Variable Hypothek

alter_ego

Mitglied
06. März 2007
3
0
0
Guten Tag

Ich versuche es hier nochmal, jetzt bin ich wahrscheinlich richtig gelandet /emoticons/default_smile.png ich heisse Florian und plane mit meiner Frau ein Hanghaus in der Nähe von Veysonnaz (VS). Wir sind beide Anfang Dreissig, noch ohne Kinder, ich arbeite im Sozialbereich (allerdings nördlich der Alpen), sie in der Wissenschaft.

Nach langem Mitlesen auds dem Hintergrund schalte ich mich hier auch mal ein, und zwar mit einer finaziellen Frage:

Wir überlegen "zum Einstieg" den ganzen Hypokredit (etwa 700'000) variabel zu machen. Meine Bank bietet mir 2.65% an (vielleicht noch etwas tiefer). Wie findet ihr das? Natürlich rechne ich damit, dass sich das mit der zeit etwas verändert ,aber damit es ungemütlich wird müsste eingies passieren, oder?

grüsse

Flo

 
Variabel, dh ja die Zinse passen sich laufend an. Dh wie ich das sehe, machen Sie Euch ja das Angebot mit 2,65%.

Sind also im Monate ca CHF 1545.00.

Was ist aber dann in ca 2-3 Monaten, wenn die Zinsten steigen und ihr dann vielleicht auf 3,2% seit??

Zins auf 1860.00

Ich würde eher eine Gemischte machen, zb CHF 500000.00 auf Fest und CHF 200000.00 auf Variabel.

Wir nehmen sogar den ganzen Betrag auf eine Festhypo, dh 10 Jahre Laufzeit, mit 3,55% (wäre sonst 4,25% gewesen).

Es kommt auch immer drauf an, wie man die Zukunft sieht.

Wir möchten halt eher Langfristig im gleichen Budget bleiben, anderen ist es eher egal.

 
Ich denke Nasche hat recht. Der Zins variabel ist zur Zeit ziemlich attraktiv. Aber was, wenn er sich plötzlich um 50 Punkte anpasst? Wer es sich leisten kann sicher kein Problem. Kommt immer auf die persönlichen Verhältnisse an. Allenfalls gäbe es auch noch Möglichkeiten mit einem Zinscap zu arbeiten.

Wir sind auch eher auf Planbarkeit ausgerichtet und werden den grössten Teil in Form einer Festhypothek haben.

 
Naja, wir gehören momentan auch eher zu den "Angsthasen" und machen Festhypotheken. Gerade die ersten paar Jahre sind wir froh, wenn wir genau wissen, was wir zahlen werden. Hat aber auch etwas mit den persönlichen Umständen zu tun...

 
Grundsätzlich ist die variable Hypothek im Moment sicherlich attraktiv. Im Moment sind die Zinssätze normalerweise irgendwo zwischen 2.5 und 3.75%. Es ist in nächster Zukunft wahrscheinlich keine massive Erhöhung zu erwarten (die meisten Geldgeber bleiben im Moment auf 3%). Ein Teil lässt sich also sicherlich mit gutem Gewissen variabel aufnehmen, insbesondere auch dann, wenn nicht allzugrosse familiäre Verpflichtungen bestehen.

Es lohnt sich ev. die Nachfrage, ob irgendeine Klausel eingebaut werden kann im Vertrag, dass der variable Zinssatz immer um z.B. 0.25% tiefer ist als der offizielle Richtsatz (sowas habe ich schon in einer Offerte gesehen).

 
Ja, im Moment noch sind die Variablen Intressant, aber ich weis nicht......

Wenns mal Kracht und die auch auf ca 3,5% steigen, dann könnte es gerade bei so hohen Hyposchulden, sehr viel Ausmachen.

Wie gesagt, ich gehöre auch zu den Angsthasen und möchte Länger auf der gleichen Höhe bleiben. So können wir sicher 10 Jahre mal etwas sparen und dann weiter schauen.

 
Mmhhh, ich bin nicht der Meinung, dass die Zinsen ohne grosse Änderungen auf den globalen Finanzmärkten je wieder auf früheres Niveau steigen werden.

Wann steigen denn normalerweise die Zinsen? In Zeiten, in denen es wirtschaftlich super läuft, das Kapital knapp wird und die Zentralbanken die Angst vor Überhitzung und Inflation befällt.

Im Moment läuft die Wirtschaft hervorragend, viel besser geht's eigentlich gar nicht, trotzdem sind wir nach wie vor auf sehr tiefem Zinsniveau.

