Unerfahren - sollen wir es wagen?

Royal4

Mitglied
26. Apr. 2010
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Hallo liebe Haus-bauer/-Besitzer/-Planer ect... /emoticons/default_smile.png

Seit einigen Wochen grübeln mein Partner und ich (26/30) ununterbrochen am selben Thema rum...

Wir hätten die Möglichkeit in 2-3 Jahren (Familiär) günstig ein Grundstück mit grossem, altem Bauernhaus zu erwerben. Es handelt sich dabei um ca 1800m2 in einer kleinen Dorfgemeinde im Kanton Solothurn, direkt am Aarekanal und leiderleider direkt an der Kantonsstrasse. Das alte Bauernhaus müsste total saniert werden. Neues Dach (rund 200m2), neue Heizung, Isolationen, Böden... Der Zustand der Wände sei gut und da rund 2/3 vom Gebäude die holzerne Scheune ausmacht, und das Holz in einem guten Zustand ist, könne man auch diese Aussenwände sowie die Tragenden Balken bestehen lassen.

Wir müssten die Hypothek ? 120'000.- CHF übernehmen und das ganze, inkl. Land, würde uns gehören.

Mein Freund und ich könnten uns durchaus vorstellen, uns dort niederzulassen. Jedoch wüssten wir garnicht, was wir mit sooo viel Land und einem so grossen, ausbaufähigen Haus anstellen sollen /emoticons/default_rolleyes.gif Uns gefällt der Charme des Bauernhauses, verbunden mit moderner Renovation ausgesprochen gut und wir möchten nicht einfach die Hütte abreissen und ein Fertighaus draufknallen, auch hänge ich emotionell ziemlich daran...

Leider verstehen wir auch kaum was von der Thematik und trotzdem schweben uns schon ein paar verrückte Illusionen im Kopf rum! /emoticons/default_biggrin.png

Könnten wir doch z.bsp. das riesige Dachgeschoss (gesammte Haushöhe ist 11.5 Meter) in 2 Stockwerke ausbauen, und die unteren Stockwerke ebenfalls auf 2 Etagen halten (wie es zur Zeit im Wohnteil des Bauernhauses ist). Wir könnten die eine Haushälfte für uns ausbauen, und die andere Hausseite (grösserer Teil, Scheune) in 2 tolle Maisonette Wohnungen ausbauen und vermieten? Oder wenn wir einestages doch nicht mehr in diesem Dorf, an der Kantonsstrasse leben möchten, könnten wir dann auch unsere Hälfte in Wohnungen umfunktionieren, ev. sogar noch ein 2. Gebäude auf das grosse Land setzen, und die ganze Sache vermieten?

Einerseits finden wir die ganze Sache sehr spannend und wir könnten uns durchaus vorstellen, dass wir dieses Projekt gerne näher angehen möchten (mit Architekten ect.) andererseits haben wir mächtig Respekt vor solch einem Schritt und denken oftmals doch wieder, dass es wohl ein zu grosser Fisch für uns sein könnte.

Was denkt ihr darüber? Sind unsere Gedanken absurd? Wie sieht es mit der Kantonsstrasse aus? Könnte hier ev. eine Schallmauer nützlich sein? Ich hab irgendwo aufgeschnappt, dass sich ev. sogar der Kanton an einer Schallmauer zu beteiligen hätte, da dies deren Strasse ist?

Wir wären euch echt dankbar, wenn ihr uns hierzu eure Gedanken/Erfahrungen mitteilen könntet da wir zur Zeit alleine echt nicht weiter kommen. /emoticons/default_confused.png

 
Hallo Miteinander,

In der Regel ist in diesem Fall die Variante "Abreissen und Neubauen" meistens kostengünstiger. Jedoch bin ich ganz eurer Meinung, dass der Charm eines renovierten Bauernhauses unmöglich mit einem Neubau erreicht werden kann.

Aufgrund der kleinen Verschuldung, die ihr übernehmen müsstet, und der Möglichkeit, eine (oder zwei) Parzellen vom Grundstück abzutrennen und zu verkaufen, lohnt es sich sicher, das Ganze mal seriös durchrechnen zu lassen. Vieleicht wird euch das etwas kosten, aber diese Investition wird euch bestimmt weiterhelfen.

Achtet unbedingt darauf, dass der Architekt Erfahrungen hat mit ähnlichen Objekten, solche Umbauten sind finanziel sehr schwierig Abzuschätzen!

