Verdorrte Aprikosenzweige

mmarkus

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03. Feb. 2014
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Hallo zusammen

Aktuell macht uns unser Aprikosenbaum (5 Jährig) etwas Sorge. Bisher ist er wunderbar gewachsen, und hat auch gut Früchte getragen. 

Nun hat er aber viele verdorrte Zweige. Meisst sind es junge Triebe bis ca 20cm länge, an welchen die Blätter abdorren. Wir wissen nun nicht, ob es einfach der aktuellen Trockenheit ist (>30 Tage kein Regen) oder eine Krankheit?

Er hat eigentlich bereits viele Früchte, und wir haben nun angefangen ihn zu wässern (was wir jeweils die letzten heissen Jahre im Sommer auch machten)

Weiss jemand noch weiterer Rat?

Danke euch

Gruess Markus

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Auf den ersten Blick würde ich ja auf Monilia tippen - aber in diesem supertrockenen Frühling? ?
Kannst du an den Blättern oder an der Rinde irgendetwas entdecken, kleine Punkte oder Pusteln? 
Oder einen harziger Ausfluss am Stamm?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Susanne

Nein die Blätter sehen normal aus, ausser dass er erste zeichen von Läusen hat (weisse)

Aber die lassen doch nicht gante zweige verdorren? 

Es ist eigentlich meist der neue letztjährige trieb betroffen, unterhalb der austriebstelle ist gut. 

Am stamm ist auch nichts auffällig.

Muss man die läuse bekämfen? Wir haben allgemein viel läuse (holunder, apfel kirsche alles befallen) was hilft am besten dagegen?

GruessIMG_20200425_102122.jpgIMG_20200425_102029.jpg

 
Ich würde die verdorrten Triebe einfach mal abschneiden, das würde man auch bei Monilia tun. 
Wenn es sich nämlich vorwiegend um einzelne Jungtriebe handelt, dann könnte es auch einfach Frost sein - sieht genau gleich aus wie verbrannt oder verdorrt. Bei mir gibt es einige solcher Triebe, wir hatten im März starke Bise und bis jetzt auch immer wieder mal Frost am frühen Morgen. Einige Jungtriebe mit erstem Blattgrün sind bei mir auch erfroren, an Bäumen, Gehölz und Rosen. am schlimmsten sehen wie immer die Hortensien aus.

Nach dem Schneiden würde ich einfach beobachten, wie's dem Baum insgesamt geht, ob er gesund wirkt und weiterhin grün bleibt. Entwickelt er sich gut, dann war das wohl die Ursache und du brauchst nichts weiter tun. Gehölze haben genügend Austriebsreserven, um ein Absterben durch Frost zu kompensieren (Proventivknospen).

Ja, Läuse haben Hochsaison, es ist mal wieder richtig schön extrem, das mögen sie am liebsten, viel Regen oder viel Sonne... ?

Eigentlich muss man Läuse nicht bekämpfen, besonders nicht bei Bäumen und sonstigem Gehölz, die halten die Läuse schon aus. Läuse sind ja auch Nahrung für Nützlinge, das darf man nicht vergessen.

Erst wenn Pflanzen schon durch etwas anderes geschwächt sind, z.B. Pilzkrankheiten oder andere Schädlinge, dann können ihnen auch Läuse zusetzen, insbesondere auch bezüglich Fruchtertrag; die Obstbauern spritzen deshalb vorsorglich, aber wir Hobbygärtner leben ja nicht vom Ertrag. Läuse gelten manchmal auch als Virenträger, aber das ist eher selten.

Die meisten Pflanzen kommen also mit Läusen ganz gut klar, zumal der Spuk mit dem ersten Wetterwechsel meist zu Ende ist. Weil ich aber Läuse so eklig finde und mir die Pflanzen immer leid tun :) , spritze ich die Läuse jeweils mit einem starken Wasserstrahl von den Zweigen - das funktioniert ganz gut und die Ameisen, welche die Läuse als Nutztiere halten, finden das Wasser auch nicht lustig...

Wenn du mehr tun willst, dann kannst du Schmierseife oder Brennnesselbrühe (nicht -jauche!) spritzen, mehr Hausmittel gibt es z.B. hier aufgelistet. Brennnessel und Ackerschachtelhalm gibt es auch als Pelets zu kaufen, du musst also nicht auf die Suche gehen...

Mit Chemie würde ich gar nicht anfangen, denn damit tötest du zum Beispiel auch die Schlupfwespe, den besten Lausbekämpfer; sie legen ihre Eier in der Laus ab. Von der Gefahr für Bienen & Co. gar nicht zu reden...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weil es wieder aktuell wird:
Das ist Monilia (Zweig- und Spitzendürre), die Hauptkrankheit der Aprikose.

Kenn ich leider nur allzugut.

Monilia wird im zeitigen Frühjahr oft mit Frostschaden verwechselt.

Je nach Sorte hat es wenig Gummifluss.

Typisch ist, dass frische Langtriebe jeder Grösse mitten im Austrieb plötzlich welken, aber immer nur einzelne Triebe befallen sind.

Alles was Welke zeigt abschneiden und verbrennen; wenn der Baum anfällig ist, sollte man mit einem Mittel gegen Monilia zur Zeit der Blüte spritzen. Dazu braucht man eine Motor-Rückenspritze, wenn der Baum grösser ist; mit einer Handspritze erreicht man die nötige vollständige Benetzung nicht.

Wenn man nicht genug macht, wird der Befall jedes Jahr stärker, der Baum geht dann nach einigen Jahren ein.

Schnitt des Baumes im Sommer nach der Ernte; dann können die Wunden noch verheilen. Schneidet man im zeitigen Frühjahr, sind die Wunden Eintrittspforten für diesen Pilz, der einem die Freude an Aprikosen verleiden kann.

Im Sommer werden die reifen Früchte befallen, man muss alle Fruchtmumien unbedingt entfernen.

Es gibt sehr und weniger anfällige Aprikosensorten, aber leider keine resistenten.

 
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