Undichte Garagendecke

gert1957

Mitglied
25. Aug. 2008
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Hallo zusammen,

wir renovieren gerade das Haus meiner Mutter (Baujahr 1955) und haben da noch so einiges vor uns.

Die größten Sorgen (abgesehen von einer schlechten Isolierung) macht uns die undichte Garagendecke.

Auf der (sehr größen) Garage ist eine zweite Haushälfte gebaut. Vor deren Eingang ist noch ca. 3m weit eine Fläche bis zum Gehweg.

Diese ist betoniert und ruht auf den Trägern (siehe Bilder). In der Mitte ist noch ein mit Zement "zugeschmierter" Schachtdeckel.

Im Laufe der Zeit bekam der Beton natürlich Risse und es "regnet" in die Garage darunter. Auch die Träger leiden mittlerweile darunter und rosten.

Wir haben zwar schon einige Tipps eingeholt, doch einige gute Ideen schaden nie. /emoticons/default_smile.png

Wie würdet ihr diese (begehbare) Decke abdichten?

Möglichkeiten:

- Schweißbahnen, Kies, Platten

- gibt es da Epoxy-Varianten (UV-Licht)?

- nur mit etwas bestreichen?

Vielen Dank!

Grüße,

Gert

traeger-unten.jpg

vor-eingang.jpg

 
Hallo Gert,

sieht die Decke in der gesamten Garage so aus, oder nur in dem Teil, wo der alte Schachtdeckel war?

Der Hauseingang ist Deiner? Willst Du ihn ebenfalls erneuern, ändern?

Ist das Niveau der Decke/Terrasse höher als der Gehweg?

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

Danke für deine Antwort und sorry wegen der Verzögerung.

sieht die Decke in der gesamten Garage so aus, oder nur in dem Teil, wo der alte Schachtdeckel war?
Der stark verrostete Träger rechts ist neben dem Schachtdeckel und ist afaik der einzige so stark mitgenommene.
Der Hauseingang ist Deiner? Willst Du ihn ebenfalls erneuern, ändern?
Das Haus gehört uns und ich denke der Mieter hätte nichts gegen einen renovierten Eingang. Allerdings wollen wir natürlich die Kosten gering halten. /emoticons/default_smile.png
Ist das Niveau der Decke/Terrasse höher als der Gehweg?
Ja, aber nur minimal... ca. 5cm?
Mir fällt noch ein, dass angeblich eine Drainage an der Garagenmauer gelegt wurde, als der Gehweg erneuert wurde.

Grüße,

Gert

 
Hallo Gert,

die Rostschäden am Träger der Rippen- bzw. Kastendecke solltest Du mal sanieren lassen. Vorrangig ist aber die Wasserzufuhr von oben zu stoppen. Dass durch die ausgefüllte Fläche, bzw. deren Randzonen, des alten Schachtdeckels Wasser eindringt ist nicht verwunderlich. Sofern dieser "Füllbeton" statisch in Ordnung ist, dann kann er so belassen werden.

Der Beton als Oberfläche ist natürlich nicht dicht. An den sichbaren Rissen dringt ebenfalls Wasser ein.

Auch die Treppe, daher meine Frage, ist an der Aufstandsfläche sowie an den einzelnen Fugen der Stufen nicht wasserdicht. Im nicht einsehbaren Hohlraum darunter kann sich Feuchtigkeit daher ebenfalls anreichern.

Eine Sanierung ist mit Sicherheit erforderlich, wobei sich die Frage stellt, wie diese später aussehen bzw. die Fläche genuzt werden soll.

Im Idealfall solltest Du die alte Treppe abreißen und die gesamte Fläche der Garagendecke abdichten. Eine neue Treppe könnte als freitragende Treppe in Stahl, Stahl mit Massivstufen oder als freitragende Betontreppe ausgebildet werden. Die jeweilige Tragkonstruktion kann dabei in die Abdichtung eingebunden werden.