Da ihr ja noch ein bisschen Zeit habt, sollte eine seriöse Planung ja gut möglich sein. Apropos seriös... macht mit dem Architekt im Voraus ab, welche Leistungen ihr erwartet und was euch das kostet.

Viel Spass beim hinundher..../emoticons/default_smile.png

Gruss Mättu

 
Die genannte Option "Abreissen und neu bauen" würde ich ernsthaft prüfen. Das ist nicht nur günstiger, sondern ihr habt nachher viel mehr Komfort und tiefere Unterhaltskosten. Wenn ihr eure Wünsche dem Architekten meldet, kann der sicher auch was charmantes neues individuelles zeichnen, z.B. mit Holzfassade? Eventuell auch viel geschickter von der Raumaufteilung her, unter Berücksichtigung der Strasse.

 
Hoi Royal4

Tönt sehr spannend und wirklich charmant. Ich denke, ihr habt da ein paar Knackpunkte die ihr euch genau überlegen müsst.

Wollt ihr an dieser Strasse leben? - Wenn euch das jetzt schon als Einschränkung vorkommt, hilft dann eine Schallschutzmauer? Man soll sich ja wirklich erfreuen daran und das jeden Tag. Also am besten sich oft dorthin begeben und schauen, ob's was ist.

Charme in modernem Stil. - Das tönt super, kostet aber viel Geld. Wie schon erwähnt wird wohl die Variante abreisen und neubauen billiger kommen...

Aufteilen? Mehrere Parteien? - Somit könnt mehr Geld aufgetrieben werden, da nachher ja auch Mieteinkommen reinkommen. Doch will man das?

Viel Spass, denn Eigentum soll ja auch Spass machen.

Gruss - Daniel

 
Vielleicht muss man ja auch nicht das ganze Projekt auf einmal angehen, sondern erstmal die Dinge, die Ihr für Euch selber nutzen wollt (klar, wenn es um Isolation und dergleichen geht, schon, aber beim Innenausbau könntet Ihr auch erstmal den selbstgenutzten Teil verwirklichen und den Rest Stück für Stück). Wenn man sich traut, kann man auch Eigenleistungen erbringen, die auch wieder Geld sparen.

Das mit der Strasse ist vielleicht ein Knackpunkt, aber den hättet Ihr auch, würdet Ihr auf diesem Land neu bauen. Und ein altes Haus, das eine gute Substanz hat, zu erhalten finde ich wirklich viel reizvoller als einen Neubau. Wenn Euch das Land zu gross ist, findet sich vielleicht ein Bauer, der dort Heu machen oder seine Tiere grasen lassen möchte. Dann habt Ihr nicht viel Arbeit damit und könnt Euch in Ruhe überlegen, was Ihr mit dem Land noch anstellen wollt.

Gruss, Barney

 
gaaaanz langsam...bevor ihr irgendwelche umbauten/neubauten/abparzellierungen etc. überhaupt in erwägung zieht, klärt zuerst mal ab, was ihr überhaupt für eingriffsmöglichkeiten habt.

die bauernhäuser befinden sich mehrheitlich (noch) in der landwirtschaftszone, und diese zone unterscheidet sich wesentlich von der sonst üblichen bauzone...

 
Wow - so viele interessante Meinungen und Berichte /emoticons/default_smile.png Wir danken euch!

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es sich beim erwähnten Landstück um Bauland handelt, haben wir doch mit dem Besitzer ständig über Baumöglichkeiten gesprochen. Werde dies aber noch def. abklären - vielen Dank Corre für den Tipp!

Haus abreissen und Neues drauf bauen wäre für uns eine Option, WENN wir unser Traum-Bauland, OHNE Strasse, in schönerer Ortschaft, besser angeschlossen an ÖV hätten... Bei dieser Option hier jedoch geht es mir weniger um die Lage sondern um die Möglichkeit, dieses alte Familienstück welches drauf steht, günstig zu übernehmen UND es dann auch sinnvoll zu nutzen.

Barneys Bericht entspricht genau unseren Vorstellungen.

