Verbastelte 60er-Jahre-Balkon-Konstruktion

iona

Mitglied
17. Dez. 2007
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Hallo liebe Freunde

Im Anhang sende ich das Bild unseres Häusleins, welches wir seit 4 Jahren bewohnen. Seit dieser Zeit zerbrechen wir uns schon den Kopf, wie wir die Fassade sanieren sollen, da diese einen völlig heterogenen Aufbau aufweist. In diesem Threat hier möchte ich auf eine ganz spezielle Thematik eingehen. Es ist so, dass die Südfassade mit Balkon nicht auf einer Ebene angeordnet ist. Der durchbetonierte Balkon liegt quasi auf der unteren Doppelschale auf und der obere Stock mit Holzaufbau ist 50cm nach innen versetzt. Man sieht dies sehr schön auf dem Bild. Der Balkon ist eine massive Kältebrücke.

Der Knackpunkt ist nun Folgender: Wenn wir das EG isolieren wollen, dann kommen wir nicht umhin, die äussere Mauer der Doppelschale abzubrechen, da ansonsten die Leibungen zu tief werden. Der Abstand zwischen Balkonboden und den Zugängen nach Innen ist leider zu hoch, damit der bestehende Balkon mit Isolation eingepackt werden könnte.

Damit wir nun eine durchgehende Fassade erhalten könnten, müssten wir die komplette Aussenwand OG etwa 40cm nach Aussen verlegen, was natürlich extrem teuer kommt.

Hat irgend jemand eine Idee, wie sowas wirtschaftlich lösbar ist? Wir erreichen nämlich langsam Preisregionen, bei welchen ein Neubau wohl günstiger geworden wäre. Das Haus mit den bereits durchgeführten Renovationen hat einen Preis von etwa 680'000 Franken (1100m2) - liegt aber in der Gemeinde mit dem günstigsten Wohnraum des Kantons Thurgau. Konkret bedeutet das: Eine komplette Fassadenrenovation und die Sanierung der Nasszellen bedeutet, dass wir irgendwann mal eine deutlich 9' vor dem Komma haben und das Haus dürfte nie mehr zu diesem Preis zu verkaufen sein. Die Frage stellt sich deshalb auch, ob wir das ganze nur kosmetisch machen und die Isolation sein lassen. Mit Fermzell im oberen Stock und neuen Fenstern haben wir den Verbrauch inkl. Warmwasser bereits von 6'000 auf 2'300 Liter Oel gesenkt.

Vielleicht hat jemand Tipps? Jeder Handwerker und jeder Architekt, den wir bis jetzt beigezogen haben, sagt was anderes. Die Firma Marty-Häuser, welche das Haus 1966 gebaut hat, will von einem Umbau (weshalb wohl?) überhaupt gar nichts wissen.

Iona

IMG_0076.JPG

 
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Jetzt isses da. Leider habe ich vorher keine Fehlermeldung erhalten, dass die Datei zu gross ist, wenn man Sie versucht als Grafik hochzuladen...

 
Ja, jetzt hat es ja geklappt.

Die Frage hättest Du natürlich schon vor dem Einbau der neuen Fenster im OG stellen können...

Wie gross (oder wenig..) ist denn der Höhenunterschied zwischen den Türschwellen und dem Betonbalkon?

Muss/soll der Balkon als solcher erhalten bleiben?

Letztlich ist es wohl ein Rechenspiel...oder Geschmacksache... entweder die Türen im OG nochmals umbauen lassen...erneuern... mit unterer Rahmenaufdopplung, womit Du den Betonbalkon oberseitig dämmen kannst (da gibt es ja auch dünnes..teures..Material)..unten geht das ja ohne Probleme.

Oder Du machst vorne einfach das Geländer weg... erstellst eine Fensterfront (einfaches 2-fach-ISO-Glas reicht ja) über die Balkonlänge...und nimmst somit diese Fläche in die Warmzone....mit gedämmter Stirn- und Unterseite des Bakons.

Die Fassade nach vorne schieben... das würde ich persönlich nicht unbedingt machen... da musst Du ja auch die Zimmer-Innenwände verlängern...die Böden anpassen....Beläge erneuern.... Aber denkbar ist das natürlich auch, speziell wenn Du den Platz innenseitig hinzu möchtest.

 
Ich würde wenn möglich im EG unterhalb des Balkons ( Achtung Storenkasten) einen horizontalen min. 5cm dicken Schnitt machen in die äussere Schale. So wie ich das verstanden habe ist es ja ein 2-Schalen Mauerwerk bei denen ja nur die Innere Schalte trägt.

So könnte man die Untersicht des Balkons dämmen und mit der Dämmung im 2-Schalen Mauerwerk verbinden. Natürlich müsste auch die Stirn des Balkons gedämmt werden.

Jetzt wäre noch interessant zu wissen wie hoch die Absätze zwischen Balkonboden und UK Türe sind. Wenn diese differenz genügend gross wäre, könnte man auch die Oberseite des Balkons dämmen (Hartdämmung) und evtl. Gartenplatten o.ä. verlegen. So wäre diese Wärmebrücke "Balkon" mit einfachen Mitteln behoben.

Kostenfaktoren wären da:

-Schnitt in MB durch geeignete Firma

-Dämmung

- Gartenplatten o.ä.

 
Danke! Interessanter Lowcost-Ansatz. Der mit den Rollanden-Kästen ist eh so, dass wir hier diese unseeligen Panzerrolladen verbaut haben (immer noch die ersten - die sind also schlappe 47 Jahre alt!). Diese sollen auch ersetzt werden. Allenfalls kann das dann gleich mit diesem Schnitt kombiniert werden. In der Tat ist das Vormauerwerk nicht tragen.

Leider haben wir vom Balkonboden bis zur Balkontürenschwelle nur etwa 3 - 5 cm. Wenn ich hier andere Balkontüren einbaue, habe ich halt das Problem, dass die Zimmerboden deutlich tiefer liegen als der Balkonboden. Das war auch der Grund, weshalb ich über einen Totalabriss nachgedacht habe. In der Tat ist es aber so, dass das richtig aufwändig wird mit allen Massnahmen in den Zimmern, welche das nach sich zieht.

Allerdings werde ich zwei Zimmer eh zusammenlegen (jetzt zweite Küche und Bad), da ich dort diese Nasszellen auslösen möchte. Wenn jemand oben auf's Klo geht, dann hört man in den unteren Zimmern jedes Plätschern, da die Zuläufe und Abwasserstränge direkt in die Zimmerwände eingebaut sind /emoticons/default_mad.png:mad:/emoticons/default_mad.png.

 
Ein sehr guter Fachmann in Sachen Balkon ist die Firma Leeb, mit der ich ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht habe. Auch was die telefonische Beratung betrifftt, denn wir haben unseren Balkon nachträglich angebaut.

 
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