Am Gehweg sollte die Abdichtung unterhalb des Erdreiches, zumindest die Deckenstärke überbrücken. Wie Du auf dem Kellerbild siehst, gibt es hier schon Kalkauswaschungen oberhalb der Kellerwand und Auflage der Decke (Fuge). Die bedeutet, dass hier auch von außen Feuchtigkeit eindringt. Evtl. auch durch die Drainage dort unterstützt? Das müsste halt geprüft werden!

Die einfachste Abdichtung wäre wohl das aufbringen einer Schweißbahn und darauf eine Lage von Gußasphalt (ähnlich wie beim Brückenbau). Schön ist dies im Wohnbereich allerdings nicht, bzw. es ist Geschmacksache.

Wohnlicher wäre wohl der Aufbau mit Kies und Pflastersteinen bzw. Betonplattenbelag oder auch mit einem Holzdeck. Als Abdichtung bieten sich hier die Bitumenbahnen an, wobei Du über der Garage die erste Lage als Dampfsperre ausführen solltest, die zweite Lage kann eine einfache Schweißbahn sein. Oder Du machst das ganze aus einer EPDM-Kautschukbahn. Aber wie schon erwähnt, möglichst über die Decke, runter auf die Außenmauer gezogen. Darüber für den weiteren Aufbau ein Schutzvlies bzw. Schutzmatten, damit die Abdichtung nicht beschädigt wird.

Wenn darauf ein Kiesaufbau kommt, kann man diesen in Teilbereichen auch als Terrasse nutzen (Biergartenvariante) und nur den Zugangsbereich mit festen Pflastersteinen oder Terrassenplatten belegen. Oder eben die gesamte Fläche, wobei aber bei allen Varianten der spätere Wasserablauf (Regenwasser) geklärt sein muss!

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

Danke für deine Tipps!

Am Gehweg sollte die Abdichtung unterhalb des Erdreiches, zumindest die Deckenstärke überbrücken. Wie Du auf dem Kellerbild siehst, gibt es hier schon Kalkauswaschungen oberhalb der Kellerwand und Auflage der Decke (Fuge).
Die Kellerwand wurde angeblich auch abgedichtet, als die Drainage gelegt wurde. Ich denke die Kalkauswaschungen könnten noch aus der Zeit stammen, als das ganze noch undichter war als jetzt. /emoticons/default_smile.png
Wäre es eine Alternative, statt die Treppe zu erneuern, sie großflächig zu überdachen?

Eventuell den ganzen Vorhof, falls das bautechnisch erlaubt ist. So wäre man jedenfalls auf der sicheren, teuren Seite.

Eine Firma hat uns angeboten, die Fläche mit einer Art Kunststoff zu überziehen (~3000?), ich denke mal eben eine Epoxy-Variante. Wäre das eine Alternative zu Schweißbahn und Co?

Danke vielmals!

Gert

 
Hallo Gert,

eine Überdachung wäre zwar technisch eine Alternative, jedoch ist dies mit der zuständigen Baubehörde vorab zu klären. Diese würde dann ggf. als Terrasse angesehen werden, wonach sie, wie Balkone, zur Wohnfläche zählt und mit einem Bauantrag versehen werden müsste. Zudem sind dann auch Grenzabstände zu beachten! Wovon man evtl. aber aus Bestandsgründen wieder befreit werden könnnte! Daher zuerst nachfragen.

Zudem ist eine entsprechende Überdachung keinesfalls billiger. Wenn Du eine spätere Wanddämmung planst, sollte die Überdachung auf "eigenen" Füßen stehen und keine Verbindung (Wärembrückengefahr) zur Hauswand haben. Sind in der Wand noch Fenster für Wohnräume, so ist die dortige Belichtung zu beachten, ansonsten wären dies Räume per Gesetz keine Wohnräume mehr! Könnten daher auch nicht vermietet werden.

Wenn, käme also nur Glas oder Kunststoff-Glasplatten als Dacheindeckung in Frage.

Aber auch die Frontseiten wäre damit noch immer nicht Regendicht! Hier könnte immer noch Wasser (Schnee/Flugschnee) auf die alte Betonfläche kommen!

Ein "einfaches überziehen" mit einer Kunststoff-Flüssigkeit ist riskant bis unbrauchbar.

