Unebener Plattenbelag

lukas_ch

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05. Mai 2007
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Salü zusammen

Wir sind nun in unser Haus eingezogen. Im EG haben wir alles Platten 45x45. Nun haben wir beim Stellen von Möbeln bemerkt, dass an gewissen Orten die Platten nicht gleich hoch sind, d.h. mal wachelt ein Stuhl, wenn man ihn dann verschiebt wackelt er nicht mehr....Höhenunterschiede in ca. 60cm-Distanz 3-5mm. Ist das ok oder darf das nicht sein? Gibts da Normen?

Besten Dank.

 
Hallo Lukas

Die Platten verformen sich je nach Qualität beim Brennprozess mehr oder weniger stark. Wenn sie dann noch unsauber verlegt werden, kann dies als störend empfunden werden.

Ich weiss nicht genau welche Platten wie bei Euch verlegt wurden. Die SIA Norm 248 Platten-Arbeiten geht aber von Toleranzen bis 5mm aus.

Der Schweizerische Plattenverband Plattenverband Schweiz kann Dir sicherlich auch weiterhelfen.

Beste Grüsse

 
Halte einmal eine grosse Wasserwaage oder ein Metallprofil über den Boden, dann wirst du sehen ob es die Platten sind oder der unebene Untergrund.

Pers. Meinung: Platten die eine solche Ungenauigkeit aufweisen sind in meinen Augen Schrott. 5mm Toleranz ist bei einer Plattendicke von sagen mir mal 8-12mm nicht akzeptabel. Daher tippe ich eher auf einen unebenen Untergrund (kommt in den besten Häusern vor) oder wirklich sehr schlampige Verlegung der Platten.

In unserem Wohnzimmer hatten wir stellenweise 20mm Gefälle je nach Punkt. Die Ausnivellierung durch Ausgleichsmasse kostete uns fast mehr Geld als die Platten die dann darauf kamen. Doch bei einem Plattenboden zahlt sich dies in jedem Fall aus.

 
Ich vermute auch, dass es der Unterlagsboden ist. Im OG haben wir das Problem auch bei Kork und Laminat, dort fällts einfach weniger auf. Es gibt teilweise hohlräume, merkt man wenn man darüberläuft dass es leicht nachgibt.

Meinst du wir hätten das auch nivelieren sollen vor dem Platten verlegen? Wird das offensichtlich normalerweise per Standard nicht gemacht?

 
Beim Laminat hast du bessere Möglichkeit auszugleichen. Obwohl auch hier musst du grössere Unebenheiten am besten mit Ausgleichsmasse korrigieren. Sind die Unebenheiten klein, kann man dies mit entsprechenderTrittschalldicke ausgleichen.

Da der Plattenboden nicht nachgeben kann ist es hier umso wichtiger eine plane Fläche zu erhalten. Natürlich kann der Plättlileger mehr oder weniger mit dem Fliessenkleber ausgleichen aber alles ist begrenzt. Neben einem unschönen Bild (besonders bei glänzenden Platten) kann grosse Unebenheit auch zu Klebeschwierigkeiten oder bei grosser Belastung der Platten gar zu Brüchen führen.

Wie hoch die Toleranz bei Fertigstellung eines Bodens im Neubau heute beträgt, weiss ich nicht. Bei uns jedenfalls Baujahr 1980 ist weder Boden noch Wand gerade. Auch kommt es sicherlich auch noch auf die Baufirma UND Bauherr an. /emoticons/default_wink.png

Die Platten würde ich natürlich nicht mehr abreissen ausser beim Garantiefall (abchecken). Beim Laminat kannst du nach einigen Jahren beim Wechseln immer noch nachbessern.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich vermute auch, dass es der Unterlagsboden ist.

.....auch nivelieren sollen vor dem Platten verlegen? Wird das offensichtlich normalerweise per Standard nicht gemacht?
Hallo Lukas,

eigentlich wäre dies die Angelegenheit des Fliesenlegers gewesen.

Bei uns ist es Pflicht, die Leistung des Vorgewerkes zu überpüfen, bevor darauf weitere Arbeiten folgen. Macht er es nicht, dann haftet er selbst für den Schaden, wenn er diesen (nun eben seine unebenliegenden Fliesen) wieder beheben muss!

Bei Unterlagsböden gibt es sicher auch in der Schweiz, wie auch bei uns, eine passende Norm über dessen Ebenheit. Wobei dies aber nicht punktuell sondern über die gesamte Fläche/Länge des Raumes bewertet wird. Sind einem diese Toleranzen als Bauherr zu hoch, kann man bei der Offerteinholung und bei Auftragsvergabe eine geringere Toleranz vereinbaren (schriftlich und mit Mehrkosten verbunden!).

Kleinere Erhebungen oder Absenkungen im Unterlagsboden sollten vorab immer ausgeglichen werden. Egal ob Fliesen oder Laminat verlegt werden.

Bei Fliesen kann dies, punktuell auch mit Fliesenkleber erfolgen (am besten 1 Tag zuvor) oder man kann bei leicht welligen Unterlagsböden einen Mittelbettkleber vewernden, der einen dickeren Auftrag zur Fliesenverlegung erlaubt. Womit sich dann manch kleine Unebenheit wieder ausbügeln lässt.

Gruß vom Pfälzer

 
Hallo

Interessant - und weiss denn jemand wie gross diese angegebenen Toleranz ist ? Sind es 5mm auf einen Meter oder pro 10cm oder was ?

Wir haben auch das Problem von ein paar Unebenheiten und werden nächstens alles mit Laser nachmessen lassen. Da bin ich natürlich auf die SIA-Vorgaben gespannt.

 
Überzähne oder unebene Verlegung muss man nicht akzeptieren; aber es gibt auch Platten die in sich uneben sind (z.B. Pseudo-Natursteinkeramik mit Struktur). Das steht dann aber in der Produktbeschreibung und auch der Fliesenleger sollte einen darauf hinweisen. Also erst prüfen, ob die Ware in sich plan ist und, falls nicht, ob man das hätte bei der Produktwahl wissen können.

 
genau dieses thema beschäfttigt uns seit dem weekend auch: waren auf der baustelle und haben unsere fertig verlegten badezimmer bestaunt und angefasst. nun ja: auf einmal haben wir festgestellt, dass gewisse wandteile beim anfassen nicht eben sind?

daher würden mich die tolerenzen auch interessieren - falls jemand inzwischen etwas in erfahrung gebracht hat?

liebe grüsse,

wermiselli

 

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