und wenn man dann noch ein Vermögen für ein paar qm Land ausgibt und dann nicht Herr im eigenen Haus ist ebenso.

Wie gesagt, die Schweiz ist ja vermögend.

Ich hätte nichts dagegen wenn die Schweiz einiges an Land (Naturschutzgebiete etc) kaufen würde und dann dort eben nicht gebaut wird.

Super!

Aber solche Gebiete und anderes auf dem Land anderer zu machen, einfach durch "Erklärung" geht garnicht.

Von den 200 Milliarden Franken die die Schweiz dieses Jahr in den fallenden Euro "investiert" hat hätte man eine Menge schönes Land kaufen können /emoticons/default_wink.png.

Also ich finde nicht das es zuviel verlangt ist das man auf dem eigenen Land machen kann was man will.

Jedenfalls so lange keine super grosse Gefahr davon ausgeht.

Also wenn sich einer ein Atomkraftwerk, ein Endlager oder eine Sprengstofffabrik oder ähnliches hinbauen will kann man schon evtl mal etwas regulierend eingreifen.

Auch gegen 2, 3 allgemeine Grundregeln hätte ich nichts.

Also das zb 3 Meter Abstand vom Grundstückende zum Haus sein muss oder solche Dinge.

Aber eben nur sehr wenige und wichtige Grundregeln.. damit halt ganz grob die Interessen der Nachbarn gewahrt bleiben.

Aber ansonsten ist das in meinen Augen das gute Recht von Jedermann.

Schliesslich hat ers ja bezahlt.

Und wie heisst das alte Sprichwort.

Wer die Kappele bezahlt bestimmt auch was gespielt wird /emoticons/default_smile.png

Von den ganzen künstlichen Kosten die für diese Genehmigungen usw anfallen ganz zu schweigen.

Ist ja auch nicht ohne das ich als Besitzer eines Landes einen anderen um Erlaubnis fragen muss ob ich da bauen darf und dieser dritte mir dann obendrein noch ordentlich Kosten aufbrummt dafür das er mir da auf meinem Land vorschriften macht /emoticons/default_smile.png

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Umzonung ist das eine - es ist ein Gemeindeangelegenheit, die ist nicht zu "kaufen" (wo kommst Du her, dass Du das Fragen musst /emoticons/default_wink.png bezahlen muss man dafür aber schon /emoticons/default_wink.png

Erschliessung = Perimeterkosten; das kann ziemlich viel Geld kosten: Strasse, Wasser, Abwasser, Strom, Kabel / TV / Telefon = Infrastruktur; das zweite ist, dass Neubaugebiete ja auch mit Kindergärten / Schule / Oeffentlicher Verkehr /Müll / Post / Oeffentliche Dienste (Polizei, Feuerwehr, ...) erschlossen und betrieben werden müssen ...

@JeanR: das ist der Teil den DU dir mal überlegen solltest! Das ist nicht alles gratis zu haben und muss ja auch immer betrieben und Unterhalten werden! Wenn Du irgendwo in der Pampa Dein Haus hinstellst ... dann brauchst Du genauso den Anschluss an die gesamte Infrastruktur - das soll dann wohl die "Allgemeinheit", sprich aus dem Steuersubstrat der Gemeinde bezahlt werden? Du kannst Dir das als Einzelner kaum leisten.. Für 1m Erschliessung rechnet man ca ab 1'000 CHF ... und da ist noch keine Strasse etc. dabei.

Willst Du eine komplett zersiedelte Landschaft? Ist ja schon so schlimm genug in der Schweiz, wo jede Gemeinde glaubt die andere mit Gewerbegebieten und Neubaugebieten ausstechen zu müssen, und dann sind alle 10km Autobahnausfahrten, Bahnhöfe neue Strasse, Kreisel, Beleuchtung, Wasser / Abwasser etc nötig.

Wer soll das bitte auf Dauer alles bezahlen?

Deine Aussage: das hat 200'000 Jahre so funktioniert grenzt an komplette Ignoranz. Es gab noch nie eine Gesellschaft vor uns, mit derartiger Infrastruktur. Selbst bei den alten Römern, welche eine sehr gut ausgebaute Infrastruktur hatten, hatte nicht jedes Haus fliessend Wasser / Abwasser (Strom/TV/Telefon reden wir mal nicht) es waren die Strassen in den Städten aber nicht die Ueberlandstrassen gepflastert etc. pp.

Das "Landwirtschaftsland" billiger ist als Bauland ist die Vorraussetzung dafür, dass es in der Schweiz überhaupt noch Bauern geben kann ... wer könnte es sich sonst leisten, Land für einen Acker zu kaufen ...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo JeanR

Bitte bedenke aber auch die Folgen, wenn man überall bauen könnte. Wer bezahlt die ganze Infrastruktur (Strassen, Abwasser, Wasser, Strom ...) Das ganze Netz würde viel zu gross. Zudem würde die Landwirtschaft auch darunter leiden, das heisst keine zusammenhängende Landstücke mehr .... Vom Landschaftsschutz ganz zu schweigen.