Hier hängt es davon ab, ob es sich um eine Versiegelung (Farbstärke) oder um eine "Beschichtung" handelt. Gleich ob mit EP- oder PU-Harz, sie benötigen eine entsprechenden Vorarbeit sowie den geeigneten Unterbau. Dies ist aber kein alter, gerissener Beton!

Auch die unfachmännische Verschließung des Schachtdeckels müsste vorab geändert werden. Die Beschichtung benötigt einen definitiv trocknen und festen Untergrund. Ansonsten löst sie sich relativ schnell, ggf. nach vorheriger Blasenbildung, wieder ab. Die Betonfläche müsste vorab komplett mit einem Kugelstrahlgerät abgestrahlt werden und anschließend die ggf. losten Betonstellen, Risse u.s.w. mit einer Harztränkung und/oder Verpressung verfestigt und geschlossen werden. Danach erfolgt eine Grundierung, Kratzspachtelung und Anschließend eine Beschichtung. Je nach Ausführung, Rauheit des Quarzkornes noch mit einer zusätzlichen Kopfversiegelung.

Trotzdem haben diese "harten" Beschichtungsoberflächen noch ein Restrisiko hinsichtlich UV-Bestrahlung und thermischen Veränderungen der Betondecke.

Zudem solltest Du Dir mal Flächen ansehen, welche im Außenbereich schon 6-10 Jahre aufgebracht wurden. Die "Verkaufsbilder" zeigen leider nur immer die neuverlegten Flächen! Solche Beschichtungsflächen findest Du auch oft in Städten, auf Fußgängerbrücken oder Gehwegflächen, erhöht, neben den Brücken. Schaue sie Dir genau an und dann siehst Du, wie diese selbst beim teuersten Material und Verlegeunternehmen nach Jahren der Benutzung und Bewitterung ausschauen/..können.

Wenn Du eine richtige Beschichtung wählen würdest (nicht nur ein überstreichen/Versiegelung) dann kommen hier auch schnell die dazu passenden Kosten zusammen. Auch die Übergänge und Anschlüsse zu aufgehenden Bauteilen (Wand/Treppe/Deckenende..) müssen speziell bearbeitet werden (per Hand!) und kommen in der Regel als Extraposition nochmals hinzu.

Ich persönlich halte davon, gerade auch für den Wohnbereich, nicht sehr viel. Wenn Du dies bei uns von Fachunternehmen, mit den passenden Geräten für die zuvor beschriebenen Arbeitsschritte ausführen lässt, sind Kosten per m? in Höhe von 160 - 180 ? keine Seltenheit. Und dies nur mit einer maximalen Garantie von 4 Jahren (gem. VOB).

Mit der Mischung "Abdichtung und Belag", sei es nun Kies oder Platten oder gemischt, ergäbe sich auch optisch für den Mieter ein schöneres, wohnlicheres Bild.

Alternativ könntest Du natürlich auch einen Fliesenbelag aufbringen! Hier würde auf die untere Abdichtung (Schweißbahn z.B.) ein Mörtel-Estrichaufbau erfolgen und darauf der passende Fliesenbelag. Damit dies auf Dauer funktioniert, gibt es für diesen Aufbau spezielle Systemkomponenten. Dabei wäre auch die alten Treppenstufen (wenn sie fest sitzen) mit neuen Fliesen zu überziehen! So dass Du einen optisch gleichen Belag für die Fläche und die alte Treppe bekommen würdest.

(Wobei Du dies auch später noch machen könntest, wenn vorab auf die Abdichtung nur Kies oder lose Betonplatten kämen)

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo Pfälzer,

Danke für die Antwort!

Ich denke wir werden zuerst einmal ausloten, ob wir eine Genehmigung für eine möglist weiträumige Überdachung bekommen. Wenn ja, dann können wir die Treppe so lassen.

Den Boden müssen wir wegen den Rändern ja trotzdem abdichten. Hier klingen EPDM-Bahnen mit Kies+Platten ganz gut. Nur mit den Unebenheiten und dem Abschluss am Gehnweg muss man sich noch was überlegen.