Dies hat m.E. 2 Gründe:

1. Die Zentralbanken reagieren nicht mehr ganz so hektisch. Seit dem Euro gibt's natürlich im ganzen EU-Raum auch nur noch die EZB anstelle all der unabhängigen Zentralbanken zuvor. Das macht das ganze stabiler resp. EU-Staaten können kaum mehr versuchen, ihre Wirtschaft über die Zinspolitik der Zentralbank zu beeinflussen. Zu verschieden sind die Interessen.

2. Das Kapital hat im Rahmen der Globalisierung enorm an Mobilität gewonnen. Das geringste rentable Zinsgefälle führt zu beinah sofortigen Kaptialverschiebungen, so dass ein Anstieg aufgrund von Knappheit kaum mehr vorkommen kann.

Fazit: Ohne wirklich GROSSE weltweite Krise (nicht nur ein "kleiner" Irakkrieg) wird sich m.E. das Zinsniveau - wenn überhaupt - nur sehr träge verändern

Nachtrag: Auch die Banken lassen sich die Chance nicht entgehen, ähnlich wie die Versicherungen, mit dem - teilweise übersteigerten - Sicherheitsbedürfnis der Schweizer einen Haufen Geld zu scheffeln...

 
Ich denkke auch nicht, dass die Zinsen wieder auf über 5% Steigen, dennoch man weis ja nie und wenn man jetzt gerade mit dem Bau in einen Finanziellen Engpass kommt, dann möchte man schon lieber auf der Sicheren Seite stehen.

 
Ich versteh ja nicht wirklich was davon, aber ein Aspekt finde ich ist doch auch wichtig: die Variablen Zinsen sind in der Schweiz mit dem TeuerungsIndex gekoppelt. Das heisst: wenn da was geändert wird (sprich erhöht wird) hat das immer schnell enorme Auswirkungen, denn fast alle Mietverträge und Mietzinse sind an diesen Index gekoppelt. Deshalb überlegen sich die Banken gut und überlegen dreimal, bevor sie den variablen Zinssatz ändern. Vielleicht geht er schon mal rauf, aber sihcer nicht von heute auf morgen und in grossen Sprüngen... so hätte man immer noch Zeit was anders zu organisieren.

Wir werden, wenn der Baukredit (und die Bauerei) vorbei ist, wahrscheinlich auch alles mit Variablen Hypotheken machen.. und hoffen dass es stabil bleibt.

 
Umgekehrt, der Teuerungsindex ist über die Mietkosten an die variablen Zinssätze gekettet, viele Banken geben aber den Zinssatz nicht mehr offen bekannt.

Ich kann mich an Zeiten mit 7% erinnern, selber habe ich Flüh mit 4-4,5% finanziert, da bin ich heute mit 2% göttlich dran, die Banken rechnen aber die Tragbarkeit mit 5%, man weiss ja nie...

Die Hypothekenprognose der CS sieht ein mild steigendes Szenario vor, es werden keine grossen Sprünge im Zeitrahmen von einem Jahr erwartet.

 
ja, hast natürlich recht, aber bleibt doch trotzdem so, dass die Banken nicht leichtfertig mit dem Zinssatz umgehen eben wegen dieser Verkoppelung! Ich meine: man muss nicht angst haben dass da von Tag zu Tag andere Zinsen gelten... bloss weil es "variabel" heisst.

 
Die variablen Zinsen richten sich nach den Refinanzierungssätzen, keine Bank ist Almosenbringer, wenn die Zinssätze rauf gehen, dann gehen auch die Zinsen der Variablen hoch.

Irgendwie müssen wir ja Ossis und Marcel's Millionengehälter verdienen /emoticons/default_sad.png

 
Wir werden, wenn der Baukredit (und die Bauerei) vorbei ist, wahrscheinlich auch alles mit Variablen Hypotheken machen.. und hoffen dass es stabil bleibt.
sorry, aber das ist doch ein Wiederspruch in sich. Wenn Du stabile Zinsen (über einen relativ langen Zeitraum) willst, musst Du eine Festhypothek abschliessen - nur dann kannst Du ruhig schlafen.

Eine variable Hypothek kann jederzeit und auch sehr kurzfristig angepasst werden - natürlich zur Zeit nicht realistisch aber doch denkbar.

Auch ist der Zinsunterschied zwischen einer Variablen- und Festhypothek nicht gross bzw. ist auch verhandelbar.