Vorerst würden wir die eine Haushälfte (nicht Scheune sondern Wohnteil) für uns umbauen. Natürlich müsste hier das komplette Dach renoviert werden, aber sonstige Knackpunkte wie Böden, Raumaufteilung, Fenster, Isolationen ect. könnten dann vorerst 'auf unserer Seite' in Angriff genommen werden. Dann würden wir den Hausdurchgang freireissen (stellen uns den Mittelteil des Hauses offen, als Eingangsbereich in die 2 - 3 Mietwohnungen links, und in unsere grosse Wohnung rechts aufgeteilt vor) und dann könnte man das Projekt Scheune= Mietwohnungen angehen.

Ach, es ist so schwierig... Einerseits sagt mein Kopf, dass dies eine einmalige Gelegenheit wäre, und es mit den Mietwohnungen auch einen schönen 'Neben'Verdienst gäbte... Andererseits sagt mein Bauchgefühl, dass es einfacher und nervensparender wäre, wenn wir uns 'einfach' ein schönes Stück Land kaufen, mit entsprechender Grösse, und dort unser Traumhäuschen drauf bauen und nichts mit dem alten Haus und dem grossen Landstück zu tun haben werden...

Zum Glück haben wir noch etwas Zeit um uns mit dem Thema zu beschäftigen - entweder es lässt uns nicht los, oder wir sehen von Zeit zu Zeit nur noch das Negative...

 
Ach, es ist so schwierig... Einerseits sagt mein Kopf, dass dies eine einmalige Gelegenheit wäre, und es mit den Mietwohnungen auch einen schönen 'Neben'Verdienst gäbte... ......
Hallo,das ist aber nicht sicher, dass das einen Nebenverdienst gibt. Du musst erstmal viel investieren, um vermietbare Wohnungen zu bauen. Du zahlst dann den Hypozins auf dieses zusätzlich aufgenommene kapital und den Unterhalt der Wohnungen.

Dann stellt sich die Frage, ob und zu welchem Preis Wohnungen an einer solchen Lage überhaupt vermietbar sind. Die nahe Strasse und das Fehlen des öffentlichen verkehrs sprechen für günstige Mieten, gegebenenalls auch mal einge Monate Leerstand, wobei deine Kosten da weiter laufen.

ich empfehle dringend auszurechnen, ob die Miete dann über deinen Unterhalts und Kapitalkosten liegt. Das ist keineswegs sicher

Durch den bau der Mietwohnungen nimmst du ein erhebliches risiko auf Dich, und auch im besten Fall etliche Umtriebe. Willst du das?

Ausserdem geht dadurch auch ein Teil des zu erhaltenden Charmes verloren.

übrigens finde ich, dass man 1800m2 als Familie gut alleine nutzen kann.

mit der zeit finden sich da schon Nutzungen, je nach Vorlieben der Bewohner.

Wenn man Platz hat ist es ja eben das Schöne, dass man noch etwas realisieren kann und es eben nicht gedrängt wirkt

Wir haben 2200m2, und ich finde nicht, dass wir zu viel Platz haben, eher im gegenteil, der rasen wird immer kleiner.

ich persönlich würde versuchen, das haus für mich zu erhalten, sicher aber keine Mieter reinnehmen.

Da du viel Platz hast kannst du das haus zur Strasse hin evtl etwas abschirmen durch z.B nebenbauten oder einige grössere Bäume.

Gruss

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es sich beim erwähnten Landstück um Bauland handelt, haben wir doch mit dem Besitzer ständig über Baumöglichkeiten gesprochen.
wenn es tatsächlich bauland wäre, würde allein schon der landwert ein mehrfaches eurer anfangsinvestition (120'000CHF) betragen.

in diesem falle würde ich mir das land auf jeden fall mal sichern.

ihr könntet dann immernoch entscheiden, ob ihr das land gewinnbringend verkauft und euren traum vom eigenheim quasi querfinanziert, oder es für den eigenbedarf nutzt.

allerdings könnt ihr lange mit dem jetzigen besitzer über mögliche bauvorhaben spekulieren, ohne fundierte kenntnis der gesetzlichen sachlage sind alle noch so langen gespräche etc.leider wertlos /emoticons/default_additional/71.gif

deshalb: fragt z.B. bei der gemeinde (bauamt) nach, was es da für möglichkeiten geben würde, oder schaut mal im zonenplan (online-schalter der gemeinde oder evt.auch

im kantonalen nutzungsplan: Nutzungszonen im Siedlungsgebiet) nach, in welcher zone euer haus steht.

ich wünsche euch auf jeden fall viel glück und weitere schlaflose nächte /emoticons/default_biggrin.png

 

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