Gruss

Feminato

Hallo Waser50

Das einzonen von Landwirtschaftsland ist seit der restriktiven Umsetzung der Landschaftsplanung von Seiten des Bundes immer schwieriger. Und ist ein Prozess der sehr lange dazern kann und vile Hürden nehmen muss. Von Kanton zu Kanton ist der Ablauf verschieden. Die INSTANZEN bleiben aber immer in etwa die gleichen:

. Eintrag in Richtplan

. Aenderung des Zonenplanes der Gemeinde (Gemeindeversammlung oder Urnenabstimmung)

. Ev. Gestaltungsplan

. Bewilligung des Regierungsrates

. Bewilligung des Erschliessungsprojektes ...

Im Kanton Zürich wäre dies ohne die Unterstützung der Gemeinde ein Ding der Unmöglichkeit.

Kosten mit Erschliessung im Kt. Zürich ca. Fr. 100 - 150 pro m2.

Gruss

Feminato

 
Hallo jeanR

Ich möchte mich Nice Nofret anschliessen. Es ist ja nicht so, dass das Landwirtschaftsland nicht überbaut werden kann. Da können auch Häuser erstellt werden, jedoch müssen sie dem Zonenzweck entsprechen. Gemäss Art. 16 des RPG (Raumplanungsgesetz) umfassen die Landwirtschaftszonen Land, welches sich für die landwirtschaftliche Nutzung oder den Gartenbau eignet...

Klar, man könnte auch eine Baubewilligung für Bauen ausserhalb der Bauzone verlangen, aber das ist sehr kompliziert um es jetzt genau zu erklären. (Verdiene mit der Raumplanung meine Brötchen.. :)

Wie Nice Nofret geschrieben hat, was würde passieren, wenn Du Dein Haus mitten im Nirgendwo erstellst? Dann benötigst Du eine Strasse, hättest gerne eine Schule in der Nähe für die Kinder, die ganze Infrastruktur... Wer soll das alles bezahlen?

Das Raumplanungsrecht ist nicht zum Spass erstellt worden. Es hat schon seinen Sinn und Zweck. Wenn Du es aber genau wissen willst, sag Bescheid.

Übrigens. Gemäss Art. 3 Abs. 3 des RPG sind die Sieldungen in ihrer Ausdehnung zu begrenzen... Sprich, die Kantone werden immer "strenger" mit der Ausweitung von Bauzonen.

@Wasser50

Hallo Wasser50. Wie Fuminato geschrieben hat, ist es nicht sehr einfach Landwirtschaftsland einzuzonen. Wenn es keine Komplikationen gibt (komme gleich dazu) sollte es nicht allzu lange dauert. Zu den Kosten dazu, kann ich nur sagen, in etwa wieviel das Planungsbüro kostet. Ca. 5'000.- bis 10'000.- für die Ausarbeitung des Teilzonenplanes.

Die mögliche Komplikationen: angrenzender Wald: notwendiges Waldfeststellungsverfahren, mit Ausmessen des Waldes durch den Geometer (zusätzliche Kosten). Gewässer: abschätzung der Gefahrenpotentials gemäss Gefahrenkarte (zusätzliche Kosten, Bestellung Gefahrenkarte beim Kanton...), die Grösse der Einzonung (ab einer gewissen Grösse muss der Teilzonenplan öffentlich aufliegen), etc.

Hoffe, konnte einiges erklären. Wie gesagt, ist nicht immer sehr einfach. Wenn Du aber Fragen dazu hast, kannst Du mich gerne kontaktieren.

Gruess

Elena

 
Waser50, deine Frage kann so nie beantwortet werden, denn es stellen sich vorher viele Basisfragen:

z.B.

- in welchem Kanton liegt das Land, welches eingezont werden soll

- in welcher Gemeinde liegt es

- liegt es direkt in der LW Zone, oder ist es in einer zur Einzonung vorgesehenem Gebiet?

- Wo sind die nächsten Strassen und Werkleitungen

Am besten gehst du in die Gemeindeverwaltung und fragst dort nach. Vielleicht gibt es ja noch andere Eigentümer angrenzender Parzellen die dort auch was realisieren wollen. Dann sind die Chancen besser. Oder die Gemeinde will ohnehin expandieren und hat in dem Gebiet schon vorgesehen, dass etwas geht in Bezug der Einzonung.

Wie hier schon richtig gesagt wurde, muss der Antrag von der Gemeinde kommen (die sich aber theoretisch auch in deinem Interesse bemühen können, aber nicht müssen) Dann muss die Gemeindeversammlung ja dazu sagen, dann der Kanton auch. Dann sind wahrscheinlich 1-2 Jahre vergangen.

Das nächste, wie im ersten Abschnitt angedeutet - abhängig vom Istzustand, kommt dann die Erschliessung. Diese Kosten können überhaupt nicht über den Daumen gepeilt werden bei LW Land. Kann sein, dass neue Strassen und Kanalisationsleitungen erstellt werden müssen. Dies macht die Gemeinde i.d.R. nie nur für einen Bauplatz. Aber wenn eingezont wird, dann wird meist ein grösseres Stück eingezont... und somit auch erschlossen. Das bedeutet dann aber, dass alle anderen Grundeigenümer auch damit einverstanden werden sollten.... sonst gibt es eben Einsprachen und es vergehen wieder Jahre.

Wenn Du Landwirt bist...könnte es jedoch einfacher sein, dann müsste nicht umbedingt eingezont werden wenn du bauen willst.

Wie gesagt, kompetent kann die nur das Bauamt auf der Geminde weiter helfen.

 

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