Und wenn die Zinsen dann (wiedererwarten) doch steigen werden nicht nur die variablen, sondern auch die Festhypotheken natürlich steigen und ein Um- oder Einstieg in Festhypotheken ist dann definitiv teurer.

Aber jeder wie er will - aber alles auf Variabel würde ich persönlich zur Zeit nicht empfehlen.

 
Ich kann variable im Moment nicht empfehlen, der Unterschied ist relativ gross im Erwarten höherer Zinsen...

 
Aber jeder wie er will - aber alles auf Variabel würde ich persönlich zur Zeit nicht empfehlen.
wenn man langfristige analysen liest und der branche glaubt, so sind eigentümer mit variablen (bzw. an den libor-satz gebundene) hypotheken in den letzten jahren langfristig gesehen klar am besten gefahren.

auch deshalb werden wir voraussichtlich zunächst auf eine variable setzen. gegenüber dem angebot für eine längere feste verpflichtung, machen wir locker drei bis vier zinsschritte (+0,25%) mit, bis wir gleichauf oder minim teurer liegen. dafür haben wir die totale flexibilität, wenn wir aus- oder umsteigen wollen, nicht nur auf eine anderes hypothekarmodell, sondern z.b. auch auf ein anderes = attraktiveres finanzinstitut.

wenn man sich nicht sooo sicher ist, ob man das haus wirklich solange behalte n will, bis man füsse voran aus dem haus getragen wird, ist man mit der variablen besser dran: teuer wird's nämlich auch dann, wenn man - unvorhergesehen - ein paar jahre vor dem termin aus einer festhypothek aussteigen will.

aber es ist natürlich auch eine glaubens- bzw. einstellungfrage: wer absolute kalkulierbarkeit bevorzugt, der ist mit einer festhypothek sicher gut bedient, wer trotz varainblem zinssatz gut schlafen kann, der solls so machen.

gruss pb

 
wir haben uns nach langem hin und her auch für eine variable hypo. entschieden.

Wir haben es von vorne bis hinten durchgerechnet und geschaut ab wann der zins steigen darf, und wieviel damit wir schlechter fahren als mit einer festhypothek.

Ausserdem haben wir die ersten zwei Jahre noch einen halbes % tieferen zins.... (ist so ein bankangebot irgendwie)

 
Libor ist meist höher als variable Hypothek, dafür ist der Zins nach oben abgesichert. Allerdings hast du auch eine Mindestlaufzeit zwischen 3 und 12 Monaten (je kürzer, desto niedriger der Zins).

 
Libor ist meist höher als variable Hypothek, dafür ist der Zins nach oben abgesichert. Allerdings hast du auch eine Mindestlaufzeit zwischen 3 und 12 Monaten (je kürzer, desto niedriger der Zins).
Das stimmt nun so aber nicht ganz, da muss ich widersprechen. Libor steht für "London InterBank Offered Rate" und besteht aus 1/4jährigen oder 1/2-jährigen Festhypotheken, für die man sich meist in einem Rahmenvertrag von 1 bis 5 Jahren festlegt. Der Zins ändert dann alle 3 respektive 6 Monate (wenn wieder eine neue Geldmarkthypo fällig wird) und ist an diesen sogenannten LIBOR-Satz gekoppelt (Liborsatz plus Marge für Bank).

Die Zinsobergrenze "Cap" (und manchmal Zinsuntergrenze "Floor") kann bei allen Anbietern für die Dauer des Rahmenvertrages abgeschlossen werden, dies hat dann natürlich Einfluss auf den Hypozins.

Der Libor reagiert viel schneller auf die reale kurzfristige Zinssituation als die variable Hypothek, weshalb die Liborsätze zur Zeit einiges über dem variablen Zinssatz angesiedelt sind. Die letzten Jahre war der Liborzinssatz jedoch um einiges tiefer angesiedelt (bis ca 1,5% p.a.).

Die variablen Hypotheken in der Schweiz könnte man eigentlich auch "politische Hypothek" nennen. Dies aufgund der Tatsache dass die Mieten direkt an diesen gekoppelt sind und deshalb Mieter und Vermieter (respektive deren Lobby) an einem "Kompomis-Zinssatz" interessiert sind. Aus diesem Grund ist momentan die variable Hypo eigentlich zu billig und wird durch die niedrigen Kontoverzinsungen bei den Banken quersubventioniert.

Gruss, Dominik

 

Statistik des Forums

Themen
27.536
Beiträge
257.909
Mitglieder
31.816
Neuestes Mitglied
Ideu