Hallo GrOmit
Ich bin zwar kein ausgewiesener Dämmungsspezialist, bin aber gleichwohl am Thema interessiert, da ich bei meiner Liegenschaft, einem Altstadthaus, vor einem ähnlichen Problem stehe. Vor kurzem bin ich auch auf das Produkt der Firma Remmers aufmerksam geworden und habe bei meinem Lieferanten einen Anwenderkurs per Ende Monat gebucht. Über detaillierte Infos verfüge ich somit im Moment noch nicht, schätze aber den Hersteller wie auch die Firma, welche die Produkte in die Schweiz importiert, sehr und kenne beide als vertrauenswürdig und zuverlässig. Um es gleich vorwegzunehmen, das soll hier keine Schleichwerbung für IQ-Therm werden, sondern ich bin Maler von Beruf.
Aber zu Deiner Problemstellung:
Die ans Erdreich grenzende Bruchsteinmauer (Wand 1) scheint mir das grösste Problem zu sein und zwar wegen der Feuchtigkeit, die von aussen nach innen dringt.
In meinem über 300 Jahre alten Haus wurden allerlei verschiedene Steine, darunter Sandstein (Molasse) und Jurastein (Jura-Kalkstein) verbaut, vermauert mit Kalkmörtel. Die ans Erdreich grenzenden Mauern im Kellergeschoss sind sehr feucht. Wenn solche Wände mit einer Vorsatzschale und einer wasserdampfdichten Isolation abgeschlossen werden, ?verfaulen? dahinter die weichen Steine und der Kalkmörtel - sie verfaulen natürlich nicht wie organisches Material, ich verwende den Begriff, um zu beschreiben, dass Sandstein und Mörtel sehr mürbe und bröselig werden und schliesslich aussanden, weil das Wasser nirgendwohin mehr entweichen kann. Langfristig hätte das somit nur negative Auswirkungen auf die Statik des gesamten Gebäudes. Hier könnte ein diffusionsoffenes Dämmmaterial wie IQ-Therm möglicherweise die Lösung des Problems bringen. Soviel zu meinem Haus.
Ich rate Dir in Deinem Fall unbedingt dazu, den Hersteller des Produkts beizuziehen und überdies die Art der vermauerten Steine und des Mörtels in der Bruchsteinmauer feststellen zu lassen, allenfalls auch einen Steinhauer um Rat zu bitten, die wissen über alte Mauern meistens am besten Bescheid. (Mir wurde z.B. auch schon berichtet, dass es nicht unbedingt von Vorteil sein kann, Mauern, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte lang ein wenig feucht waren, völlig trockenzulegen, aber das mag vielleicht situationsbedingt von Fall zu Fall verschieden sein, ich bin absolut kein Fachmann auf diesem Gebiet).
Betreffs der anderen Mauern sehe ich keine unlösbaren Probleme, da könnten wahrscheinlich, mit Ausnahme vielleicht der Wand 2, auch andere Dämmmaterialien verwendet werden. Meines Erachtens müsste je nach beabsichtigter Nutzung des Raumes darüber hinaus auch für eine Abfuhr der aus Wand 1 stammenden Feuchtigkeit gesorgt werden (Raum entlüften), ich möchte mich jedoch nicht auf Ferndiagnosen einlassen. Mir stellt sich beim Lesen Deines Posts aber noch eine andere Frage, und zwar, ob der Kellerraum unbedingt saniert werden muss? Richtig schlecht sind die Werte der anderen Mauern meines Erachtens ja nicht, z.B. eine 25cm dicke Backsteinmauer mit 10cm EPS Aussendämmung ist schon mal überhaupt keine schlechte Sache, die 60cm Bruchsteinmauer zum Gewölbekeller auch nicht unbedingt, die 40cm Betonwand kann vielleicht innen oder aussen noch gedämmt werden, die Holzständerwand hast Du nicht näher definiert. Was ist denn der Verwendungszweck des Kellers, wieso soll er gedämmt werden? Wohnraum? Dann wird aber wahrscheinlich das Problem mit der Feuchtigkeit aus Wand 1 bleiben. Nur damit ich richtig verstanden werde, ich stehe mit Wärmedämmungen nicht auf Kriegsfuss, aber ich habe schon einige Fälle erlebt, wo sie nichts taugten oder nicht nötig waren, deshalb meine Frage.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du das Resultat des Gesprächs mit dem Vertreter von Remmers oder anderen Fachleuten hier posten würdest, dieser Anwendungsfall ist für mich wirklich hochinteressant.
Mit freundlichem Gruss
Knurri Murri