Unterlagsboden trocknen mit Bodenheizung?

adschach

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13. Aug. 2006
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Hallo zusammen

Wir haben letzte Woche MO/DI den Unterlagsboden gegossen erhalten. Nun sind wir natürlich kräftig am Lüften;) Es werden jetzt Morgen noch Trocknungsöfen gebracht und bis Ende Woche soll die Heizung angeschlossen sein (Erdsonde/Bodenheizung). Können wir das Trocknen durch Einschalten der Heizung nun etwas beschleunigen? Oder spricht da etwas dagegen?

Danke für Eure Hilfe!

 
Hallo adschach,

sicherlich hilft die Bodenheizung mit den Unterlagsboden (in diesem Fall von unten heraus) zu trocknen.

Es sollte aber mit dem "Unterbelagsbauer" abgestimmt sein, ab wann "er" aufgeheizt werden kann? Hier gibt es zeitliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausführungsarten!

Nicht dass es zu früh ist und Risse entstehen, da ihm zu schnell das Wasser entzogen wurde!

Die Wärmepumpen verfügen sowieso über ein Aufheizprogramm, das automatisch abläuft. Bei uns wird meist Fließestrich (so heißt es bei uns) eingebaut, der nach ca. 8-14 Tagen aufgeheizt wird.

Wobei man sagen muss, dass das Aufheizprogramm (zumindest bei uns) über Stromenergie und nicht über die Sonde läuft! Somit braucht man ggf. ein paar Kilowatt!

Was meinst Du mit Trocknungsöfen? Sind hiermit Gas- oder Elektro-Heizgeräte gemeint?

Wenn effektiv der Bau entfeuchtet werden soll, dann würde ich Dir zum Einsatz von "Entfeuchtungsgeräten" raten. Hierbei wird die Feuchtigkeit dem Raum (bzw. den Baustoffen) entzogen, wobei die Fenster "geschlossen" bleiben!

Durch die erzielte Eigen-Abwärme der Geräte heitzt sich der Raum von selbst auf, die warme und trockene Luft nimmt nun wiederum viel Feuchtigkeit auf, welche wiederum durch das Gerät entzogen wird! Also wird immer im "Kreislauf" entfeuchtet.

Obwohl dies Leihgebühren und Stromkosten verursacht, ist es die bessere Art der Entfeuchtung eines Hauses, auch da kontrollierbar!

Befindet sich kein Kondensatwasser mehr in der Auffangschale oder dem Ablaufschlauch, ist auch keine nennenswerte Feuchtigkeit mehr im Bau.

Bei der Variante mit Lüftung und Beheizung vergeudest Du eine riesige Energiemenge, die ohne Umwege durchs Fenster verpufft! Und wenn die Putzfläche der Wände, oder der Unterlagsboden auch hell und trocken aussieht, ist die Feuchtigkeit noch lange nicht heraus! Dies täuscht!

Zudem wirst Du ggf. feststellen können (falls es z.B. Gas-Heizgeräte sind), dass sich zu Beginn auch noch mehr Feuchtigkeit an den Betonteilen einstellt! Je nach Witterung können sich an Decken übermäßig Tropfen bilden.

Bei uns wird die Bauentfeuchtung auch oftmals durch spezielle Fachfirmen ausgeführt. Diese stellen die Geräte auf, überwachen den Entfeuchtungsprozess durch Feuchtemessung der Raumluft und der Bauteilfeuchte, bis zum Abschluss! Immer schön mit Protokoll!

Ein Haus von ca. 160 -180 m? kann so innerhalb von 14 Tagen restlos entfeuchtet werden. Die Kosten liegen hierfür bei ca. 1.300,-€.

Gruß vom Pfälzer.

 
Bei uns wurde mit der Bodenheizung getrocknet, wir haben eine Luft/Wasser-WP, der Boden war nach 5 Wochen so trocken dass man Parkett hätte verlegen können.

Die Feuchtigkeit des Bodens muss vor dem Weiterarbeiten gemessen werden, dazu wird ein kleiner Loch gemacht und der Zementüberzug pulverisiert, dann die rel. Feuchte gemessen.

Wir haben 2 mal täglich durchgelüftet, am Morgen der Architekt und abend wir, die erste Woche war Sauna pur, danach war es relativ schnell besser.

Wir haben nun relativ konstant zw. 45-55% Luftfeuchtigkeit.

