Hallo Gert,
eine Überdachung wäre zwar technisch eine Alternative, jedoch ist dies mit der zuständigen Baubehörde vorab zu klären. Diese würde dann ggf. als Terrasse angesehen werden, wonach sie, wie Balkone, zur Wohnfläche zählt und mit einem Bauantrag versehen werden müsste. Zudem sind dann auch Grenzabstände zu beachten! Wovon man evtl. aber aus Bestandsgründen wieder befreit werden könnnte! Daher zuerst nachfragen.
Zudem ist eine entsprechende Überdachung keinesfalls billiger. Wenn Du eine spätere Wanddämmung planst, sollte die Überdachung auf "eigenen" Füßen stehen und keine Verbindung (Wärembrückengefahr) zur Hauswand haben. Sind in der Wand noch Fenster für Wohnräume, so ist die dortige Belichtung zu beachten, ansonsten wären dies Räume per Gesetz keine Wohnräume mehr! Könnten daher auch nicht vermietet werden.
Wenn, käme also nur Glas oder Kunststoff-Glasplatten als Dacheindeckung in Frage.
Aber auch die Frontseiten wäre damit noch immer nicht Regendicht! Hier könnte immer noch Wasser (Schnee/Flugschnee) auf die alte Betonfläche kommen!
Ein "einfaches überziehen" mit einer Kunststoff-Flüssigkeit ist riskant bis unbrauchbar.
Hier hängt es davon ab, ob es sich um eine Versiegelung (Farbstärke) oder um eine "Beschichtung" handelt. Gleich ob mit EP- oder PU-Harz, sie benötigen eine entsprechenden Vorarbeit sowie den geeigneten Unterbau. Dies ist aber kein alter, gerissener Beton!
Auch die unfachmännische Verschließung des Schachtdeckels müsste vorab geändert werden. Die Beschichtung benötigt einen definitiv trocknen und festen Untergrund. Ansonsten löst sie sich relativ schnell, ggf. nach vorheriger Blasenbildung, wieder ab. Die Betonfläche müsste vorab komplett mit einem Kugelstrahlgerät abgestrahlt werden und anschließend die ggf. losten Betonstellen, Risse u.s.w. mit einer Harztränkung und/oder Verpressung verfestigt und geschlossen werden. Danach erfolgt eine Grundierung, Kratzspachtelung und Anschließend eine Beschichtung. Je nach Ausführung, Rauheit des Quarzkornes noch mit einer zusätzlichen Kopfversiegelung.
Trotzdem haben diese "harten" Beschichtungsoberflächen noch ein Restrisiko hinsichtlich UV-Bestrahlung und thermischen Veränderungen der Betondecke.
Zudem solltest Du Dir mal Flächen ansehen, welche im Außenbereich schon 6-10 Jahre aufgebracht wurden. Die "Verkaufsbilder" zeigen leider nur immer die neuverlegten Flächen! Solche Beschichtungsflächen findest Du auch oft in Städten, auf Fußgängerbrücken oder Gehwegflächen, erhöht, neben den Brücken. Schaue sie Dir genau an und dann siehst Du, wie diese selbst beim teuersten Material und Verlegeunternehmen nach Jahren der Benutzung und Bewitterung ausschauen/..können.
Wenn Du eine richtige Beschichtung wählen würdest (nicht nur ein überstreichen/Versiegelung) dann kommen hier auch schnell die dazu passenden Kosten zusammen. Auch die Übergänge und Anschlüsse zu aufgehenden Bauteilen (Wand/Treppe/Deckenende..) müssen speziell bearbeitet werden (per Hand!) und kommen in der Regel als Extraposition nochmals hinzu.
Ich persönlich halte davon, gerade auch für den Wohnbereich, nicht sehr viel. Wenn Du dies bei uns von Fachunternehmen, mit den passenden Geräten für die zuvor beschriebenen Arbeitsschritte ausführen lässt, sind Kosten per m? in Höhe von 160 - 180 ? keine Seltenheit. Und dies nur mit einer maximalen Garantie von 4 Jahren (gem. VOB).
Mit der Mischung "Abdichtung und Belag", sei es nun Kies oder Platten oder gemischt, ergäbe sich auch optisch für den Mieter ein schöneres, wohnlicheres Bild.
Alternativ könntest Du natürlich auch einen Fliesenbelag aufbringen! Hier würde auf die untere Abdichtung (Schweißbahn z.B.) ein Mörtel-Estrichaufbau erfolgen und darauf der passende Fliesenbelag. Damit dies auf Dauer funktioniert, gibt es für diesen Aufbau spezielle Systemkomponenten. Dabei wäre auch die alten Treppenstufen (wenn sie fest sitzen) mit neuen Fliesen zu überziehen! So dass Du einen optisch gleichen Belag für die Fläche und die alte Treppe bekommen würdest.
(Wobei Du dies auch später noch machen könntest, wenn vorab auf die Abdichtung nur Kies oder lose Betonplatten kämen)
Gruß vom Pfälzer