Verpfändung Vorsorgekonto 3a

sansibar

Mitglied
18. Sep. 2009
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Hallo allerseits

Meine Frage bezieht sich auf die indirekte Amortisation einer Hypothek durch Verpfändung von Vorsorgekonto 3a.

Wird zum Zeitpunkt der Verpfändung des Vorsorgekontos 3a das voraussichtliche Alterguthaben berücksichtig und somit zum Eigenkapital/Sicherheit gehandelt, oder lediglich die einbezahlte Summe zum Zeitpunkt der Verpfändung?

Hat hier jemand Erfahrungen in diesem Bereich?

Liebe Grüsse

 
ups, Frage zuerst falsch gelesen.

In dem Fall gibst Du sie als Sicherheit. Und zwar der versicherte Betrag. Damit kannst Du z.B. anstatt einer 2. Hypothek alles auf die günstigere 1. Hypothek belassen (so wars zumindest bei uns).

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
säule 3a ist vom fiskus bevorzugt behandeltes alterssparen. das heisst, dass einzahlungen in die säule 3a bis zu einem maximalbetrag vom steuerbaren einkommen abgezogen werden kann. die auflösung dieses kontos für die hypothekamortisation wird wiederum separat besteuert.

banken empfehlen den kunden die indirekte amortisation über die säule 3a, weil diese eben steuerlich bevorzugt behandelt wird. die sondersteuer auf die auflösung wird aber irgendwann so oder so fällig. entweder wenn man sie auflöst für die hypoamortisation oder wenn das pensionsalter erreicht ist. da auch hier die steuer in der regel einer gewissen progression unterliegt, macht es unter umständen sinn, die säule 3a von zeit zu zeit aufzulösen, um die hypothek zu amortisieren.

ebenfalls ist zu beachten, wie die säule 3a verzinst wird und wie hoch die zu zahlenden hypothekarzinsen sind.

bei der säule 3a gibt es kein voraussichtliches altersguthaben, da individuell einbezahlt werden kann - nicht muss!

säule 1 = AHV

säule 2 = Pensionskasse

säule 3a = freiwilliges gebundenes alterssparen

säule 3b = freiwilliges ungebundenes sparen z.b. lebensversicherungen mit erlebensfallleistungen

 
Regel Nr 1 : Die Bank verdient immer

Regel Nr 2 : Falls die Bank nicht verdient, tritt Regel Nr 1 in Kraft.

Die schweizer Banken verdienen nicht gutes, sondern sehr gutes Geld mit Hypotheken ! Es besteht daher das Interessen, die Hypotheken möglichst hoch zu halten, über das verpfändete Sparen 3 Konto die Risiken zu minimieren (bei 60 % des belehnten Wertes ist bei einere realen Belehnung kein Risiko mehr da) und das anwachsende Sparen 3 Konto lausig zu verzinsen. Wenn das nicht reicht, dann dreht man dem Kunden noch eine "BVG zugelassenen Fonds" mit einem TER von 1.5 - 2 % an, dann hat die Bank richtig Freude.

Merke : Auf das Argument "Steuern Sparen" fallen nicht nur "bedauernswerte" Amerikaner, sonden fast jeder Schweizer rein !

Ich habe die ersten 15 Jahre meines Hausbesitzes auch mit der indirekten Amortisation funktioniert, dann habe ich zu rechnen begonnen. Es gab gute, aber auch viel schlechte Zeiten. Unter dem Strich ist mir wegen den BVG Fonds keine nenneswerte Rendite geblieben, die Belastung durch die variable und später der auf Anraten der Bank gewählten Festhypothek war höher als die Steuerersparnis.

Stand heute : Ich habe eine Libor Hypothek zu 1.4 %, das Sparen 3 bringt bei der Raiffeisen 1.875 %. Zur Zeit bekomme ich für meine Schulden etwas Zins, durch die indirekte Amortisation spare ich etwas Steuern. Aendern sich diese Verhältnisse, so muss das neu überdacht werden. Gerne helfen die Banken mit Beispielen, gerne wir dazu ein Grenzsteuersatz angenommen, der zu einem Einkommen gehört, das wir gerne hätten. Siehe Regel 1.

Fazit : Lerne Prozentrechnen mit Excel/Calc, verlange von den Banken die wahren Kosten, wenn sie Dir BVG Fonds schmackhaft machen wollen. Es gibt Zeiten, da rechnet es sich für Dich, die Regel 1 gilt trotzdem, es gibt Zeiten, da rechnet es sich für Dich nicht, Regel 1 gilt trotzdem.

Felix

 

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