Dieses Jahr wird das wohl nichts mehr, zumal wir zuerst noch die andere Garage zwecks Nutzung innen abdichten müssen. /emoticons/default_wink.png

Grüße,

Gert

 
Hallo zusammen,

ich hoffe es ist OK wenn ich an diesem Thread weitermache. Für die Frage reicht eigentlich das erste Posting aus. Wir sind immer noch unentschlossen, welche der super Vorschläge von Pfälzer wir nun machen. /emoticons/default_smile.png

Wir haben letztes Jahr noch mit einer gräulichen Masse (Epoxidharz-basierend?) die sichtbaren Risse zugeschmiert. Daraufhin war die Decke scheinbar dicht. Da die Masse allerdings empfindlich gegen stehendes Wasser ist, ist sie an einigen Stellen aufgebrochen. Die ebene Fläche hält noch gut, jedoch am Übergang zum Gehweg ist der Großteil undicht.

Hier hat man nun auch gesehen, dass ein Großteil des Wassers, wie von Pfälzer erkannt, zwischen dem Teer des Gehwegs und der Decke hereinläuft. Dort läuft es auf die Mauer der Garage und drückt dann hinein. Die Drainage scheint hier zu tief zu sein. Wir wissen leider nicht genau wo und wie sie montiert wurde.

Hier würde wohl eine Überdachung nicht wirken, da man sie wohl kaum über den Gehweh stehen lassen darf.

Wie kann und darf man den Schlitz abdichten? Hier müsste man ja eigentlich den Gehweg teilweise aufreißen und Teer/EPDM-Matten bis unter den Gehweg legen. Müssen wir das die Gemeinde durchführen lassen?

Eine alternative Idee ist es, am Spalt einen kleinen Absatz betonieren/mauern und in das neue entstehende Eck eine Art Einlaufblech auf den Gehweg zu ziehen... sollte das gehen, hätte man doch wohl Probleme mit dem Ablaufen des Wassers.

Wir haben schon überlegt, ob wir nicht für die Übergangsphase etwas "Kaltteer" hineinklopfen. /emoticons/default_wink.png

Anbei noch zwei Bilder.

Vielen Dank! /emoticons/default_smile.png

seite.jpg

spalt.jpg

 
Hallo zusammen,

leider sind wir bezüglich der Abdichtung immer noch nicht weiter gekommen.

Die Abdichtung des Bodens wollen wir mit Schweissbahnen/EPDM machen.

Allerdings ist die Treppe immer noch der größte Diskussionspunkt. Ein Teil der Familie würde sie abreißen und eine freitragende Treppe machen (Befestigung Wand & Boden, Kostenpunkt ~600€), der andere Teil würde die Treppe erhalten und hat sich den "Vorraum" im Anhang ausgedacht. Kostenpunkt ist hier wohl ca. 2000€ für Material, wenn wir die Konstruktion selbst bauen.

Welche Lösung würdet ihr wählen?

treppe.jpg

 
Hallo gert

Ja ich dachte das Thema ist schon längst durch bei Dir.... aber sehe gerade, alljährlich im Sommer meldest Du Dich erneut.... also dann hoffe ich doch, dass das 2010 nun endlich klappt.

Also... wie ihr auch entscheidet... dieser angedachte Überbau.. vorgelagerte Windfang.. der funtkioniert so natürlich nicht! Wenn, dann müsste der schon mind. bis 1m vor die unterste Stufe gezogen.. verlängert werden.. (Vorsicht-- Bauamt fragen wegen Grenzabstand...), denn nur so kannst Du, aus dem Haus kommend, noch die Türe öffnen. Hier im Beispiel müsstest Du schon von der 2 oder 3. Stufe aus die Türe öffnen.. Dich also sehr tief bücken... Du kannst ja nicht auf 25cm Stufe "stehen" und dann erst öffnen. Für den Teil der Familie welche dies lieber hätten, kannst Du ja mal einen Praxistest machen.. dann sehen sie das wohl ein.

Also... bliebe dann eher eine neue Treppe zu bauen.. die lässt sich dann, frei oder im Block, auch wieder sauber abdichten. Ggf. wenn das gewünscht war, mit einem passenden Vordach versehen.. das ist dann kein Problem.

 

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