 
Hallo

Unser Anhydridboden liess man auch etwa 4 Wochen trocknen. Dazu wurden in allen Räumen Heizlüfter plus Entfeuchter aufgestellt. Es war erstaunlich wieviel Wasser da drin war, ich ging am Weekend jeweils diese Behälter mit 10Liter Wasser leeren !

Dazu kann man die Bodenheizung starten und langsam hochfahren. Der Hersteller Eures Unterlagsbodens sollte hierfür die notwendigen Angaben liefern. Denn es ist wichtig langsam und kontinuierlich zu heizen und nicht gleich voll Power am Anfang.

Danach wurde unser Boden abgeschliffen und wie bei Raycecile die Feuchtigkeit gemessen. Es gibt SIA Normen die genau vorschreiben wie feucht der Boden sein darf bevor er weiterbearbeitet werden kann. Bei uns wurde letzte Woche im OG alles geschliffen und versiegelt, das EG und UG kommen demnächst dran sobald die Feuchtigkeit akzeptabel ist.

 
Hallo raycecile,

klar kann man in den Sommermonaten (Euer Einzug war im September) auch nur durch Lüftung für eine Entfeuchtung sorgen. Der Unterboden wird dann auch ohne Heizung in ca. 6 Wochen soweit ausgetrocknet sein, dass er belegt werden kann.

Aber bei adschach wurde er erst letzte Woche, also Ende Oktober gegossen! Dass sind nun völlig andere Voraussetzungen, insbesondere wenn Du Dir seinen geplanten Einzugstermin anschaust! Der soll ja im Januar erfolgen, weshalb er auch die Trocknungsöfen einsetzen will. Da muss nun einfach verstärkt entfeuchtet werden, wenns mit dem Restausbau noch problemlos klappen soll.

Dies bedeutet, dass er frühestens gegen Ende November mit den Belägen anfangen kann.

Die angesprochenen Methode der Feuchtemessung nennt man CM-Messung, die man generell vor allen Verlegungen machen sollte. Sie stellt die sicherste Messmethode dar.

Hallo booker,

wie Du richtig erwähnst, kommt bei dem Geräteeinsatz erstaunlich viel Wasser zu Tage (das wäre ohne diese noch lange Zeit im Raum- gleich ob Unterlagsboden oder in Decken und Wänden)!

Einen "Heiz"-Lüfter hätte es m.E. nicht unbedingt gebraucht, aber je nach Räumlichkeit sollten tatsächlich "Lüfter" zur schnelleren und besseren Umwälzung eingesetzt werden! Dies verkürzt die Gesamtzeit.

Übrigens hättest Du das leeren der Behälter sparen können, wenn man Geräte mit einem Schlauchanschluss auswählt. Hier wird dann der Schlauch einfach in das nächste Abwasserrohr (Bade-od. Duschwanne) eingehängt/ geschoben, womit die Geräte dann Tag und Nacht laufen und entfeuchten können.

Die Geräte mit Behälter schalten natürlich ab, sobald diese voll sind! Wenn man dann nicht permanet vor Ort ist, dauert es dann etwas länger.

Auf jeden Fall ist die Entfeuchtung mittels Geräten eine feine Sache, die garantiert zu einem trockenen Haus in kürzester Zeit führt.

Gruß vom Pfälzer

 
Stimmt man kann es nicht mit uns vergleichen, momentan ist die Aussenluft kühl und sehr trocken, in der Zeit als wir den Boden gegossen haben hat es dauernd geregnet.

Im Winter ist generell eine bessere Zeit zur Trocknung da die Luft selbst sehr trocken ist und schon durch geringes Erwärmen Unmengen von Feuchtigkeit aufnehmen kann.

 
Deswegen hat man früher ja auch meist im Sommer/Herbst gebaut und dann den Rohbau den ganzen Winter stehen gelassen, damit alles schön austrocknen kann.

Heute wird dies kaum mehr gemacht, wohl auch aus Kostengründen.

 
Herzlichen Dank für Eure Hilfe! Ich werde heute auf jeden Fall vorbei gehen und die 'Öfen' näher betrachten. Da wir ein Holzhaus gebaut haben, handelt es sich beim Entfeuchten ja vorallem um den Boden - doch ich denke mal, das macht bei der Handhabung keinen Unterschied.

 

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